29.09.2015

In welche Startups würde Staatssekretär Mahrer investieren, wenn er könnte?

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“In den Neunzigern ging es bei den damaligen Startups weniger darum, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, als so schnell wie möglich viel Geld zu machen”, erinnert sich Staatssekretär Harald Mahrer bei der Startup Grind Veranstaltung im Sektor 5 letzte Woche unter der Moderation von Dietmar Gombotz. Ein neugieriges Startup-Publikum lernte dort von einem geduldigen Staatssekretär, wie man sich als Unternehmer im Bundesministerium fühlt. 

Der frühere Unternehmer und nunmehrige Politiker im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, Österreich zum Gründerland Nummer 1 zu machen. Erste Erfolge feierte er mit dem so genannten Crowdfunding-Gesetz, sowie dem JumpStart Programm, ab Herbst soll nun der ersehnte Business Angel Freibetrag folgen. Vor allem in Wien sieht man den Politiker öfters bei der ein oder anderen Startup-Veranstaltung, wo er sich auch Zeit für Fragen nimmt. Denn Harald Mahrer kennt sich nicht nur in der Politik gut aus und weiß von der Bürokratie und Finanzierungsschwierigkeiten, mit der die jungen Gründer immer noch zu kämpfen haben, sondern er kann auch als ehemaliger Business Angel und Startup-Gründer Tipps geben.

Als ehemaliger Unternehmer weiß er, dass die richtigen Idee allein oft nicht ausreicht – auch das Timing muss passen: Im Jahr 1999 startete er mit einem seiner Freunde eine Plattform für Studenten, doch die Zeit war noch nicht reif. Sieben Jahre später wurde studivz mit einem ähnliches Konzept eine der erfolgreichsten Online-Plattformen im deutschsprachigen Raum. Der Freund, der ebenfalls anwesend war, ist heute erfolgreicher Unternehmer: Alexander Knechtsberger ist besser bekannt als DocLX-Gründer. Dies erzählte Mahrer auch beim .roundtable, der vom Brutkasten mit dem A1 Startup Campus Anfang September veranstaltet wurde.

Die von Geld getriebene Einstellung der Neunziger gilt heute im Übrigen nicht mehr, betont Mahrer. Vielmehr stünden andere Motivationen als damals im Vordergrund. Gründern ist es heute wichtiger, ihr eigener Chef zu sein, sich kreativ zu verwirklichen und eigene Ideen umzusetzen. Dafür setzen auch immer mehr Menschen auf Risiko und werden selbstständig.

In welche Startups würde der Staatssekretär investieren, wenn er könnte? Denn mit dem Eintritt in die Politik musste er alle seine unternehmerischen Tätigkeiten aufgeben. “Als Business Angel ging es mir vor allem darum, smart money zu investieren”, erläutert Mahrer. Geld sei nicht unbedingt das Wichtigste, denn ein Business Angel soll dem Startup vor allem mit Erfahrung und Know-How zur Seite stehen. Er selbst habe nicht nur in Startups, sondern auch in old economy Unternehmen investiert.

Seit den Neunzigern habe er bestimmt ein paar hundert Business Pläne gesehen. Nur 20-25 hätten ihn bewegt. Was findet jemand wie Harald Mahrer spannend? “Das Business Model muss inspirierend sein und interessant. Es muss mich schon berühren”. Ein sehr wichtiger Faktor sei überdies das Team. Mahrer möchte im Team ein Feuer sehen, wie alle für die Idee brennen.

Für Mahrer ist das Internet die größte Innovation seit dem Buchdruck. Man könnte gar nicht vorhersagen, wie sehr Internet-Technologien unser Leben verändern werden. Und bereits beeinflusst haben: Wenn man daran denkt, wie sehr sich alleine die Kommunikation des Menschen verändert hat. Kann ein Land wie Österreich in Sachen Innovation überhaupt mitmischen?, fragt man sich dann.

“Wo sind denn die Haupttreiber?”, formuliert Mahrer die Frage neu: “Wir müssen realisieren, dass Asien ganz vorne mitmischt. Alleine China wird 2019 480 Milliarden Dollar investieren – gleich wie die EU – 2022 sollen es 600 Milliarden US-Dollar sein.” China habe eine sehr steile Wachstumskurve, während wir ein flaches Wachstum aufweisen. Das Motto muss daher umso mehr “Think big” heißen.

