19.01.2017

„Hut & Stiel“, „nahgenuss“ und „Wohnwagon“ gewinnen grünen Start-Up Wettbewerb greenstart

Züchtung von Speisepilzen auf Kaffeesatz, Bio-Schweinefleisch im Direktvertrieb und autarkes Wohnen der Zukunft – diese Geschäftsmodelle der drei Start-Ups Hut & Stiel, nahgenuss und Wohnwagon überzeugten die Öffentlichkeit und die Fachjury von greenstart. Im Rahmen des grünen Start-Up Wettbewerbs des Klima-und Energiefonds in Kooperation mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) entwickelten insgesamt zehn klimaschonende Start-Ups durch Coachings und Workshops ein halbes Jahr lang ihre grünen Business-Ideen gezielt weiter. Bei der gestrigen Preisverleihung im Kuppelsaal der TU Wien übergaben Sektionschef Günter Liebel (BMLFUW) und Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth den drei Gewinner-Projekten ein Startkapital von je 15.000 Euro, mit dem sie die Umsetzung ihrer Ideen weiter vorantreiben können. Lewis Horne, Gründer und CEO des schwedischen Start-Ups „Uniti“, dessen futuristisches E-Auto zum Liebling der Crowd avancierte, inspirierte mit seinem Vortrag.
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Umweltminister Andrä Rupprechter: „Ich gratuliere den Gewinnerinnen und Gewinnern ganz herzlich. Diese innovativen Geschäftsideen reduzieren nicht nur Umweltbelastungen. Sie schaffen auch neue Arbeitsplätze in Österreich und eröffnen vielfältige Chancen. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch weiterhin so viel Innovationskraft und Unternehmergeist sehen werden und Österreich als Umweltstandort weiterwächst.“

Aus zahlreichen Einreichungen haben es zehn Start-Ups mit vielfältigen Ideen ins Finale geschafft und diese ein halbes Jahr lang unter professioneller Begleitung zu marktfähigen Geschäftsmodellen weiterentwickelt. Alle zehn Start-Ups stellten sich im Herbst 2016 einer Fachjury und einem Online-Voting, bei dem sich drei von ihnen durchsetzen konnten: „Hut & Stiel“, ein Jungunternehmen, das in einem Wiener Altbaukeller auf Kaffeesud Speisepilze züchtet und diese per Lastenrad ausliefert; „nahgenuss“, ein Webportal für den Direktvertrieb von regionalem Bio-Schweinefleisch; und „Wohnwagon“, dessen Team autarke Wohnkreisläufe entwickelt und Produkte für nachhaltigeres Wohnen vertreibt.

Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds freut sich über den Erfolg von greenstart: „Mit dem Programm fördern wir CO2-sparende Business-Ideen ganz gezielt. Der Wettbewerb ist bereits gut etabliert und die Siegerprojekte des zweiten Durchgangs, die wir heute ausgezeichnet haben, zeigen enormes Potenzial. Wir erhoffen uns auch für die laufende Ausschreibung wieder viele derart spannende Ideen und Projekte.“
Die Firma ABB AG in Österreich unterstützt die Initiativegreenstart“ als Sponsor. Einreichungen für die dritte Runde von greenstart sind noch bis 31. Jänner 2017 auf www.greenstart.at möglich.

 

Die TOP-3

Hut & Stiel – die Wiener Pilzkultur

WER WIR SIND:

Hut & Stiel steht für Stadtlandwirtschaft, unter Verwendung lokal vorhandener Ressourcen und umweltschonender Prozesse. Kern des Projektes ist die Zucht von Speisepilzen auf Kaffeesud – ein Abfallprodukt mit großem Potenzial. Die frisch geernteten Pilze werden direkt mit einem Lastenrad ausgeliefert bzw. auf Märkten verkauft. Kurze Transportwege garantieren höchste Qualität und Frische. Die Pilze werden auch zu Pesto, Sugo und Aufstrich verarbeitet.

