25.05.2016

Hyperloop: “Reisen ist unzumutbar, wir werden das ändern”

In wenigen Minuten von Wien nach Bratislava? Hyperloop könnte das schon bald möglich machen. Weiters kündigt das US-Startup am Pioneers Festival einen Hackathon zum Thema "Digital Innovation" an. Produziert wird mit eigens entwickeltem Material, das nach Captain Americas Schild benannt ist.
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(c) Screenshot Hyperloop.global

“Reisen ist unzumutbar geworden, wir werden das ändern”, mit diesen Worten lies Bibop Gresta, COO von Hyperloop Transportation Technologies am Pioneers Festival in der Wiener Hofburg einmal aufhorchen.

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“Schnell ist gut, effizient ist besser”

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(c) Michael Holmes

Der Hyperloop soll sozusagen der “Wunderwuzi” des Reisens werden. Er ist schneller, sicherer und umweltfreundlicher als Autos oder Flugzeuge. Der Hyperloop soll mit bis zu 1.200 km/h fahren. “Schnell ist gut, aber effizient ist besser. Genau das wollen wir mit dem Hyperloop erreichen”, sagt Gresta. Mit Hilfe einer passiven Schwebetechnologie produziere der Hyperloop sogar mehr Energie als er verbraucht, so Gresta weiters.

“Der Hyperloop ist schneller, sicherer und umweltfreundlicher als Flugzeuge.”

“Vibranium” und Captain America

Sicherheit ist ein essentielles Thema bei Hyperloop. Um die Passagierkapseln durch die Vakuumröhren zu befördern, hat das Startup ein eigenes Material namens “Vibranium” entwickelt. Der Name ist angelehnt an den Schild des Marvel Comic-Superhelden Captain America. “Vibranium ist zehn Mal so hart wie Stahl und 2,5 Mal so steif wie Aluminium. Außerdem liefert das intelligente Material laufend Informationen über Temperatur, Stabilität oder auftretende Fehler”, erklärt Hyperloop-CEO Dirk Ahlborn.

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Mittels Hackathon zu neuem Ökosystem

Am 6. Juli veranstaltet das Unternehmen am Flughafen in Bratislava einen Hackathon zum Thema Hyperloop und “Digital Innovation“. “Beim Hackathon geht es darum ein Eco-System aufzubauen, das einen ganzen Pool an Problemen löst”, sagt Ahlborn. Das Eco-System solle ein eigener Marketplace rund um den Hyperloop werden – vergleichbar mit einem App-Store, sagt Peter Pfeifer von der Firma Catalyst aus Linz, die den Hackathon organisiert. Mittels einer Hyperloop-App soll auf internationalen Reisen auf all verschiedenste Dienste zugegriffen werden können.

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Hyperloop zwischen Wien und Bratislava?

“Wir bauen bereits den ersten Hyperloop in den USA. In Europa schauen wir uns gerade um, wo die Rahmenbedingungen für eine erste Strecke passen. Wien-Bratislava ist aber auf jeden Fall eine Option”, meint Bibop Gresta. Anfänglich wolle man sich bei Hyperloop auf Personentransport spezialisieren. Mit der Zeit sei aber auch Gütertransport geplant, so Gresta weiters.

Mehr Informationen zu Hyperloop Transportation Technologies

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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