30.08.2021

Investitionsprämie hebelte 78 Mrd. Euro – internationale Konzerne investierten stärker in Österreich

Mit der Investitionsprämie wurden besonders viele Projekte in der Land- und Forstwirtschaft gefördert. Neben landwirtschaftlichen Großgeräten waren aber auch E-Autos und Solarstrom hoch im Kurs.
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Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck verleiht den Staatspreis Innovation 2021
© BMDW: Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck

Ein Jahr nach Einführung der Investitionsprämie in Österreich zieht Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck Bilanz: Mit der Förderung wurden insgesamt Investitionen in Höhe von mehr als 78,15 Milliarden Euro gehebelt. 158.600 Anträge wurden bis Ende Februar gestellt und 243.865 bewilligt, 94 Prozent – insgesamt kamen damit 122.194 Unternehmen in den Genuss einer Investitionsprämie. Zur Erinnerung: Die Prämie bietet Unternehmen eine Förderung von 7 Prozent bei Investitionen und von 14 Prozent, wenn es sich dabei um eine Investition zu Ökologisierung oder Digitalisierung handelt.

Traktoren, Photovoltaik, E-Autos

Gefördert wurde besonders stark im Bereich Nahrung und Forst- und Landwirtschaft – auf diesen Bereich entfielen 30 Prozent. Laut Schramböck waren in diesem Bereich viele Digitalisierungsprojekte enthalten, aber vor allem ging es um landwirtschaftliche Geräte wie Traktoren. Auch Projekte zur Direktvermarktung fielen in diesen Bereich. Rund ein Viertel des Fördervolumens entfällt auf Investitionen in die Ökologisierung. Da hatten vor allem Photovoltaik und Stromspeicher die Nase vorne, aber auch in die Umstellung von Fuhrparks aus Elektromobilität wurde stark investiert.

10 Prozent des Volumens entfielen auf Digitalisierungsmaßnahmen – eine Zahl, die auf den ersten Blick klein wirkt. In diese Kategorie würde beispielsweise die Anschaffung von Servern fallen, erklärte die Ministerin. Es wurden aber auch in allen anderen Bereichen Digitalisierungsprojekte gefördert, da das Thema eine Querschnittsmaterie ist. Als Beispiel nannte sie das Tiroler Familienunternehmen Giesswein, das in digitale Produktionsanlagen investiert hat.

Konzerne haben Investitionen in Österreich vorgezogen

Die Investitionsprämie habe dazu geführt, dass internationale Konzerne stärker in den Standort Österreich investiert haben, betonte Schramböck in Alpbach bei der Präsentation der Bilanz und einer Studie, die dazu durchgeführt wurde. “Multinationale Konzerne haben vielfach durch die Investitionsprämie Investitionen in Österreich vorgezogen. Wir haben dadurch mehr vom Kuchen erhalten als andere Länder”, so die Wirtschaftsministerin. 6 Prozent der Anträge sind auf Großunternehmen entfallen, die sich damit 18 Prozent des Gesamtvolumens (14 Mrd. Euro) gesichert haben. Rund die Hälfte des Volumens (39 Mrd. Euro) floss allerdings in Kleinstunternehmen. “Die Investitionsprämie ist mitnichten eine Förderung für Großunternehmen”, betonte Schramböck.

125,9 Mio. Euro bereits ausbezahlt

Im Schnitt werden pro Antrag rund 320.000 Euro investiert – pro Unternehmen sind es damit durchschnittlich 610.000 Euro. Bei Kleinstunternehmen liegt das Volumen bei durchschnittlich 380.000 Euro und bei Großunternehmen bei bis zu 9,7 Millionen Euro. Die Projekte sind nun in der Umsetzung und Unternehmen reichen derzeit ihre Rechnungen ein. 125,9 Millionen Euro wurden bereits ausbezahlt, rund 41.000 Projekte sind schon abgeschlossen. In Summe nimmt das Wirtschaftsministerium für die Prämie 5 Milliarden Euro in die Hand. “Damit werden wir auch auskommen”, so Schramböck. Mit der Prämie sei Österreich weltweit Pionier. Nur drei weitere Länder, Malta, Luxemburg und Japan, hätten ansatzweise vergleichbare Instrumente geschaffen. Die seien aber nicht so breit auf alle Branchen und Unternehmen ausgelegt.