WARUM GREENSTART:

greenstart bietet uns eine tolle Plattform, um unsere Idee der Speisepilzzucht auf Kaffeesud zu verbreiten. Das große Medieninteresse sowie das Netzwerk an ExpertInnen und deren Input und Know-How waren sehr hilfreich für die Entwicklung von Hut & Stiel im letzten Jahr.

WAS WIR SUCHEN:

Einen zusätzlichen Standort in oder um Wien. Da der Pilzzucht-Keller an den Kapazitätsgrenzen angelangt ist, halten wir momentan die Augen offen nach Möglichkeiten uns zu vergrößern. Dazu benötigen wir einen geeigneten neuen Standort bzw. Unterstützung bei der Suche, Planung und Finanzierung.

Kontakt:

Hut & Stiel

Florian Hofer, Manuel Bornbaum

+43650 5253699

[email protected]

www.hutundstiel.at; http://www.greenstart.at/business-ideen-2016/hut-und-stiel/

 

nahgenuss – Bio-Schweinefleisch im Direktvertrieb

WER WIR SIND:

nahgenuss.at bietet Bio-Schweinebauern die Möglichkeit, Bio-Schweine als Ganzes – von der Nase bis zum Schwanz – an KonsumentInnen zu verkaufen. Das Schwein wird geschlachtet, wenn sich genug KäuferInnen gefunden haben. nahgenuss hat sich zum Ziel gesetzt, Fleischproduktion umweltfreundlicher zu machen, ein Bewusstsein für das wertvolle Gut Fleisch zu schaffen und regionale Bio-LandwirtInnen zu unterstützen.

WARUM GREENSTART:

Wir sehen unser Projekt nahgenuss als einen wichtigen Beitrag zum bewussten Fleischkonsum.

WAS WIR SUCHEN:

Bio-Bauern und -Bäuerinnen, die ihre Bio-Schweine in Zukunft auch Ab-Hof verkaufen wollen. Kunden und Kundinnen, die ihr Fleisch in Zukunft regional und bio einkaufen. Menschen, die über uns berichten, ihren FreundInnen von uns erzählen oder uns einfach Feedback geben.

 

Kontakt:

nahgenuss Web Servie KG

Micha Beiglböck

Mariahilferstraße 13/8

8020 Graz

+43676 8742 8671

[email protected]

www.nahgenuss.at, http://www.greenstart.at/business-ideen-2016/nahgenuss/

 

Wohnwagon – Wege zur Autarkie

WER WIR SIND:

Wie sieht die Zukunft des Wohnens aus? Wir möchten mit unseren Projekten dazu inspirieren das Thema neu zu denken und zu zeigen, wie nachhaltiges, selbstbestimmtes Wohnen konkret aussehen kann! Der Wohnwagon versorgt sich dank Wasseraufbereitung, Strom- und Wärmeproduktion selbst – ohne externe Anschlüsse. Auf unserer Webplattform bieten wir einzelne Module und Lösungen für nachhaltiges Wohnen an und unterstützen mit Planung und Beratung bei der Umsetzung – vom Tiny House bis zum Mehrfamilienhaus!

WARUM GREENSTART:

Wir möchten möglichst viele Menschen inspirieren, neue und nachhaltige Wohnlösungen in ihren Alltag zu integrieren – dafür ist das greenstart-Programm ideal! Zusätzlich konnten wir das Coaching nutzen, um die richtigen Weichen für die nächsten Wachstumsschritte zu stellen!

WAS WIR SUCHEN:

Wir suchen Partner für innovative Flaggschiffprojekte wie z.B. unser wasserautarkes Haus in der Schweiz, mit denen wir zeigen können, wie Kreisläufe geschlossen werden können. Zudem sind wir immer auf der Suche nach innovativen Produkten für unseren Webshop und Partnerschaften für die Internationalisierung.

Kontakt

WW WOHNWAGON GMBH

Theresa Steininger

+43 1 961 32 63

[email protected]

www.wohnwagon.at, http://www.greenstart.at/business-ideen-2016/wohnwagon/

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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