05.05.2022

Houskapreis 2022 All Stars: Die Sieger des “Forschungs-Oskars” Österreichs

Die B&C Privatstiftung zeichnet mit dem Houskapreis Spitzenforschung aus, die zu besonderen wirtschaftlichen Erfolgen am Markt führt.
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Houskapreis 2022 All Stars Gewinner: v.l.n.r. Erich Hampel (B&C), Stefan Pogatscher (MUL), Clemens Zierhofer (Universität Innsbruck), Birgit Noggler (B&C) © Alexander Müller
Houskapreis 2022 All Stars Gewinner: v.l.n.r. Erich Hampel (B&C), Stefan Pogatscher (MUL), Clemens Zierhofer (Universität Innsbruck), Birgit Noggler (B&C) © Alexander Müller
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Österreich gehört international zu den Spitzenreitern in Forschung und Entwicklung. Diese Investition trägt regelmäßig auch Früchte in Form innovativer Produkte und Services, die wirtschaftlich erfolgreich sind. Genau darauf richtet jährlich der Houskapreis der B&C Privatstiftung die Scheinwerfer und heuer gab es dazu sogar einen “All Stars”-Sonderpreis: Nominiert waren bereits prämierte Projekte aus 15 Jahren Houskapreis, die seither die größte wirtschaftliche Fortentwicklung geschafft haben. Das Rennen war so knapp, dass bei diesem österreichischen “Forschungs-Oskar” gleich zwei Forschungsprojekte ex aequo auf dem ersten Platz landeten.. Die B&C Privatstiftung hat dafür das gesamte Preisgeld um 90.000 Euro erhöht, um beide Sieger mit 150.000 Euro in Form von Forschungs- und Investitionsgutscheinen ausstatten zu können. Für 2023 plant die B&C Privatstiftung eine neue Kategorie und erhöht damit auch die Gesamtdotierung des Preises.

Erster Platz für Innenohr-Implantate und Aluminium-Legierungen

Den ersten Platz der “All Stars” aus 15 Jahren Houskapreis erzielten Stefan Pogatscher von der Montanuniversität Leoben und Clemens Zierhofer von der Universität Innsbruck. Zierhofer zeichnet für die Entwicklung sogenannter Cochlea-Implantate verantwortlich. Dabei handelt es sich um Innenohr-Implantate, die Schallinformationen in Form elektrischer Impulse direkt an den Hörnerv bzw. das Gehirn senden und so hörbeeinträchtigte Menschen unterstützen. Dafür wurde Zierhofer bereits 2012 mit dem dritten Platz beim Houskapreis ausgezeichnet. Seither konnten die Implantate gemeinsam mit dem Industriepartner MED-EL als Innenohr-Hörsysteme weiterentwickelt werden. Mittlerweile werden damit etwa 20.000 Menschen jährlich in 134 Ländern versorgt. „Der Houskapreis 2022 All Stars ehrt mich sehr und ist eine zusätzliche Motivation für das gesamte Team, unsere Forschung weiter voranzutreiben. Errungenschaften haben mehr Chancen auf marktwirtschaftlichen Erfolg, wenn sie gesellschaftlich relevant sind. Aus meiner Sicht wäre es daher vernünftig, bei Förderungen den Fokus auf solche Themen zu legen”, sagt Zierhofer.

In einem ganz anderen Bereich ist der andere Erstplatzierte tätig: Das Forschungsteam rund um Stefan Pogatscher, Professor für Metallurgie von nachhaltigen Leichtmetalllegierungen an der Montanuniversität Leoben, hat einen Weg gefunden, Aluminium-Legierungen unter Beibehaltung einer hohen Festigkeit leichter verformbar zu machen. Diese Errungenschaften wurden bereits 2016 beim Houskapreis gewürdigt und wurden seither vom österreichischen Aluminiumkonzern AMAG Austria Metall AG sehr erfolgreich kommerziell umgesetzt. „Der Houskapreis hat meine Forschungslaufbahn bereits positiv beeinflusst und ermöglicht, noch intensiver an der Thematik zu arbeiten. Der All Stars-Sonderpreis ist die Krönung meiner bisherigen Leistungen und eine zusätzliche Bestätigung, dass ich zum wirtschaftlichen Erfolg meines Unternehmenspartners, der AMAG, beitragen konnte“, sagt Pogatscher.

