21.12.2021

Ich will nur dass du duscht mit mir, Sophie – Innsbrucker Uni-Spin-Off entwickelt smarte Dusche

Sophie smart shower von den beiden Gründern Pavel Sevela und Johannes Frenger nutzt die Wärme des abfließenden Wassers um kaltes vorzuwärmen.
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Sophie smarte Dusche,
(c) Junge Wirtschaft Tirol/ Victor Malyshev - Die beiden Co-Founder Pavel Sevela (l.) und Johannes Frenger sind auf der Suche nach Investor:innen.

In Europa werden täglich 22.000.000 m³ warmes Wasser ohne weitere Nutzung ins Abwassersystem geleitet. Rund 70 Prozent des Bedarfs entfällt dabei auf das Duschen. Sophie smart shower der beiden Founder Pavel Sevela und Johannes Frenger verfügt über einen Wärmetauscher, der die Wärme des ablaufenden auf das kalte zufließende Wasser überträgt und vorwärmt. Das Wassermodul ist zudem noch mit einem Erhitzer ausgestattet und kann somit ohne ein zentrales Warmwassersystem auskommen. Das spare Energie.

Zur Erklärung: Beim Duschen fließt das warme Wasser in herkömmlichen Systemen ungenützt ab, während das frische Kaltwasser erhitzt werden muss. Die Erfindung der Tiroler nütze diese Tatsache für sich und ermögliche eine Wärmerückgewinnung ohne Zwischenspeicherung.

Sophie smart shower ein Spin-Off der Uni Innsbruck

Sophie smart shower ist ein Spin-Off der Universität Innsbruck – hat beim “Euregio Innovationspreis”, der beim Forum Alpbach verliehen wird, den zweiten Platz belegt – und möchte mit seiner Lösung beim Duschen oder der Nutzung von Warmwasser bis zu 80 Prozent Energie einsparen. Und ist dabei derart konzipiert, sodass es in ein wandintegriertes Dusch-Modul Platz findet.

“Energieeffizienz ist einer der Schlüssel zur Energiewende. Auf unserer Suche nach Einsparpotenzialen entdeckten wir einen bislang kaum beachteten Aspekt – den Energieaufwand von Duschen. Der Vorteil von unserer Sophie ist, dass man die Duschkompaktlösung unkompliziert und schnell einbauen kann. Dazu benötigt es keine lange Planung und Berechnung. Sophie ersetzt das komplette Warmwasserystem für eine Wohneinheit”, sagt Gründer Sevela.

Fokus Wohnen

Die Komplettlösung für eine Warmwasserbereitung fokussiert darauf, den Heizwärmebedarf bei der Errichtung oder Sanierung von Gebäuden stark zu reduzieren. Dies würde, laut Founder, einen wichtigen Schritt bei der Reduktion von Energieverbrauch sowie Emissionen im Bereich des Wohnens setzen, besonders im Hinblick auf die Klimaziele der Agenda 2030.

(c) Sophie smart shower – Heizwärmebedarf im Vergleich zu Warmwasser-Energie.

Sevela nach habe der Heizwärmebedarf von Gebäuden stark abgenommen, die Menge an Energie, die für die Bereitstellung von Warmwasser benötigt wird, sei nahezu unverändert geblieben. Da gebe es noch massives Einsparungspotential.

Bisher gibt es von Sophie einen bestehenden Prototyp, zusätzliche Modelle sollen weiterentwickelt, zertifiziert und unter realen Bedingungen getestet werden, so der Plan, um Rückmeldungen von Nutzern und Betriebserfahrungen von etwa einem Jahr zu erhalten. Nach dieser Phase sei man bereit für ein VC-Investment. Das Sophie-Team ist auf der Suche nach einem Industriepartner, der bestehende Lieferketten, Fertigungskapazitäten und strategische Vertriebskanäle einbringen kann.

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Benefits, Home-Office
(c) GrECo - Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits GrECo.

Es herrscht eine Zeit im Arbeitswesen, in der sich sehr viele Personen mit der Zukunft und davon ausgehend mit Benefits von Unternehmen beschäftigen. Dabei steht vor allem die betriebliche Vorsorge hoch im Kurs. Neun von zehn Befragte finden eine Pensionsvorsorge (91 Prozent), eine private Krankenversicherung (90 Prozent) oder steuerfreie Zukunftsleistungen wie lohnsteuerfreie betriebliche Vorsorge (89 Prozent) bei der Jobsuche besonders attraktiv. Das zeigt die aktuelle “Health & Benefits Studie” des Versicherungsunternehmens GrECo, die sowohl die Arbeitnehmer:innen- als auch die Arbeitgeberseite befragt hat.

Benefits: Anforderungen an Jobs steigen

Die unternehmenseigene Befragung unter österreichischen Unternehmen wurde im Juli und August 2024 durchgeführt, um die Sichtweisen und Strategien der Arbeitgeber zu beleuchten. Diese Umfrage richtete sich an heimische Entscheidungsträger:innen aus den Bereichen “Human Resources” und “Benefits-Management”. Insgesamt nahmen 274 Unternehmensrepräsentant:innen an der Befragung teil. Dabei lag der Fokus auf den geplanten Benefits-Maßnahmen der nächsten zwei Jahre.

