12.10.2023

IBM, Red Hat, AWS und IT-PS machen bei Nachhaltigkeit gemeinsame Sache

Open Innovation: Für die wohl größte Herausforderung des Planeten arbeiten drei globale Player nun zusammen. Den Start machten sie dieses Jahr in Alpbach.
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Vertreter:innen von IBM, Red Hat, AWS und IT-PS bei der Open Innovation-Session in Alpbach | (c) IBM
Vertreter:innen von IBM, Red Hat, AWS und IT-PS bei der Open Innovation-Session in Alpbach | (c) IBM
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“Wir haben im Unternehmen eine lange und sehr erfolgreiche Tradition im Bereich Forschung und Innovation. Über viele Jahre haben wir das in unseren Research Labs alleine gemacht. Das hat sich aber in den vergangenen Jahrzehnten stark geändert”, sagt Marco Porak, Generaldirektor IBM Österreich. Mittlerweile spielt hier nicht mehr nur die Kooperation mit Universitäten und Forschungseinrichtungen eine große Rolle, sondern vor allem auch die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. Das Schlagwort lautet Open Innovation.

Gemeinsam anpacken, statt Konkurrenzdenken

Es ist ein Ansatz, der für Red Hat, die weltweit größte Open Source-Organisation, direkt im Zentrum des Geschäftsmodells steht. “Open Innovation heißt für uns: Es gibt keine Silos und keine Hürden in der Zusammenarbeit mit unseren Partnern”, erklärt Dieter Ferner-Pandolfi, Country Managing Director von Red Hat in Österreich. Das bedeutet: Gemeinsam anpacken, statt Konkurrenzdenken.

IBM, Red Hat, AWS und IT-PS nutzen Synergien, um Lösungen für den Planeten zu finden

Und genau das braucht es, um die größte Herausforderung des Planeten zu bewältigen: den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Wie das gelingt, wollen nun IBM und Red Hat gemeinsam mit AWS (Amazon Web Services) und dem österreichischen IT-Dienstleister IT-PS zeigen. Den Start machten sie bei einer gemeinsamen Open Innovation-Session in Alpbach unter dem Titel: “What if open innovation & technology could act as a catalyst for change to save the planet?” Das Ziel: die jeweiligen Kompetenzen und die Synergien zwischen diesen nutzen, um gemeinsame Lösungen für den Planeten zu finden.

Vom nachhaltigen Cloud-Computing bis zum KI-Projekt mit der NASA

Doch wie können die Technologien von IBM, Red Hat und AWS und der Support durch IT-PS zum großen Ziel beitragen? Sebastian Eckler von AWS gibt ein Beispiel: “Wir erreichen in unseren Datenzentren derzeit eine fünfmal so hohe Energieeffizienz, wie das durchschnittliche europäische Datenzentrum.” Eine wichtige Rolle spiele dabei das Chip-Design. “Außerdem haben wir uns selbst dazu verpflichtet, dabei zu einhundert Prozent auf erneuerbare Energien zu setzen.” Für Partner und Kunden bedeutet das, sie können Cloud-Services auf nachhaltige Weise nutzen.

vlnr.: Sebastian Eckler, AWS, Dieter Ferner-Pandolfi, Red Hat und Marco Porak, IBM | (c) IBM

IBM-Generaldirektor Porak gibt ein Beispiel aus seinem Unternehmen: “Wir arbeiten in Kooperation mit der NASA aktiv daran, KI-Modelle zu entwickeln, um Satellitendaten in hochauflösende Karten von Überschwemmungen, Bränden und anderen Landschaftsveränderungen umzuwandeln. Damit lassen sich die bisherigen Auswirkungen des Klimawandels auf unseren Planeten aufdecken”. Die Modelle und Erkenntnisse daraus werden übrigens Open Source zur Verfügung gestellt. Stark setze man im Bereich Nachhaltigkeit auch auf Entwicklungen im Quantencomputing – ebenfalls ein Bereich, in dem Kooperationen eine enorme Rolle spielen.

“Wir müssen die Barrieren abschaffen und das gemeinsame Wissen auf der Welt nutzen”

Nun wollen die vier Partner gemeinsam an weiteren Angeboten arbeiten, die ihren Kund:innen ein nachhaltiges Wirtschaften ermöglichen. “Wir wollen heimische Unternehmen dabei unterstützen, nachhaltige Produkte und Lösungen zu entwickeln”, sagt Werner Höger, Managing Director von IT-PS. Dieter Ferner-Pandolfi von Red Hat fasst zusammen, worauf es dabei ankommt: “Wir müssen zusammenarbeiten. Wir müssen die Barrieren abschaffen und das gemeinsame Wissen auf der Welt nutzen, aber gleichzeitig auf lokale Bedürfnisse eingehen, um alle Lösungen zu schaffen, die eine nachhaltige Wirtschaft braucht”.

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Die Augenpads von Aurox und der Lautsprecher von Loutd holten den European Product Design Award | (c) Aurox/The Renderers / Loutd/Joachim Otter
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Wirklich stark war Österreich beim European Product Design Award 2024, dessen Sieger vergangenes Jahr präsentiert wurden, nicht vertreten. Mehrere Hundert Projekte wurden ausgezeichnet, davon nur drei heimische – wohlgemerkt muss man auch eigenständig einreichen, um eine Chance auf den Sieg zu haben. So schwach die Bilanz aber auch für ganz Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ausfällt, so stark ist für die steirische Hauptstadt Graz: Mit den Startups Aurox und Loutd sowie einem Projekt der FH Joanneum kommen nämlich alle drei heimischen Preisträger von dort.

Award für “Temprastones”-Augenpads von Aurox

Aurox holte sich den European Product Design Award mit seinen “Temprastones”, über die brutkasten erst kürzlich berichtete. Die elektrischen Augenpads sollen aber nicht nur mit dem Design, sondern vor allem mit ihrer Funktionalität punkten. Sie sollen gezielt Wärme und Kälte auf die dünne Haut im Augenbereich anwenden lassen, was die Durchblutung und Hautstraffung fördern und damit einen Anti-Aging-Effekt erzeugen soll. Die Keramik-beschichtete Augenpads werden dabei auf rund 44 Grad Celsius erhitzt, um die Permeabilität der Haut zu erhöhen. Dagegen soll die kühlende Wirkung bei rund 14 Grad Celsius Schwellungen reduzieren. Damit sollen Produkte für die Morgen- und Abendpflege vereint werden.

Loudt holt sich Award mit Lautsprecher “Musegg”

Beim Grazer Lautsprecher-Startup Loutd, spielt das Design eine zentrale Rolle, wie Gründer Jürgen Seidler 2023 gegenüber brutkasten erklärte: “Wir wollen ein Produkt herstellen, dass man auch gerne im Wohnzimmer stehen hat und elegant aussieht.” Mit dem European Product Design Award wird dieses Ziel untermauert. Punkten soll der eiförmige Lautsprecher “Musegg” aber natürlich auch mit seiner Qualität und einem einzigartigen Feature: Das Elektronik-Modul ist austauschbar und kann somit “upgedated” werden. Damit soll das Gerät im schnellen technologischen Wandel nicht veralten und länger benutzt werden können.

European Product Design Award auch für Katheter-System von FH Joanneum

Im Projekt finGrip der FH Joanneum wurde ein Gerät entwickelt, mit dem es Patient:innen deutlich leichter fallen soll, sich selbst einen Katheter anzulegen. Vor allem Personen mit verminderter Feinmotorik sollen davon profitieren und dazu in der Lage sein, die hohen Sterilitäts-Anforderungen beim Nutzen des Katheters zu erfüllen.

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