07.07.2021

IÖB-Call: Gesundheits- und Pflegeinnovationen für Österreich gesucht

Das Klimaschutzministerium (BMK) und das Wirtschaftsministerium (BMDW) sowie die IÖB-Servicestelle suchen im neuen IÖB-Call Gesundheits- und Pflegeinnovationen aus und für Österreich. Einreichungen sind bis zum 31. August möglich.
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IÖB-Call
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Der öffentliche Sektor in Österreich beschafft jährlich Produkte und Dienstleistungen im Wert von rund 45 Milliarden Euro. Im Rahmen der IÖB-Calls erhalten innovative Unternehmen die Gelegenheit, ihr Produkt einem breiteren Publikum im öffentlichen Sektor bekannt zu machen und sie als potentielle Käufer zu gewinnen. Die IÖB versteht sich dabei als Kompetenzstelle zur Unterstützung der Förderung von Innovationsfördernder Öffentlicher Beschaffung in Österreich.

Diese Lösungen werden gesucht

Auch dieses Jahr werden im Rahmen des neuen IÖB-Calls innovative Lösungen gesucht. Im Fokus stehen 2021 Lösungen aus dem Gesundheits- und Pflegebereich, die geeignet sind, interne Prozesse zu optimieren oder die Kommunikation mit Kundinnen und Kunden sowie Patientinnen und Patienten zu verbessern. Laut IÖB umfasst dies neue Ansätze, um Prävention, Behandlung, Pflege und Rehabilitation zu unterstützen. Insbesondere Lösungen, die Antworten auf folgende Fragen geben, stehen im Mittelpunkt:

  • Womit können Gesundheitseinrichtungen ihre Verwaltung verbessern und vereinfachen? 
  • Wie können Innovationen im Gesundheitsmanagement unterstützen?
  • Womit kann das Personal in Krankenanstalten, in Alten- und Pflegeheimen entlastet werden?
  • Welche Ansätze können helfen, die besonderen Herausforderungen in bzw. nach Gesundheitskrisen (bspw. Long-COVID) zu meistern?
  • Welche Innovationen können das Leben betagter und hilfebedürftiger Personen in den eigenen vier Wänden sowie die (mobile) Pflege ermöglichen oder verbessern?

Die drei Kategorien zum Einreichen

1. Innovationen für das Gesundheitsmanagement: Digitale und nicht-digitale Lösungen für die Verwaltung von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen.

2. Innovationen für die Gesundheit: Gesundheitsvorsorge, Diagnose, Medizinprodukte (Geräte und Werkzeuge) zur Behandlung von Krankheiten, Gesundheitskompetenz sowie Rehabilitation.

3. Innovationen für Pflege und Betreuung: Systementlastung und Arbeitserleichterung mit Qualität und Sicherheit für Betreuungsbedürftige, insbesondere Innovationen im Bereich Active & Assisted Living (AAL).

Auszeichnung durch Bundesministerien

Die drei Kategorie-Siegerinnen und -Sieger und die jeweils Zweitplatzierten im IÖB-Call „Gesundheits- und Pflegeinnovationen aus und für Österreich“ werden im Herbst 2021 von Bundesministerin Leonore Gewessler und von Bundesministerin Margarete Schramböck ausgezeichnet.

Leonore Gewessler, Klimaschutzministerin: „Österreich ist ein Land der Innovator*innen und unsere Unternehmen entwickeln herausragende, weltweit gefragte Produkte. Mit dem neuen IÖB-Call suchen wir die besten Gesundheits- und Pflegeinnovationen für Österreich. Wir möchten damit jene Lösungen vor den Vorhang holen, die das Potential haben, Österreichs Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen nachhaltig zu unterstützen und so unsere Gesundheit und Lebensqualität erhalten und weiter verbessern. Besonders die öffentliche Hand kann und soll dabei eine Vorbildrolle einnehmen und verstärkt auf Innovationen österreichischer Unternehmen setzen. Davon profitieren nicht nur innovative Unternehmen in Österreich, sondern auch die Anwender*innen in Gesundheit und Pflege, und schlussendlich alle Bürgerinnen und Bürger.“

Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort: „Die österreichischen KMU und Start-ups leisten einen großen Beitrag zur Innovationskraft des Landes und stärken dadurch den heimischen Wirtschaftsstandort. Mit dem IÖB-Call bieten wir Innovationen aus Österreich eine Bühne: Unser Ziel ist, österreichische Unternehmen dabei zu unterstützen, dass ihre Lösungen für den Gesundheits- und Pflegebereich verstärkt zum Einsatz kommen. Damit sollen Effizienz- und Modernisierungsimpulse im österreichischen Gesundheitswesen gesetzt werden, die allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen. Hierfür suchen wir die besten Lösungen.“ 

Der Vorteil als teilnehmendes Unternehmen

Alle einreichenden Unternehmen werden von einer Jury aus Innovations- und Fachexpertinnen und -experten bewertet und erhalten, bei Erfüllung der Anforderungen, einen Platz am Marktplatz Innovation mit folgenden Vorteilen: 

  1. Unternehmen erhalten für ihr Produkt das IÖB-ausgezeichnet Siegel, das sie für die Bewerbung Ihrer Lösung einsetzen können.
  2. Unternehmen können ihre Lösung im e-Shop der BBG über die Direktvergabeplattform Innovation zu vergünstigten Konditionen anbieten (dieses Angebot gilt nur für Lösungen, die unterhalb der Direktvergabeschwelle liegen). Die IÖB-Servicestelle übernimmt 50 Prozent der Grundgebühr von 2.000 Euro pro Jahr.
  3. Sollte das Produkt/Lösung im e-Shop der Bundesbeschaffung abrufbar sein, können Unternehmen das IÖB-ausgezeichnet Siegel im e-Shop verwenden, um die Sichtbarkeit zu erhöhen.
  4. Die IÖB-Servicestelle bewirbt das Produkt im Rahmen ihrer regelmäßigen Kommunikationstätigkeiten und lädt regelmäßig Unternehmen ein, um Lösungen bei öffentlichen Institutionen vorzustellen oder auf Veranstaltungen zu präsentieren. 

Davon profitieren die Siegerinnen- und Sieger sowie Zweitplatzierten

Die Kategorie-Siegerinnen und -Sieger sowie die jeweiligen Zweitplatzierten können ihre Lösungen im Rahmen der Preisverleihung durch Frau Bundesministerin Leonore Gewessler und Frau Bundesministerin Margarete Schramböck persönlich einem breiten Fachpublikum vorstellen.

Darüber hinaus gibt es für die drei Kategorie-Siegerinnen und –Sieger sowie die Zweitplatzierten zusätzliche Benefits als Wertschätzung für die Top-Innovationen. 

  • Persönlicher Austausch bei einem CO-Creation Workshop oder Innovations-Frühstück mit VertreterInnen der passenden Expertenorganisation (Kategorie-Partner des Calls). 
  • Ausführliches Porträt über die Kanäle der IÖB-Servicestelle inklusive Sonderaussendung an die relevanten Kunden.
  • Verleihung des IÖB-ausgezeichnet Siegels und kostenloses digitales Schaufenster am Marktplatz Innovation 
  • Kostenlose Nutzung der DVP (Direktvergabeplattform) im e-Shop der BBG für das Jahr 2022
  • Maßgeschneiderte Unterstützung durch die IÖB-Servicestelle auf der Suche nach geeigneten Kundengruppen im öffentlichen Sektor

Kategorie-Partner aus der Praxis

Jede der drei Kategorien wird von einer Expertenorganisation aus dem Gesundheits- bzw. Pflegebereich begleitet. Der NÖ Gesundheits- und Sozialfonds und die 144 Notruf Niederösterreich GmbH sowie AAL Austria stehen uns als Partner zur Seite. Diese Partner stellen einige zusätzliche Unterstützungsangebote für die Sieger des Calls zur Verfügung (siehe oben). Sie werden von der IÖB-Servicestelle über alle von der Jury ausgewählten Lösungen direkt informiert und setzen sich mit diesen intensiv auseinander.

+++ Deadline für Einreichungen ist der 31. August +++


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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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