✨ AI Kontextualisierung
Ein frisch gegründetes Startup mit nur 100 Dollar Startkapital bläst sich in wenigen Tagen zu einem Wert von insgesamt 25.000 Dollar auf. Dieses Wunder kann wohl nur eine neuartige Technologie wie GPT-4 vollbringen. Die Künstliche Intelligenz von OpenAI weiß scheinbar, wie man Unternehmen gründet. Dadurch könnte sie zur neuen Go-To-Technologie für-Startup-Gründer:innen werden. Das eingangs erwähnte Beispiel macht es vor.
KI gibt Anleitung zur Unternehmensgründung
Die Entstehungsgeschichte von GreenGadgetGuru, das gemeinsame Unternehmen des Brand Designers Jackson Greathouse Fall und GPT-4, löste Mitte des Monats einen Hype auf Twitter aus. Einen Tag nach der Veröffentlichung von OpenAIs GPT-4, startete der US-Amerikaner sein Experiment. Er ordnete dem GPT-4-Chatbot an, aus 100 Dollar so viel Geld wie nur möglich in kürzester Zeit zu machen.
Auf diesen Prompt hin schlug der Chatbot, fortan HustleGPT genannt, dem Unternehmer vier konkrete Schritte zur Unternehmensgründung vor:
- Eine Domain und einen günstigen Webhosting-Tarif kaufen.
- Eine Affiliate-Website aufsetzen und mit Content füllen.
- Inhalte über sämtliche Social-Media-Kanäle ausspielen.
- SEO-Maßnahmen setzen für besseres Google-Ranking und um organische Zugriffe zu erhöhen.
Teamwork von Mensch und Maschine
Die zu vertreibenden Produkte sollten eine profitable Nische mit niedriger Konkurrenz bedienen, wie etwa ökologische Produkte für nachhaltigen Lifestyle, spezielle Küchenutensilien oder Haustierzubehör. Greathouse Fall entschied sich für ersteres.
Später im Prozess riet HustleGPT dem Unternehmen noch, etwa einen Content Creator für die Erstellung der Website-Inhalte anzustellen und ein SaaS-Produkt, also die Bereitstellung von Softwarelösungen über das Internet, zu entwickeln. Das konnte mithilfe der Beträge von privaten Investor:innen finanziert werden, die sich schnell nach Bekanntwerden der Aktion auf Twitter bei Greathouse Fall meldeten.
Die KI gab also einen konkreten strategischen Fahrplan zur Unternehmensgründung. Ausführen musste die Schritte aber dennoch ein Mensch.
HustleGPT-Hype: Immer mehr Startups durch Twitter Challenge
Heraus kam dabei ein Startup mit einem Wert von 25.000 Dollar nach nur einem Tag und 130 Dollar an Umsatz nach einer Woche. Zahlreiche Twitter-User:innen schlossen sich daraufhin der Erfolgsstory von Jackson Greathouse Fall an. Auf GitHub gibt es bereits eine Sammlung von 202 Startups, die im Zuge der HustleGPT-Challenge gegründet wurden. 27 davon haben bereits einen Umsatz von mehr als 1 Dollar erzielt.
Darunter befinden sich etwa MeowMatters, ein Startup, das sich um das körperliche und geistige Wohl von Katzen kümmert und von einer Künstlichen Intelligenz geschriebene Katzengeschichten vertreibt. Oder Let AI Try, wo man Künstlicher Intelligenz vergnüglich dabei zuschauen können soll, wie sie die Probleme der Menschheit löst, dabei aber wohl kläglich scheitert.
Startup-Fonds auf Discord
Die parallel zur Twitter Challenge entstandene HustleGPT-Discord-Gruppe, auf der sich hustlende Startup-Gründer:innen austauschen, zählte vergangene Woche bereits nahezu 1.900 Mitglieder. Die Gruppe wurde mit einer Paywall versehen, um Geld für einen HustleGPT-Startup-Fonds zu sammeln. Bis Dienstag letzter Woche wurden bereits 2000 Dollar gesammelt, die in erfolgversprechende HustleGPT-Startups und “early believers” fließen sollten.
Der Unternehmer Jackson Greathouse Fall konnte jedenfalls jetzt schon von der HustleGPT-Challenge profitieren. Seine Twitter-Followerschaft stieg innerhalb einer Woche von 2000 auf 100.000 an. Greathouse Fall widmet sich laut Aussagen auf seinem Twitter Account mittlerweile auch wieder anderen Projekten – und nutzt die neue Aufmerksamkeit zu deren Sichtbarmachung. Die HustleGPT-Challenge scheint aber dennoch genug Anhänger:innen gefunden zu haben und geht weiter.