07.02.2023

So will ein japanisches Startup aus Schnee Strom gewinnen

Mit der Universität für Elektro-Kommunikation in Tokio hat ein japanisches IT-Startup ein Projekt zur Energiegewinnung aus Schnee gestartet.
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Schneemasse
Symbolfoto

In der tief verschneiten Stadt Aomori im Norden Japans will man sich die widrigen Witterungsbedingungen zu Nutzen machen. Das örtliche IT-Startup Forte Co hat mit einer Universität in Tokio ein Projekt gestartet, um aus den Schneemassen Strom zu erzeugen.

Mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Bereich der Elektro-Kommunikation der Universität hat das Unternehmen eine Turbine entwickelt, die durch Energie angetrieben wird, wenn durch Schnee gekühlte Flüssigkeit durch Wärme der Umgebungsluft verdampft.

Schwimmbecken mit Schnee befüllt

Für einen ersten Test des Projektes wurde in einer verlassenen Volksschule ein Schwimmbecken mit Schnee gefüllt. Das Becken wurde dabei mit Isoliermaterial ausgebettet, um den Schnee kalt zu halten.

Arbeiter kippten dafür Massen an Schnee in das Becken, während andererseits wärmeleitende Rohre, die ins Freie geführt werden, die Wärme der Sonnenstrahlen einfangen. Der Temperaturunterschied zwischen den Rohren erzeugt dabei eine Konvektionsbewegung der Flüssigkeit.

Der Temperaturunterschied wiederum treibt die Mikroturbine an. Je höher die Temperaturdifferenz, desto größer die Leistungsabgabe der Turbine. Die größte Herausforderung ist laut Forte den Temperaturunterschied zu erreichen.

Gelingt der Testversuch, hätte die Stadt eine neue, umweltfreundliche Energiequelle. Die Systemtests dauern noch bis März 2023, danach beginnt das Unternehmen mit der Schneegewinnung.

Lösung statt Problem

Man würde zudem gleich mehrere Probleme lösen. „Schnee wurde bisher als etwas Lästiges behandelt, aber wir können ihn gut gebrauchen“, zitierte die Nachrichtenagentur Kyodo einen Vertreter der Stadt. In der Vergangenheit wurde Schnee ins Meer gekippt, um die Stadt davon zu befreien. Im Geschäftsjahr 2021/22 stiegen die Kosten dafür auf 5,9 Milliarden Yen (41,9 Millionen Euro). Die Wissenschaftler der Universität Tokio gehen daher davon aus, dass sich das Projekt wirtschaftlich rechnen könnte, wenn die Stadt dadurch in Zukunft weniger Kosten bei der Schneeräumung hat.

Seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 ist Japan zudem stets auf der Suche nach sicheren Energiequellen. Unmittelbar nach dem Super-GAU, der auch einige Abschaltungen von weiteren Atomkraftwerken zur Folge hatte, setzte die japanische Regierung auf fossile Energieträger. Zuletzt legte sie aber wieder vermehrt den Fokus auf nukleare Energie.

Jun Kasai, CEO von Forte, spricht bereits jetzt davon, dass das Projekt zu einer “neuen Branche führen wird”. Ob dies wirklich gelingt, ist noch nicht absehbar. Ein Beitrag zur Einbindung regenerativer Energien in den Stromhaushalt und ein Schutz vor Stromausfällen dürfte sich jedoch daraus ergeben. So könnte das Projekt auch für andere schneereiche Regionen auf der ganzen Welt ein Vorbild sein.

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Martin Huber und Hans Schlick
Synthetic Dimension GmbH Gründer Martin Huber und Hans Schlick (c) Metaroom by Amrax

In Punkto Gebäudemanagement setzt Siemens auf Amrax, das Salzburger Unternehmen hinter Metaroom. Amrax hat sich auf KI-gestützte 3D-Scanning-Technologien spezialisiert und bietet Unternehmen zugängliche Werkzeuge zur räumlichen Digitalisierung.

Die Plattform Metaroom wurde von Martin Huber und Hans Schlick und ihrem 2020 gegründeten Unternehmen Synthetic Dimension GmbH in Puch-Urstein entwickelt. Ziel war der vereinfachte Scanvorgang via Smartphone und die damit einhergehende Erstellung von 3D-Modellen der Räume und Gebäude. Im Mai dieses Jahres wurde das Unternehmen mit dem Salzburger Wirtschaftspreis WIKARUS ausgezeichnet.

Nach eigener Aussage möchte Metaroom by Amrax nun durch KI-gestütztem Smartphone-Scanning die dreidimensionale Raummodelierung vereinfachen und kosteneffiziente, sowie benutzerfreundliche Alternativen zu traditionellen Methoden bieten. Es ist nicht das erste Mal, dass Siemens auf Startups setzt (brutkasten berichtete bereits 2015).

Digitalisierung von Gebäuden

Siemens nimmt Metaroom by Amrax damit in den sogenannten Siemens Xcelerator auf, mit dem Ziel das volle Potezial des Siemens Building X Lifecycle Twin in Brownfield-Projekten zu erschließen. Martin Huber, CEO von Metaroom by Amrax, sagt: „Die Synergie zwischen Metaroom und Siemens Building X Lifecycle Twin revolutioniert den Umgang mit Bestandsobjekten und liefert schnellere Rendite sowie eine vereinfachte Implementierung.“

Die Kosten bei Digitalisierungen von Bestandsobjekten soll mit Metaroom by Amrax somit reduziert werden. Laut eigener Angabe soll dies vor allem durch das Smartphone-basierte Scannen funktionieren.

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