09.02.2022

Hydrosolid: Wasserstoff-Speicher von NÖ-Startup “übertrifft Stand der Technik um 250 Prozent”

Hydrosolid will mit seinem Wasserstoff-Speicher, der deutlich sicherer und effizienter als alle gängigen Lösungen sein soll, noch 2022 auf den Markt.
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Das Hydrosolid-Team mit dem
Das Hydrosolid-Team mit dem "Hive One" vlnr.: Clemens Regehr, Michael Renz, Merkur Smajlaj und Lukas Renz | (c) i2b.at / Klaus Morgenstern

Ist Wasserstoff die große Zukunftstechnologie oder nicht? Zumindest in der öffentlichen Debatte ist diese Frage noch nicht geklärt. Und das, obwohl Großkonzerne mit riesigen Budgets und renommierte Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt sich intensiv damit beschäftigen. Von Kritiker:innen werden ihnen immer wieder die selben Argumente entgegengehalten. Die Quintessenz: Die Technologie ist in mehreren Bereichen derzeit noch extrem ineffizient. Eines der zugrunde liegenden Probleme will das Startup Hydrosolid mit Sitz in Wilhelmsburg südlich von St. Pölten mit seinem Wasserstoff-Speicher lösen.

Hydrosolid: 15 Bar statt 700 Bar dank Nanomaterial

Im Gegensatz zu derzeit üblichen Speichern, in denen zwischen 100 und 700 Bar Druck herrschen kommt der wabenförmige “Hive One” von Hydrosolid mit gerade einmal 15 Bar aus, was ihn erheblich sicherer machen soll. “Unser Speicher beinhaltet ein hochentwickeltes Nanomaterial, das als Trägermaterial den Wasserstoff auf atomarer Ebene chemisch bindet und speichert, ohne dass hohe Drücke aufgebaut werden müssen”, erklärt Co-Founder Lukas Renz. Dieses Material habe das Startup in den vergangenen Jahren selbst entwickelt. “Die Wasserstoffspeicherung können wir so gezielt und kontrolliert steuern. Das Material nimmt unter Raumtemperatur und einem geringen Druck von rund 15 Bar Wasserstoff auf und gibt ihn bei leichter Erwärmung wieder frei”, so der Gründer.

Durch die hohe Energiedichte von Wasserstoff im Vergleich zu anderen Energieträgern könne man mit dem Hive One Volumen und damit Kosten reduzieren, erklärt Renz. Man komme etwa auf ein Vielfaches der Energiedichte von konventionellen Wasserstoff-Hochdruckspeichern mit 700 Bar, Erdgas-Tanks mit 200 Bar oder Lithium-Ionen-Akkus. Auch bei Ladezyklen und Lebensdauer übertreffe Hive One herkömmliche Batterien. Was direkte Konkurrenz anbelangt, gibt sich der Gründer ebenfalls entspannt: “Es gibt weltweit nur wenige Unternehmen, die sich mit der Feststoffspeicherung von Wasserstoff beschäftigen. Das Nanomaterial von HydroSolid übertrifft den Stand der Technik in Bezug auf die Kapazität um etwa 250 Prozent”.

Hive One-Vertriebsstart noch in diesem Jahr geplant

Die Entwicklung des Speichers ist bereits abgeschlossen. Bis zur Marktreife habe an insgesamt rund eine Million Euro Kapitalbedarf, sagt Renz. Und schon bald soll es losgehen: “Wir planen den Vertriebsstart Ende 2022. Zu Beginn wollen wir unsere Technologie in Europa, mit Fokus auf Österreich und Deutschland setzen. Wir sind aber auch bereits mit Interessenten aus Japan, der MENA-Region und Australien in Kontakt”. Auch das Geschäftsmodell dafür ist solide: Zuletzt holte sich Hydrosolid den ersten Platz beim i2B Businessplan- Wettbewerb der Erste Bank und Sparkasse sowie der Wirtschaftskammer.

