21.08.2019

I.E.C.T. Summer School: Hermann Hauser bringt Tech-Startups aus 16 Nationen nach Tirol

Von besserer Krebstherapie bis zu Audio Augmented Reality für Blinde und Sehbehinderte: Die aktuellen Projekte von Hermann Hausers I.E.C.T. Summer School in Tirol zeigen, welchen Nutzen DeepTech-Anwendungen der Gesellschaft bringen können.
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Bereits zum fünften Mal holt das I.E.C.T. – Hermann Hauser junge Forscher und Startup-Gründer nach Tirol. (c) IECT
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“Es ist unglaublich, wie viel Potenzial in all den Bewerbern steckt”, sagt Yupar Myint, Programmdirektorin und eine der Mentoren der I.E.C.T. Summer School 2019. Myint ist neben dem gebürtigen Österreicher und I.E.C.T.-Gründer Hermann Hauser sowie Scale-up Guru Uday Phadke eine der Schlüsselfiguren des Cambridge Phenomenon, das durch Universitäts-Spin-offs über 30 Unicorns – also Milliarden-Unternehmen – hervorgebracht hat.

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Zudem ist Myint jene Frau, die gemeinsam mit I.E.C.T.-CEO Magdalena Hauser das Cambridge Programm Ignite vor fünf Jahren modifiziert als I.E.C.T. Summer School nach Tirol brachte und so der österreichischen Startup-Landschaft im Hochtechnologie-Bereich eine gewisse Ernsthaftigkeit einhauchte. Diese Ernsthaftigkeit spürte man 2019 im Rahmen der Eröffnung  der Summer School auch bei jeder der Vorstellungsrunden der insgesamt 29 Teilnehmer. Bis zum 22. August geht die Summer School noch. Die drei besten Schlusspräsentationen werden beim Falling Walls Pitch am Forum Alpbach zugelassen.

Von Krebstherapie bis Audio Augmented Reality

Nadine Sarah Sommerfeld ist eine der 29 Teilnehmer, die unter der dreistelligen Zahl an Bewerbern ausgewählt wurden, um in der Intensivwoche der Summer School in die Kunst des Unternehmertums eingeführt zu werden. “Wir führen die nächste Generation platinbasierter Krebstherapie ein und überwinden bisherige Nachteile von Platintherapeutika”, erklärt sie beim Eröffnungspitch.

Liliana Calapez Goncalves entwickelt Audio Augmented Reality. (c) IECT

Ein anderes Projekt, jenes der Finnin Laura Ranin, hat bereits einen Namen: Healthzilla. Dabei handelt es sich um ein Stress-Management Tool, das dabei helfen soll, Burn-outs vorzubeugen. Die Portugiesin Liliana Calapez Goncalves wiederum will Blinden und Sehbehinderten schnellere und stressfreiere Bewegung im öffentlichen Raum ermöglichen — mit eigens entwickeltem Audio Augmented Reality.

Die Bandbreite der Forschungsinhalte und Entwicklungsstufen der Wissenschaftler, Young Entrepreneurs und Startups ist groß: Von sauberer Energie über Künstliche Intelligenz bis zu Life Science und Medizintechnik  – von der bloßen Forschungsidee über angemeldete Patente bis zu bereits gegründeten Unternehmen. Sie alle sind gekommen, um von den Mentoren aus Hermann Hausers Umkreis zu lernen.

Vom Labor aus den Markt erobern

Die Erwartungen der Teilnehmer sind beim brutkasten-Interview entsprechend unterschiedlich: Liliana Calapez Goncalves ist hier, um global relevantes betriebswirtschaftliches Wissen zu erhalten, nützliche Rentabilitätsmaßnahmen zu erkennen und umzusetzen. Laura Ranin möchte wiederum ihre Geschäftsidee verfeinern und Wachstumsstrategien entwickeln. Sie braucht den Markteinblick, den ihr Health Science Expertin Miranda Weston-Smith geben wird.

So unterschiedlich die Ambitionen sind, eines haben alle Teilnehmer gemeinsam: Sie brauchen ein starkes internationales Netzwerk, um global erfolgreich zu werden.

Wissen aus dem “europäischen Silicon Valley”

Mit der Gründung des I.E.C.T.– Hermann Hauser 2013 holten Josef, Hannes und Magdalena Hauser Wissen aus Cambridge, dem “europäischen Silicon Valley”, nach Tirol. Hermann Hauser, Acorn-Gründer und internationaler Investor, brachte mit dem eigenen Netzwerk Ignite-Macherin Yupar Myint mit ins Boot und setzte so die ersten Schritte für erfolgreiche österreichische Programme.

