11.02.2021

IST Cube: Neuer 40 Mio. Euro-Fonds für Spinoff-Investments mit Österreich-Fokus

Der Fonds soll in Spinoffs aller heimischen Universitäten und Hochschulen investieren. Das Kapital kommt von EU, Bund, Land und privaten Investoren.
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IST Cube ist am IST Campus in Klosterneuburg angesiedelt
(c) IST Austria: IST Cube ist am IST Campus in Klosterneuburg angesiedelt

“Österreich hat ein sehr gutes Innovations- und Forschungssystem. Es werden aber immer wieder zwei große Probleme identifiziert: Mangelndes Risikokapital und die zögerliche Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Praxis”, sagt Markus Wanko, Geschäftsführer von IST Cube, heute bei einer Pressekonferenz. Genau diese Herausforderungen zu lösen, sei die Zielsetzung der beim IST Austria in Klosterneuburg ansässigen auf Spinoffs spezialisierte Investmentgesellschaft.

IST Cube: Hälfte von 40 Mio. Fonds aus EU-Geldern

Nachdem 2017 ein erster Fonds mit fünf Millionen Euro Volumen aufgesetzt worden war, mit dem in den vergangenen Jahren “aus hunderten Investment-Ideen” acht sehr unterschiedliche Projekte ausgewählt wurden, stellte IST Cube nun in einer neuen Finanzierungsrunde mehr als 40 Millionen Euro auf. 20 Millionen kommen vom European Investment Fund (EIF), 3,5 Millionen vom Land Niederösterreich, drei Millionen vom Bund via aws, der Rest von “mehr als 20 namhaften privaten Investoren” – explizit genannt wurde bislang die Mitterbauer Beteiligungs-AG.

Deren Vorstand Therese Niss will keinen genauen Betrag nennen, sagt jedoch: “Es ist eine größere Summe. Es ist nicht die erste Investition in den österreichischen Standort, aber ich hab noch nie so schnell ja gesagt”. Wichtige Aspekte seien für sie die Unterstützung von Spinoff-Gründerinnen durch IST Cube und die Zusammensetzung des Teams der Investmentgesellschaft, das auch mit seinem Know-how junge Gründer optimal unterstützen könne.

Faßmann: “Bei Impact geht es immer um die Relation von Input und Output”

Auch der niederösterreichische Wirtschaftslandesrart Jochen Danninger betont bei der Pressekonferenz die Wichtigkeit der Überführung von Forschungsergebnissen in Geschäftsmodelle und verweist auf die Spinoff-Strategie des Landes. “IST Cube wird Klosterneuburg zur Spinoff-Hauptstadt unseres Bundeslands machen”, vermutet Danninger und verweist auch auf den landeseigenen Fonds Tecnet Equity, der ebenfalls Rsisikokapital-Investments in Hightech-Unternehmen tätigt.

Wissenschaftsminister Heinz Faßmann sagt bei der Pressekonferenz: “Venture Capital ist eine der großen Schwächen in Österreich. Dieser Fonds ist ein wesentlicher Baustein für Spinoffs im Land”. Er begrüße sehr, dass nicht nur Spinoffs des IST, sondern aller Unis und Hochschulen finanziert werden. Und er kommentiert: “Bei Impact geht es immer um die Relation von Input und Output – da haben wir in Österreich oft berechtigten Zweifel. Hier am IST Austria wird das exzellent umgesetzt”.

Laufzeit des Fonds

In einem Hintergrundgespräch, an dem auch der brutkasten teilnahm, wurden weitere Details zum 40 Millionen Euro-Fonds genannt. Die Laufzeit soll sich laut IST Cube Geschäftsführer Wanko auf zehn Jahre belaufen. Es besteht zudem die Option die Laufzeit auf 13 Jahre zu verlängern. “Im internationalen Vergleich handelt sich um eine relativ lange Laufzeit”, so Wanko. Prinzipiell besteht die Möglichkeit, dass der Fonds in ausländische Startups und Spin-offs investiert, der Fokus soll aber klar auf Österreich liegen. 

