09.10.2019

Sechsstelliges Investment für SaaS-Lösung Jobiqo durch Russmedia International

Der Gründer und bisherige Mehrheitseigentümer von Jobiqo, Klaus Furtmüller, gibt 50,1 Prozent seiner Anteile ab und holt Russmedia International als Investor an Bord. Gemeinsam soll die Internationalisierung der Jobplattform-Software aus Wien vorangetrieben werden.
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Jobiqo
Martin Lenz (GF), Matthias Hutterer (Head of Innovation & Development), Klaus Purer (Head of Technology Operations), Klaus Furtmüller (Founder). (c)

Ab Oktober 2019 ändern sich die Eigentümerverhältnisse der die Jobiqo GmbH – ein Unternehmen, das Software für Betreiber von Jobplattformen anbietet. Der Unternehmensgründer und bisherige Mehrheitseigentümer Klaus Furtmüller gibt 50,1 Prozent ab und holt die Russmedia International (RMI) Est ins Boot. Im Zuge der Übernahme investiert RMI zusätzlich eine hohe sechsstellige Summe in die Jobiqo GmbH. “Ich freue mich, mit RMI einen international renommierten Investor- und Technologiepartner zu gewinnen”, sagt Furtmüller über das Investment.

+++Aus dem Archiv: Jobiqo – Jobboard-Technologie mit „vernünftigem und nachhaltigem“ Wachstum+++

“Wir wollen mit dem Investment die Produktentwicklung beschleunigen und so die Technologie- und Marktführerschaft von Jobiqo weiter ausbauen”, ergänzt Eugen B. Russ, Managing Director von RMI. Die weiteren Gesellschafter und langjährigen Jobiqo-Mitarbeiter Martin Lenz (Geschäftsführung), Klaus Purer (Head of Technology Operations) und Matthias Hutterer (Head of Development & Innovation) bleiben mit an Bord und übernehmen weitere Verantwortungsbereiche. Sie erhöhen zugleich ihre Anteile an der Jobiqo GmbH.

Wofür Jobiqo das Investment nutzen wird

In den vergangenen zwei Jahren hat sich die 2011 gegründete Jobiqo GmbH in Sachen Umsatz und Mitarbeiterzahl verdreifacht und konnte zahlreiche Jobbörsen-Betreiber in den USA und in Großbritannien als Kunden gewinnen. Kürzlich wurde ein Büro in London eröffnet.

Das Investment wird größtenteils in Personal investiert, um die Produktentwicklung sowie den Ausbau der Organisation voranzutreiben. Auf dieser Basis wird Jobiqo die internationale Expansion weiter verfolgen. Laut Eigenangabe zählt Jobiqo zu den Marktführern in der DACH-Region, die strategischen Großkunden sollen dementsprechend mit neuen Produkten bedient werden.

“Es war stets unsere Vision, an den Bedürfnissen der Bewerber orientierte Technologien zu entwickeln, mit denen unsere Kunden die Services für ihre Zielgruppen verbessern und ihre Umsätze im Stellenmarkt erhöhen können”, sagt Geschäftsführer Martin Lenz: “Mit unseren Lösungen erreichen Jobbörse-Betreiber eine neue Ebene der Qualität und Professionalisierung im Online-Recruiting. Als Technologie-Anbieter agieren wir dabei im Hintergrund und fokussieren uns auf die bestmögliche Performance für unsere Kunden. Auch künftig werden wir für sie dabei neue Geschäftsbereiche eröffnen.”

Bestehende Strukturen bei Jobiqo bleiben bestehen

Die aktuelle strategische Ausrichtung soll weiter forciert werden und die bestehende Managementstruktur bleibt bestehen. “Wir investieren am Liebsten in unabhängige Unternehmen mit einem schlagkräftigen Unternehmerteam. Klaus Furtmüller, Martin Lenz, Klaus Purer und Matthias Hutterer haben in den letzten Jahren bereits beeindruckende Erfolge erzielt und wir freuen uns, gemeinsam mit ihnen Jobiqos Wachstum weiter zu beschleunigen”, sagt dazu Chris Wittlinger, Investment Manager in der Russmedia Group.

