19.05.2020

Jentis: 400.000 Euro Investment für Wiener Web Analytics-Startup

Das im März dieses Jahrs gegründete Wiener Startup Jentis holt sich ein 400.000 Euro Seed-Investment von Markus Ertler, Hermann Futter und Michael Leissner.
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Jentis: Drei neue Investoren für Wiener Web Analytics-Startup
(c) Jentis: Die neuen Investoren Markus Ertler, Hermann Futter und Michael Leissner

Gerade einmal etwas mehr als zwei Monate ist die formelle Gründung des Wiener Startups Jentis mit seinem Web Analytics Tool her. Nun konnte man trotz Coronakrise ein sechsstelliges Seed-Investment verkünden. Die Business Angels Markus Ertler und Hermann Futter und der Wiener Rechtsanwalt Michael Leissner steigen mit insgesamt 400.000 Euro ein und erwerben laut öffentlich einsehbaren Firmendaten gemeinsam rund 14 Prozent Anteile.

+++ Aktuelle Startup-Investments +++

Jentis: Mehr Datenqualität und -schutz bei Google Analytics & Co

Das von Jentis entwickelte Tool soll eine 30 bis 50 Prozent bessere Datenqualität als gängige Web Analytics Tools wie Google Analytics haben. Denn bei diesen sei die Ungenauigkeit sehr hoch, sagen die Gründer – allesamt mit einschlägigem beruflichen Hintergrund. Zudem möchte das Startup damit punkten, dass die Nutzer “im Eigenbesitz ihrer Rohdaten bleiben”. Die Technologie basiert auf einem Twin-Browser-Modell: Dabei werden die gesamten Online-Daten, die gewöhnlich direkt an Google Analytics und Co. gestreamt werden, über einen eigens dafür entwickelten Twin-Browser geleitet. Da Jentis nur zwischengeschaltet ist können die gewohnten Tools mit besserer Datenqualität weiter genutzt werden. Die so gewonnenen Rohdaten sollen laut Jentis inbesondere Marketingabteilungen zu Gute kommen. Die Anwendungsmöglichkeiten seien vielfältig – angefangen von der Optimierung von Online Kampagnen über Conversion Optimierungen bis hin zu Machine-Learning und AI-basierten Anwendungen.

Coronakrise als Dämpfer – dennoch schnelle Verhandlungen

Das nun aufgestellte Kapital fließe vorwiegend in die Weiterentwicklung des Produkts, sagt Co-Founder Klaus Müller. Für dieses gebe es zwar noch kein konkretes Release-Datum, das MVP werde aber bereits genutzt und getestet. Die Coronakrise habe zwar einen deutlichen Dämpfer gebracht – “Viele interessierte Unternehmen haben ihre Leute auf Kurzarbeit gesendet und können jetzt nichts mit uns umsetzen”, so Müller gegenüber dem brutkasten. Die Kapitalrunde habe man aber trotz der Situation in sehr kurzer Zeit abschließen können. “Die Gespräche waren von Beginn an sehr professionell und von raschen verbindlichen Commitments geprägt”, sagt der Gründer.

Futter: “Skaleneffekte realistisch zu erwarten”

Der neu gewonnene Investor Markus Ertler, seines Zeichens Business Angel of the Year 2019, kommentiert in einer Aussendung: “Mich hat das fünfköpfige Gründerteam rund um Thomas Tauchner und Klaus Müller mit seiner breiten Fachexpertise im Online-Business sofort angesprochen. Daten sind der Treibstoff im Zeitalter von AI und die verbesserte Datenqualität durch Jentis trägt sehr viel Potenzial in sich”. Für Hermann Futter ist klar: “Mir ist es bei meinen Investitionen in Startups wichtig, dass sie ein klar abgegrenztes und technologisch anspruchsvolles Problem lösen wollen und echte Skaleneffekte realistisch zu erwarten sind. Bei Jentis hat mich beides zu 100 Prozent angesprochen und ich prognostiziere, dass in naher Zukunft viele der großen Webseiten diese Technologie im Marketing einsetzen werden”.

Anwalt Leissner: DSGVO ausschlaggebend für Jentis-Investment

Während Ertler und Futter jeweils bereits rund 30 Startup-Beteiligungen haben, ist diese für Michael Leissner die erste. Der Rechtsanwalt beurteilt die Lösung aus rechtlicher Sicht: “Schon bei der ersten Produktpräsentation sind mir das ausgeklügelte Konzept und die daraus resultierenden neuen Möglichkeiten für die gegenwärtige und zukünftige Umsetzung von DSGVO-konformen Datenströmen an Google, Facebook und Co. ins Auge gestochen. Dieses junge HighTech Unternehmen aus Österreich trifft den Nerv der Zeit”.