Inhaltliche Verticals

In Bezug auf die inhaltlichen Verticals ist der Fonds sehr breit gefächert. Dies würden laut Wanko auch die Investments beweisen, die in der Vergangenheit von IST Cube und anderen Risikokapitalgebern getätigt wurden.

Bislang gehören acht Startups aus den Bereichen Medizin, Biotechnologie, IT und Displaytechnologie aus verschiedenen österreichischen Universitäten von der MedUni Wien bis zur TU Graz sowie vom IST Austria zum IST cube Portfolio. Für Aufsehen im IST-Ökosystem und der heimischen Startup-Landschaft sorgten unter anderem Millionen-Investments in das Zelltherapie-Startup Sarcura oder das Protein-BioTech-Startup Valanx

Valanx hat einen Prozess zur rascheren und zuverlässigeren Herstellung von Proteinwirkstoffen vor allem für Impfstoffe entwickelt. Michael Lukesch, Gründer und CEO von Valanx, erläuterte im Rahmen Hintergrundgesprächs: “Mit IST cube haben wir neben Kapital auch ein umfangreiches nationales und internationales Netzwerk an Bord geholt. Wir konnten unser Team erweitern, ein neues Labor im IST Park besiedeln und damit eine neue Phase in der Entwicklung von Valanx auf dem Weg zur Marktreife einleiten.“ 

Durchschnittliche Ticketgröße & Basic Facts

Die durchschnittliche Größe der initialen Tickets beträgt zwischen 200.000 bis 400.000 Euro. “In erfolgreichen Fällen investiert der Fonds in späteren Entwicklungsphasen in der Höhe von drei bis vier Millionen Euro”, so Wanko.

FACTBOX: WAS IST CUBE BIETET

• Investments in Pre-Seed und Seed Finanzierungs-
runden ab rund 250.000 Euro und Folgefinanzierun-
gen bis zu einigen Millionen Euro

• Begleitung der Portfoliounternehmen als Sparring
Partner und Board Member

• Hands-on Support und Unterstützung bei Patent-
fragen

• Unterstützung bei Lizenzverhandlungen

• Unterstützung beim Einwerben von Eigenkapital
und öffentlichen Fördermitteln

• Zugang zum Technologiepark IST PARK mit Büro-
und Laborflächen in unmittelbarer Nähe zu den
Forschungsgruppen des IST Austria

Stellenwert Europas im Wettbewerb

Neben grundlegenden Fragestellungen zum Fonds wurde im Rahmen des Hintergrundgesprächs unter anderem die Rolle Europas im globalen Technologiewettbewerb thematisiert. Uli Grabenwarter, stv. Leiter für Equity Investments beim EIF, erläuterte abschließend die viel diskutierte Problemstellung: “Was die Forschung und die Wissenschaft betrifft, ist Europa im Spitzenfeld, aber in der Kommerzialisierung der Forschung haben wir Aufholbedarf. Als auf Life Science und Deep Tech spezialisierter Venture Fonds wird IST cube in Zukunft erheblich dazu beitragen, dieses unglaublich große Potential zu realisieren.“

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0100 Conference: Die Zielgruppe

Die Konferenz richtet sich an Limited Partners (LPs), General Partners (GPs) sowie Service Provider (SPs). Über 70 Prozent der Teilnehmenden sind Partner:innen, C-Level-Führungskräfte oder Direktor:innen, die maßgebliche Investitionsentscheidungen treffen. Damit bietet die 0100 Conference eine hochkarätige Plattform für strategische Diskussionen und Kooperationen.