“Forschungsexzellenz mit Mut zum Unternehmertum”

„Die Prämierten zeichnen sich nicht nur durch herausragende Forschungsexzellenz aus, sondern bewiesen auch Mut zum Unternehmertum, was die zahlreichen Spinoffs belegen. Genau dieses Ziel, die Förderung des österreichischen Unternehmertums, bezwecken wir mit unserem Forschungspreis. Den Gewinnern des Houskapreises 2022 All Stars gratuliere ich sehr herzlich und bedanke mich bei all den Forschenden, die eingereicht haben”, sagt Erich Hampel, Vorstandsvorsitzender der B&C Privatstiftung. Mariella Schurz, Generalsekretärin der B&C Privatstiftung ergänzt: „Besonders erfreulich ist, dass die Projekte, die vor Jahren beim Houskapreis eingereicht wurden, sich am Markt durchwegs gut etablieren und sogar neue Standards setzen konnten.“

Weitere Preise für Spurengasanalytik, Schnupfenspray und 3D-Druck

Beim Houskapreis 2022 All Stars wurden alle fünf nominierten Projekte mit Preisen bedacht. Der dritte Platz ging mit einer Dotierung von 60.000 Euro an Armin Hansel, Professor am Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik. Er entwickelte das Messverfahren PTR-TOF Spurengasanalytik (Proton-Transfer-Reaction Time-of-Flight), mit dem flüchtige organische Verbindungen in Echtzeit gemessen werden können. Die Ergebnisse der Arbeit wurden im Spinoff Ionicon auf den Markt gebracht und verhalfen dem Unternehmen zur Weltmarktführerschaft in diesem Bereich. 

Nominiert waren auch Eva Prieschl-Grassauer von Marinomed-Biotech AG für einen Schnupfenspray auf Basis von Carragelose zum Schutz von Infektionen des Atemtrakts und Jürgen Stampfl von der Technischen Universität Wien für die Entwicklung eines 3D-Druck-Verfahrens, bei dem mittels eines speziellen Belichtungsverfahrens flüssige Materialien punktgenau erhärtet werden können. Beide haben Forschungsgutscheine im Wert von je 10.000 Euro erhalten. 

Houskapreis 2023: Neue Kategorie und mehr Preisgeld

Indes laufen bereits die Vorbereitungen für den Houskapreis 2023. Für den 18. Durchlauf führt die B&C Privatstiftung eine neue Preiskategorie ein. Neben “Hochschulforschung” und “Forschung & Entwicklung in KMU” soll künftig auch “außeruniversitäre Forschung” gewürdigt werden. Die Gesamtdotierung des Preises steigt damit von 500.000 Euro auf 750.000 Euro. Ab 1. September 2022 startet wieder die Einreichphase für Forschende an Hochschulen, KMU und außeruniversitären Einrichtungen. 

Für die festliche Preisverleihung konnte 2022 ein Stargast aus der Forschung gewonnen werden: Der Genetiker und Autor Markus Hengstschläger diskutierte mit den Nominierten über den Weg von der Forschung zum wirtschaftlichen Erfolg. „Es muss alles dafür getan werden, dass der Mut, Neuland zu betreten, gefördert wird. Wir sollten uns beispielsweise Gedanken über die Fehlerkultur in Österreich machen. Und wir sollten in Bildung und Ausbildung mehr auf die Förderung von Schnittflächenkompetenz zwischen Wissenschaft und Wirtschaft legen“, sagte Hengstschläger. 

Die Preisverleihung des Houskapreis 2022 All Stars

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Elisabeth Zehetner | (c) Oecolution
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*Diese Themenpartnerschaft erschien zuerst in der neuen Ausgabe unseres Printmagazins. Eine Downloadmöglichkeit findet sich am Ende des Artikels.

Zu strenge Klimagesetze für Unternehmen können dem Klima schaden – das klingt auf den ersten Blick paradox, ist aber bei genauerer Betrachtung völlig logisch. Denn durch Überregulierung und Bürokratie, kombiniert mit hohen Lohnnebenkosten und Energiekosten, drohen regionale Betriebe abzuwandern.

