Schramböck: “Startups von enormer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort”
Das aws-Programm JumpStart fördert seit 2015 Inkubatoren und Akzeleratoren und in weiterer Folge auch direkt Startups. Nun startete die dritte Ausschreibungsrunde begleitet von einer Willensbekundung von Ministerin Schramböck.
Mit dem aws-Programm JumpStart werden primär Inkubatoren, Akzeleratoren und Gründerzentren gefördert – in weiterer Folge auch direkt Startups. Wie andere öffentliche Programme ist auch JumpStart auf die Verlängerung durch politische Gremien angewiesen. Diese erfolgte nun. Das Programm startete vor wenigen Tagen seine bislang dritte Ausschreibungsrunde. Begleitet wurde das von einer Willensbekundung durch Wirtschaftsministerin Schramböck. Im Rahmen des dritten Calls können fünf Inkubatoren eine Förderung in der Höhe von jeweils bis zu 150.000 Euro erhalten.
“Mit JumpStart treiben wir den Ausbau einer international wettbewerbsfähigen Gründerlandschaft weiter voran. Über die gezielte Förderung ausgewählter Gründerzentren stellen wir Startups optimale Infrastruktur und Dienstleistungen zur Seite. So setzen wir einen wichtigen Impuls, um den Standort Österreich noch attraktiver für junge Unternehmen zu gestalten”, erklärt Schramböck in einer Aussendung. “Startups sind gerade in Zeiten der digitalen Transformation entscheidende Innovationstreiber und somit von enormer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Österreich. Aus diesem Grund setzen wir in der aktuellen Ausschreibungsrunde auch einen besonderen Schwerpunkt zum Thema Digitalisierung”, lässt sie weiter wissen.
JumpStart: Zwei Module für Förderung
Das Programm arbeitet mit zwei Modulen. Im Modul 1 werden “geeignete” Inkubatoren und Akzeleratoren ausgewählt, “deren innovative Konzepte zu einem schnelleren und qualitativ höherwertigen Heranreifen von Startups beitragen”, heißt es vom aws. Dabei richte sich die Initiative an Inkubatoren mit einem leistungsfähigen Geschäftsmodell, die den Startups ein Angebot von gebündelten Dienstleistungen wie zum Beispiel Beratung in Wirtschafts-, Finanzierungs- und Rechtsfragen, Netzwerkangebote, Mentoring/Coaching etc. bieten würden. In den seit mindestens zwölf Monaten bestehenden Inkubatoren müssen mindestens drei Unternehmen angesiedelt sein. Gefördert werden Personal-, Sach- und Ausbildungskosten.
Byrd, My Esel und myAbility wurden gefördert
Das Modul 2 richtet sich zeitversetzt direkt an Startups: Bis zu fünf der Unternehmen, die in einem geförderten JumpStart Inkubator betreut werden, werden für eine Förderung ausgewählt. Pro ausgewähltem Startup ist eine maximale Förderung von 22.500 Euro vorgesehen. JumpStart wurde zu Beginn 2015 mit drei Millionen Euro durch das Wirtschaftsministerium finanziert. In der Phase I von aws JumpStart 2015 bis 2017 wurden zehn Inkubatoren/Akzeleratoren und 43 inkubierte Startups gefördert. Darunter waren etwa Byrd (TU Wien i²ncubator), My Esel (startup 300) oder myAbility (Ashoka). (PA/red)
Sonnenschmiede: Wie ein Grazer Startup die Energiewende in Mehrparteienhäusern vorantreibt
Sonnenschmiede hat sich darauf spezialisiert, das Potenzial von Photovoltaik in städtischen Mehrparteienhäusern zu nutzen. Die beiden Gründer und Geschäftsführer Thomas Auer und Alexander Hojas haben uns mehr zu den Wachstumsplänen erzählt.
