25.07.2017

i5invest-Studie zu AgTech: “Etablierte sehen Startups sehr genau an”

Die Wiener Investmentgesellschaft i5invest hat für eine Studie Agrar-Tech-Unternehmen in ganz Europa befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich der ganze Sektor gerade rasant entwickelt.
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(c) fotolia.com - artiemedvedev

“Die Landwirtschaft an sich ist eine sehr lokale Angelegenheit, während AgTech global funktioniert. Dieser Umstand macht die internationale Expansion für kleine Player in dem Feld schwierig. Diese ist aber zugleich essenziell für nachhaltigen Erfolg” – so wird eine der großen Herausforderungen im AgTech-Bereich in einer neuen Studie von i5invest beschrieben. Die Wiener Investmentgesellschaft hat in ihrer Investitionstätigkeit unter anderem einen AgTech-Fokus. Unternehmen in 18 europäischen Ländern wurden dazu befragt. Ein besonderer Fokus lag dabei auf Startups und Jungunternehmen: Fast die Hälfte der befragten Firmen wurde innerhalb von drei Jahren vor der Befragung gegründet. Weitere rund 30 Prozent waren vier bis sechs Jahre alt. Drei Viertel der Befragten arbeitet im B2B-Bereich.

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Gründungsboom wird durch AI und Big Data verstärkt

Das Sample zeigt einen klaren Aufwärtstrend bei AgTech-Gründungen seit 2010 mit einem vorläufigen Höhepunkt 2015. Die Entwicklung verwundert nicht, geht sie doch Hand in Hand mit allgemeinen Innovationen im Tech-Bereich. So halten in den vergangenen Jahren vor allem softwareseitige Neuerungen in den Bereichen Artificial Intelligence und Big Data im Agrar-Bereich Einzug. Einen besonderen Boom erleben dabei Technologien, die Landwirten in der Entscheidungsfindung helfen. Für diese sagt i5invest auch in den kommenden Jahren noch große Wachstumsraten vorher. Dazu kommen landwirtschaftsspezifische Entwicklungen der vergangenen Jahre wie etwa Hydroponik und Innovationen in der Gentechnik.

80 Prozent der Unternehmen mit Wachstum 2016

Zur großen Anzahl an Neugründungen kommt auch ein Wachstumstrend bei den bestehenden Unternehmen. Über 80 Prozent der befragten Firmen gaben an im Jahr 2016 gewachsen (40 Prozent) beziehungsweise sogar stark gewachsen (42 Prozent) zu sein. 38 Prozent nahmen im vergangenen Jahr Kapital auf. Auch hier haben IT-Unternehmen mit 27 Prozent der abgeschlossenen Finanzierungsrunden die Nase vorne. Firmen mit Hardware-Software-Kombinationen folgen aber dicht mit 26 Prozent. Und i5invest schreibt wohl auch mit Bezug auf die eigene Tätigkeit: “AgTech-Investoren zeigen einen starken Appetit auf Hardware-Unternehmen.” Zugleich wird die internationale Expansion vorangetrieben: Mehr als ein Viertel der Befragten setzte im vergangenen Jahr den Schritt auf einen anderen Kontinent. Ein weiteres Drittel expandierte innerhalb Europas.

“Die etablierten Konzerne sehen sich die Startups mit ihren technischen Entwicklungen immer genauer an”

Kooperationen auf dem Vormarsch

In der Studie werden zwei Gründe ausgemacht, die für all diese positiven Entwicklungen unterstützend wirken: Erstens erlebe das gesamte AgTech-Ecosystem in Europa erst jüngst einen enormen Push. So stieg die Zahl an Inkubatoren, Akzeleratoren und Early Stage-Investoren zuletzt stark. Dadurch gebe es jetzt erstmals ein dichtes Unterstützungsnetz für Startups in der Frühphase. Zweitens seien Partnerschaften mit Agrar-Konzernen und Forschungsinstitutionen auf dem Vormarsch. “Die etablierten Konzerne sehen sich die Startups mit ihren technischen Entwicklungen immer genauer an”, heißt es in der Studie. Konkret gingen 2016 60 Prozent der Befragten neue Partnerschaften ein. 26 Prozent davon starteten eine Kooperation mit einem multinationalen Konzern, 25 Prozent eine mit einer Forschungseinrichtung.

