31.08.2018

Internet of Things: A1 mit IoT-Showroom auf dem Forum Alpbach

IoT und 5G sind unbestritten Schlüsseltechnologien der Zukunft. Wir sprachen mit A1 CTO Marcus Grausam auf dem Forum Alpbach über das Internet of Things, Projekte des A1 Startup Campus und den Ausbau der digitalen Infrastruktur. A1 hat kürzlich auch eine neue Studie über den Status quo des Internets der Dinge in Österreich veröffentlicht.
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A1 CTO Marcus Grausam auf dem Forum Alpbach über IoT-Projekte und Smart City.
(c) derbrutkasten. A1 CTO Marcus Grausam auf dem Forum Alpbach über IoT-Projekte und Smart City.

Das Internet of Things gilt unbestritten als eine der wichtigsten Zukunftstechnologien überhaupt. Der Ausbau des 5G-Netzes ist dabei die essentielle Voraussetzung. Auf dem Forum Alpbach besuchten wir den IoT-Showroom von A1, der dort erstmals zu sehen war und konkrete, innovative Anwendungsbeispiele zeigte. smaXtec beispielsweise stellt Sensoren her, die von Kühen verschluckt werden und anschließend in Echtzeit Gesundheitsdaten bereitstellen. TierwirtInnen können dann auf Basis dieser Daten, soweit erforderlich, nötige Schritte einleiten. Auch MoonVision war dabei, ein Wiener Software-Startup, das mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) Computern das Sehen beibringt und so Prozesse in Industrie, Gastronomie und Handel zu automatisieren und zu vereinfacht.

A1: 5G und digitale Infrastruktur als Voraussetzung für die Smart City

Mit Marcus Grausam, CTO von A1, sprachen wir in diesem Zusammenhang auch über das Thema Smart City: “Smart City umfasst ja nicht nur autonomes Fahren, sondern da geht es auch um die Fragen: Wie mache ich eine Stadt effizienter, wie gehe ich mit Ressourcen, die die Stadt zur Verfügung hat, sparsamer oder ökonomischer um?” Wichtige Punkte seien hier beispielsweise auch Parkraumbewirtschaftung und Verkehrsleitsysteme in Echtzeit, so der A1-Chef. Die Basis dafür stelle ein modernes und schnelles Mobilfunknetz dar.

IoT-Labor für Tests mit neuen Technologien

Damit IoT sich in Österreich etablieren kann, verwendet A1 viel Energie und Geld für den Ausbau der Netze. “A1 investiert 450 Millionen Euro pro Jahr in den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Es gibt einen Glasfaserzugang in 90 Prozent der Österreichischen Gemeinden”, berichtet Grausam. So betreibe man beispielsweise auch ein Internet of Things-Labor in Kooperation mit Nokia, in dem Startups, Partner und InteressentInnen mit der 5G-Technologie Tests durchführen können.

Studie: nur 24 Prozent der Unternehmen für IoT gut aufgestellt

Kürzlich haben A1 und Integral eine Studie veröffentlicht, die den Status quo des Themas IoT in Österreich analysiert. “Das Internet der Dinge ist einer der größten Innovationstreiber des kommenden Jahrzehnts. Es ist die Basis der Digitalisierung und wird sowohl unseren Alltag als auch die österreichische Wirtschaft von Grund auf verändern”, so A1-CEO Marcus Grausam in einer Presseaussendung. Laut einer  Studie von A1 und Integral erkennen zwei Drittel aller Unternehmen das Potential von IoT. Jedoch fühlen sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur 24 Prozent der Unternehmen in dieser Hinsicht gut aufgestellt.

Projekte im IoT-Showroom von A1 auf dem Forum Alpbach


⇒ Zur Studie von A1

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

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