19.05.2023

Impact Hub & Future Health Lab gehen Partnerschaft für Innovationen im Gesundheitswesen ein

Um künftig Innovationen im Gesundheitsbereich in Österreich voranzutreiben, haben der Impact Hub und das Future Health Lab eine neue gemeinsame Entwicklungspartnerschaft gestartet. Zudem soll es ab September 2023 im Cape10 im 10. Wiener Gemeindebezirk einen eigenen Raum für den interdisziplinären Austausch geben.
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v.l.n.r. Siegfried Meryn, CEO Future Healt Lab, Hinnerk Hansen, Mitgründer und Geschäftsführer des Impact Hub & Romana Ruda, Business Development Manager Future Health Lab | (c) Future Health Lab & Impact Hub

Der Impact Hub ist ein weltweit führendes Netzwerk für wirkungsorientierte Innovationen mit  Standorten in mehr als 100 Städten und 60 Ländern. Allein in Wien umfasst die Community laut dem Impact Hub mehrere Tausend Innovator:innen, Expert:innen und Partner:innen aus den unterschiedlichsten  Branchen und Sektoren. Zudem ist der Impact Hub auch Initiator und Betreiber des Climate Lab in Wien, das im Herbst 2022 in der Wiener Spittelau eröffnet hat.

Die Partnerschaft von Impact Hub & Future Health Lab

Um Innovationen im heimischen Gesundheitsbereich zu realisieren, ist das Future Health Lab rund um Siegfried Meryn und Romana Ruda nun eine neue Entwicklungspartnerschaft mit dem Impact Hub eingegangen. “Mit Impact Hub und dem dahinterstehenden Team verbindet uns eine gemeinsame Vision und Zielsetzung“, so Meryn über die neue Partnerschaft und ergänzt: “Wir wollen im Gesundheitssystem etwas bewegen und dynamische, innovative Lösungen realisieren, die einen besonders hohen Wert und Nutzen für die Gesellschaft haben.”

Health Missions

Strategische Grundlage für die gemeinsamen Vorhaben werden sogenannte „Health-Missions” sein, die eine “thematische Klammer um alle Projekte und Aktivitäten bilden und diese in einen gesundheitspolitischen Kontext stellen”, wie es in einer gemeinsamen Aussendung heißt.

“Wir werden uns mit Themen wie innovativen – insbesondere digitalen – Patientenpfaden ebenso befassen wie mit den Potenzialen von künstlicher Intelligenz in der Gesundheitsversorgung, bspw. in ausgewählten Kernprozessen von Spitälern”, so Ruda. Dabei betont sie, dass erklärtes Ziel ist, konkrete Lösungen in Form von Prototypen zu entwickeln und diese im Versorgungsalltag zu testen.

“Auch die Verschränkung von Klima und Gesundheit und damit einhergehend Synergien aus Aktivitäten des Climate Lab und jenen des Future Health Lab stehen auf unserer Agenda“, ergänzt Meryn, “gefolgt von der Diskussion mit Unternehmen, wie einschlägige Präventions- und Gesundheitsangebote für die Belegschaft gestärkt und erweitert werden können.”

Onboarding von neuen Partnern

Future Health Lab und Impact Hub errichten zudem im 2. Obergeschoß von Cape10 im 10. Wiener Gemeindebezirk einen Raum, der künftig interdisziplinären Austausch und Kollaboration ermöglichen soll. Die Eröffnung ist für September 2023 geplant. Parallel dazu werden sich ab sofort interessierte öffentliche Organisationen sowie private Unternehmen eingeladen, als Partner zu beteiligen.

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bee produced: Wie ein Wiener Startup die europäische Elektronikproduktion fördern will

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bee produced, Leiterplattenbestückung, leiterplatten, pcb assembly, Wilfried Lepuschitz (CEO), Timon Höbert (CTO), Sandra Stromberger (CMO), Munir Merdan (CSO).
Das bee produced-Founder:innenteam: Wilfried Lepuschitz (CEO), Timon Höbert (CTO), Sandra Stromberger (CMO), Munir Merdan (CSO) (c) Simon Kupferschmied

Über 2.000 Unternehmen in Europa betreiben Leiterplattenbestückung (PCB Assembly). Knapp 40.000 Unternehmen benötigen genau diese Bestückung mit Bauteilen, können das aber nicht selbst tun. An dieser Schnittstelle setzt bee produced an. Das Wiener Startup hat eine Software entwickelt, die Matchmaking zwischen diesen beiden Seiten betreiben soll.

Dafür wurden auch die Skills des Gründer:innenteams kombiniert: Drei der vier Founder:innen stammen aus dem technischen Bereich. CEO Wilfried Lepuschitz hat beispielsweise in Elektrotechnik an der TU Wien promoviert und lange in der Forschung gearbeitet. Die heutige CMO, Sandra Stromberger arbeite im Online-Marketing und hat zum Beispiel Industry meets Makers aufgebaut – ein Matchmaking-Format, das Inudstrie und freie Entwickler:innen zusammenbringt.