“Wir müssen unseren Fokus stark auf Innovationen legen, damit wir mitmischen können”, meint Mahrer. Darum sei die Förderung von Startups, Spin Offs, Forschung und Wissenschaft so wichtig. Außerdem müsse Österreich noch attraktiver für ausländische Gründer werden.

Wie fühlt sich eigentlich ein “waschechter” Unternehmer im Bundesministerium? “Die ersten Wochen waren viele in Schockstarre”, scherzt Harald Mahrer. “Da kommt jemand und bringt die ‘Macht’ in Ungleichgewicht”, zieht er einen Vergleich zu Star Wars. Nun haben sich bereits alle an ihn gewöhnt. Auch wenn sein Job sicher nicht der einfachste sei, liebe er ihn. Herausforderungen zu meistern hat der “Mister Startup”, wie er in der Community genannt wird, immerhin bereits als Unternehmer gelernt.

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Ein Foto der Angelobung © BMWF, Staatssekretär Harald Mahrer links, Bundespräsident Heinz Fischer rechts im Bild.

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Bastian Krapinger-Rüther, Tobias Zechmeister und Markus Müller
Bastian Krapinger-Rüther, Tobias Zechmeister und Markus Müller | Foto: Flinn

2022 startete das Wiener MedTech Flinn – und holte gleich eine 1,8 Mio. schwere Pre-Seed-Finanzierung, die von der Wiener Venture-Capital-Gesellschaft Speedinvest und SquareOne aus Berlin angeführt wurde. Im Vorjahr erhielt das Unternehmen dann eine FFG-Förderung in Höhe von bis zu zwei Millionen Euro – für die Weiterentwicklung der Technologie mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI).

Flinn wurde von Bastian Krapinger-Rüther, Markus Müller und Hasib Samad gegründet und entwickelt eine Software, die Herstellern von Medizinprodukten das Qualitätsmanagement für regulatorische Angelegenheiten vereinfachen soll. Jetzt gibt es wieder Neuigkeiten vom Startup – und zwar eine Personalie. Mit Tibor Zechmeister stoßt ein Branchenexperte ins Führungsteam des Wiener Jungunternehmens.

Tibor Zechmeister: 12 Jahre Erfahrung im Bereich Medizintechnik

“Tibor war seit der Gründung als Business Angel bei uns investiert”, sagt Bastian Krapinger-Rüther auf brutkasten-Anfrage. “Er war durchgehend Sparringpartner und Berater für uns. Die Zusammenarbeit wurde bereits in den vergangenen Monaten intensiviert. Ab Mai ist er nun im Leadership-Team von Flinn”.

Tibor Zechmeister wird die Rolle des Leiters für Quality und Regulatory Affairs bei Flinn übernehmen. Er ist nach Angaben des Unternehmens bereits seit zwölf Jahren im Bereich der Medizintechnik tätig. In der heimischen Startup-Szene ist er vor allem bekannt als Gründer von Tremitas.

Tremitas entwickelte “Parkinson-Stift”

Das Unternehmen entwickelte ein Tremipen für Parkinson-Patienten, umgangssprachlich manchmal als “Parkinson-Stift” bezeichnet. Dieser misst das Zittern bei Patienten mit der Bewegungsstörung und liefert dazu eine Auswertung. Tremitas trat unter anderem bei “2 Minuten 2 Millionen” auf, holte 2019 ein sechsstelliges Investment und erhielt 2020 den “Staatspreis Patent“. 2021 musste das Unternehmen dann jedoch Insolvenz anmelden. Später wurde es an die deutsche MedEngine GmbH verkauft, bei der auch Zechmeister dann tätig wurde.

In seiner Zeit bei Tremitas erreichte das Unternehmen Zulassungen in der EU, Japan sowie Australien und expandierte in zehn Länder. Nach Angaben von Flinn hat Zechmeister in seiner bisherigen beruflichen Laufbahn mehr als drei Mio. Euro an Fördergeldern und Investments eingeworben.

“Tibors umfangreiche unternehmerische Erfahrung und tiefgreifendes Fachwissen im Bereich der Zulassung medizinischer Geräte erwiesen sich vom ersten Tag an als unverzichtbar”, kommentiert Co-Founder Markus Müller die Personalie. “Anfangs war seine Beratung ausreichend, doch mit unserer Weiterentwicklung freuen wir uns, ihn in einer Vollzeit-Führungsposition begrüßen zu dürfen, aufbauend auf einer starken Vertrauensbasis”.

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