22.02.2021

Können Spin-Offs zur “dritten Säule” der Universität werden?

Der i²c Networking Friday der TU Wien findet dieses Jahr wegen Covid-19 erstmals virtuell statt. Das Thema - Uni-Spin-Offs - ist dafür aktueller denn je.
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Archiv: Impression vom i²c Networking Friday 2019 | (c) i²c
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Forschung und Lehre – das sind die altbekannten “Säulen”, auf denen Universitäten aufgebaut sind. Doch die Coronakrise zeigt noch deutlicher als zuvor: Die praktische Umsetzung von Forschungsergebnissen ist ebenfalls ein entscheidender Faktor. Die Förderung von Spin-Offs, also Unternehmen, die aus Universitäten und Hochschulen heraus gegründet werden, bietet sich also als “dritte Säule” des Hochschulbetriebs an. Doch die Umsetzung dieses Vorhabens ist alles andere als trivial.

Viele Herausforderungen auf dem Weg zur “dritten Säule”

Denn zwar bieten zahlreiche Universitäten bereits entsprechende Förderungs- und Inkubationsprogramme an. Doch mit deren Einrichtung ist es nicht getan. Einige große Fragen bleiben bestehen. “Universitäten, die gewillt sind, einen Beitrag zu leisten, sehen sich einer erheblichen Herausforderung gegenüber. So führen die weiter wachsenden Anforderungen in Forschung und Lehre dazu, dass nicht selten die Grenzen der Belastbarkeit erreicht sind. Gleichzeitig stellt das Thema für viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Universitäten eine subtile Bedrohung dar, weil ihnen Gewinnstreben als unvereinbar mit der Idee von Erkenntnisgewinn als Selbstzweck erscheint”, sagt dazu Birgit Hofreiter, Leiterin des TUW i²c, dem Innovation Incubation Center der TU Wien.

Die Förderung von Ausgründungen führe zudem zu Fragen, deren Beantwortung die Universitäten in den gegenwärtigen Strukturen zu überfordern drohe. “Diese Fragen betreffen nicht zuletzt die Gestaltung von Verträgen und die daran geknüpfte Bewertung von geistigen Eigentum (IP-Rechten) sowie die damit verbundenen Zielkonflikte”, so Hofreiter. Vor diesem Hintergrund stelle sich die Frage, wie die Universitäten einer Rolle als „Inkubatoren“ von Spin-Offs/Spin-Outs gerecht werden können, ohne ihre zentralen Aufgaben in Forschung und Lehre zu vernachlässigen.

i²c Networking Friday: Kontroversielle Diskussion und viele spannende Projekte

Diese komplexen Fragestellungen stehen auch im Zentrum der Panel-Diskussion des i²c Networking Friday am 26. Jänner unter dem Titel “Unternehmensgründung als dritte Säule der Universität: Motivation, Hindernisse, Perspektiven”. Mit der Auswahl der Diskutantinnen und Diskutanten wolle man eine kontroversielle Diskussion sicherstellen, heißt es von i²c. Konkret sind auf der Bühne Michael Altrichter, Startup-Beauftragter des Wirtschaftsministeriums, Marlis Baurecht, Leiterin Entrepreneurship/Schutzrechte/Seedförderungen des aws, Ulrich Frank, Professor für Wirtschaftsinformatik und Unternehmensmodellierung an der Uni Duisburg-Essen, Sara Matt, Leitung Transferstelle Wissenschaft-Wirtschaft-Gesellschaft an der Uni Innsbruck, Wieland Reichelt, CEO Evologic Technologies, und Herbert Gartner, CEO eQventure und Co-Initiator Spin-Off Austria zu sehen.

Neben der Podiumsdiskussion wird es beim virtuellen i²c Networking Friday auch einen Pitch-Bewerb geben, bei dem sich neun aktuelle TU Wien-Projekte präsentieren. Zudem präsentieren sich zwölf Alumni in einem virtuellen Messebereich. Auch eine Möglichkeit zum Netzwerken mit den Konferenzteilnehmern, darunter neben den Sciencepreneurs etwa auch Investoren und Branchenexperten besteht im Rahmen des Online-Events.

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Remitly, ein US-Online-Anbieter für Finanzdienstleistungen, hat 4.200 erwerbstätige Erwachsene aus 22 Ländern in einer Studie rund um das Thema Work-Life-Balance befragt. Im Zuge dessen ging es um tägliche Arbeitsstunden, die Länge des Arbeitsweges, die Schlafdauer vor einem Arbeitstag und und die Länge der täglichen Pausen. Auch die Zufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsleben fand Einklang in die Studie. Nach Erhebung der Daten wurden die einzelnen Faktoren bewertet. Das Ziel: Herauszufinden, welche Länder weltweit die “beste Work-Life-Balance bieten”. Erfasst wurden die Daten diesen September.

Der Norden ist am Balance-freundlichsten

Nach dem Ranking des US-Finanzdienstleisters steht Österreich gar nicht so schlecht da: Platz 11 erreichten wir im Rahmen der Studie. Wenig überraschend gingen Platz eins und zwei wieder in den Norden – konkret an Finnland (Platz eins) und Dänemark (Platz zwei). An dritter Stelle im Work-Life-Ranking steht die Schweiz.

Finnland ist laut Remitly mit 73 von 100 Punkten im Index das Land mit den besten Rahmenbedingungen für eine Work-Life-Balance. Der Studie zufolge soll Finnland seinen Erwerbstätigen schon seit fast 30 Jahren flexible Arbeitsbedingungen bieten.

Dänemark auf Platz zwei erreichte 70 von 100 Punkten. Die Durchschnittsarbeitszeit pro Tag belief sich hier auf sieben Minuten und 25 Stunden. Auch laut OECD Better Life Index liegt die Zufriedenheit im Beruf sowie die allgemeine Lebenszufriedenheit in Dänemark über dem weltweiten Durchschnitt.

Trotz längerer täglicher Arbeitszeit und längerer Pendelzeit als Platz 1 und 2 landet die Schweiz auf Platz drei, was Remitly unter anderem mit den vier bis fünf bezahlten Urlaubswochen begründet. Auch die Pausenzeiten umfassen mit 56 Minuten täglich ein Maximum unter den befragten Ländern.

Platz vier ergattert Frankreich – unter anderem auch deshalb, da die Normalarbeitszeit in Frankreich bei 35 Wochenstunden liegt. Alles darüber wird als Überstunde gerechnet und dementsprechend in Zeitausgleich oder Bezahlung vergolten.

Für Work Life Balance wird umgezogen

Neun der zehn führenden Länder befinden sich in Europa. Der einzige Ausreißer: Neuseeland auf Platz 5. Außerdem gaben vier von zehn (42 Prozent) Befragten an, dass sie in den nächsten fünf Jahren auf der Suche nach besseren Arbeitsbedingungen ins Ausland ziehen möchten.

In den Top zehn befinden sich nach den ersten vier Platzierten – nach Rangliste Finnland, Dänemark, Schweiz und Frankreich – schließlich Neuseeland (Platz 5), Schweden (Platz 6), die Niederlande (Platz 7), Portugal (Platz 8), Belgien (Platz 9) und Tschechien (Platz 10).

Österreich belegt Platz 11, gefolgt von Deutschland (Platz 12), Spanien (Platz 13), Italien (Platz 14) und Kanada (Platz 15).

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