“Die Anforderungen an den Job steigen weiter. Viele Arbeitnehmer:innen wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber sie bei den alltäglichen Herausforderungen unterstützt. Auch eine zusätzliche Pensions- und Krankenvorsorge, die deutlich über die staatliche Grundversorgung hinausgeht, wird zunehmend geschätzt. Lösungen, die Mitarbeiter:innen auch in Zukunft gut absichern, stehen insgesamt an oberster Stelle der Wunschliste”, erklärt Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits bei GrECo.

Für Unternehmen gilt es, sich bewusst zu machen, dass Benefits, die zeitgemäß und besonders relevant für die Lebensqualität der Mitarbeitenden sind, den besten Pull-Faktor darstellen und einen direkten Einfluss auf die Loyalität haben.

Langfristig vs. kurzfristig

Vor allem langfristige Benefits wie Vorsorgelösungen hätten laut der Umfrage für acht von zehn Befragten (83 Prozent) eine höhere Priorität als kurzfristige Vorteile wie Fitnessangebote. Ein Unterschied zeigt sich jedoch bei der Gen Z, deren Fokus auf anderen Herausforderungen wie beispielsweise mentaler Gesundheit und der Vereinbarkeit von Familie und Karriere gerichtet ist.

“Das liegt nicht daran, dass die Gen Z Pensionsvorsorge oder Krankenversicherung nicht schätzt. Untersuchungen zeigen, dass die Gen Z anfälliger für Burnout und Stress ist. Der Mental Health-Aspekt wird somit immer wichtiger, um Fluktuation und geringer Produktivität entgegenzuwirken“, erklärt Schuller. “Es geht hier um ein abgestimmtes Paket, das sowohl Prävention als auch die entsprechende Absicherung im Bedarfsfall sicherstellen kann.”

Bemerkenswert ist, dass trotz aller Bemühungen aktuell 67 Prozent der Unternehmen die Vorteile betrieblicher Vorsorgeleistungen noch nicht ausschöpfen. Dabei bieten steuerfreie Zukunftssicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherung und Pensionszusagen gerade die finanzielle Sicherheit, die sich die Mitarbeiter:innen wünschen würden, so die Studie.

Der Jahresbericht der Pensionsversicherung Österreich zeigt, dass ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer:innen (25 Prozent) noch vor dem Ruhestand berufsunfähig sind und nur vier Prozent der Erwerbstätigen in Österreich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben.

“Diese Lücke wird aber nach wie vor auch in der Praxis von nur rund 17 Prozent der Unternehmen abgedeckt. Auch eine “Pensionszusage” bieten nur 27 Prozent an und das, obwohl sie angesichts der steigenden Lebenserwartung ein wichtiges Angebot wäre, um die Erhaltung des Lebensstandards im Alter sicherzustellen”, liest man im Bericht.

Benefits kein Obstkorb

Im Kampf um die besten Talente steigt der Druck auf die Arbeitgeber, über das Gehalt hinaus ansprechende Sozialleistungen anzubieten. Über ein Drittel (35 Prozent) der heimischen Arbeitnehmer:innen ist sogar bereit, auf zehn Prozent des Gehalts zu verzichten, wenn sie dafür wichtige Benefits erhalten – in der Gen Z ist es sogar jede:r Zweite (46 Prozent).

Benefits wie Home-Office oder flexible Arbeitszeiten, zählen jedoch nicht dazu. Sie werden viel mehr als selbstverständliche Voraussetzung betrachtet und sind wie der Obstkorb, den nur mehr 24 Prozent als sehr ansprechend bewerten, seit langem kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

“Eine ‚One-size-fits-all-Lösung‘ bei Benefits ist nicht mehr zeitgemäß. Unternehmen, die die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen erkennen und entsprechend handeln, sind für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt besser gerüstet und langfristig erfolgreicher”, so Schuller weiter.

Kommunikation mangelhaft

Aufholbedarf gibt es auch in der Kommunikation: Nur 56 Prozent der Mitarbeiter:innen kennen auch alle angebotenen Benefits. Auf Seite der Arbeitgeber gilt es dringend, eine zugängliche Übersicht der angebotenen Benefits zu schaffen und diese laufend zu kommunizieren. Etwa ein Drittel (32 Prozent) der befragten Unternehmen gibt zudem an, keine genaue Kenntnis darüber zu haben, wie viel Prozent der Lohnsumme für Benefits aufgewendet werden.

“Das zeigt deutlich, dass Unternehmen ihre Kommunikationsstrategie für bestehende Mitarbeiter:innen dringend verbessern müssen, denn 88 Prozent wünschen sich einen Arbeitgeber, der sich um sie kümmert”, fasst Schuller abschließend zusammen. “Nur wer langfristige Absicherung und moderne Arbeitsmodelle kombiniert, wird im Wettbewerb um die besten Talente bestehen können – erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels.”

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