02.05.2022

“Eine, die nicht dazu passte”: Österreicherinnen als IT-Rolemodels

IT-Managerin Christiane Noll hat mit dem Buch "IT-Girls" ein Buch vorgelegt, das mehr Frauen dazu inspirieren soll, die Tech-Welt mitzugestalten.
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Christiane Noll ist Österreich-Chefin von Avanade und hat das Buch IT-Girls geschrieben © Avanade/Krewenka
Christiane Noll ist Österreich-Chefin von Avanade und hat das Buch IT-Girls geschrieben © Avanade/Krewenka

Ina Wagner hat in den 1960ern Physik studiert. Für Frauen war das zu der Zeit ungewöhnlich, aber richtig einsam wurde es erst, als sie ihren Job an der Informatik-Fakultät der Technischen Universität in Wien antrat. Sie war die zweite Professorin an der TU Wien und die erste, die von außerhalb berufen wurde. “Ich war eine, die nicht dazu passte”, sagt sie zu Christiane Noll. Noll ist Österreich-Chefin von Avanade, ein Unternehmen, das von Accenture und Microsoft gegründet wurde, um Digital-Projekte in Unternehmen umzusetzen. Mit Wagner hat sich Noll getroffen, weil sie ein Buch geschrieben hat, das nun im Molden-Verlag erschienen ist: IT-Girls – Wie Frauen die digitale Welt prägen. Darin zeichnet sie die Geschichten von 18 außergewöhnlichen Frauen, die heute die Tech-Welt prägen – fast alle von ihnen aus Österreich.

Buch soll Frauen zu IT inspirieren

Das Buch soll inspirieren – und zwar junge Frauen, die vielleicht noch in der Ausbildung sind oder gerade am Anfang ihrer Karriere stehen. Noch immer gibt es zu wenige Frauen in der Tech-Branche. “Das ist aber wichtig, damit innovative Produkte nicht nur von und für Männer gestaltet werden”, erklärt Lisa Fassl, Gründerin von Female Founders und Startup-Beauftragte der Bundesregierung im Rahmen der Buchpräsentation. Sie ergänzt in Hinblick auf Diversität in Unternehmen: “Wenn alle gleich denken, kommt nichts Innovatives dabei heraus”.

Ina Wagner war die zweite Professorin an der TU Wien © Avanade/Krewenka
Ina Wagner war die zweite Professorin an der TU Wien © Avanade/Krewenka

Noll will mit ihrem Buch Rolemodels aufzeigen, eine Begeisterung für die IT-Branche entfachen und mit Klischees und Vorurteilen aufräumen – IT-Branche bedeute nicht ungeduscht 10 Stunden am Tag mit Pizza vor dem PC zu sitzen. Ganz im Gegenteil, die Frauen in ihrem Buch kommen aus vielfältigen und oft sehr kreativen Bereichen wie Gaming, Energie, Robotik oder Social Entrepreneurship und sie sind Managerinnen, Chefinnen, Forscherinnen, Professorinnen, Unternehmerinnen.

“Wenn alle gleich denken, kommt nichts Innovatives dabei heraus”

Lisa Fassl, Female Founders

Qunomedical-Gründerin: Frauen sollten Frauen unterstützen

“Unsere Aufgabe ist es in die erste Reihe zu treten und Vorbild für die nächste Generation zu sein. If she can see it, she can be it”, sagt Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck bei der Präsentation des Buchs. Sophie Chung hat das Medizin-Startup Qunomedical gegründet und erzählt im Rahmen der Veranstaltung, wie viel Gewicht es haben kann, wenn Frauen andere Frauen motivieren, neue Ziele zu erreichen. Eine Schulkollegin von ihr sei eher eine durchschnittliche Schülerin gewesen, habe meistens die Note 3 bekommen. Als es dann doch einmal ein Zweier war, trat die Lehrerin Frau Etzelsdorfer vor den Tisch der Schülerin und bot ihr an, eine Prüfung zu machen “und sich den Einser zu holen”. Die Schülerin selbst wäre gar nicht auf die Idee gekommen. “Wir alle können diese Frau Etzelsdorfer sein”, sagt Chung.