“Einer der vielversprechendsten Sektoren”

Dominant sind dabei Partnerschaften in den Bereich Sales (27 Prozent) und Forschung und Entwicklung (26 Prozent). Diese Kooperationen seien im AgTech-Bereich der “Schlüssel zum Erfolg”, heißt es in der Studie. So seien sie eben maßgeblich für die starke internationale Expansion, auch bei Unternehmen in der Frühphase, verantwortlich. i5invest geht dabei davon aus, dass sowohl die Partnerschaften mit Etablierten als auch Exits an strategische Käufer in den kommenden Jahren noch stark zunehmen werden. Aus Investorenperspektive sei der AgTech-Bereich damit weiterhin einer der attraktivsten und vielversprechendsten Sektoren.

+++ Kommentar: Österreich vergibt im AgTech-Bereich gerade eine Chance +++


⇒ Download der kompletten Studie

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Alexander Schmitz | (c) XELA

Japan gilt seit Jahrzehnten als Vorreiter in der Robotik und Automatisierung, ein Land, in dem Roboter nicht nur in der Industrie, sondern zunehmend auch im Alltag eine zentrale Rolle spielen. Inmitten dieser technologischen Hochburg hat sich der österreichische Gründer Alexander Schmitz mit seinem Unternehmen XELA Robotics erfolgreich etabliert. Seit mittlerweile mehr als einem Jahrzehnt entwickelt und erforscht der Österreicher taktile Sensoren für menschlich-kollaborative Roboter. Vor der Unternehmensgründung im August 2018 war Schmitz auch als Associate Professor an der Waseda University in Japan tätig, bevor er sich vollständig auf sein Unternehmen konzentrierte.

Technologie ermöglicht menschenähnlichen Tastsinn

XELA Robotics setzt auf eine KI-Technologie, die taktile Sensoren integriert und damit neue Möglichkeiten für personalisierte Servicerobotik, Montage, Verpackung und Landwirtschaft schafft. Die Sensor- und Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen von XELA unterstützen Unternehmen weltweit bei der Digitalisierung und Automatisierung.

XELA Robotics hat uSkin entwickelt, einen Drei-Achsen-Tastsensor, der in einem weichen, langlebigen Gehäuse untergebracht ist und sich nahtlos in neue und bestehende Roboter integrieren lässt. uSkin verleiht Robotern einen menschenähnlichen Tastsinn und verbessert ihre Fähigkeit, Objekte präzise zu manipulieren. Jeder Sensorstreifen enthält mehrere Sensoren, und jeder Sensor misst 3-Achsen-Kräfte , die an spezifische Anwendungen angepasst werden können. Zu den Kunden von XELA zählen internationale Konzerne wie Honda, Hitachi oder Samsung.

Millionen-Investment und Expansion nach Europa

Wie XELA nun bekanntgab, konnte man für das weitere Wachstum ein Millionen-Investment an Land ziehen. Investor ist die Investoren-Gruppe FSR mit Sitz in Tokio.

„Die Partnerschaft mit unserem neuen Investor wird unsere Fähigkeit beschleunigen, sowohl unsere Sensortechnologie als auch unsere KI- Software zu skalieren. Dadurch können wir komplette Lösungen anbieten und die Produktion ausweiten, um der wachsenden globalen Nachfrage gerecht zu werden”, so Schmitz.

In Europa bedient XELA ebenfalls namhafte Kunden. Zudem hat XELA die Möglichkeit genutzt, sich über das Global Incubator Network (GIN) strategisch in Europa zu positionieren. “Durch das erstklassige Programm des Global Incubator Networks konnten wir unsere Marktchancen in Europa evaluieren, einen klaren Go-to-Europe-Plan mit Österreich als Basis entwickeln und einen erfahrenen Mentor gewinnen. Dieser Mentor hat uns nicht nur in der Umsetzung unserer Europastrategie begleitet, sondern auch wesentlich zur Finanzierungssicherung in Japan beigetragen“, sagt Schmitz.


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