04.06.2022

Ist Wasserstoff die Zukunft der Mobilität?

Mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge haben in der Anwendung Vor- und Nachteile - in Österreich gibt es inzwischen erste beachtenswerte Use Cases für die Technologie.
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HyBus-Konsortorium (v.l.): Nikolaus Fleischhacker, Theresia Vogel, Mari Matsuo, Andreas Solymos, Mark Perz, Peter Wiesinger © Stefan Gruber
HyBus-Konsortorium (v.l.): Nikolaus Fleischhacker, Theresia Vogel, Mari Matsuo, Andreas Solymos, Mark Perz, Peter Wiesinger © Stefan Gruber

Bei den Pkw-Neuzulassungen in Österreich kamen reine E-Autos laut Statistik Austria 2021 auf rund 14 Prozent. Hybridautos machten nochmal fast ein Viertel aus – der Rest entfiel auf Benziner und Diesel. Wasserstoffautos sucht man in der Überblicksdarstellung vergeblich. Ein Blick in die detaillierte Tabelle verrät: Im ersten Halbjahr 2021 – dem jüngsten im Detail erfassten Zeitraum – wurden in ganz Österreich vier Wasserstoffautos mit Brennstoffzellentechnologie zugelassen, drei davon in Wien, eines in Oberösterreich. Österreich hat auch nur fünf Pkw-Wasserstoff-Tankstellen, die alle von der OMV betrieben werden – zwei in bzw. um Wien und je eine in bzw. um Graz, Linz und Innsbruck. Größere Fahrzeuge, wie Busse oder Lkw, können mit dem dort genutzten 700-Bar-Standard regulär nicht betankt werden. E-Tankstellen – in unterschiedlicher Qualität – gibt es mittlerweile tausende.

Zumindest im Pkw-Bereich spielt das Wasserstoffauto also momentan hierzulande de facto keine Rolle. Doch der Antrieb mit Brennstoffzelle – nicht nur im Pkw-Bereich – hat in Österreich einflussreiche Fans. Mit OMV und Verbund forcieren zwei der größten Konzerne des Landes die Weiterentwicklung der Technologie. Verbündete haben sie unter anderem in der Kanzlerpartei ÖVP und der Industriellenvereinigung, die Wasserstoff immer wieder als Zukunftshoffnung nennen – auch abseits der Mobilität.

Wasserstoff “Zukunftshoffnung” statt Gegenwartstechnologie

Doch warum ist Wasserstoff eine „Zukunftshoffnung“ und nicht die Gegenwart, obwohl bereits seit vielen Jahren Wasserstoffautos auf Österreichs Straßen fahren? Dahinter stehen derzeit noch offenkundige Defizite im Vergleich zum Akku-betriebenen E-Auto. So ist etwa der Energieverlust bei der Erzeugung mittels Elektrolyse (bei “grünem Wasserstoff” aus Wasser-, Sonnen- oder Windkraft) und Speicherung des Wasserstoffs, sowie bei seiner Rück-Umwandlung zu Strom in der Brennstoffzelle sehr hoch, wodurch derzeit für dieselbe Distanz deutlich mehr Energie nötig ist, als beim E-Auto. Entsprechend überrascht es auch nicht, dass das Wasserstoffauto im laufenden Betrieb teurer ist, als das E-Auto. Mit Verbrennern kann es in diesem Punkt allerdings durchaus mithalten.

Tatsächlich ist die Einschätzung vieler Expert:innen derzeit, dass die Brennstoffzelle im Pkw-Bereich auch in Zukunft keine große Rolle spielen wird. Denn die beiden vor noch kurzer Zeit größten Nachteile des E-Autos verschwinden durch die technologische Weiterentwicklung zusehends: Bei der Reichweite können auch günstigere Modelle inzwischen mit dem Wasserstoffauto mithalten und durch den Ausbau der Schnellladeinfrastruktur wird auch die Ladezeit ein immer geringeres Argument. Beide Technologien sind übrigens nicht per se Klimafreundlich. Beim E-Auto kommt es auf die Herkunft des Stroms an. Grüner Wasserstoff spielt aktuell überhaupt noch eine marginale Rolle. 99 Prozent des weltweiten Angebots werden entweder aus Erdgas oder Kohle hergestellt, oder entstehen als Nebenprodukt in Raffinerien.