Sonnenschmiede: Wie ein Grazer Startup die Energiewende in Mehrparteienhäusern vorantreibt
Sonnenschmiede hat sich darauf spezialisiert, das Potenzial von Photovoltaik in städtischen Mehrparteienhäusern zu nutzen. Die beiden Gründer und Geschäftsführer Thomas Auer und Alexander Hojas haben uns mehr zu den Wachstumsplänen erzählt.
Mit der Energiewende gewinnt Photovoltaikenergie immer mehr an Bedeutung – doch gerade in städtischen Mehrparteienhäusern bleibt ihr Potenzial oft ungenutzt. Genau hier setzt die Sonnenschmiede an. Das 2022 von Thomas Auer und Alexander Hojas gegründete Startup bietet mit seinem innovativen Ansatz für gemeinschaftliche Photovoltaikanlagen eine nachhaltige und zugleich wirtschaftlich attraktive Lösung.
Die Entstehung der Idee
Die Wurzeln der Sonnenschmiede liegen in einer ganz persönlichen Erfahrung: Hojas Eltern, die in einem Mehrparteienhaus wohnen, wollten auf dem Dach eine PV-Anlage installieren, um ihr Geld sinnvoll und lukrativ zu investieren und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Ihre Bemühungen wurden jedoch von bürokratischen, rechtlichen und organisatorischen Hürden zunichtegemacht. Der Netzbetreiber verweigerte die Genehmigung, die Hausverwaltung stellte sich quer, und die steuerlichen sowie rechtlichen Anforderungen an eine solche Gemeinschaftsanlage schienen unüberwindbar. Frustriert von dieser Situation erkannte der Gründer das enorme Potenzial – und die Herausforderungen – solcher Projekte. Gemeinsam mit seinem langjährigen Freund Thomas Auer nahm er die Sache in die Hand.
Der Weg von der Idee zur Gründung
Bevor die Sonnenschmiede 2022 offiziell gegründet wurde, verbrachten die Gründer fast ein Jahr damit, das Geschäftsmodell zu entwickeln. In einem kleinen Büro in Wien wurden Ideen ausgearbeitet, Prototypen erstellt und Marktgespräche geführt. Ziel war es, ein skalierbares und ganzheitliches Modell für Mehrparteinhäuser zu schaffen, das von der Erstberatung bis zum Betrieb der Anlage alle Aspekte abdeckt.
„Wir haben bei null angefangen“, erklärt Auer „Es gab keine Blaupause für das, was wir tun wollten.“ Die beiden Gründer mussten sich rechtliches, technisches und wirtschaftliches Know-how aneignen. Gleichzeitig entwickelten sie innovative Dienstleistungen und Softwarelösungen, die speziell auf die Anforderungen von Gemeinschaftsanlagen in Mehrparteienhäusern zugeschnitten sind.
Die drei Säulen der Sonnenschmiede
Das Geschäftsmodell der Sonnenschmiede ruht auf drei aufeinander abgestimmten Kernbereichen: Beratung, Errichtung und Betrieb von Photovoltaikanlagen auf Mehrparteinhäuser.
Beratung: Jedes Projekt beginnt mit einer umfassenden und individuellen Beratung. Die Sonnenschmiede bietet dabei eine fundierte Analyse, die sowohl technische als auch wirtschaftliche Aspekte beleuchtet. Diese fundierte Beratung hilft Eigentümer:innen, Eigentümergemeinschaften und Hausverwaltungen, eine fundierte Entscheidung für eine nachhaltige und lukrative Investition zu treffen.
Errichtung: In der Errichtungsphase übernimmt die Sonnenschmiede die komplette Projektentwicklung – von der ersten Machbarkeitsstudie über die technische Planung bis hin zur Installation der Anlage. Dabei arbeitet das Unternehmen mit einem Netzwerk von Partnerfirmen zusammen. Besonders hervorzuheben ist die sogenannte Dienstleistungsinnovation, das “Sonnenschmiede-Modell”, welche bürokratische Hürden überwindet und rechtliche sowie technische Herausforderungen löst.
