15.03.2024

Inoptec: Die Neuerfindung der Sonnenbrille mit Hightech

Die Smart Glasses von Inoptec passen sich an die Lichtverhältnisse an - und zwar deutlich schneller als die menschliche Iris.
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So sieht das Inneleben der Inoptec-Brille aus | (c) Inoptec
So sieht das Inneleben der Inoptec-Brille aus | (c) Inoptec

Selbsttönende Sonnenbrillen, die sich an die Lichtverhältnisse anpassen, gibt es schon lange. Diese sind dabei aber vergleichsweise langsam. Wer aus der Sonne kommend einen dunklen Raum betritt, sieht auch mit ihnen zunächst einmal wenig bis nichts. Das deutsche Startup Inoptec (formeller Hauptsitz im Vereinigten Königreich) löst dieses Problem mit seinen Smart Glasses.

“Die menschliche Iris hat nichts mehr zu tun. Die Brille ist immer schneller als das Gehirn.”

“Es ist eine elektronische Brille, die vollautomatisch die Helligkeit am Auge konstant hält. Das Licht ist fest auf beispielsweise 2.000 Lux eingestellt und es bleibt dabei”, erklärte Inoptec-Gründer Ralf Knoll vergangenes Jahr im salz21Podcast. Die Technologie basiert dabei auf Flüssigkristallen. “Wir haben einen Echtzeit-Regelkreis, der sofort auf eine winzige Helligkeitsänderung durch eine Hinzufügung von Tönung reagiert, sodass unterm Strich immer eine Konstante entsteht”, so Knoll. Das bedeute: “Die menschliche Iris hat nichts mehr zu tun. Die Brille ist immer schneller als das Gehirn.”

Viele Verkehrsunfälle wegen Licht

Und wofür braucht man das? Der Gründer gibt ein Beispiel: “Die klassische Anwendung ist: Man fährt mit dem Motorrad mit 80 Sachen aus der prallen Sonne in einen dunklen Tunnel. Da bekommt man seine Sonnenbrille nicht runtergefummelt”. Die Person auf dem Motorrad könne mit der Inoptec-Brille im Tunnel sofort im Dunkeln sehen. “Die Iris braucht normalerweise 30 Sekunden zum Öffnen. Das ist die sogenannte Dunkeladaptionszeit. Die fällt weg, weil die Iris schon offen ist. Das ist der Clou”, so Knoll. Und er nennt noch eine Zahl: Nicht weniger als zehn Prozent der Verkehrsunfälle im Jahr stünden mit Licht – etwa auch tiefstehender Sonne – in Verbindung.

Inoptec-Brille – auch Militär hat Interesse

Inoptec sieht seine Smart Glasses aber nicht nur im Verkehrs-Bereich. Neben Sport- und Modelabels ist die Sicherheitsbranche besonders relevant für das Startup. “Das Militär hat großes Interesse gezeigt”, erzählt der Gründer. Schließlich könne ein Soldat, der beim Betreten eines dunklen Raums mit beiden Händen die Sonnenbrille abnimmt, auch gleich die Hände hochstrecken, um sich zu ergeben. Hier überzeuge die Brille mit dem “Hands-Free-Feature”. “Das bedeutet: Ich kann mich noch verteidigen und die Brille erledigt alles für mich automatisch”, so Knoll.

Am Dienstag ist Inoptec bei der Startup-Show 2 Minuten 2 Millionen zu sehen. Außerdem in dieser Folge: Magic World Vienna, Campboks, Smetana Royal und Balsamikö.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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