Erster digitaler Marktplatz für Elektronikproduktion

Was ist nun die Idee hinter bee produced? “Wir sind der erste digitale Marktplatz für Elektronikproduktion in Europa”, sagt Lepuschitz. Grundsätzlich ist das Startup ein Software-Unternehmen, dass die europäische Elektronikproduktion stärker vernetzen möchte. Lepuschitz bringt das im brutkasten-Gespräch mit der Biene im Firmen-Logo in Verbindung: Auch Bienen würden nur in einem Netzwerk gut zusammenarbeiten können.

Bisher machen sich Firmen mithilfe von Google-Suchen und Eigenrecherche auf die Suche nach dem passenden Elektronikproduzenten für die gewünschte Leiterplattenbestückung. Bis hier die richtige Lösung gefunden wird, dauert es. Emails werden ausgetauscht, Excel-Listen hin- und hergeschickt, Anrufe getätigt. Kurzum: Ein oft langwieriger und unstrukturierter Prozess, der auf beiden Seiten Arbeitszeit kostet.

Ein Matching-Algorithmus bringt beide Seiten zusammen

Bei bee produced können Unternehmen ihre Stücklisten (BOM), Bestückungskoordinaten (CPL-Daten), Gerber-Dateien und andere relevante Dokumente hochladen. Die Software erkennt die Daten dann automatisch und macht daraus standardisierte Daten für die Abstimmung mit Produzenten, die zuvor einen Onboarding-Prozess mit bee produced durchlaufen haben.

Der Matching-Algorithmus des Startups findet dann über den Elektronikmarktplatz genau die europäischen, lokalen Produzenten, die optimal zu den Anforderungen passen. Über ein Kollaborationstool können danach Details abgestimmt und Angebote verglichen werden. Der Fokus auf lokale Produzenten sei wichtig gewesen, sagt Lepuschitz. Immer mehr Unternehmen wollen weltweiten Supply-Chain-Krisen entgehen und wieder lokaler produzieren. Auch der Umweltfaktor spiele hier eine Rolle.

Im besten Fall endet dieser Prozess in einer Bestellung von Leiterplatten bei dem so gefundenen Produzenten. War die Vermittlung erfolgreich, erhält bee produced eine transaktionsabhängige Gebühr. Alternativ kann die Software auch als White-Label-Lösung in eine bestehende Unternehmenslösung integriert werden, um die Kundenkommunikation zu verbessern. Dann wird eine Lizenzgebühr verlangt.

Drei Jahre Forschung

Das Team von bee produced kennt sich teilweise schon seit Jahren. Wilfried Lepuschitz und Munir Merdan (heute CSO) arbeiten bereits seit 2005 zusammen, damals noch an der TU Wien. Seit 2015 war Timon Höbert (heute CTO) Mitarbeiter in dem Robotik-Forschungsinstitut von Lepuschitz und Merdan. Sandra Stromberger kam dann über Industry meets Makers mit den dreien in Kontakt.

Zu viert gründeten sie 2021 bee produced, seitdem wurden drei Jahre in die Forschung gesteckt. “Wir wissen mittlerweile, warum das bisher niemand in Europa macht. Die Elektronikproduktion ist echt die komplexeste Domäne”, sagt Sandra Stromberger im brutkasten-Gespräch. Man kenne zwar ähnliche Produktionsmarktplätze bereits von 3D-Druckern, dort sei die Digitalisierung des Produktionsprozesses aber wesentlich einfacher. Mittlerweile hat das Unternehmen neben den Gründer:innen fünf angestellte Mitarbeiter:innen.

Sechsstelliges Investment

In der Forschungsphase habe man sich durch eigene unentgeltliche Arbeit und Förderungen finanziert, vor allem von der Wirtschaftsagentur Wien. Im Rahmen von F&E-Projekten arbeite man bereits an weiteren Features, diese werden von der EU und der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert. Anfang des heurigen Jahres konnte bee produced außerdem ein Investment im höheren sechsstelligen Bereich abschließen. Beteiligt waren die Investmentgesellschaften Montefiore, Blue Wonder Ventures, SweeNo Invest, Würth Real Consulting, die Lieber.Group und Zamani. Außerdem investieren einzelne Privatpersonen wie i5invest-CEO Herwig Springer und der Comedian Gernot Kulis. Rechtlich begleitet wurde die Finanzierungsrunde von der Kanzlei Taiyo Legal.

Im Juni startete die Soft-Launch-Phase der Software, die wiederum wertvolles Feedback aus dem Live-Betrieb lieferte. Mit September wurde sie nun offiziell gelauncht. Der Plan für die Zukunft ist groß: “Wir wollen in ganz Europa Fuß fassen”, sagt Wilfried Lepuschitz. Allein dieser Markt umfasse rund 50 Milliarden Euro. Derzeit fokussiere man sich aber auf den DACH-Raum und will bee produced hier zu einem “funktionierenden Unternehmen ausbauen”.

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