Bis Ende des Jahres will das Wirtschaftsministerium auch eine Standortstrategie ausarbeiten, zu der bereits mehr als 400 Vorschläge von Unternehmen, Experten und anderen Stakeholdern eingereicht wurden. Im zweiten Halbjahr tourt Schramböck dazu durch die Bundesländer. Wichtige Schwerpunkte seien Fachkräftemangel, grüne Energie, Forschungstransfer und Produktivitätswachstum.

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Gründer und CEO der Rohlik Group - Tomas Cupr (c) Rohlik

Bis 2023 ist eine Expansion in 15 weitere Städte Ost- und Zentraleuropas einschließlich der DACH-Region geplant. Dies verkündete die tschechische Rohlik Group – die Muttergesellschaft des in Österreich aktiven Online-Supermarktes Gurkerl (gurkerl.at).

EIB stellte Wachstumskapital bereit

Zur Expansion verhelfen soll unter anderem die nun verkündetete Kapitalspritze in Höhe von 170 Millionen US-Dollar – umgerechnet etwa 158,9 Millionen Euro. Die Investitionsrunde angeführt hat die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) – gemeinsam mit Sofina, Index Ventures, Quadrille und TCF Capital. Außerdem wurde das Wachstumskapital im Rahmen der Scaleup-Initiative der Europäischen Investitionsbank (EIB) ergänzt.

News gab es hinsichtlich der geplanten Effizienzsteigerung schon diesen März: Damals verkündete gurkerl.at, das Wiener Lager bis zum kommenden Spätersommer vollautomatisieren zu wollen. Die Absicht dazu erklärte die Rohlik-Gruppe schon im Oktober 2021 – und steckte europaweit 400 Millionen Euro in die Automatisierung ihrer “Fulfilment-Zentren”.

Investment folgte Jobabbau & Management-Merger

Eine Maßnahme mit dem Ziel der Ressourcenschonung setzte man auch im Februar 2023 – damals in Form des Management-Mergers der beiden Rohlik-Töchter grukerl.at und Knuspr – dem deutschen Pendant zu gurkerl.at.

Es folgte ein Jobabbau in Österreich: Gurkerl baute laut Medienberichten 290 Jobs ab (brutkasten berichtete). Grund dafür war Effizienzsteigerung durch Automatisierung. Zu den Tochterunternehmen der Gruppe gehören neben Gurkerl und Knuspr auch das ungarische Pendant Kifli sowie die rumänische Plattform Sezamo.

Automatisierung brachte Profitabilität

Nach jüngsten Angaben sei man in Tschechien, Ungarn und auch am Münchner Standort der Gruppe schon profitabel. Indes soll die Rohlik Gruppe seit dem Ende der Corona-Pandemie “ein Wachstum von 40 Prozent” verzeichnet haben, heißt es per Aussendung. Europaweite Maßnahmen zur Automatisierung sowie zum Kostenabbau und der Effizienzsteigerung sollten damit Früchte getragen haben.

Mit dem jüngsten Investment soll die Expansion, Markenstärke und Profitabilität der Gruppe vorangetrieben werden. Potential sehe man im Online-Lebensmittelhandel allemal. Laut einer McKinsey-Studie rechne man damit, bis 2030 bis zu 30 Prozent der Lebensmittel in Europa online zu verkaufen. Der Expansion und kontinuierlichen Erweiterung der Kundenbasis soll schließlich ein Börsengang (IPO) in den kommenden Jahren folgen, so Rohlik per Aussendung.

“Erste Maßnahme im Rahmen der EIB Scaleup-Initiative”

Zuversicht gibt es jedenfalls vonseiten der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE): “Vor drei Jahren haben wir erstmals eine Partnerschaft mit Rohlik geschlossen und sind seitdem immer wieder beeindruckt von der Umsetzungsstärke des Managementteams, der Weiterentwicklung der firmeneigenen Technologie sowie der fortschreitenden Automatisierung und Integration von KI in den Betriebsabläufen”, meint Tamás Nagy, Direktor und Co-Leiter Equity Investments der EBWE, zum Status Quo bei Rohlik.

Indes sei die jüngste Finanzierung “die erste Maßnahme im Rahmen der EIB Scale-Up Initiative, die darauf abzielt, etablierte Wachstumsunternehmen wie Rohlik zu unterstützen”, meint Kyriacos Kakouris, Vizepräsident der Europäischen Investmentbank (EIB). Gestärkt werden soll damit Engagement, Innovation und Digitalisierung “in ganz Europa”.

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