Noch mehr neue Technologien

Dennoch könnte die Brennstoffzelle – anders als im Pkw-Bereich – bei anderen Verkehrsmitteln schon bald relevanter werden. So können Lkw im Güterverkehr durch den Vorteil der Tank- gegenüber der Ladezeit dann doch eine so viel höhere Auslastung erreichen, dass die Technologie dadurch im Vergleich attraktiv wird. Bahnbetreiber können Diesel-Züge auf nicht elektrifizierten Strecken durch solche mit Brennstoffzelle ersetzen – die ÖBB haben dazu bereits Tests im Personenverkehr. Und auch im Flugverkehr hat der Wasserstoffantrieb auf längeren Strecken Vorteile – Airbus stellte kürzlich drei verschiedene Wasserstoffflugzeugmodelle vor, an denen gearbeitet wird.

Wie sich der Bereich genau weiterentwickelt, lässt sich noch nicht mit Sicherheit sagen. Hier könnte zudem eine weitere Technologie noch eine bedeutende Rolle spielen: E-Fuels. Diese synthetischen Kraftstoffe können klimaneutral hergestellt, aber dennoch in den gängigen Verbrennungsmotoren eingesetzt werden – und das in allen Mobilitätsbereichen vom Pkw bis zum Langstreckenflugzeug. Noch steht dabei einiges an Forschungs- und Entwicklungsarbeit aus, doch das Potenzial, gerade der Wasserstofftechnologie den Wind aus den Segeln zu nehmen, scheint gegeben.

Wasserstoff vs. E-Batterie: “Für uns ist das keine Religion”

Nikolaus Fleischhacker vom Green Energy Center Europe betont im Gespräch mit dem brutkasten die Komplexität einer Gegenüberstellung von E-Batterie und Wasserstoff. Die beiden Ansätze stehen seiner Meinung nach nicht in Konkurrenz zueinander, sondern haben je nach Anwendungsfall unterschiedliche Vor- und Nachteile. “Für uns ist das keine Religion”, so der Wissenschaftler.

Auch im öffentlichen Nahverkehr setzt man sich inzwischen vermehrt mit Wasserstoffbussen, auseinander. Noch befindet sich die Forschung hierzu aber in den Kinderschuhen. Die europäische “Clean Vehicle Directive” legt fest, dass öffentliche Verkehrsbetriebe bei Neubestellungen zukünftig eine Mindestzahl an Null-Emissions-Fahrzeugen erreichen muss. In Österreich liegt dieser Wert bis 2025 bei 45 Prozent und bis 2030 bei 65 Prozent (mit Ausnahmen beim Einsatz von Doppeldeckerbussen). Österreichs Verkehrsbetriebe haben also eine wachsende Notwendigkeit, grüne Alternativen in ihren Fuhrpark zu integrieren.

“Wir sind in Europa sehr spät dran, aber das ist ja immer so. Bevor es nicht fünf vor zwölf ist, gibt es nur einzelne Aktivitäten. Es braucht erst eine EU-Richtlinie bis letztendlich alle mal aktiv werden. Gut, dass es das gibt und gut, dass wir ins Tun kommen”, meint Nikolaus Fleischhacker.

Erster Wasserstoffbus auf Österreichs Straßen

Seit Winter 2021 ist auf Österreichs Straßen ein erster Wasserstoffbus im öffentlichen Nahverkehr im Einsatz. Dahinter steht das Forschungs- und Entwicklungsprojekt “HyBus-Implementation”, das vom Innsbrucker Forschungsteam der FEN Research GmbH umgesetzt wird. Ziel des Projekts ist es, die ersten drei Wasserstoffbusse in den österreichischen Verkehr zu bringen. Neben den bereits gestarteten Testläufen im urbanen Setting von Wien, werden die Busse im kommenden Sommer auch im regionalen Betriebsfall in Graz und im alpinen Umfeld im Zillertal eingesetzt. Ziel ist es, erste Erfahrungen und Ergebnisse zu sammeln. Der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai stellt dabei die Wasserstoffbusse zur Verfügung.