“Jobiqo steht damit auch weiterhin für die Stabilität und Innovationskraft, die unsere Kunden, Partnerunternehmen und Mitarbeiter kennen und schätzen”, ergänzt Jobiqo-Geschäftsführer Martin Lenz: “Mit Russmedia International gewinnt Jobiqo einen starken Partner, der unser organisches Wachstum sowie unsere Produkt- und Internationalisierungsstrategie bestätigt hat und uns bei deren Weiterentwicklung maßgeblich unterstützt.”

Disclaimer: Russmedia International ist zu 25 Prozent am brutkasten beteiligt. 

==> Website von Jobiqo

==> Website von Russmedia International

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Georg Kopetz, Co-Founder und CEO von TTTech | (c) Robert Fritz

Die Meldung des Verkaufs von TTTech Auto an den niederländischen Chip-Hersteller NXP sorgte am Dienstag für großes Aufsehen in der heimischen Tech- und Wirtschaftslandschaft. Mit einem Jahresumsatz von 13,28 Milliarden US-Dollar zählt das Unternehmen zu den größten Chipherstellern weltweit.

“Die All-Cash Transaktion wird mit 625 Millionen US-Dollar bewertet”, hieß es am Dienstag in einer Aussendung von TTTech Auto. Das Unternehmen wurde 2018 von TTTech gemeinsam mit Audi ausgegründet und hat sich auf die Softwareentwicklung für Autos im Bereich Safety und Security spezialisiert. Zu den Leitkunden zählt beispielsweise der Volkswagen-Konzern.

Doch was waren die Gründe für den Verkauf? Antworten darauf lieferte Georg Kopetz, Mitgründer und CEO von TTTech, in einem Pressegespräch gemeinsam mit Vertretern von NXP. Unter anderem gab er einen Einblick zur Bewertung des Unternehmens und warum ein Gang an die Börse eine Option war, die schlussendlich nicht gewählt wurde.

Warum kein Börsengang gewählt wurde

“Ursprünglich dachten wir, dass TTTech Auto auch an die Börse gehen können, haben uns aber jetzt entschieden, dass die beste strategische Zukunft in einer starken Technologie liegt”, so Kopetz. Unter anderem argumentiert Kopetz die Entscheidung mit der schwierigen Kapitalmarktsituation.

Zudem führt der CEO und Mitgründer von TTTech Auto an: “Aus meiner Sicht ist es essenziell, in einer aktiven Entscheidungsrolle zu sein, anstatt als Zuschauer passiv eine Finanzbeteiligung zu verwalten.”. Der Verkauf an NXP ermögliche es, in der Zukunft “klare Entscheidungen” zu treffen. “Die finanziellen Ressourcen, um bestehende Aktionäre auszukaufen, hatten wir nicht, daher war die Übergabe der Führung an NXP der sinnvollste Weg, um das volle Potenzial im Bereich Safety und Security für softwaredefinierte Fahrzeuge auszuschöpfen”, so Kopetz.

Warum fiel die Wahl auf NXP? Beide Unternehmen haben bereits in der Vergangenheit eng zusammengearbeitet – insbesondere im Bereich der Chip-Entwicklung und Systemintegration. “Die beste Zukunft für TTTech Auto liegt in einem starken Technologiekonzern wie NXP. Die Kombination aus NXPs Halbleiterkompetenz und TTTech Autos Expertise in Safety und Security für softwaredefinierte Fahrzeuge schafft enorme Synergien”, so der CEO.

Die Bewertung: Wie kam sie zustande?

“Die Bewertung eines Unternehmens hängt immer davon ab, wie der Net-Cash berücksichtigt wird“, erklärt Georg Kopetz. „Der entscheidende Equity-Value ergibt sich aus dem Enterprise-Value plus Net-Cash. TTTech Auto hatte durch eine starke Eigenkapitalbasis und zahlreiche Finanzierungsrunden stets einen hohen Net-Cash-Wert. Wir waren finanziell immer gut aufgestellt und hatten keine Cash-Probleme. Das führte dazu, dass wir im Unternehmen viel Liquidität halten konnten.”

