06.09.2023

Independo: So will ein Wiener Startup Menschen mit Behinderung unterstützen

Das Social Startup Independo widmet sich einem non-verbalen Kalender-Tagebuch. Die Anwendung wurde mit den künftigen Nutzer:innen entwickelt.
/artikel/independo-so-will-ein-wiener-startup-menschen-mit-behinderung-unterstuetzen
Independo-Founder: Michael Höchtl, Julia Kruselburger und Konstantin Strümpf

Herkömmliche Kalender sind nicht barrierefrei gestaltet, da sie die Informationen nur in Schriftform anzeigen. Das Startup Independo möchte mit seiner App für Menschen mit kognitiven Behinderungen oder Lernschwierigkeiten den Zugang erleichtern: Ein non-verbales Kalender-Tagebuch für mehr Selbstbestimmung und Inklusion.

Konkret werden Termine in Form von Piktogrammen und Audio präsentiert. Für die Piktogramme werden Metacom-Symbole verwendet. “Die sind de facto der verbreitete Standard im DACH-Raum”, erklärt Co-Founder Konstantin Strümpf im Gespräch mit brutkasten. “Damit lernen die Kinder von klein auf zu kommunizieren. Die kennen sie schon.”

Foto ©️ Independo – Metacom Symbole ©️ Annette Kitzinger

Das Ziel sei, dass Nutzer:innen ihre Termine eigenständig anlegen und verwalten können, aber auch einen Rückblick erhalten. Bei dem digitalen Kalender-Tagebuch kann man nämlich auch vergangene Termine mithilfe von Emojis bewerten und durch persönliche Videos, Audioaufnahmen oder Texte ergänzen.

Independo-App seit Beginn in Co-Creation entwickelt

Orientierung an die Bedürfnisse der User:innen war seit Beginn zentral. Die Idee zur App entstand aus Gesprächen mit dem Partnerverein “Integration Wien”, anderen Vereinen und Sonderschulen.

“Wir wussten, dass wir so eine Anwendung bauen können und haben nebenbei angefangen”, sagt Strümpf. Das Vorhaben wurde zeitintensiver und dann immer mehr zum Hauptprojekt der drei Co-Founder. “Wir waren viel an Schulen und haben das gleich getestet. Im August haben wir dann gegründet.” Die enge Zusammenarbeit habe dabei geholfen, die Anforderungen besser zu verstehen und die Applikation entsprechend anzupassen. Auf der internationalen Konferenz “Closing the Gap” in Minnesota wird Independo kommenden Oktober über den Ansatz des Co-Designs und die App-Entwicklung berichten.

Foto ©️ Independo – Metacom Symbole ©️ Annette Kitzinger

Die Applikation kann mit gängigen Kalendern wie jenen von Google oder Apple synchronisiert werden. Textbasierte Termine werden in Piktogramme umgewandelt. Dies sei besonders in inklusiven Klassen nützlich, da alle Schüler:innen denselben Kalender verwenden können, um Barrieren abzubauen. “Das heißt Lehrer:innen oder Betreuungspersonen spielen die Termine ein und das wird dann im Hintergrund übersetzt”, erklärt Strümpf. Die Übersetzung funktioniert durch Keyword-Matching über Indizes im Backend. “Aktuell brauchen wir keine KI dafür, aber es kann sein, dass wir sie einsetzen werden. Es ist auf jeden Fall noch nicht auf unserer Roadmap.”

Pilotphase startet

Durch den Entwicklungsprozess hat das Jungunternehmen schon drei Partnerschulen gewonnen, wo die App ab Oktober eingesetzt wird. “In der Pilotphase wollen wir dort sehr konkretes Feedback holen, um nochmal zu sehen, wie gut es Day-to-Day funktioniert”, erklärt Strümpf. “Jetzt geht es um den Feinschliff, damit so viele Menschen wie möglich gut mit der App umgehen können.”

Im zweiten Schritt wolle man die Anwendung auch in die Tageseinrichtungen bringen. “Das wird dann wahrscheinlich im Spätherbst passieren, weil die Anforderungen teilweise variieren.” Per E-Mail oder über ein Formular auf der Webseite des Startups können sich interessierte Schulen oder Vereine für die Nutzung anmelden.

Kommendes Jahr soll die App in Form eines Abo-Modells auch für individuelle Nutzer:innen im App-Store verfügbar sein. Langfristig plane die Firma, die Technologie zur Übersetzung von Text in Piktogramme auch auf andere Nutzungsbereiche auszuweiten, um weitere Online-Services inklusiver zu machen.

Nicht nur auf Förderungen verlassen

Independo konnte für seine Kalender-App auch schon erfolgreich Förderungen beantragen, darunter die aws Preseed Innovative Solutions Förderung. “Damit können wir uns jetzt mal finanzieren. Mittelfristig soll das aber sehr wohl ein Unternehmen werden, dass sich selber trägt”, erklärt Strümpf. Die Förderlandschaft in Österreich sei gerade im Vergleich zu Deutschland “sehr üppig”. Man habe aber mitbekommen, wie bei anderen Projekten Förderungen weggefallen sind und die finanzielle Grundlage wegfiel. “Dann gibt es Software, die nicht mehr gewartet wird. Was wir machen wollen, ist das Ganze als ein Social Enterprise aufzustellen.” Ob im weiteren Verlauf Angels oder anderen Investor:innen dazu kommen werden, habe man noch nicht festgelegt.