Die bereits erwähnten Wasserstofftankstellen der OMV kommen dabei nur teilweise zum Einsatz. Da die Anschlüsse dieser Tankstellen mit einer – vor allem bei PKWs eingesetzten – 700-Bar.Technologie funktionieren, hat das Forschungsteam bei seinen Wasserstoffbussen ebenfalls einen Pkw-ähnlichen Anschluss mit 700-Bar-Technologie installiert. Die OMV-Tankstellen können also für die Busse genutzt werden, auch wenn die Betankung dann dementsprechend länger dauert. Zudem erwähnt Nikolaus Fleischhacker weitere Projekte, bei denen eigene Betankungsanlagen zur Verfügung gestellt werden sollen. In Leopoldau sei beispielsweise bereits eine solche fertiggestellt und in Betrieb. Mit Blick auf die unter anderem hohen Kosten, wird der Ausbau einer eigenen Infrastruktur aber noch länger dauern. Dementsprechend werde die Nutzung der OMV-Tankstellen weiterhin relevant bleiben und speziell für die Erprobung auch ausreichend sein, so Fleischhacker.

Forschungsziel: Der Umbau des Energiesystems vom fossilen zum grünen Kontinent

Das Projektteam wurde am Green Energy Center Europe in Innsbruck zusammengestellt und besteht aus Hyundai Import,den Wiener Linien, den Verkehrsbetrieben aus Graz und dem Zillertal sowie FEN Research und weiteren Partner:innen aus dem Bereich der Wasserstoff-Infrastrukturwirtschaft. Nikolaus und sein Vater Ernst Fleischhacker von FEN Research gründeten gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Hyundai Import GmbH, Roland Punzengruber, das Green Energy Center Europe. Hier arbeiten sie privatwirtschaftlich am Umbau des Energiesystems.

“Im Green Energy Center Europe ist unser großes Thema, vom fossilen Kontinent, der von Öl, Kohle und Gas betrieben wird, hin zum grünen Kontinent, der von Sonne, Wasser und Wind betrieben wird, eine Brücke zu bauen. Bei diesem Umbau des Energiesystems spielt unter anderem auch der Wasserstoff eine wichtige Rolle,” meint Nikolaus Fleischhacker, der das Thema, genau wie sein Vater, als eine Generationsangelegenheit versteht.

Mit dem HyBus-Forschungsprojekt müsse zunächst die Wasserstoffversorgung aufgebaut und erste Erfahrungen gesammelt werden. Vom praktischen Einsatz sei man daher noch weit entfernt, erklärt Fleischhacker. Es brauche allerdings reale Erfahrungen, um eine Basis zu schaffen und sich den EU-Richtlinien zu nähern. Eventuell auftretende Schwierigkeiten gehören dabei aber zum Forschungsprozess dazu – sie seien wichtige Learnings für das Projekt, meint Fleischhacker. Die ersten Erfahrungen in Wien seien dabei positiv ausgefallen. Sowohl Fleischhacker, als auch Peter Wiesinger von den Wiener Linien wissen keine gröberen Ausfälle zu nennen und sprechen von guten Reichweiten und einem stabilen Einsatz. 

Herausforderungen für heute und die Zukunft

Als allgemeine Herausforderung nennt Fleischhacker im Interview die Schwierigkeit, mehrere Bereiche gleichzeitig aufzuziehen: Man arbeitet zeitgleich am Ausbau der Infrastruktur, an der Generierung von grünem Wasserstoff (bei diesem Projekt in Zusammenarbeit mit der Tiroler Firma MPreis), aber auch an der Anpassung des koreanischen Hyundai-Wasserstoffbusses an die europäischen Standards. Für die Zukunft deutet Nikolaus Fleischhacker speziell die Versorgung mit grünem Wasserstoff als entscheidenden Knackpunkt.

“Beim aktuellen Forschungsstand geht es erst einmal darum zu verstehen, wie die Technologie funktioniert. Bei diesen ersten drei Bussen ist es dementsprechend nicht vorrangig, dass dazu ausschließlich grüner Wasserstoff eingesetzt wird. Wenn man das Produkt dann kommerzialisieren möchte, ist es aber natürlich ganz essentiell, dass grüner Wasserstoff eingesetzt wird – ansonsten wäre ja alles für die Katz.”


Dieser Artikel erschien in gedruckter Form im brutkasten-Magazin #14 “besser fahren”

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Man könnte meinen, es hat sich wenig verändert: Im Vergleich zum Vorjahr stecken wir immer noch in einer geopolitisch und wirtschaftlich unsicheren Situation, während der Venture-Capital-Markt in Europa weiterhin stagniert. Das spiegelt auch das jüngste “Start-up Barometer” der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsorganisation EY wieder. Analysiert wurde dabei die Investmentaktivität in und rund um Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich, deren Gründung höchstens zehn Jahre zurückliegt.

