11.12.2023

Ist Diversität ein Luxusproblem?

Gastbeitrag. Gar nicht lange her, bevor AI die Themenführerschaft übernahm, drehte sich alles um Diversity, Gender-Equality und die Frage, ob Frauenquoten den „Betroffenen“ helfen könnten. Ist menschliche Vielfalt inmitten der Digitalisierungswelle, zwischen all der künstlichen Intelligenz inzwischen zum Luxusproblem geworden? Hier mein Einblick, wie wir bei Nagarro dazu stehen.
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Tatsache ist, dass bei den technischen Berufen der Frauenanteil immer noch nicht gleichauf ist mit dem Anteil an Männern. Die Gründe dafür liegen in den Ausbildungs- und Karrierepfaden der letzten 25 Jahre. Doch es gibt sie, die coolen Kolleginnen! Gerade im Umfeld von SAP, im Projektmanagement und bei den Agile Coaches haben wir bei Nagarro einiges an Frauenpower an Bord. Zur Realität gehört aber auch, dass bei dem eklatanten Mangel an Fachkräften wie wir ihn aktuell erleben, die Geschlechterfrage ein Luxus ist, den wir uns im Recruiting Prozess gar nicht erlauben können. Es geht anders und besser.

Katrin & die Developer Community

Karrierepfade wie der meiner Kollegin Katrin Heiderer sind erfreuliche Beispiele dafür, wie wir ohne Zahlenregulativ ans Ziel kommen. Katrin ist Software-Entwicklerin und seit 18 Monaten als Technical Agile Coach bei uns. Vor kurzem übernahm sie die Leitung der Nagarro AI Community, was bei Nagarro eine globale Aufgabe ist. Nicht etwa, weil man eine Frau dafür wollte, sondern weil sie sich aus persönlichem Interesse dafür engagiert hat. Das macht einen großen Unterschied für die Reputation, wie sie selbst sagt. Für Katrin ist besonders der achtsame und wertschätzende Umgang in der weltweiten Developer-Community wichtig. Sie erlebt, dass im innovativen Entwicklungsprozess die gemeinsame Aufgabe im Fokus steht und Diversität hier eine inkrementelle Notwendigkeit ist. Denn innovative Lösungen verlangen immer den Blick auf unterschiedliche Nutzungsweisen.

Make distance and difference irrelevant

Bei Nagarro sind wir der Überzeugung, dass Diversität eine wichtige Zutat in jedem Innovationsprozess ist, sei sie geografisch, kulturell, oder durch unterschiedliche Herangehensweisen. Vielfalt bezieht sich bei Nagarro auf Geschlechter ebenso wie auf Alter, Erfahrung, Persönlichkeit und Herkunft. Nagarro hat seinen Leitspruch dementsprechend erweitert. Dem ursprünglichen „make distance irrelevant between intelligent people “ wurde „and difference“ hinzugefügt.

Diversität ist bei Nagarro nicht durch eine Frauenquote geregelt. Vorranging ist die Qualifikation. Sobald es um die persönliche Karriereentwicklung der Mitarbeitenden geht, greifen dafür zahlreiche Förderprogramme. Die meisten Maßnahmen bei Nagarro zielen darauf ab, Mitarbeitende individuell zu fördern, ohne eine bestimmte Gruppe vorzuziehen: „People Partner“ unterhalten sich mit den Mitarbeitenden regelmäßig über deren Aus- und Weiterbildung, welche ein umfangreiches Learn.Socialize.Disrupt (LSD) Angebot umfasst und planen die persönliche Entwicklung. Frauen haben im Unternehmen die Möglichkeit, sich in „Circles“ zu vernetzen und an globalen Förderangeboten teilzunehmen.

Es ist die Firmenkultur, die den Grundstein für Diversität legt. Und individuelle Förderung bleibt weiterhin eine der wichtigsten Treiber für Mitarbeiter:innen Zufriedenheit.


Über die Gastautorin:

Iris-Sabine Bergmann ist Director People Enablement bei Nagarro.

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CEO Helmut Spindler, COO Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer CTO (v.l.) (c) PowerBot
CEO Helmut Spindler, COO Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer CTO (v.l.) (c) PowerBot

Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.

Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.

Exit an norwegischen Tech-Konzern

Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.

Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.

Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.

Schrittweise Integration

Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.

Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“

Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.

“Keinen besseren Partner”

Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.

Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.

Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.

Stärken kombinieren

Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.

Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“

Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio

Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.

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