Das Unternehmen, das Teil des i²c-Inkubators der TU Wien ist, genießt zurzeit viel Aufmerksamkeit für sein Vorhaben. Das Wiener Startup steht im diesjährigen Finale des Social Impact Award Austria und des Get Active Social Business Award, der von Coca Cola, der Tageszeitung Standard und dem Kompetenzzentrum für NGOs und Social Entrepreneurship der WU Wien gegründet wurde.

Deine ungelesenen Artikel:
20.11.2024

e. battery systems AG aus Dornbirn holt 11 Mio. Euro Investment

Die Vorarlberger e.battery systems AG verkündete kürzlich eine erfolgreich abgeschlossene Finanzierungsrunde mit einem Volumen von 11 Millionen Euro. Zudem übernahm das Unternehmen die kumkeo GmbH - einen deutschen Anbieter von Software- und Hardwarelösungen.
/artikel/e-battery-systems-ag-holt-sich-investment-von-11-mio-euro
20.11.2024

e. battery systems AG aus Dornbirn holt 11 Mio. Euro Investment

Die Vorarlberger e.battery systems AG verkündete kürzlich eine erfolgreich abgeschlossene Finanzierungsrunde mit einem Volumen von 11 Millionen Euro. Zudem übernahm das Unternehmen die kumkeo GmbH - einen deutschen Anbieter von Software- und Hardwarelösungen.
/artikel/e-battery-systems-ag-holt-sich-investment-von-11-mio-euro
CFO Günter Hagspiel, CEO Michael Leitner, Gründer Christopher Schöpf (v.l.n.r.) (c) e.bs AG

Die in Dornbirn ansässige e.battery systems AG (e.bs AG) ist auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Batterie- und Energiespeichersysteme spezialisiert. Im Jahr 2019 wurde e.bs AG – damals noch als GmbH – als Spin-Off von AKKU Mäser gegründet. Mit der erfolgreichen Finanzierungsrunde und der strategischen Übernahme der deutschen kumkeo GmbH unterstreicht die e.bs AG nun ihren Wachstumskurs der letzten Jahre.

e.bs AG erhält Investment in Höhe von 11 Mio. Euro

Die e.bs AG schließ ihre im Jahr 2023 gestartete Finanzierungsrunde erfolgreich ab und erzielte dabei ein Gesamtvolumen von 11 Millionen Euro. Das Kapital stammt sowohl von bestehenden Aktionären als auch von neuen Investoren. Den größten Anteil trugen die beiden Lead-Investoren Udo Filzmaier und Heinz Senger-Weiss bei.

CFO Günter Hagspiel kommentierte den Abschluss der ersten Finanzierungsrunde: „Wir sind sehr dankbar und stolz, dass sowohl bestehende Aktionäre als auch in etwa im selben Umfang neue Investoren das Unternehmen mit frischer Liquidität für die weiteren Wachstumsziele unterstützen“.

e.bs AG übernimmt deutsches Unternehmen

Neben dem Abschluss der Finanzierungsrunde gab die e.bs AG auch die erfolgreiche Übernahme der kumkeo GmbH bekannt, die künftig unter dem Namen e.bs kumkeo GmbH firmiert. Das in Hamburg und Kiel ansässige Unternehmen ist auf skalierbare IT-Lösungen und digitale Transformationsstrategien spezialisiert, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien.

Durch die Fusion entstehe ein „leistungsfähiges, international aufgestelltes Unternehmen“, das seinen Kund:innen künftig ein „noch breiteres Angebot an innovativen und skalierbaren Lösungen“ anbieten will, erklärt CEO Michael Leitner. In den kommenden Monaten sollen die Standorte und Teams beider Unternehmen zusammengeführt werden. Ziel sei es, „Synergien zu nutzen, das Geschäft weiter auszubauen und die gemeinsame Marktpräsenz zu verstärken“.

Konsoldierter Jahresumsatz von 25 Mio. Euro

Die e.battery systems AG entwickelt Batterielösungen, die nicht nur hohe Leistung erbringen sollen, sondern auch auf Ressourcenschonung ausgerichtet sind. Die Gesellschaft hat bereits drei Produktlinien auf den Markt gebracht: Battery Packs, Second-Life Energiespeicher und ein Battery Management System. Ziel sei es, mit leistungsstarken Batteriesystemen die Elektromobilität voranzutreiben. Der Second-Life-Ansatz trägt zur Nachhaltigkeit bei, indem die Energiespeichersysteme erneut einsetzbar sind, so das Produktversprechen. Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen will die e.bs AG ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Energiewelt leisten.

Durch die Übernahme verfügt das Unternehmen künftig über Standorte in Dornbirn, Hamburg und Kiel, während die Produktion weiterhin durch einen Partnerbetrieb in Niš (Serbien) erfolgt. Das neue Gesamtunternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben insgesamt 120 Mitarbeitende und erzielt einen konsolidierten Jahresumsatz von 25 Millionen Euro.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Independo: So will ein Wiener Startup Menschen mit Behinderung unterstützen

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Independo: So will ein Wiener Startup Menschen mit Behinderung unterstützen

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Independo: So will ein Wiener Startup Menschen mit Behinderung unterstützen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Independo: So will ein Wiener Startup Menschen mit Behinderung unterstützen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Independo: So will ein Wiener Startup Menschen mit Behinderung unterstützen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Independo: So will ein Wiener Startup Menschen mit Behinderung unterstützen

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Independo: So will ein Wiener Startup Menschen mit Behinderung unterstützen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Independo: So will ein Wiener Startup Menschen mit Behinderung unterstützen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Independo: So will ein Wiener Startup Menschen mit Behinderung unterstützen