EY Österreich: Rückgang zum dritten Jahr in Folge

Im Vorjahr hatte es in einem schwierigen Jahr einen Lichtblick gegeben: 2023 ist die Zahl der heimischen Finanzierungsrunden auf 184 gestiegen, was einer neuen Rekordzahl entsprach. Gleichzeitig ist allerdings das Finanzierungsvolumen gegenüber 2022 deutlich gesunken – von rund einer Milliarde Euro auf 695 Millionen Euro. Den bisherigen Höchstwert des gesamten Investitionsvolumens hatte die Startup-Szene wiederum ein Jahr zuvor verzeichnet – 2021 mit gut 1,2 Milliarden Euro.

Wie ging es nun also dieses Jahr weiter? Das Finanzierungsvolumen sank erneut – von 695 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 578 Millionen Euro im Jahr 2024. Damit ging das Volumen im dritten Jahr in Folge zurück.

Anzahl der Runden sank um ein Fünftel

2024 sank allerdings nicht nur das Investitionsvolumen, sondern auch die Zahl der heimischen Finanzierungsrunden. Mit einem Rückgang von 17 Prozent bzw. 117 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr erreicht der Gesamtwert des diesjährigen Finanzierungsvolumens seinen Tiefpunkt seit 2020. Die diesjährige Anzahl der Finanzierungsrunden hat sich im Vergleich zum Vorjahr nämlich um 19 Prozent bzw. um 35 auf 149 Abschlüsse verringert.

Hoffnung: KI-Boom pusht Investments

Wenngleich sich Volumen und Anzahl des investierten Kapitals verringert haben, scheint sich ein klarer Investitionstrend abzuzeichnen: Laut EY ist ein Drittel des Investitionsvolumens an KI-Startups gegangen – und damit mehr als doppelt so viel als noch im Jahr 2023.

Damit betraf jede vierte in Österreich registrierte Finanzierungsrunde – konkret 28 Prozent – ein Startup mit einem KI-Schwerpunkt. Insgesamt zählt EY 42 solcher Runden – und damit acht mehr als noch im Vorjahr.

Auch summenmäßig gab es im KI-Sektor einen Zuwachs: 2024 wurden 168 Millionen Euro in österreichische Startups investiert, die KI als integralen Bestandteil des eigenen Geschäftsmodells haben, wie EY vermeldet. 2023 war der Betrag nicht einmal halb so groß – und lag bei 77 Millionen Euro.

“Nicht nur ein Hype, sondern eine Schlüsseltechnologie”

“2024 war eindeutig das Jahr der KI-Startups: Rund ein Drittel aller Finanzierungsrunden und des gesamten investierten Kapitals in Österreich entfielen auf Unternehmen, die künstliche Intelligenz in ihrem Geschäftsmodell nutzen – und das branchenübergreifend. Dieser klare Fokus der Investor:innen zeigt, dass KI nicht nur ein Hype ist, sondern als Schlüsseltechnologie mit enormem Potenzial wahrgenommen wird”, sagt Florian Haas, Head of Startup bei EY.

Haas prophezeit für 2025, “dass die Dynamik im KI-Bereich ungebremst bleibt und KI von einem Hype zur Normalität wird”. Insofern rechne man weiterhin mit einem großen Kapitalfluss in der KI-Branche. Mittelfristig wird der Anteil der KI-Startups an den Gesamtinvestments weiter steigen, so Haas, denn es zeige sich “branchenübergreifend enormes Innovationspotenzial”.

Volumen pro Runde bei 4,4 Mio. Euro

Das Durchschnittsvolumen aller im Jahr 2024 verzeichneten Deals liegt auf Vorjahresebene – nämlich bei 4,4 Millionen Euro. Laut EY ist das deutlich weniger als noch in den Rekordjahren 2021 und 2022. Damals wurden im Durchschnitt 11,6 bzw. 7,7 Millionen Euro pro Finanzierungsrunde ausgeschüttet.

