25.04.2017

Interview: Salzburg AG sucht mit Innovation Challenge #2 nach Kooperationen

Interview. Georg Baumgartner, in der Salzburg AG für die Innovation Challenge verantwortlich, erzählte dem Brutkasten im Interview, was sich teilnehmende Startups erwarten können.
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(c) Salzburg AG
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Bis zum 8. Mai können sich Startups aus der ganzen Welt für die Salzburg AG Innovation Challenge #2 bewerben. Die Siegerprojekte werden bei einem dreitägigen Innovation Camp ausgefeilt. Die besten Konzepte kommen in eine viermonatige Acceleration-Phase. Die Startups bilden während der Challenge gemeinsame Teams mit Experten des Unternehmens. Wie genau sich teilnehmende Jungunternehmen dieses Matching und die Umsetzung ihrer Ideen vorstellen können, erklärte Georg Baumgartner von der Salzburg AG dem Brutkasten im Interview.

+++ Innovation Challenge: Salzburg AG will mit Startups neue Konzepte entwickeln +++

Was will die Salzburg AG mit der Innovation Challenge erreichen? Was sind die Ziele?

Gemeinsam mit unserem Know-How und dem frischen Impuls von außen sollen neue Produkte für unsere Kunden konzipiert und entwickelt werden. In Co-Creationen wollen wir unser Angebot noch weiter ausbauen. Wir haben im vergangen Jahr mit der ersten Ausgabe der Innovation Challenge bereits den Start gemacht. Damals haben wir für zwei Themenbereiche um Ideen und Lösungen aufgerufen. Mit den zwei Siegerstartups sind wir bereits in der Umsetzung. Mit meo energy haben wir eine Energie-Gesamtsteuerung für den Haushalt entworfen und mit und Redlink eine intelligente Plattform, die auf der Unternehmens-Website per Chat gestellte Kundenanfragen verstehen, zuordnen und beantworten kann. Beide Projekte eröffnen unseren Kunden ganz neue Zugänge in einem digitalisierten Alltag. Im nächsten Schritt suchen wir Partner auf internationaler Ebene und erarbeiten mit ihnen in einem mehrstufigen Modus neue Konzepte.

“In Co-Creationen wollen wir unser Angebot noch weiter ausbauen.”

Jetzt bewerben:

Nach welchen Kriterien werden die Startups für die Innovation Challenge ausgesucht?

Wir haben für die Challenge fünf Themenfelder ausgeschrieben: „Innovative Kundenlösungen“, „Betrieb und Wartung von Energieanlagen und Energieinfrastruktur“, „Erneuerbare Energieerzeugung und –speicherlösungen“, „Ökomobilität & Moderne Mobilitätsdienstleistungen“ und „Datenanalyse und Prognosen“. Dahinter stehen ca. 50 noch konkretere Themenstellungen, die wir in der Analyse unserer Geschäftsbereiche identifiziert haben. Darüber wollen wir Startups finden, die gut zu uns und unseren Zielen passen. Dabei werden wir von WhatAVenture auch mit einem aktiven Scouting unterstützt.

Wir haben aber noch weitere konkrete Voraussetzungen: Die Startups müssen einen funktionierenden Prototypen zu einem der fünf Themenfelder vorweisen können und Interesse daran haben, mit uns gemeinsam an ihrem Konzept weiterzuarbeiten. Außerdem müssen sie natürlich motiviert sein, zu uns nach Salzburg zu kommen, wo die Projektentwicklung stattfindet. Es beginnt mit der Startup-Messe am 23. Mai, wo die Prototypen präsentiert werden und die Startups erste Gespräche mit unseren Fachexperten führen können. Das Ziel für die Startups ist es, ein Ticket für unser Innovation Camp zu bekommen. Wir werden dazu 10 bis 15 Startups auswählen, die dort gemeinsam mit uns drei Tage an ihren Lösungsansätzen weiterarbeiten. Auch bei der folgenden Acceleration-Phase gibt es viele Termine bei uns in der Zentrale in Salzburg.

Wie kann man sich dieses gemeinsame Arbeiten zwischen Startups und Mitarbeitern der Salzburg AG vorstellen?