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Das sind die Speaker:innen

Auch 2025 wartet die Veranstaltung mit einem hochkarätigen Line-up an Speaker:innen auf. Zu den bisher bestätigten Gästen zählen unter anderem:

  • Joaquín Alexandre Ruiz, Head of Secondaries beim Europäischen Investitionsfonds (EIF)
  • Colin Hanna, Partner bei Balderton Capital
  • Matthias Tabbert, Managing Director bei Levine Leichtman Capital Partners Europe
  • Lorenz Raith, Director Private Equity bei UBS Asset Management
  • Vahit Alili, Investment Director bei Schroders Capital
  • Stephanie Hubold, Head of ESG bei Altor Equity Partners

Das inhaltliche Rahmenprogramm

In Keynotes, Panels und Fireside-Chats werden die Expert:innen ihre Perspektiven zu aktuellen Themen wie ESG-Investments, technologischen Disruptionen und den Herausforderungen der Private-Equity-Märkte im DACH-Raum teilen. Die Diskussionen bieten wertvolle Einblicke in die Strategien führender Investor:innen und zeichnen ein umfassendes Bild der Branche.

Neben dem inhaltlichen Programm steht das Networking im Mittelpunkt der Konferenz. Exklusive Veranstaltungen, wie das LP-Frühstück oder das VIP-Dinner, schaffen Raum für persönliche Gespräche und neue Kooperationen. Vor allem für Limited Partners bietet die Konferenz einen direkten Zugang zu namhaften institutionellen Investor:innen wie abrdn, Adams Street Partners, AlpInvest Partners, Amundi und HarbourVest.

Die 0100 Conference DACH 2025 ist ein Pflichttermin für alle, die in der Private-Equity- und Venture-Capital-Welt im DACH-Raum aktiv sind. Wien wird für drei Tage zum Zentrum einer Branche, die nach wie vor entscheidende Impulse für Innovationen und Wachstum setzt.

0100 Conferences-CEO: “Wir arbeiten in einer sich ständig weiterentwickelnden Branche”

Die Conference findet dieses Jahr vor folgendem Hintergrund statt: Das Private-Equity-Fundraising in der DACH-Region steuert 2024 auf ein Rekordjahr zu, während die Venture-Capital-Deal-Aktivität den europäischen Trend übertrifft. Investoren erwarten für 2025 zwar gemischte makroökonomische Signale, jedoch auch erhebliche Wachstumspotenziale, vor allem im Software-Bereich.

Ein aktueller Bericht von PitchBook zeigt, dass die VC-Branche in der DACH-Region 2024 einen Anstieg des Transaktionswerts um 6,3 Prozent verzeichnet, während Europa insgesamt Rückgänge erlebt. Frühphasen-Bewertungen haben sich aufgrund von KI und Biowissenschaften verdoppelt, auch wenn VC-Exits hinter dem Durchschnitt zurückbleiben. Im Private-Equity-Sektor bleibt die Aktivität stabil, aber unter früheren Höchstständen. Politische Unsicherheiten in Deutschland dämpfen kurzfristige Erwartungen, doch rekordverdächtiges Fundraising von 22 Milliarden Euro und ein Wachstum von fast 50 % im mittleren Marktsegment deuten auf ein starkes 2025 hin. Technologie- und Deep-Tech-Übernahmen bieten langfristige Chancen, und laut Pavol Fuchs von Zero One Hundred Conferences liegt der Fokus verstärkt auf externen Faktoren und strategischer Vernetzung zwischen Investoren und Managern.

“Wir arbeiten in einer sich ständig weiterentwickelnden Branche“, sagte Pavol Fuchs, CEO von Zero One Hundred Conferences. “Anfang 2024 konzentrierten sich die wichtigsten Herausforderungen für Investoren vor 0100 DACH auf Fundraising und ESG. Jetzt hat sich die Aufmerksamkeit auf externe Faktoren – wie makroökonomische Bedingungen und branchenspezifische Wachstumsbereiche – verlagert und unterstreicht, wie wichtig es ist, zusammenzukommen, um sinnvolle Beziehungen zwischen Asset Owner und Manager aufzubauen”.


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