Die 18 Frauen in dem Buch sind keineswegs unerreichbar. Ihre Geschichten zeigen, dass es viele und oft verschlungene Pfade gibt, die in die Tech-Welt führen und dass es dort kein bisschen langweilig ist. Um seinen Weg zu finden sollte und darf man sich Zeit nehmen, rät auch Wagner: “Ich habe sehr lange gebraucht, um zu finden, was ich wirklich machen will. Und das ist vielleicht auch ein guter Rat an junge Menschen: Es ist ganz in Ordnung, wenn man anfangs nicht weiß, wo man landen wird”.

Buchtipp

Christiane Noll
IT-Girls – wie Frauen die digitale Welt prägen
Hardcover, 13,5 x 21,5 cm
ISBN 978-3-222-15091-3
Molden Verlag
Erscheinungstermin: 4. April Februar 2022

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Man sieht wie ein E-Auto aufgeladen wird von ELOOP
(c) Eloop

Mehr als 200 Teslas sind derzeit noch für Eloop unterwegs. Mit seiner in den vergangenen Jahren sukzessive wachsenden Flotte hat es das Wiener Carsharing-Startup geschafft, eine Größe im heimischen Markt zu werden. Mit der Tokenisierung von Fahrzeugen sorgte das Unternehmen in nicht nur für viel Aufmerksamkeit im Krypto-Segment, sondern auch für eine stärkere Kundenbindung. Das Konzept zog auch einige Investor:innen an – erst im vergangenen September verkündete das Startup zuletzt ein Millioneninvestment – bei weitem nicht das erste.

“Wachstum nur schwer möglich”

Doch wie es in einer Mail des Startups an Crowdinvestor:innen heißt, stellt Eloop den Flottenbetrieb nun gänzlich ein. Das Geschäft lasse sich momentan nicht profitabel betreiben, heißt es dort. In den aktuellen Marktbedingungen sei ein Wachstum “nur schwer möglich”. “Deshalb mussten wir uns schweren Herzens dazu entscheiden, das Carsharing einzustellen, auch wenn wir nach wie vor daran glauben, dass das die Zukunft der urbanen Mobilität sein wird”, so das Team.

Schäden an Fahrzeugen als finanzielles Problem für Eloop

Als problematischen Kostenpunkt führt Eloop dabei auch Schäden an Fahrzeugen an, die teilweise nicht von der Versicherung gedeckt seien. Man habe “vermehrt mit schweren Fahrzeugschäden bis zu Totalschäden zu kämpfen”. “In vielen Fällen, wie z.B. Account-Weitergabe an unter 23-Jährige, steigt die Versicherung aus und Eloop trägt die gesamten Kosten”, heißt es in der Mail. “Schäden dieser Art eliminieren allerdings jegliche operativen Gewinne und erhöhen zusätzlich die Versicherungskosten.”

Sanierungsverfahren angekündigt: Eloop-Crowdinvestor:innen dürften um Geld umfallen

Neben der Einstellung des Sharing-Angebots kündigt das Startup auch die Beantragung eines Sanierungsverfahrens an, ist also offensichtlich insolvent. Ein entsprechender Antrag scheint aktuell noch nicht öffentlich auf. Gerade die Crowdinvestor:innen, an die sich die Mail richtet, dürften bei einem solchen Verfahren um ihr Geld umfallen, wie auch seitens des Startups eingeräumt wird. “Das Investment und die damit verbundenen Zinsansprüche sind nachrangig. Das bedeutet bei einer Insolvenz, dass erst die anderen Gläubiger vollständig befriedigt werden müssen, bevor Zahlungen an die Crowd geleistet werden dürfen”, heißt es in der Mail.

“Teilbetriebsschließung” – künftig wohl Fokus auf Plattform zur Tokenisierung von Maschinen geplant

Man wolle den Schaden der Crowdinvestor:innen aber minimieren, indem man sie “bei der Weiterführung des Eloop-Networks” integriere. Das Startup spricht bei der Einstellung des Carsharing-Betriebs auch von einer “Teilbetriebsschließung”. Erst im März hat das Startup ein neues Geschäftsmodell präsentiert, wie brutkasten berichtete: Eine Plattform zur Tokenisierung von Maschinen. Ob es tatsächlich damit weitergeht hängt freilich davon ab, ob das Sanierungsverfahren angenommen und in weiterer Folge erfolgreich umgesetzt wird.

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