07.12.2017

InsureTech-Deal um INZMO: Uniqa verkauft Startup-Anteile an Helvetia

2016 hatte Uniqa Ventures in das estnische InsureTech-Startup INZMO investiert. Nun wurden die Anteile deutlich teurer an Helvetia Ventures abgegeben. INZMO beendet damit sein Österreich-Geschäft.
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uniqa verkauft inzmo anteile an helvetia
(c) INZMO: Das Team

Erst im Mai 2017 war das estnische InsureTech-Startup INZMO bei den StartUp Europe Awards von der Europäischen Kommission als bestes Fintech-Unternehmen in Europa ausgezeichnet worden. Dennoch entschloss sich Uniqa, die erst Mitte 2016 400.000 Euro investiert hatte, ihre Anteile wieder zu verkaufen – gewinnbringend. Man habe den Wert des Investments deutlich steigern können, heißt es in einer Aussendung. Als Grund für den Verkauf gibt der Versicherer an, dass das Startup seine Geschäftstätigkeit von Österreich in die Schweiz verlegt hat. INZMO wird nun seinen Dienst innerhalb Österreichs einstellen. Man werde die laufenden Kunden natürlich weiter betreuen, heißt es von der Uniqa.

+++ Twisto: Uniqa investiert eine Million Euro in tschechisches FinTech +++

“Potenzial für B2B2C-Partnerschaften”

Käufer ist Helvetia Ventures, der Investment-Arm des Schweizer Versicherers. Dort ist von einem einstelligen Millionenbetrag die Rede, der investiert wurde. Ob der gesamte Betrag an die Uniqa ging, oder noch weitere Anteile erworben wurden, ist nicht bekannt. “Wir können von INZMO viel über einfache Interaktion mit dem Kunden lernen. Zudem wollen wir das Potenzial der Plattform für unsere B2B2C-Partnerschaften nutzen”, sagt Martin Tschopp, Leiter Unternehmensentwicklung von Helvetia. Bereits seit Juni 2017 gab es eine Kooperation zwischen Helvetia und dem Startup.

Als Fahrradversicherung gestartet

INZMO hatte zunächst mit Fahrradversicherungen begonnen. Inzwischen kann man mit der App auch andere Gebrauchsgegenstände wie Uhren, Brillen oder Unterhaltungselektronik versichern. In wenigen Minuten können die Versicherungspolicen abgeschlossen und anschließend verwaltet werden. Zudem können Kunden Schadenfälle direkt via App melden und erledigen lassen. Das hatte ursprünglich auch Uniqa überzeugt. “In einem ersten Startup-Journey haben wir uns mit INZMO bewusst für ein Unternehmen entschieden, das sich nahe am Versicherungsgeschäft bewegt, jedoch neue Vertriebswege geht und ausschließlich online verkauft”, beschreibt Andreas Nemeth, Head des Uniqa Venture Teams.

+++ Interview: “Versicherungsmarkt wird sich langsam, aber gravierend ändern” +++


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GemeinsamErleben-CEO Alexander Lendl
GemeinsamErleben-CEO Alexander Lendl | (c) GemeinsamErleben

200 Millionen Seitenaufrufe pro Monat, mehr als 1.000 Neuregistrierungen pro Tag, 20.000 monatlich organisierte Aktivitäten und nun insgesamt mehr als eine Million Mitglieder – diese Zahlen veröffentlichte das 2019 gegründete Wiener Scaleup Synexit nun über seine Freizeit- und Sport-Plattform GemeinsamErleben.

“Kampf gegen die Einsamkeit” im Zentrum

Über die Plattform werden in 70 “Themen-Communities” gemeinsame Aktivitäten organisiert, wobei die Teilnehmer:innen sich dazu nicht vorher kennen müssen. In der Kommunikation von GemeinsamErleben ist klar: Im Zentrum steht der “Kampf gegen die Einsamkeit”. Damit schaffe man auch gesellschaftlichen Mehrwert. Und das Angebot sei gerade in den anstehenden Feiertagen wichtig. “Niemand sollte die Festtage alleine verbringen müssen”, wird CEO Alexander Lendl in einer Aussendung zitiert. “Es ist an der Zeit, das Thema Einsamkeit zu enttabuisieren und offen darüber zu sprechen.”

Übernahme des größten Mitbewerbers im DACH-Raum 2021

Das Konzept scheint – folgt man den Zahlen – aufzugehen. Man zeige, “dass auch Startups im Bereich des sozialen Miteinanders skalieren können”, heißt es vom Unternehmen. Synexit hat 2021 den größten deutschen Mitbewerber Spontacts vom Medienkonzern ProSiebenSat.1 für einen nicht genannten Betrag übernommen – brutkasten berichtete und Lendl war damals in Video-Talk zu Gast.

GemeinsamErleben “stellt Weichen” für weitere Internationalisierung

Seitdem baute GemeinsamErleben seine Kund:innenbasis im DACH-Raum deutlich aus – die Zahl der monatlichen Neuregistrierungen habe sich in der Zeit um mehr als 1.000 Prozent gesteigert, heißt es vom Scaleup. Mittlerweile würde man auch bereits “die Weichen für eine Internationalisierung in neue Sprachregionen” über den DACH-Raum hinaus stellen. Zudem stehe ein großes Plattform-Update bevor.

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