24.01.2023

Interspar setzt auf Altölsammel-Automaten von Wiener Startup

Mit einem patentierten Altspeisöl-Sammlesystem des Wiener Startups E&P UCO-Recycling schafft Interspar ab sofort Anreize zum Recycling von Altöl in ausgewählten Supermärkten.
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(c) Spar

Schätzungen zufolge werden 50 Millionen Liter Altspeiseöl jährlich in Österreichs Haushalten verbraucht und oftmals falsch entsorgt. Die Entsorgung von Altspeiseöl durch den Abfluss und das Kanalsystem bedeutet nicht nur eine große Belastung für die Umwelt, sondern auch beachtliche Summen an Folgekosten für die Wartung und Reinigung der Kanalisation. Ein Liter durch den Abschluss entsorgtes Altspeiseöl fordert Folgekosten von rund 0,7 Cent. Die Rechnung kann aber auch anders erfolgen: Altspeiseöl ist nämlich auch ein wertvoller Rohstoff, der für die Produktion von Biodiesel verwendet wird. Ein Liter richtig entsorgtes Altspeiseöl entspricht in etwa der Rohstoffmenge für knapp einen Liter Biodiesel.

Interspar setzt auf Sammelsystem von Wiener Startup

Um die Sammelquote für Altöl in Österreich zu erhöhen, kooperiert Interspar mit dem Wiener Startup E&P UCO-Recycling, das ein Altspeisöl-Sammlesystem entwickelt hat. In Interspar-Hypermärkten in ganz Österreich sowie in allen Maximarkt-Standorten stehen den Kund:innen ab sofort Automaten zur Entsorgung von Altspeiseöl zur Verfügung. Für die Sammlung des Altspeiseöls stehen gratis Sammeldosen an der Interspar-Rezeption zur Verfügung. Jeder gesammelte Liter wird mit einem zehn Cent Bon, der an der Kasse eingelöst werden kann, vergütet.

Eine integrierte Waage wiegt die Menge des reinen Altspeiseöls und berechnet daran den Vergütungswert, Ausdruck erfolgt sofort | (c) Interspar

Die Technologie des Sammelautomaten

Das Startup E&P UCO Recycling wurde 2019 von Günther Eibel und Daniela Wimmer gegründet. Mit Sitz in Wien und einem Lager in Brunn am Gebirge wird in Österreich das Projekt umgesetzt. Die Entwicklung und Produktion der UCO-Sammelautomaten erfolgt in Kooperation mit dem slowenischen Tochterunternehmen E&P Used Cooking Oil Recycling d.o.o, wobei das System mittlerweile patentiert ist. Neben Spar setzt auch EGW Hausverwaltung auf das Sammelsystem.

Mit Hilfe des Systems kann Altspeiseöl sofort von Wasser und Schmutz getrennt und gesondert gesammelt werden. Dies ermöglicht auch die Berechnung der reinen Menge Altspeiseöl, die den Verbrauchern direkt vergütet wird. Zudem verfügen alle Sammelautomaten über ein internet-basierendes Kommunikationsmodul, das die zentrale „Real-Time“-Überwachung der Automaten gewährleistet. Das Monitoring gibt Auskunft über den technischen Zustand der Automaten, Füllstände der Sammelkanister und die Menge und Anzahl der Einfüllvorgänge. Auf diese Art und Weise sollen Kontrollfahrten durch den Außendienst auf ein Minimum reduziert werden. 

“Unsere Mission ist es, das Sammeln und Recyclen von Altspeiseöl in Haushalten zur Selbstverständlichkeit zu machen“, so Günther Eibel, Gründer von E&P UCO-Recycling. “In Ergänzung zu bestehenden Sammelsystemen möchten wir Konsumentinnen und Konsumenten eine innovative und neue Möglichkeit bieten, Altspeiseöl unkompliziert und ohne Zusatzaufwand – dafür umweltbewusst und nachhaltig – zu entsorgen.”


Tipp der Redaktion

Mit Jänner 2023 startet die brutkasten-Redaktion einen neuen thematischen Schwerpunkt zum Thema Kreislaufwirtschaft. Im Zentrum stehen Innovationen von Startups, Corporates und Mittelstand, die eine ressourceneffiziente und schadstoffarme Produktion ermöglichen. Zudem berichten wir über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe rund um eine kreislauforientierte Wirtschaft.

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Somareality
(c) Somareality - Das Somareality-Team.

Vor rund einem halben Jahr vermeldete das Wiener DeepTech-Startup Somareality den Erhalt eines 1,5 Mio. Euro schweren Investments (brutkasten berichtete). Nun kommuniziert das Startup eine Aufstockung des Kapitals: In einem LinkedIn-Posting gab das Unternehmen den Abschluss einer “überzeichneten Seed-Runde” in Höhe von 2,6 Millionen Euro bekannt. In dem Posting nennt das Unternehmen unter anderem Birdhouse Ventures, Gateway Ventures, Startup Wise Guys, FFG und aws als Unterstützer.

“Ein finales Closing für unsere 2024-Runde”

Laut Co-CEO Julia Kern handelt es sich bei den genannten Stakeholdern um “wesentliche Partner” in der nun geschlossenen Runde. Auf brutkasten-Nachfrage bestätigt Co-CEO Kern außerdem, dass es sich bei der nun kommunizierten Runde um “ein finales Closing für unsere 2024-Runde” handelt. Die in diesem Jahr gesammelte Summe soll “direkt auf unsere Kommerzialisierung und den Ausbau des Produktportfolios für nächstes Jahr” einzahlen, so Co-CEO Kern.

Somareality wurde 2019 in Wien gegründet und entwickelt Eye-Tracking-basierte Biomarker, um damit Rückschlüsse auf den kognitiven Zustand einer Person treffen zu können. Mit dem ersten Biomarker erreichte das Unternehmen einen Umsatz von knapp einer Million Euro. Bis 2026 sollen weitere Folgen, die insgesamt ein volles non-invasives kognitives Monitoring ermöglichen sollen.

Im Vorjahr hatte das Unternehmen einen strategischen Pivot vorgenommen: Das Projektgeschäft wich einem B2B-SaaS-Modell und die bestehende Technologie wurde fit gemacht für Hardware-Umgebungen außerhalb von Virtual Reality.

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