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Hera (c) Microsoft

Seit Jahrzehnten erforscht die Wissenschaft unser Universum: vom ersten Schritt eines Menschen auf dem Mond bis hin zu Bildaufnahmen aus den Tiefen des Alls. Obwohl die Faszination für den Weltraum groß ist, sprengt der Kosmos mit seiner Größe und Komplexität zugleich unsere Vorstellungskraft.

Genau hier setzt Microsoft Österreich mit seinem neuen Weltraumprojekt an. Die im Oktober gestartete Hera-Mission hat das Ziel, die Erde vor potenziellen kosmischen Bedrohungen zu schützen. Darüber hinaus bringt sie mit dem interaktiven Hera Space Companion eine KI-gestützte Plattform, die Echtzeiteinblicke in das Weltall liefert und so das Wissen und die Begeisterung für den Weltraum in die breite Öffentlichkeit trägt.

Hera soll Asteroide abwehren

Im Oktober dieses Jahres startete Microsoft Österreich gemeinsam mit der Raumfahrtagentur JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) und der NASA (National Aeronautics and Space Administration) das Hera-Projekt. Ziel des Projekts ist der Aufbau eines planetaren Verteidigungssystems, um die Erde vor potenziellen Asteroideneinschlägen zu schützen. Laut Microsoft handle es sich bei Hera um die weltweit erste Testmission zur Abwehr von Asteroiden – auch bekannt als „Planetary Defense“.

Das Hera-Projekt basiert auf den Erkenntnissen der NASA-DART-Mission von 2022, die erfolgreich zeigte, dass Asteroiden gezielt von ihrer Bahn abgelenkt werden können. Mit diesem Wissen entwickelt Hera technologische Lösungen, um Asteroidenabwehr in die Praxis umzusetzen. Zudem wird das Projekt erstmals ein binäres Asteroidensystem detailliert erforschen und so neue wissenschaftliche Einblicke liefern.

Microsoft: “Beginn einer neuen Ära im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse”

Das Hera-Projekt verfolgt nicht nur das Ziel der planetaren Verteidigung, sondern soll auch der breiten Öffentlichkeit Zugang zu den Erkenntnissen der Weltraumforschung ermöglichen. Gemeinsam mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Impact AI und Terra Mater Studios entwickelte Microsoft dafür einen interaktiven KI-Assistent. Microsoft beschreibt dies als den „Beginn einer neuen Ära im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse“.

Der sogenannte Hera Space Companion nutzt Künstliche Intelligenz, um Raumfahrt für alle erlebbar zu machen. Nutzer:innen können sich direkt mit dem virtuellen Assistenten austauschen, Entdeckungen in Echtzeit verfolgen und Einblicke in die Weltraummission gewinnen. Auf diese Weise bringt der Hera Space Companion wissenschaftliche Erkenntnisse zugänglich an die Menschen.

“Hera stellt eine neue Form der Wissenschaftskommunikation dar,“ sagt Markus Mooslechner, Konzeptentwickler bei Terra Mater Studios. „Sie bringt die Faszination der Raumfahrt direkt zu den Menschen und verwandelt den Zugang zur Wissenschaft in ein gemeinsames Erlebnis, das alle nachvollziehen können”.

KI-Plattform liefert neuesten Erkenntnisse der Weltallforschung

Die KI-Plattform des Hera Space Companion basiert auf Microsoft Azure. Bei der Verarbeitung der Anfragen greift der Raumfahrt-Assistent auf die aktuellsten wissenschaftlichen Daten der ESA zu. So werden präzise und aktuelle Antworten gewährleistet, die direkt auf den neuesten Erkenntnissen der Weltraumforschung basieren.

„Mit Hera haben wir gezeigt, dass Wissenschaft für alle zugänglich und spannend sein kann”, sagt Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich. “Dieses Projekt zeigt, dass KI nicht nur Lösungen für die Herausforderungen von heute bietet, sondern auch das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir Wissen erwerben und teilen, grundlegend zu verändern“.

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