15.02.2021

incubed IT: US-Gigant Verizon kauft Grazer Roboter-Software-Scaleup

Exit: Das auf Software für autonome Roboter spezialisierte Grazer Unternehmen incubed IT geht für einen nicht näher genannten Betrag an den US-Telekom-Riesen Verizon.
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Das siebenköpfige Gründerteam von incubed IT mit
Das siebenköpfige Gründerteam von incubed IT mit "Samrt Shuttle" | (c) atelierjungwirth.com/prontolux

Das Grazer Scaleup incubed IT hat mehrere Besonderheiten. So hat es etwa ganze sieben Gründer, die sich im “Robocup” an der TU Graz kennenlernten, und auch zehn Jahre nach der Gründung 2011 immer noch alle operativ an Bord sind. In der gesamten Zeit nahm es nie ein Investment auf. Und nun ist es Teil der Nummer 20 der größten Unternehmen der USA. Denn wie heute offiziell bekanntgegeben wurde, kaufte der US-Telekom-Gigant Verizon das Unternehmen zu 100 Prozent auf.

“Natürlich ist es ein persönliches Zuckerl”

Über den Kaufpreis im mit Unterstützung von i5invest ausgehandelten Deal wurde stillschweigen vereinbart. Co-Founder und Head of Business Development Michael Reip kommentiert im Gespräch mit dem brutkasten: “Wenn es nicht Sinn machen würde, würden wir es nicht machen. Natürlich ist es ein persönliches Zuckerl”. Vergangenes Jahr habe man mit einem Umsatz in einstelliger Millionenhöhe abgeschlossen. Derzeit hat das Unternehmen 32 Mitarbeiter. Und diese Zahl soll sich nun innerhalb kurzer Zeit verdoppeln.

Video-Talk zum Exit mit zwei incubed IT-Gründern

Denn, so Reip über den Exit, “was es tatsächlich spannend macht, ist die Möglichkeit, das Unternehmen auf das nächste Level zu heben und vom Technologieführer auch zum zu werden Marktführer”. incube IT bleibt nämlich auch nach dem Deal als eigenständiges Unternehmen bestehen. Zehentner stellt klar: “Wir bleiben am Standort in Graz und ein eigenständiges Unternehmen. Wir als Gründer bleiben mit an Bord. Es wird alles verstärkt, aber nichts aufgesogen”, so Co-Founder und Head of Product Christoph Zehentner. Verizons Stärke im 5G-Bereich soll nun aber nochmal einen entscheidenden Push für die schon jetzt erfolgreiche Technologie bringen.

incubed IT: Das “Hirn” autonomer Roboter

Über die erklärt Michael Reip: “Mit unserer Software lassen wir mobile autonome Roboter fahren. Sie ist so etwas wie das Hirn in der Hardware-Hülle, mit dem sich diese etwa in Warenlagern und Produktionsstätten zurechtfinden. Roboter können so die Umgebung wahrnehmen und darauf reagieren. Man muss also nicht eine Halle für Roboter bauen, sondern man kann diese in das bestehende Setup hineinnehmen. Das macht uns aus”. Das sei durchaus mit einem Staubsauger-Roboter vergleichbar, aber “wir machen das ganze groß und industriell.” Die Rede sei etwa von Robotern mit 1,3 Tonnen Nutzlast.

Nächster Schritt dank Verizons 5G-Stärke

Die Einführung des neuen Mobilfunk-Standards 5G führe nun zu weiteren Vereinfachungen für Kunden. Es sei dadurch bald möglich, Roboter – “wie einen Fernseher” – auszupacken und sie würden auf Anhieb funktionieren, so Zehentner. Denn mittels 5G könne man ohne weitere Hardware-Infrastruktur die notwendigen Verbindungen herstellen.

Zudem will das Grazer Unternehmen auch die internationale Stärke von Verizon nutzen. Seitens des US-Giganten kommentiert Rima Qureshi, Chief Strategy Officer, in einer Aussendung: “Diese Akquisition unterstreicht das Engagement von Verizon bei der Entwicklung neuer und innovativer Geschäftsfelder und Anwendungsfälle, die die Leistungsfähigkeit von 5G nutzen”. Durch die Integration der autonomen Software von incubed IT mit der 5G-Plattform von Verizon werde man in der Lage sein, Roboterautomatisierung im großen Maßstab zu betreiben.

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Christoph Andexlinger, CEO von SES Spar European Shopping Centers (c) Florian Stürzenbaum
Christoph Andexlinger, CEO von SES Spar European Shopping Centers (c) Florian Stürzenbaum

*Diese Themenpartnerschaft erschien zuerst in der neuen Ausgabe unseres Printmagazins. Eine Downloadmöglichkeit findet sich am Ende des Artikels.


Woran denkt man bei einem Shopping-Center? Shops aus unterschiedlichsten Branchen, Gastronomie, vielleicht auch ein Kino. Aber meist ist wenig über die Infrastruktur dahinter und die Betreiber bekannt. So ging es auch Christoph Andexlinger, als er vor 25 Jahren Marketingleiter im Salzburger EUROPARK wurde. Heute ist er CEO der SES Spar European Shopping Centers.

Investor, Entwickler, Betreiber

Insgesamt betreibt das zum Spar-Konzern gehörige Unternehmen 31 Shopping-Center in sechs europäischen Ländern. Statt mit Lebensmitteln beschäftigt sich die SES mit Immobilien: “Wir sind Investor, Entwickler, Betreiber, und mit unseren eigenen Konzernbetrieben auch Pächter. Wenn das Ding rennt, freut es uns an vier Stellen. Wenn es anders wäre, würde es uns an vier Stellen weh tun.” In ihren Verträgen werde die Pacht der Shopbetreiber nach dem Umsatz des Unternehmens berechnet, basierend auf einem Mindestbetrag. Je nach Konzept und Branche werde das abgestimmt. Dadurch sei man umsatzbeteiligt und habe ein starkes Interesse an langfristigen, erfolgreichen Partnerschaften. Lokale Händler:innen und Startups nehmen auch das Feedback des Center-Betreibers als Sparring-Partner gerne an. 