Ein Lichtblick: Die Mega-Deals

2024 wurden elf Finanzierungsrunden mit einem Volumen von jeweils mehr als 10 Millionen Euro verzeichnet. Das sind laut EY drei weniger als im Vorjahr. Auch wie 2023 gab es heuer “keinen einzigen Mega-Deal in einer Größenordnung von mehr als 100 Millionen Euro”.

„Ein Lichtblick für das österreichische Startup-Ökosystem: Ohne die Mega-Deals über 100 Millionen Euro, die 2021 und 2022 die Rekordsummen geprägt haben, zeigt sich, dass 2024
mit 578 Millionen Euro sogar erfolgreicher war als 2021 (557 Millionen Euro) – ein Beweis für die Breite der Szene, in der mehr Startups Anschlussfinanzierungen sichern konnten, auch wenn aktuell nicht genügend Kapital für die ganz großen Würfe da ist“, kommentiert Haas das Finanzierungsgeschehen.

Wie auch im brutkasten-Investment-Rückblick erwähnt, handelt es sich bei der größten Finanzierungsrunde des Jahres mit rund 100 Millionen Euro um das österreichisch-deutsche PropTech Gropyus. Auf Platz zwei liegt das Linzer Scaleup Storyblok mit 74 Millionen Euro. Platz drei ergatterte der Lieferketten-Experte Prewave rund um Lisa Smith und Harald Nitschinger mit 63 Millionen Euro.

Wien und Tech-Startups im Fokus

Überdies zeigt der Report, dass sich die Bundeshauptstadt Wien weiterhin als Hotspot der österreichischen Startup-Szene beweist. Mehr als drei von fünf in Startups investierte Euros wurden 2024 in Jungunternehmen investiert, die in Wien ansässig sind. Mit 89 Finanzierungsrunden vereinigten die Wiener Startups mehr als jede zweite gezählte Finanzierungsrunde, so EY. Auf Rang zwei folgt Niederösterreich mit 17 Finanzierungsrunden, vor der Steiermark mit 14 Abschlüssen.

Software holte die meisten Investments

Außerdem unverändert blieb der Finanzierungsfokus auf Tech- und Software-Startups: Die meisten Runden wurden wie schon in den beiden Vorjahren im Softwarebereich abgeschlossen – dies umfasst Sektoren wie SaaS, Artificial Intelligence, Virtual Reality, Blockchain, Cloud, Cyber Security und Data Analytics. In diesen Feldern zählt man insgesamt 59 Abschlüsse, was einem Marktanteil von 40 Prozent entspricht. Im Vorjahr waren es 64 Deals bei einem Marktanteil von 35 Prozent.

Auf Platz zwei der am häufigsten investierten Branche liegt der Health-Sektor: Hierbei verzeichnete man 24 Finanzierungsrunden bei einem Marktanteil von 16 Prozent. Gefolgt von Energy mit 15 Finanzierungsrunden.

Software auch bei Investmenthöhe im Lead

Laut EY wurden mehr als zwei von fünf investierten Euros (43 Prozent) 2024 in Österreich in den Bereich Software & Analytics investiert, der mit Storyblok (74 Millionen Euro) und Prewave (63
Millionen Euro) auch zwei der Top-3-Deals beinhaltet. Damit stieg das Investitionsvolumen in
diesem Bereich gegenüber dem Vorjahr um mehr als 100 Millionen Euro.

Der Bereich PropTech verzeichnete ein Investitionskapital von 120 Millionen Euro, was einer Million mehr als im Vorjahr 2023 entspricht. Nach Software und PropTech steht der Bereich Energy, dessen Startups 73 Millionen Euro Risikokapital einwerben konnten. Das entspricht einer viermal so großen Summe als im Vorjahr.

Die übrigen Sektoren verzeichneten eine Rückgang an Investitionskapital im Vergleich zum Vorjahr. Darunter die Bereiche Mobility, Education, E-commerce sowie ClimateTech, GreenTech und CleanTech.

Dennoch soll jede sechste Finanzierungsrunde ein Startup mit Nachhaltigkeitsbezug betroffen haben, so EY. Konkret verzeichnete man hierbei 25 der registrierten 149 Finanzierungsrunden. Das Gesamtvolumen in den Bereich Nachhaltigkeit liegt im Jahr 2024 bei 148 Millionen Euro, was einem Anteil von fast 26 Prozent am gesamten investierten Risikokapital entspricht.

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