06.07.2015

“In Österreich neu anzufangen, ist nicht einfach. Es wird oft als Scheitern bezeichnet”

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© WB/Guenther Peroutka: Doris Steinmüller-Nethl ist in der experimentellen Physik zu Hause.

Doris Steinmüller-Nethl ist Physikerin aus Leidenschaft. Vor allem die experimentelle Physik hat es ihr angetan: “Weil berechnen kann ich viel, aber oftmals schaut die Realität ganz anders aus.” Nach dem Studium in Innsbruck in Tirol hat sie aus diesem Grund die universitäre Karriere ausgeschlagen und sich sofort selbstständig gemacht. “Ich wollte kein Anstellungsverhältnis. Dazu bin ich als Physikerin zu eigenständig und habe zu viele Ideen.”

Steinmüller wollte vielmehr entwickeln und gestalten. Vor mehr als 20 Jahren, im Jahr 1993, hat sie eine Technologie für die Herstellung von nanokristallinen, hauchdünnen Diamantschichten entwickelt. Diese Beschichtungstechnologie wird für diverse Materialien eingesetzt-wie zum Beispiel als Verschleißschutz für Werkzeuge sowie in der Implantologie und in der Sensorik.

“Wir haben unser Spargeld genommen und im Keller aufgebaut”, sagt Steinmüller. Zwei Jahre hat der Nachweisprozess der Machbarkeit und der Wirtschaftlichkeit gedauert. Dann hat sie mit ihrem Mann Detlef, ebenfalls ein Physiker, ihr Unternehmen, die Rhobest Coating GmbH, gegründet. Das Geschäft bestand aus Lohnbeschichtung mit Diamantschichten. Und es entwickelte sich. Auch eine Marktstudie wurde gemacht, um zu sehen, was die Kunden brauchen. “Ich bin die Kreative und habe unglaublich viele Ideen, die ich umsetze. Mein Mann ist der Multiplikator- er macht das industriell nutzbar.”

Die Firma wuchs auf 20 Mitarbeiter – dann kam die Wirtschaftskrise: Kunden haben die Zahlungsziele gestreckt, Banken das Messer angesetzt und die Rückzahlung der Kredite fällig gestellt. Es kam zu einem Liquiditätsengpass-und zum Ausgleich, der für Steinmüller nicht lustig war, weil sie in der Haftung blieb. Aber sie stemmte die Probleme. 2011 verkaufte sie den Verschleißschutzbereich. “Bevor wir untergehen. Seit dem vergangenen Jahr ist alles auch finanziell bereinigt”, sagt sie stolz. “Wir haben alles selbst gezahlt.”

Mutig haben Steinmüller und ihr Mann, beide bereits im Alter von Anfang 50, wieder von vorn angefangen. “In Amerika nach einem Ausgleich wieder neu anzufangen, ist keine Schande. In Österreich neu anzufangen, ist dagegen nicht einfach. Es wird oft als Scheitern bezeichnet”, ärgert sich Steinmüller, die nach wie vor voll Elan und Ideen steckt. 2013 gründete die Physikerin die DiaCoating GmbH, die sich mit Forschungsprojekten im Beschichtungsbereich beschäftigt. Und im Vorjahr gründeten die Steinmüllers die CarbonCompetence GmbH, die jetzt als Hauptfirma fungiert und maßgeschneiderte Diamantbeschichtungsanlagen in Kundenprozesse implementiert.

Steinmüller ist gefallen, wieder aufgestanden, mutig weitergegangen und hat es ein zweites Mal geschafft. Es läuft gut an: “Fünf Anlagen haben wir schon entwickelt und gebaut.” Der nächste Wachstumsschritt steht bevor: Da man jetzt die Anlagen selbst zusammenfügt und dafür Platz braucht, will Steinmüller in den kommenden Monaten den Betriebsstandort von Innsbruck nach Wattens verlegen. Dort hat sie bereits die Option, sich auf 500 Quadratmetern im ehemaligen Swarovksi Werk 2 einzumieten.

Quelle

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Matthias Gruber und Daniel Keinrath von fonio.ai (c) Kurt Keinrath

KMUs und KI sollen sich nicht mehr ausschließen. Das frische Wiener AI-Startup fonio.ai kombiniert Künstliche Intelligenz mit Telefonnummern und ermöglicht es Kleinunternehmen, sich ihre eigenen KI-Telefonagenten “in wenigen Minuten” zu bauen. Damit könne man “Anrufweiterleitungen nutzen, um KI in bestehende Telefon-Workflows einzubinden”, heißt es im Ankünder-LinkedIn-Posting des Mitgründers Daniel Keinrath.

Co-Gründer lernten sich bei Sigma Squared kennen

Keinrath war von 2020 bis Mai 2024 als CO-Founder und CEO beim Wiener Startup GetNano tätig – unter anderem gemeinsam mit Claudio Rebernig. Das AdTech-Startup, das sich auf die Vermarktung von User Generated Content spezialisierte, wurde 2024 von stylink, einer deutschen Influencer-Vergütungs-Plattform, übernommen – brutkasten berichtete.

Nun startet der nächste Streich des Founders: Gemeinsam mit Matthias Gruber hat Keinrath fonio.ai aus Eigenmitteln gegründet: “Wir wussten sofort, dass wir diese Idee zum Leben erwecken müssen”, schreibt Keinrath auf LinkedIn dazu. Mittlerweile habe man sich auch ein “unglaubliches Team zusammengestellt und kommen schneller voran, als wir je erwartet hätten.”

Co-Founder Gruber war zuvor beim SoftwareTech Platomics als Chief Product Officer vertreten. Und ist – wie Keinrath selbst – Mitglied der Sigma Squared Society. Mit Ende September legt Gruber seinen Posten bei Platomics ab und wird sich fortan dem Ausbau von fonio.ai widmen. Gemeinsam verfolgt das Gründerduo das Ziel, “KMUs zu befähigen, ihren eigenen KI-Telefonagenten in wenigen Minuten zu erstellen”, heißt es aus LinkedIn.

Eigener KI-Telefonassistent “wenigen Minuten”

Fonio.ai erstellt “in Sekunden” eine zusätzliche Telefonnummer, “über die dein individueller KI-Telefonassistent künftig erreichbar ist”, heißt es auf der Website des Startups. Folglich könne man Aufgaben und Themen, die die KI abdecken soll, festlegen und Details zum Unternehmen preisgeben, damit “die KI zuverlässig auf Kundenanfragen reagieren kann”.

Auch die KI-generierte Stimme kann an den Typus des Unternehmens angepasst und als männliche oder weibliche Stimme festgelegt werden. Anschließend sei es möglich, die KI in interne CRM-Systeme, Terminkalender oder Datenbanken zu integrieren. Während der KI-Telefonassistent im Einsatz ist, werden “in Echtzeit” Reportings erstellt und man sieht, “wie gut die Telefonate laufen”.

Noch vor drei Tagen verkündete Co-Gründer Keinrath auf LinkedIn die beta-Version von fonio.ai: In der Anfangsphase werde jeder Kunde noch einzeln in die Funktionsweise der KI eingeführt. Bald wolle man aber den Schritt wagen und die Plattform universell zugänglich machen.

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