Statt Erfolgszahlen zu nennen, spricht Andexlinger über den “wahren Erfolgsfaktor” der SES: die hundertprozentige Kund:innenfokussierung. ”Wir schaffen pulsierende Lebensräume mit höchster Kundenrelevanz,” sagt er. Heißt: Mit den Centern sollen Räume geschaffen werden, die Kund:innen gerne aufsuchen. Dafür sei es besonders wichtig, in jedem Haus ein lokales Team zu haben, das aus den jeweiligen Regionen kommt und lokal verankert ist. “Wir wollen kein Fremdkörper sein, sondern ein Teil der jeweiligen Stadt.” Man verstehe sich als “moderner Marktplatz”, der neben den Shops auch Raum für Kunst-Ausstellungen, Sport-Events oder Flashmobs bietet.

Handel, aber nicht nur

Der Schwerpunkt sei aber immer noch der Handel. Andexlingers Einschätzung zufolge bleibe das auch die nächsten fünf bis zehn Jahre noch so – auch wenn die Gastronomie immer wichtiger wird. Eine große Veränderung spüre man auch im Gesundheitssektor. Einige Ärzt:innen sind bereits in den Shopping-Centern eingemietet, durch eine neue Kooperation verstärkt die SES diesen Trend. Die gemeinnützige Vinzenz-Gruppe wurde als Partner gewonnen, sie wird ihr Know-how im Gesundheitsbereich für die Schaffung von Gesundheitszentren in den Centern einsetzen.

So macht in der Kultur- und Musikstadt Salzburg auch ein Kulturschwerpunkt Sinn. 2005 habe man dort mit dem OVAL einen der modernst ausgestatteten Konzerträume Europas geschaffen. Ursprünglich als Bühne für Schultheater oder Vereine gedacht, wurde die Idee schnell professionalisiert. Mit Massimiliano Fuksas wurde ein Weltstar-Architekt engagiert und die besten Akustiker setzten sich an das Projekt. Seit 19 Jahren ist Margret Stronegger die Intendantin. Der Saal werde mittlerweile sogar für Veranstaltungen der Internationalen Mozartwoche genutzt.

Auf die Kleinen kommt es an

Wie viel Innovationskraft steckt nun in einem Shopping-Center? “Handel ist Wandel”, sagt Andexlinger. Alle sechs bis acht Jahre müsse sich ein Laden verändern, das Sortiment wechsle mittlerweile nahezu täglich. Ein Shopping-Center ist für ihn die “ideale Plattform für Innovationen, die die breite Masse ansprechen”. Dort, wo jeden Tag zehntausende Menschen zusammenkommen, erhalte man schneller Feedback als irgendwo sonst. Hier lassen sich Dinge ausprobieren, auch wenn manches vielleicht schneller scheitert als anderswo. Aber genau dieses Nah dran sein ist für Andexlinger das Spannende. Das müsse man wohl auch aushalten und mögen, sagt er.

Oft heiße es, Shopping-Center würden überall das gleiche anbieten. Natürlich gebe es die Brands, die man in den meisten Häusern finde, sagt Andexlinger. Diese “Magnetbetriebe” brauche es, damit kreiere man den Traffic. Die Positionierung eines Centers hänge aber stark von den kleineren Shops ab, die es mitunter nur in dieser Stadt gebe. Andexlinger nennt als Beispiel den EUROPARK in Salzburg: Von Beginn an wurden 40 der 80 Shops von lokalen Händler:innen betrieben. Gründer:innen und Innovator:innen sind für Andexlinger “der Sprit für den Motor” des Shopping-Centers. Ohne ihren Input gehe es nicht, dann werde man langweilig für die Kund:innen.

Aus diesem Grund habe man während der Covid-19-Pandemie auch die Plattform yip.at gestartet. Hier können sich innovative Händler:innen, Gastronom:innen oder Handwerker:innen kostenlos anmelden. Potentielle Kund:innen können dort Angebote finden, die es in ihrer unmittelbaren Umgebung gibt. Das führe zur Vernetzung der Händler:innen untereinander, sagt Andexlinger. Aber auch als SES Gruppe lerne man so neue Konzepte kennen und komme mit ihnen in Kontakt.

Kuratiertes Angebot

Wo geht die Reise für Shopping-Center hin? Andexlinger ist überzeugt, dass es in den nächsten Jahren eine Marktbereinigung geben wird. Dadurch würden die erfolgreichen Center noch stärker werden. “Shopping-Center werden sich öffnen müssen”, sagt Andexlinger. Kulturangebote, Gesundheitsparks, das sei die Zukunft. Und: ein kuratiertes Angebot. Damit unterscheide man sich vom Online-Handel. Eine gute Vorauswahl, für die man stehe und auf die man sich verlassen könne, führe zum Erfolg.

Andexlinger betont: “Wir sind ein durch und durch analoger Ort.” In einem Shopping-Center würden Menschen aufeinander treffen, Waren können angeschaut und probiert werden. Man nutze aber alle Formen der Digitalisierung, die auch einen Mehrwert für die Kund:innen bringe und sie unterstütze. Andexlinger wünscht sich mehr Mut fürs Analoge: “Wir erleben die größten Konzerte aller Zeiten, Museen haben Besucherzahlen wie nie zuvor. Ich glaube an die Kraft des Analogen, weil es etwas Besonderes ist.”

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