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“Es ist unglaublich spannend zu sehen, wie viel sich in dieser sehr intensiven Woche tut. Ich bin mir sicher, dass auch die diesjährigen Teilnehmer die Summer School mit ausreichend Know-how abschließen werden, um ihr Projekt der erfolgreichen Kommerzialisierung einen Schritt näher zu bringen”, sagt Yupar Myint zum brutkasten.

Über die Jahre hat das I.E.C.T.– Hermann Hauser Fäden gesponnen, die sich nun, nach fünf Jahren Summer School, zu einem Netz verdichtet haben. “Um ein Startup erfolgreich aufbauen zu können, benötigt man ein entsprechendes Umfeld, ein Ökosystem”, sagt I.E.C.T. Gründer Hermann Hauser: “Dafür brauchen wir auch ein Bewusstsein von Seiten lokaler Unternehmen. Es ist schön zu sehen, dass die I.E.C.T.–Summer School positiv dazu beiträgt, ein solches Ökosystem hier in meinem Heimatland Tirol zu schaffen.”

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Scavenger AI spezialisiert sich darauf, die Datenanalyse für Unternehmen zu vereinfachen. Ziel sei es, Lösungen bereitzustellen, die es Anwender:innen ermöglichen, „schnelle Antworten auf komplexe Fragestellungen zu erhalten, ohne auf umfangreiche IT-Ressourcen angewiesen zu sein“.

Nach der kürzlichen Einführung der Software zeigt sich bereits positive Resonanz: Innerhalb nur eines Monats gewann das Startup vier neue Unternehmen als Kunden hinzu und konnte seinen Umsatz steigern.

Markteinführung nach 1,1 Mio. Euro Finanzierung

Nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde im ersten Quartal 2024 erreicht Scavenger AI nun einen weiteren wichtigen Meilenstein: Die Software des Unternehmens wird offiziell auf dem Markt eingeführt. Bereits im April 2023 hatte sich das Startup eine Pre-Seed-Finanzierung in Höhe von 1,1 Millionen Euro gesichert, wie brutkasten berichtete. Das gewonnene Kapital floss in die Weiterentwicklung und Marktreife des Produkts.

Zu diesem Anlass äußert sich der österreichische Co-Founder Maximilian Hahnenkamp gemeinsam mit Co-Founder Felix Beissel: „Wir freuen uns sehr, dass das Produkt so gut von unseren Kunden angenommen wurde. Das zeigt uns, dass wir ein echtes Problem lösen und einen Mehrwert für Unternehmen stiften“.

2025: Verträge mit Gesamtvolumen von 200.000 Euro gesichert

Nur einen Monat nach dem offiziellen Markteintritt kann Scavenger AI bereits vier namhafte Kunden aus unterschiedlichen Branchen gewinnen: Telekommunikation, Supply Chain, Kosmetik und Einzelhandel. Dadurch erreichte das Startup nach eigenen Angaben einen monatlich wiederkehrenden Umsatz von über 10.000 Euro.

Zu den bisherigen Kunden zählen unter anderem der Fußballverein Austria Wien, die Strategie- und Managementberatung Concern Consulting sowie der Essenslieferdienst Snap Kitchen. Im nächsten Jahr soll das Wachstum weitergehen: Für das Jahr 2025 schließ das Unternehmen bereits Verträge mit einem Gesamtvolumen von über 200.000 Euro ab.

Scavenger AI soll als “KI-Unternehmensberater” fungieren

Das in Frankfurt ansässige Startup Scavenger AI hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen dabei zu unterstützen, wichtige Erkenntnisse aus einer Vielzahl von Rohdaten zu gewinnen. Mit der neuen Software können Firmen ihre Daten hochladen und mit verschiedenen Datenbanken verknüpfen. Laut dem Produktversprechen ermöglicht die Lösung Mitarbeitenden, Fragen zu stellen, die von der KI „in wenigen Sekunden“ beantwortet werden. Dabei durchsucht die Software sämtliche Tabellen in der Datenbank und liefert die Ergebnisse in Form von statistischen Analysen, Tabellen oder Grafiken.

Seit seiner Gründung im Jahr 2023 entwickelt Scavenger AI KI-Tools, die Unternehmen eine effizientere Entscheidungsfindung und folglich auch größere Erfolge ermöglichen sollen. Die Plattform fungiert als eine Art „KI-Unternehmensberater“ und verspricht, durch komplexe Datenanalysen Antworten auf zentrale Geschäftsfragen bereitzustellen.

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