Mit den etwa zehn bis 15 ausgewählten Startups im Innovation Camp wollen wir Teams bilden. Bei jedem Team werden zumindest zwei bis drei unserer Experten dabei sein. Wir haben dazu, zusätzlich zu der externen Challenge, eine interne, mit der wir die besten Ideen unserer Mitarbeiter suchen. In den drei Tagen des Innovation Camps soll schon gemeinsam in Richtung konkrete Endkundenlösung gearbeitet werden. Am Ende der drei Tage wird es wieder eine Fachjury geben, die die besten Ideen der teilnehmenden Teams prämiert, an denen dann in einer viermonatigen Acceleration Phase weiter gefeilt wird. Die zusammengestellten Teams werden auch in dieser Phase gemeinsam weiterarbeiten und die Umsetzung vorbereiten. Dazu wird es natürlich ein entsprechendes Projektbudget geben.

Wie sieht die Umsetzung aus Kundensicht aus? Werden sie die Namen der Startups zu sehen bekommen, oder werden es White-Label-Lösungen sein?

Wir wollen die Kooperation mit Startups herausstreichen.Wir haben selbstverständlich auch die Namen der zwei Siegerstartups unserer ersten Challenge, meo energy und Redlink nicht gewithelabelet. Ich möchte das aber nicht pauschal für alle Projekte sagen. Es kann in manchen Fällen ja etwa auch seitens des Startups eine White-Label-Lösung gewünscht sein. Aber prinzipiell wollen wir die Kooperation mit Startups hervorstreichen. Und Gelegenheit dazu gibt es von der Startup Messe bis zum Demo Day am Ende der Acceleration-Phase.

„Im Zentrum steht für uns das Eingehen auf sich ändernde Kundenbedürfnisse.“

Allgemein gefragt: Wie können Startups einem Konzern wie der Salzburg AG einen Wettbewerbsvorteil bringen?

Im Zentrum steht für uns das Eingehen auf sich ändernde Kundenwünsche. Da können Startups andere Sichtweisen einbringen und ihre Lösungen basieren vielfach auf digitalen Ansätzen. Auch das kreative Potenzial und die komplett andere Arbeitsweise von Startups sind für große, etablierte Unternehmen ein entscheidender Mehrwert. Dass wir mit der Challenge den Entrepreneurship-Gedanken stärker in den Konzern einbringen, soll auch bei unseren Mitarbeitern etwas auslösen und ihr Mindset positiv beeinflussen. Daher haben wir auch den Modus der gemischten Teams gewählt.

+++ Fokus: Corporate Innovation +++

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Die liebe Not mit AI-Act und anderen regulatorischen Anforderungen für Unternehmen in Österreich und der EU prägt die aktuelle Standort-Diskussion wie kaum ein anderes Thema. Dass man sich diese bürokratischen Hürden auch zu Nutzen machen und dabei anderen Unternehmen helfen kann, will das Wiener Startup Daiki beweisen – brutkasten berichtete bereits im Oktober über ein Millioneninvestment.

Zentrale Anwendung zur KI-Überwachung

Daiki launchte nun seine AI-Registry, wie das Startup heute bekanntgab. Die Anwendung, die über ein SaaS-Modell vertrieben wird, dokumentiert und überwacht sämtliche KI-Systeme, die im Unternehmen genutzt werden. Sie soll dabei einen umfassenden Überblick über KI-Risiken und Compliance schaffen, für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sorgen und klare Insights zur Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit der genutzten Systeme liefern.

“Detaillierter Katalog der KI-Systeme und -Modelle”

“Die KI-Registry ermöglicht es Unternehmen, einen detaillierten Katalog der KI-Systeme und -Modelle zu erstellen, die ihr Team verwendet oder entwickelt, indem es Vorlagen für gängige Modelle verwendet oder eigene Systembeschreibungen erstellt”, heißt es vom Startup. Nach der Fertigstellung erhielten Unternehmen ein Feedback von Daiki mit konkreten Verpflichtungen und Empfehlungen für das Qualitätsmanagement durch automatisches Benchmarking und die Überprüfung der Einhaltung durch Experten. Nach erfolgreicher Überprüfung erhalten die Unternehmen einen “trustworthiness score”.

Daiki-System auch für Unternehmen mit hohem Risiko laut AI-Act

Nicht nur reine Anwender, sondern auch Unternehmen, die gemäß EU-AI-Act als “Bereitsteller und Anbieter von KI-Systemen” mit hohem Risiko eingestuft werden, könnten mithilfe der AI-Registry alle regulatorischen Anforderungen erfüllen, betont man bei Daiki.

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