Betrieb: Nach der Installation übernimmt die Sonnenschmiede den gesamten laufenden Betrieb, einschließlich der Abrechnung des Stromverbrauchs, des Teilnehmermanagements und des Monitorings der Anlage. Eine eigens entwickelte Software optimiert diese Prozesse und ermöglicht eine nahtlose Verwaltung. Über das Sonnenschmiede-Portal erhalten Eigentümer und Bewohner zudem jederzeit einen transparenten Einblick in die Leistungsdaten der Anlage, ihren persönlichen Stromverbrauch und die Abrechnung. Dieses digitale Tool sorgt nicht nur für maximale Transparenz, sondern vereinfacht auch die Kommunikation und das Teilnehmermanagement. Dieser Teil des Geschäftsmodells bietet laut den beiden Gründern langfristige Einnahmen und ermöglicht eine skalierbare Expansion. Durch diese ganzheitliche Herangehensweise gelingt es Sonnenschmiede, sowohl die Eigentümer als auch die Bewohner und die Hausverwaltungen als Partner zu gewinnen.
Marktführerschaft bei PV-Anlagen in Mehrparteienhäuser
Die Sonnenschmiede setzt aktuell 198 Photovoltaik-Projekte in österreichischen Mehrparteienhäusern um. Eines der Beispiele ist die Gemeinschaftsanlage in der Arnfelser Straße in Leibnitz. Mit einer Leistung von 92 kWp versorgt sie 43 Wohneinheiten mit nachhaltigem Sonnenstrom und spart dabei jährlich 30.360 kg CO₂ ein. Dieses Projekt ist Teil einer Vielzahl von Anlagen, die derzeit geplant, errichtet oder bereits in Betrieb genommen werden. Mit diesem Engagement möchte die Sonnenschmiede die Energiewende aktiv vorantreiben und zeigent, wie nachhaltige Energieversorgung in großem Maßstab wirtschaftlich als auch ökologisch gelingt.
Die Potentiale der Skalierung
Eines der Erfolgsgeheimnisse der Sonnenschmiede ist die Balance zwischen ökologischen und ökonomischen Vorteilen. Eigentümer profitieren finanziell durch den Verkauf von Strom, während die Bewohner günstigen und nachhaltigen Sonnenstrom nutzen können.
“Wir haben ein Modell und eine Software entwickelt, die ganz spezifisch für gemeinschaftliche Anlagen ist und die Probleme von Hausverwaltungen und Eigentümergemeinschaften löst“, so Hojas. Und er merkt an: Das bedeutet, dass die Hausverwaltungen keinen Mehraufwand haben und wir es so skalierbar wie möglich umsetzen können.“
Die technologische Innovation liegt dabei weniger in der Hardware als in den Prozessen und der Software, die den laufenden Betrieb der Anlagen effizient steuert. “Die Software-Seite im Anlagenbetrieb ist unser größtes Alleinstellungsmerkmal“, betont Auer. Diese Lösung ermöglicht es laut den Gründern, komplexe Projekte mit mehreren hundert Wohneinheiten problemlos zu managen.
Blick in die Zukunft
Die Vision der Sonnenschmiede ist klar: Bis 2028 will das Unternehmen 1000 Gemeinschaftsanlagen errichten und betreiben. Darüber hinaus prüft das bisher vollständig bootstrapped arbeitende Startup derzeit mögliche Investoreneinstiege, um eine noch schnellere Skalierung zu ermöglichen. „Wir sind stolz darauf, was wir bisher erreicht haben, aber wir haben noch viel vor“, sagt Auer.
Langfristig plant Sonnenschmiede auch eine Expansion über die österreichischen Grenzen hinaus. “Österreich ist ein Vorreiter in Europa, wenn es um Energiegemeinschaften geht. Wir glauben, dass unser Modell auch in anderen Ländern großes Potenzial hat”, so Auer abschließend.
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