26.04.2019

Wie IoT und 5G Österreichs Wirtschaft verändern werden

Gemeinsam mit Partnern hat A1 schon über 500 IoT-Projekte umgesetzt - von der smarten Baustelle über GPS-Tracking von Güterwaggons bis zum Gesundheitsbereich. Auch Startups spielen hier in der vordersten Reihe mit.
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IoT
Visualisierung während eines A1-Events zum Internet der Dinge: Mensch und Maschine werden vernetzt. (c) APA-Fotoservice/Martin Hörmandinger
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„Es ist bekannt, dass wir in Österreich die Menschen gut miteinander verbunden haben“, sagt Marcus Grausam, CEO von A1: „Doch inzwischen haben wir sogar mehr Maschinen als Menschen miteinander vernetzt.“ Bereits im kommenden Jahr sollen allein in Österreich 80 Millionen Geräte miteinander vernetzt sein, weltweit soll es 20 Milliarden vernetzte Geräte geben – und laut Grausam wird das Internet der Dinge (IoT) gemeinsam mit der neuen Mobilfunktechnologie 5G jeden Bereich unseres Lebens verändern.

Das Telekommunikationsunternehmen A1 hat ein IoT-Ökosystem ins Leben gerufen, um diesen Trend zu begleiten. Bisher wurden bereits weit über 500 IoT-Kundenprojekte umgesetzt, und auch im A1 Startup Campus widmen sich die jungen Unternehmen dem Internet der Dinge. Unter anderem werden außerdem auch im A1 Co-Creation Programm Ideen zum Thema IoT gesucht.

+++Weitere Details zum A1 Co-Creation Programm+++

Startup-Lösungen, die von A1 unterstützt werden, gibt es zu Genüge. Da wäre zum Beispiel Parkob, welches aus dem A1 Startup Campus kommt und bei der Suche von Parkplätzen in Großstädten hilft – dank einer Kooperation mit Amazon ist dies nun auch über die Sprachsuche von Alexa möglich.

Oder das ebenfalls aus dem A1 Startup Campus entsprungene Startup namens Insider Navigation Systems: Dieses bietet Indoor-Navigationstechnologien, die auf Augmented Reality basieren. Durch das Scannen von QR-Codes bekommt man hier genaue Anweisungen dazu, wie man sich in einem Gebäude bewegen sollte.

In die Kerbe der Smart Mobility schlägt wiederum das deutsche Startup ryd, dessen Produkt in den A1-Shops vertrieben wird: Mit einem kleinen Device werden hier alte Autos in Smart Cars verwandelt. Die Box überträgt Daten an eine App, in welcher der User zum Beispiel Informationen zum Spritverbrauch nachlesen oder ein digitales Fahrtenbuch führen kann.

IoT-Lösungen für die Baustelle…

Doch nicht nur Startups, auch Großunternehmen können IoT-Technologien für sich nutzen. So zum Beispiel bei Porr. Hier wurden die Baumaschinen mit Telematik-Lösungen ausgestattet, um eine vorausschauende Wartung – „Predictive Maintenance“ – zu ermöglichen. Außerdem verfügen die Maschinen über GPS-Tracker, mit denen Diebe leicht aufgespürt werden können.

In einem ähnlichen Use Case werden GPS-Tracker in Güterzügen eingesetzt, um festzustellen, wo sich die Waggons gerade befinden und wann sie voraussichtlich am Ziel eintreffen werden. Über 3D-Beschleunigungssensoren ist außerdem eine Stoß- und Bewegungserkennung möglich – das ist essentiell beim Transport empfindlicher Güter.

…und für die Gesundheit

Zugleich ist die „Predictive Maintenance“ jedoch nicht nur an Maschinen, sondern auch am Menschen möglich, wie Bundesrettungskommandant Gerry Foitik erläutert: Derzeit dauert es wenige Minuten, bis ein Rettungswagen im Fall eines Herzinfarkts vor Ort ist – mit der richtigen Datenmenge  könnten jedoch Warnzeichen künftig rechtzeitig gedeutet werden, so dass die Sanitäter sogar schon eintreffen, bevor es zu Problemen kommt.

„Dies wäre über AI technisch möglich, allerdings fehlen die Daten dafür“, sagt Foitig. Derzeit würden Menschen Daten generieren und diese an Unternehmen wie Apple oder Google übergeben. In aggregierter Form wären sie jedoch auch für das Gesundheitssystem extrem nützlich.

Video-Interview: Peter Wukowits von Nokia Österreich über 5G und IoT

5G als Treiber für IoT

Neben Big Data wird auch eine vieldiskutierte Netzwerktechnologie den Weg für das Internet der Dinge ebnen: 5G. Thomas Arnoldner, CEO der A1 Group, vergleicht 5G mit dem Markteinstieg des iPhones: Auch damals habe sich niemand etwas darunter vorstellen können, als Steve Jobs ankündigte, Apple werde das Mobiltelefon neu erfinden – analog dazu werde auch 5G Anwendungen ermöglichen, die heute kaum vorstellbar sind.

