25.06.2018

#InvestInAustria: Bundesregierung pitcht Wirtschaftsstandort Österreich

Im Rahmen einer Standortkonferenz traf sich die österreichische Bundesregierung am 25. Juni im Schloss Schönbrunn unter der Schirmherrschaft von Wirtschaftsministerin Margerete Schramböck mit mehr als 100 namhaften CEOs aus allen Teilen der Welt. Dem Brutkasten erzählte Schramböck, wie der Wirtschaftsstandort Österreich für internationale Unternehmen und Investoren noch attraktiver gestaltet werden kann.
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#InvestInAustria
(c) fotolia.com - JFL Photography

Die Ministerin für Wirtschaftsstandort und Digitalisierung, Margarete Schramböck, hat es sich zum Ziel gesetzt, eine aktivere Standortpolitik für Österreich zu betreiben. Hierzu hat sie mehr als 100 bedeutende CEOs aus insgesamt vierzehn verschiedenen Ländern – u.a. Deutschland, USA, China und Korea – am 25. Juni in das Schloss Schönbrunn zu einem gemeinsamen Austausch eingeladen. Das Ziel sei es, möglichst viele Unternehmen anzusprechen und sie dazu zu bewegen, in Österreich zu investieren. “Wir wollen ein Ökosystem schaffen, von dem auch die Startups und neue Unternehmen profitieren”, so Margarete Schramböck im Interview mit dem Brutkasten.

“Jeder einzelne Lehrberuf soll digital werden”

Österreich biete bereits jetzt einen großen Wettbewerbsvorteil, nämlich das Know-How und die duale Ausbildung der Bürgerinnen und Bürger. Die Bundesregierung sieht in diesem Bereich aber weiteres Entwicklungspotential. So wurden ca. 200 Lehrberufe überarbeitet. “Jeder einzelne soll digital werden”, meint Schramböck. Ganz gleich, ob es sich dabei um Berufe wie SchreinerIn oder ApplikationsentwicklerIn handelt. Ab diesem Herbst seien die überarbeiteten und teilweise gänzlich neuen Lehrberufe (z.B. BetriebsinformatikerIn oder FahrradmechatronikerIn) erlernbar.

Video-Interview mit Margarete Schramböck:

Themen bei #InvestInAustria: Flexibilisierung, Steuersenkung, Deregulierung

In verschiedenen Workshops mit VertreterInnen aus Wirtschaft und Regierung wurde auf der Konferenz #InvestInAustria erarbeitet und diskutiert, in welchen Punkten sich Österreich als Wirtschaftsstandort attraktiver gestalten kann. Als zentrale Anliegen wurden hier das Senken von Steuern für Unternehmen und Lohnnebenkosten, die Flexibilisierung der Arbeitzeit sowie Deregulierungen für GründerInnen genannt. Zu letzterem habe die Regierung bereits ein Gesetz auf den Weg gebracht, berichtet Schramböck: “Wir haben ein Paket verabschiedet, wodurch neu gegründete Unternehmen im Handel und Gewerbe keine Anlagengenehmigungen mehr brauchen.”

Zweites Startup-Frühstück: “fast lane für Startups”

Des Weiteren kündigte Schramböck bei #InvestInAustria ein zweites Startup-Frühstück an. Dort soll es vor allem darum gehen, den Startups den Zugang zu öffentlichen Förderungen zu erleichtern. “Wir haben nicht zu wenig Förderungsmöglichkeiten, aber es ist zu kompliziert, Förderungen zu bekommen”, so Schramböck. Ein weiteres Thema werde die Vereinfachung des Zugangs zu Technologieplattformen für Startups sein. Hierzu zählen beispielsweise Forschungseinrichtungen und 5G-Labs. Ziel sei eine “fast lane für Startups”.

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Cocoon Capital Advisory Sebastian Kurz - Startups und Beteiligungen - Dream Security
Sebastian Kurz | (c) EVP via Wikimedia Commons

Vor gut zwei Jahren co-gründete der österreichische Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz das Cybersecurity-Startup Dream Security. Mit an Bord ist Shalev Hulio, Ex-CEO der Spionagefirma NSO. Bereits zum Start holte sich das Unternehmen 20 Millionen US-Dollar Kapital. Kurz hielt danach ein Drittel der Anteile.

Investment an Gaza-Grenze

Im November 2023 holte sich Dream ein neues Investment in Höhe von 33,6 Millionen US-Dollar. Kurz hielt danach noch rund 20 Prozent der Anteile. Das Kapital kam primär von den Bestandsinvestoren Aleph und Group 11 – beide aus Israel. Kurz darauf bezifferte das Wall Street Journal die Bewertung der Kurz-Startups mit rund 200 Millionen US-Dollar.

“Die heutige Cyberlandschaft erfordert innovative Ansätze, um aktuellen Bedrohungen effektiv und zielgerichtet zu begegnen. Dank dieser Finanzierungsrunde sind wir in der Lage, weiterhin rasch zu wachsen”, kommentierte der Ex-Kanzler in einem Statement, das brutkasten damals erhielt.

Seither zeigt der eskalierte Gaza-Konflikt Auswirkungen auf Dream Security. So war CEO Shalev Hulio zum Zeitpunkt des letztjährigen Investments selbst als Reservist in der israelischen Armee tätig. Unterschrieben wurde der damalige Investment-Vertrag von Hulio in Uniform an der Grenze zu Gaza.

125 Millionen US-Dollar Umsatz

Im November 2023 zählte das Unternehmen noch 70 Mitarbeiter:innen – 60 davon in Israel. Mittlerweile sei die Belegschaft auf 150 Mitarbeitende gewachsen. “Ihr seid der Grund dafür, dass wir heute dort stehen, wo wir sind”, so der Ex-Kanzler in einem seiner jüngsten LinkedIn-Postings. Gedankt wird auch den bisherigen Investor:innen, darunter Dovi Frances, der Group 11 und Michael Eisenberg, Partner bei Aleph. Überdies verkündet Ex-Kanzler Kurz, mit Dream bereits “über 125 Millionen US-Dollar Umsatz in Europa, dem Nahen Osten und Asien” erreicht zu haben.

Party in der Wüste

Darüber hinaus schreibt Kurz auf LinkedIn: “Für uns als Österreicher war es eine neue Erfahrung, eine Party in der Wüste zu feiern, und dazu noch dem Thema entsprechend gekleidet zu sein… das hat auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht!” Gefeiert wurden die genannten Meilensteine laut dem Posting im Rahmen eines “Tribe-Events”.

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