18.10.2023

Innsbrucker KI-Startup entwickelt datensichere “Tiroler Version” von ChatGPT

Das KI-Startup Morgendigital entwickelt die “Tiroler Version” von ChatGPT - und zwar das Sprachmodell Localmind AI, das Unternehmen eine datensichere und internetlose Anwendung garantieren soll.
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(c) Morgendigital LinkedIn

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sind lange kein Hype mehr – sie bestimmen die Gegenwart und Zukunft unseres Alltags essenziell. Beim Thema Datenschutz sieht das Ganze etwas anders aus, meint zumindest ein Innsbrucker Startup.

Das KI-Startup Morgendigital hat eine schlüsselfertige, lokale KI-Lösung namens Localmind AI entwickelt. Die Lösung soll einen effizienten Betrieb von eigenen Large Language Modellen in Organisationen ermöglichen. Large Language Modelle, kur LLMs, können für generative künstliche Intelligenz verwendet werden, um Inhalte auf der Grundlage von menschlicher Sprache, die auf einer Eingabe basiert, zu erstellen. LLMs können grundsätzlich Milliarden an Parametern berücksichtigen und sollen vielseitig einsetzbar sein.

Sprachmodell ist datensicher und Internet-unabhängig

Localmind AI kombiniert KI-Modelle mit einer benutzerfreundlichen Software. Unternehmen können diese direkt implementieren. Die Software könne darüber hinaus auch in österreichischen Rechenzentren betrieben werden. Damit will das Tiroler Startup zur Anpassung und Lokalisierung von KI-Technologien in Österreich beitragen. Gegründet wurde Morgendigital von Jeremias Fuchs und Ivan Dukic vor sieben Jahren. Seither fokussiert sich das Unternehmen auf maßgeschneiderte KI-Lösungen zur Steigerung der Betriebseffizienz – unter anderem durch die Automatisierung repetitiver Aufgaben sowie durch Datenanalysen.

Handhabung ähnlich wie ChatGPT

Nutzende können mit Localmind AI direkt mit ihrer eigenen Künstlichen Intelligenz kommunizieren, heißt es in einer Aussendung des Startups. Das Modell sei in der Handhabung ähnlich wie ChatGPT.

Localmind AI sei außerdem in kürzester Zeit dazu fähig, sich neue, spezifische Daten anzulernen. Für Abfragen wird ausschließlich das sprachliche Verständnis der KI und das gezielt angelernte Wissen genutzt, heißt es. Damit will Morgendigital sicherstellen, dass Daten präzise verarbeitet und Fehlinformationen minimiert werden.

Localmind AI kann direkt in den nutzenden Unternehmen ohne Internetzugang betrieben werden, so das Startup. Die “Datenhoheit bleibt stets beim Kunden”, heißt es. Nutzende können damit eigene KI-Chatbots und Assistenten erstellen. Dazu stehen auf der Website des Startups kostenlose Probeversionen zur Verfügung. Nach Angaben des Unternehmens ist die KI-Lösung ab 99 Euro pro Monat erhältlich.

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Cocoon Capital Advisory Sebastian Kurz - Startups und Beteiligungen - Dream Security
Sebastian Kurz | (c) EVP via Wikimedia Commons

Vor gut zwei Jahren co-gründete der österreichische Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz das Cybersecurity-Startup Dream Security. Mit an Bord ist Shalev Hulio, Ex-CEO der Spionagefirma NSO. Bereits zum Start holte sich das Unternehmen 20 Millionen US-Dollar Kapital. Kurz hielt danach ein Drittel der Anteile.

Investment an Gaza-Grenze

Im November 2023 holte sich Dream ein neues Investment in Höhe von 33,6 Millionen US-Dollar. Kurz hielt danach noch rund 20 Prozent der Anteile. Das Kapital kam primär von den Bestandsinvestoren Aleph und Group 11 – beide aus Israel. Kurz darauf bezifferte das Wall Street Journal die Bewertung der Kurz-Startups mit rund 200 Millionen US-Dollar.

“Die heutige Cyberlandschaft erfordert innovative Ansätze, um aktuellen Bedrohungen effektiv und zielgerichtet zu begegnen. Dank dieser Finanzierungsrunde sind wir in der Lage, weiterhin rasch zu wachsen”, kommentierte der Ex-Kanzler in einem Statement, das brutkasten damals erhielt.

Seither zeigt der eskalierte Gaza-Konflikt Auswirkungen auf Dream Security. So war CEO Shalev Hulio zum Zeitpunkt des letztjährigen Investments selbst als Reservist in der israelischen Armee tätig. Unterschrieben wurde der damalige Investment-Vertrag von Hulio in Uniform an der Grenze zu Gaza.

125 Millionen US-Dollar Umsatz

Im November 2023 zählte das Unternehmen noch 70 Mitarbeiter:innen – 60 davon in Israel. Mittlerweile sei die Belegschaft auf 150 Mitarbeitende gewachsen. “Ihr seid der Grund dafür, dass wir heute dort stehen, wo wir sind”, so der Ex-Kanzler in einem seiner jüngsten LinkedIn-Postings. Gedankt wird auch den bisherigen Investor:innen, darunter Dovi Frances, der Group 11 und Michael Eisenberg, Partner bei Aleph. Überdies verkündet Ex-Kanzler Kurz, mit Dream bereits “über 125 Millionen US-Dollar Umsatz in Europa, dem Nahen Osten und Asien” erreicht zu haben.

Party in der Wüste

Darüber hinaus schreibt Kurz auf LinkedIn: “Für uns als Österreicher war es eine neue Erfahrung, eine Party in der Wüste zu feiern, und dazu noch dem Thema entsprechend gekleidet zu sein… das hat auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht!” Gefeiert wurden die genannten Meilensteine laut dem Posting im Rahmen eines “Tribe-Events”.

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