10.07.2024
ARBEITSMARKT

Immer weniger Lehrlinge: Wie das Ansehen die Berufswahl beeinflusst

Österreich hat immer weniger Lehrlinge - woran liegt das? hokify hat sich angesehen, ob fehlendes Ansehen in der Gesellschaft ein Grund ist.
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Lehrling Jobs Hokify Lehrberufe Tischlerin Holzarbeit
Lehrberufe sind zum Beispiel im Handwerkswesen vertreten. (c) Adobe Stock / M.Dörr & M.Frommherz

In Österreich gibt es immer weniger gemeldete Lehrlinge. Der Fachkräftemangel beginnt schon in der Ausbildung, wie der Fachkräftereport der Jobplattform hokify zeigt.

Lehrlinge vs. Studierende

Im vergangenen Jahr waren in Österreich 108.000 Lehrlinge gemeldet, das sind 17 Prozent weniger als noch 2010. Allerdings sind die Geburtenraten seitdem auch gesunken: Gab es 2010 noch circa 88.600 15-Jährige, die potentiell Lehrlinge werden konnten, waren es 2023 nur rund 77.700. Gleichzeitig lasse sich für hokify ein Trend zu höheren Bildungsabschlüssen erkennen. Zum Vergleich: Im Wintersemester 2022/23 waren rund 390.000 ordentliche Studierende an Österreichs Hochschulen gemeldet.

Fehlendes gesellschaftliches Ansehen für Lehrberufe führe dazu, dass es immer weniger qualifizierte Fachkräfte gebe, wie hokify argumentiert. Ein Studium sei für viele sehr positiv besetzt, die Karrieremöglichkeiten und Gehaltsansprüche mit einer Lehre seien dagegen oft unklar: “Ist der Blick bereits auf das Studium fixiert, geht der Wert der Lehre jedoch leider oft unter. Dabei gibt es, aufgrund der in den letzten Jahren entstandenen Vielfältigkeit an berufsbegleitenden Ausbildungen viele Möglichkeiten, auch mit einem Lehrabschluss im Laufe der Berufstätigkeit noch weitere Chancen zu nutzen”, ordnet hokify-CEO Jutta Perfahl-Strilka ein.

Leichtere Jobsuche

Dabei konnte die Studie von hokify das angenommene geringe Ansehen einer Lehre nicht bestätigen – ganz im Gegenteil: 46 Prozent der befragten Jobsuchenden bewerten die Lehre als “sehr gut”, 19 Prozent mit “gut”. Auch die Jobsuche fällt Befragten mit Lehrabschluss leichter: 58 Prozent gaben an, leicht oder sehr leicht einen neuen Job zu finden. Nur acht Prozent tun sich sehr schwer, einen Job zu finden. Bei den Hochschulabsolvent:innen haben hingegen 18 Prozent Schwierigkeiten bei der Jobsuche.

Jutta Perfahl-Strilka, CEO von hokify, würde sich eine stärkere Anerkennung und Förderung der Lehre wünschen: “Es ist nicht zielführend, alle Berufsausbildungen, und damit langfristig auch den Arbeitsmarkt als Ganzes, ausschließlich zu akademisieren.“ Lehrberufe müssten aber gleichzeitig auch fair kompensiert werden und den Lehrlingen müsse eine “angemessene Wertschätzung im Unternehmen entgegengebracht werden”, fordert Perfahl-Strilka. So könne der Fachkräftemangel zumindest etwas eingedämmt werden.

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Klagenfurt, Baurek-Karlic, Startup-Hub
(c) Wilke/Stock.Adobe/disq - Berthold Baurek-Karlic, Vorstandsvorsitzender der Venionaire Capital AG.

“Österreich ist ein Forschungs-, aber kein Innovationsstandort. Viele erfolgreiche Gründer wandern nach ihrer Ausbildung ab und werden in anderen Ländern frenetisch empfangen”, meint Berthold Baurek-Karlic, Vorstandsvorsitzender der Venionaire Capital AG und 2023 Austrian Business Angel of the Year.

“Klagenfurt begünstigt Wachstum”

Bürokratische Hürden und Rahmenbedingungen, die sowohl Gründer als auch Investoren abschrecken, würden zu den weit verbreitetsten Gründen dafür gehören. “Ich darf mich nicht wundern, dass nichts wächst, wenn ich die Blumensamen auf Beton werfe”, so Baurek-Karlic, der mit dieser Aussage auf die Rahmenbedingungen anspielt. Die Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt hätte in den letzten Jahren Akzente gesetzt, die jedoch ein solches Wachstum begünstigen würden.

Als Beispiel dient etwa das EU-Projekt InvestCEC, das Venionaire Capital gemeinsam mit den Stadtwerken Klagenfurt umsetzt. Darin werden die neuesten Innovationen und Technologien rund um die Kreislaufwirtschaft in Klagenfurt getestet – um dann den Weg in die Metropolen dieser Welt zu finden, wie es heißt.

“Ziel ist es, innovative Kreislaufwirtschafts-Startups zu unterstützen. Klagenfurt profitiert als Pilotstadt von den neuesten Technologien rund um die Kreislaufwirtschaft und ist damit anderen Städten Jahre voraus. Das bringt wiederum auch neue Unternehmen in die Region. Weiters wurde an der Universität Klagenfurt ein Lehrstuhl für Circular Economy eingerichtet. Ein klares Bekenntnis dafür, dass hier Forschung und Innovation stattfinden soll”, erläutert Baurek-Karlic.

Climate Tech, Künstliche Intelligenz und Space Tech

Rene Cerne, Gemeinderat und Vorsitzender des Finanz- und Beteiligungsausschusses der Stadt Klagenfurt sieht das Projekt ebenfalls als Chance: “Wir müssen Klagenfurt als Standort für mehr Startups in den Bereichen Climate Tech, Künstliche Intelligenz und Space Tech attraktiv machen. Leuchtturm-Projekte wie InvestCEC helfen uns dabei zu zeigen, dass Klagenfurt nicht nur wunderschön, sondern auch innovativ ist.”

Klagenfurt: Chance zur 3-Länder-Kooperation

Er betont auch den Standortvorteil den Klagenfurt gegenüber vielen anderen hat. “Die Alpen-Adria-Region mit Kärnten, Slowenien und Italien bietet nicht nur einen der lebenswertesten Plätze der Welt, sondern auch die Chance, über Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten”, sagt er.

Für Baurek-Karlic ist Klagenfurt auf jeden Fall geeignet, ein weiterer starker Startup-Hub zu werden. “Die Voraussetzungen sind hervorragend. Die Alpen-Adria-Region bietet viele Chancen zur Zusammenarbeit in drei Ländern. Darüber hinaus gibt es den politischen Willen, für Startups einen guten Standort zu schaffen, international anerkannte Universitäten, eine stetig besserwerdende Infrastruktur mit dem Lakeside Park und Kapital – das Wichtigste für wachsende Unternehmen. Darauf kann man aufbauen, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht.”

Das Potenzial von Startups für die Region kennt ebenfalls Jürgen Kopeinig, Geschäftsführer des akademischen Gründerzentrums BUILD: “Technologieorientierte Startups spielen eine zentrale Rolle für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Region Kärnten, da sie oft zukunftsweisende, neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln”, sagt er. “Sie schaffen hochqualifizierte Arbeitsplätze und fördern den Wissensaustausch zwischen Universitäten, Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft. Durch ihre Dynamik und ihr Wachstumspotenzial tragen sie maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung und Internationalisierung Kärntens bei.”

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