Neben den hohen Übertragungsgeschwindigkeiten wird unter anderem die niedrige Latenzzeit dem Internet der Dinge zu einem Schub verhelfen. Selbstfahrende Autos können somit schneller reagieren, Roboter können via 5G eine Fern-OP durchführen: In China zum Beispiel wurde 2019 erstmals eine Operation an einem menschlichen Gehirn via 5G durchgeführt.

„Wir wollen Lösungen bieten, die einen Mehrwert stiften“, fasst Grausam zusammen: Das Internet der Dinge und 5G würden gemeinsam die Wirtschaft, die Gesellschaft und den Standort Österreich voranbringen.

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Christian Praxmarer, ab sofort COO, sowie Darren Verlenden, ab sofort CEO von Single Use Suport (c) Single Use Support

Das 2016 gegründete Tiroler Scaleup Single Use Support entwickelt und erzeugt mechatronische Anlagen für die Pharmaindustrie. Konkret hat sich das Unternehmen der Gründer Johannes Kirchmair und Thomas Wurm auf Komplettlösungen für den Umgang mit Flüssigarzneimitteln spezialisiert. Single Use Support positioniert sich indes als Anbieter von innovativen Flüssigkeitsmanagement- und Kühlkettenlösungen für die biopharmazeutische Industrie.

Mehrheitsübernahme nach Exit-Gerüchten

Gut sieben Jahre nach seiner Gründung stand ein “Milliarden-Exit” im Raum – damals soll der Laborausrüster Sartorius Interesse an einer Übernahme bekundet – brutkasten berichtete. Im Mai dieses Jahres kam schließlich die Botschaft zur Mehrheitsübernahme. Allerdings nicht vom besagten Laborausrüster. Die dänische Novo Holdings übernahm mit 60 Prozent die Mehrheit an Single Use Support – der Kaufpreis wurde nicht genannt.

Nun bekommt das Unternehmen mit Darren Verlenden einen neuen CEO. Zuletzt war Verlenden als Executive Vice President für den Bereich Prozesslösungen bei der Merck KGaA Darmstadt Deutschland tätig. Bisher weist Verlenden über 20 Jahre Erfahrung im Life-Science Bereich vor. In seiner neuen Position soll er für die Wachstumsstrategie und den Ausbau der globalen kommerziellen und operativen Präsenz des Tiroler Scaleups verantwortlich sein.

Verlenden wird CEO, Praxmarer nun COO

“Ich freue mich darauf, einem so talentierten Team beizutreten und Single Use Support dabei zu helfen, die nächste Phase seines Wachstumskurses einzuleiten”, so Verlenden. “Das Portfolio hat einen außergewöhnlichen, differenzierten Wert und eine starke Tradition in der Bereitstellung innovativer Lösungen, die den sich wandelnden Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden.”

Christian Praxmarer, der seit November 2023 als CEO im Kufsteiner Scaleup tätig war, wird als Co-Geschäftsführer und Chief Operating Officer mit Sitz in Kufstein weiterhin “ein wichtiger Teil des Führungsteams” sein, heißt es vom Unternehmen. Gemeinsam soll das Führungsteam daran arbeiten, die Marktposition des Unternehmens zu stärken.

Johan Hueffer, Senior Partner, Principal Investments bei Novo Holdings, dem Mehrheitseigentümer des Scaleups, sagt zum Führungswechsel: “Wir freuen uns, Darren im Single Use Support Team begrüßen zu dürfen. Er ist eine dynamische, globale Führungspersönlichkeit mit hochrelevanter Erfahrung und passt hervorragend in die Single Use Support Organisation.”

Neue CCO und zwei neue Beiräte

Zusätzlich zur Ernennung des neuen CEOs hat Single Use Support sein Führungsteam mit Ulrike Lemke als Chief Commercial Officer (CCO) verstärkt. Lemke war zuvor in leitenden Positionen im Bereich Handel und Produktion bei Lonza, Sartorius und zuletzt bei Recipharm tätig.

Darüber hinaus wurden zwei leitende unabhängige Direktoren in den Beirat von Single Use Support berufen. Meeta Gulyani, die über Erfahrung in den Bereichen Vertrieb, Strategie und M&A in der Pharma- und Life-Science-Industrie verfügt, sowie Stefan Stoffel, der über Kenntnisse und Erfahrung in den Bereichen Betrieb und Produktion in der Bioprozessindustrie verfügt. Beide werden künftig als Beiräte von Single Use Support fungieren.

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