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Die Otterly.AI-Gründer (vlnr.) Thomas Peham, Josef Trauner und Klaus-M. Schremser | (c) Otterly.AI
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Video killed the Radio Star und Internet killed the Video Star. Disruptive Entwicklungen bringen neue Herausforderungen mit sich und momentan ist es wieder soweit: AI-Suchmaschinen wie ChatGPT search, Perplexity und das neue Google-AI-Feature gewinnen gerade rasant an Boden. Gartner sagt einen 50-Prozent-Rückgang bei organischem Suchmaschinen-Traffic bis 2028 voraus. Für klassische Suchmaschinenoptimierung bedeutet das: GenAI killed the SEO-Star – bald ist nichts mehr, wie es war. Die AI spuckt Ergebnisse aus und der angestrebte Click auf die Seite bleibt oft aus. Hier setzt das neue Startup Otterly.AI an.

Otterly.AI-Gründer: “Sich an fundamentale Veränderungen im Such-Ökosystem anpassen”

“Der Übergang zur generativen KI-Suche ist einer der umfassendsten Umbrüche im heutigen Marketing. Wir haben Otterly.AI mit der Vision gegründet, Marken in die Lage zu versetzen, sich an diese fundamentalen Veränderungen im Such-Ökosystem anzupassen und sie mit den Werkzeugen auszustatten, um in dieser komplexen neuen Landschaft sichtbar, wettbewerbsfähig und informiert zu bleiben”, sagt Thomas Peham, Co-Founder von Otterly.AI.

Ist die eigene Page in AI-Suchergebnissen sichtbar?

Die Plattform trackt dazu zentrale Metriken auf den drei großen KI-Suchplattformen, ChatGPT, Google AI Overviews und Perplexity.AI und liefert – aktuell im Wochenrythmus – Einblicke in die Entwicklung von Trends. Dazu stellt Otterly.AI Tools bereit, mit denen Unternehmen ihre KI-Suchleistung verbessern können sollen. Konkret beantwortet die Anwendung etwa die Frage, ob die eigene Website bei KI-Suchanfragen zu bestimmten Themen sichtbar und verlinkt ist und wie prominent diese platziert ist.

Otterly.AI verlässt mit 1.000 Nutzer:innen Stealth-Mode

Gestartet hat das Startup bereits im Oktober – allerdings noch abseits der breiten Öffentlichkeit. Mit Überschreiten der 1.000-Nutzer:innen-Marke verließ es nun den Stealth-Mode. Als Referenzen werden die Unternehmen Datadome, Skale, Downtown Ecommerce und Videoloft genannt. “Das Erreichen von 1.000 Usern in so kurzer Zeit ist ein Beweis dafür, wie wichtig es für Unternehmen ist, ihre Leistung in der KI-gesteuerten Suchlandschaft zu überwachen”, meint dazu Peham.

Drei ausgewiesene Startup-Veteranen als Gründer

Er uns seine zwei Co-Founder, Klaus-M. Schremser und Josef Trauner, bringen für ihre Mission einen beachtlichen Track-Record mit. Peham war Vice President Marketing beim heimischen Soonicorn Storyblok, das sich dieses Jahr ein Investment über 80 Millionen US-Dollar holte. Schremser hat mit Gentics, Wikidocs und Usersnap gleich drei Exits im CV stehen (er sprach darüber auch ausführlich in der brutkasten-Serie “Das Leben nach dem Exit”). Trauner war ebenfalls Co-Founder von Usersnap. Otterly.AI hat bisher kein externes Kapital aufgenommen.

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Jentis: 400.000 Euro Investment für Wiener Web Analytics-Startup

  • Gerade einmal etwas mehr als zwei Monate ist die formelle Gründung des Wiener Startups Jentis mit seinem Web Analytics Tool her.
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  • Die Business Angels Markus Ertler und Hermann Futter und der Wiener Rechtsanwalt Michael Leissner steigen mit insgesamt 400.000 Euro ein und erwerben laut öffentlich einsehbaren Firmendaten gemeinsam rund 14 Prozent Anteile.
  • Bei gängigen Web Analytics Tools sei die Ungenauigkeit sehr hoch, sagen die Gründer – allesamt mit einschlägigem beruflichen Hintergrund.
  • Jentis erhöhe die Genauigkeit stark, zudem würden die Nutzer “im Eigenbesitz ihrer Rohdaten bleiben”.
  • Da Jentis nur zwischengeschaltet ist können die gewohnten Tools weiter genutzt werden.

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