Zur aktuellen Bewertung fügt er hinzu: „Der Ansatz von 625 Millionen Dollar Enterprise-Value plus Net-Cash liegt über dem, was bei der letzten Finanzierungsrunde pre-Money investiert wurde. Wir haben damals den Unicorn-Status nicht aktiv kommuniziert, aber der hohe Net-Cash hat diesen Status ermöglicht. Dennoch ist die aktuelle Bewertung über dem Niveau der letzten Runde, auch wenn sie sich in den letzten zwei Jahren nicht wesentlich erhöht hat.“

Kopetz betont die Bedeutung externer Faktoren: “Natürlich spielen auch äußere Einflüsse wie das Zinsniveau und Währungsschwankungen eine Rolle. Ein starker Dollar und ein schwächerer Euro beeinflussen die Bewertung erheblich. Vor zwei Jahren war der Euro 20 Prozent stärker gegenüber dem Dollar – das hat natürlich auch Auswirkungen.“

“Insgesamt haben wir etwa 325 Millionen Euro in TTTech Auto investiert, gemeinsam mit externen Kapitalgebern“, so Kopetz weiter. „Heute können wir mehr als 750 Millionen Dollar an die Kapitalgeber zurückgeben. Das ist eine exzellente Rendite und darauf sind wir stolz. Es ist nicht nur ein finanziell erfolgreicher Exit, sondern auch ein strategisch bedeutender Schritt.“

Kopetz reagiert auch auf kritische Stimmen: “Ich habe gelesen, dass jemand behauptet hat, der Verkauf sei zu billig erfolgt. Das halte ich für Unsinn. Es geht hier nicht nur um den finanziellen Aspekt, sondern auch um den strategischen Wert. Der Wert, den wir durch diese Partnerschaft für die gesamte Gruppe schaffen, ist enorm und wurde in der Diskussion oft nicht ausreichend beleuchtet.”

Wie es nun mit TTTech Auto weitergeht

Die Integration von TTTech Auto in die NXP-Struktur wird laut Jan-Philipp Gehrmann, Vice President Marketing bei NXP, schrittweise erfolgen. “In den kommenden sechs bis neun Monaten bleiben beide Unternehmen eigenständig“, so Gehrmann. Nach dem Closing soll TTTech Auto sukzessive in den Markennamen NXP übergehen – ein “natürlicher Teil des Übergangsprozesses”.

NXP betreibt in Österreich einen Standort in Gratkorn bei Graz, an dem über 700 Mitarbeiter tätig sind. Der Schwerpunkt liegt hier auf kontaktloser Kommunikation und der Entwicklung sicherer Lösungen für den Automotive-Sektor. Erst im letzten Jahr wurde ein neues Kompetenzzentrum eröffnet, das 400 Quadratmeter Laborfläche umfasst und durch eine Investition von zwölf Millionen Euro über 250 neue Arbeitsplätze geschaffen hat. Zudem ist Gratkorn ein R&D-Zentrum von NXP. Ergänzt wird dies durch ein Competence Center für Krypto- und Sicherheitslösungen, die sowohl in Hardware als auch Software für den Automobilsektor integriert sind – ein Bereich in dem Kopetz für Europa trotz der aktuell angespannten wirtschaftlichen Lage große Chancen sieht.

Ein wesentlicher Teil der Erlöse aus dem Verkauf der Aktien soll in bestehende und neue Marktsegmente reinvestiert werden, wie es bereits am Dienstag hieß. Dazu zählen unter anderem die Märkte Luft- und Raumfahrt, industrielle Robotik und der Energiesektor. “Unsere Vision war immer, höchste Zuverlässigkeitsstandards aus der Aerospace-Industrie in Massenmärkte zu bringen”, so Kopetz. Darüber hinaus besteht das Ziel, die anderen Geschäftsbereiche der TTTech-Gruppe eigenständig weiter auszubauen. Ein Börsengang für Teile des Unternehmens bleibt weiterhin eine Option für die Zukunft.


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