“Es wäre nicht nur mit Blick auf Arbeitsplätze, Ausbildung und Wohlstand verantwortungslos, diese Betriebe etwa durch eine zu rigide Klimagesetzgebung und überbordende Bürokratie sowie hohe Energiekosten aus Österreich zu vertreiben. Die Menschen sehen klar, dass das auch Klima und Umwelt schaden würde, weil in anderen Regionen nicht so umweltfreundlich produziert wird“, sagt Elisabeth Zehetner, Geschäftsführerin von oecolution. Die Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, in Österreich Klimaschutz und wirtschaftlichen Erfolg im Einklang miteinander zu fördern.

Ein besonders wichtiges Ziel ist dabei, regionale Betriebe zu sichern. Dazu hat oecolution die Aktion “Regional produzieren statt Wohlstand verlieren!” ins Leben gerufen. Bekannte Leitbetriebe mit starker regionaler Verankerung und einer aktiven Klimaschutzstrategie, wie Baumit aus Niederösterreich, Sappi in der Steiermark, Miba aus Oberösterreich, Bachmann electronic aus Vorarlberg oder die Schwechater Kabelwerke, präsentieren sich im Rahmen der Aktion als “Klimahelden”, die den Wohlstand vor Ort auf umweltverträgliche Art und Weise sichern; weitere Betriebe können dafür nominiert werden.

“Die Politik muss den Rahmen vorgeben, wie ein Unternehmen nachhaltig agieren kann”

Für Petra Merkel von den Schwechater Kabelwerken (SKW) ist klar, warum ihr Betrieb sich an der Aktion beteiligt: “Die Politik muss den Rahmen dafür vorgeben, wie ein Unternehmen hier nachhaltig agieren kann. Man muss sich bewusst sein: Wenn wir hier in Europa strengere Regeln einführen, schaden wir unserer eigenen Wirtschaft. Und es kommt dann so weit, dass die Produkte aus China angeliefert werden, was natürlich weniger nachhaltig ist, als wenn das Ganze regional produziert wird.” Denn bei SKW wird viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt – das Unternehmen betreibt eine Photovoltaikanlage am Fabriksdach und setzt in der Mobilität auf E-Bikes und E-Firmenautos. „Außerdem sind die Kabel, die wir verkaufen, so nachhaltig produziert, wie es derzeit technisch möglich ist“, so Merkel.

Auch für Miba hat Klimaschutz einen hohen Stellenwert und wird mit zahlreichen Maßnahmen in die Tat umgesetzt. “Ich glaube, wenn wir nachhaltig den Standort sichern wollen, braucht es Unternehmen, die in die Zukunft denken”, sagt Oliver Hierschläger von Miba. Dann könne auch hier in Österreich Verantwortung übernommen werden. “Ich bin persönlich davon überzeugt, dass man Innovation und Klimaschutz nicht auf andere Länder und Kontinente abwälzen kann. Besonders beim Klimaschutz braucht es uns alle auf der Welt. Wir teilen uns eine Erde und einen Himmel”, so Hierschläger.

“Weniger Bürokratie, gezielte Steuererleichterungen und Anreize für Investitionen”

Doch wie kann sichergestellt werden, dass die regionalen Betriebe weiter positiv vor Ort wirtschaften können? “Damit Unternehmen hierbleiben, müssen wir dafür sorgen, dass sie konkurrenzfähig bleiben. Das heißt, wir brauchen weniger Bürokratie, gezielte Steuererleichterungen und Anreize für Investitionen”, meint Elisabeth Zehetner. Besonders wichtig seien Maßnahmen, um die Energiekosten zu senken und die Infrastruktur – vor allem im Bereich Energieversorgung und Verkehrsanbindung – zu verbessern. “Nur so schaffen wir ein Umfeld, in dem Unternehmen nicht nur überleben, sondern auch erfolgreich sein können“, so die oecolution-Geschäftsführerin.

Auch damit österreichische Unternehmen zu “Klimahelden” werden können, brauche es die richtigen Rahmenbedingungen, betont Zehetner: “Dazu gehören ein innovationsfreundliches Mindset, Investitionsanreize für neue Technologien und eine gut ausgebaute Infrastruktur, zum Beispiel bei den Energienetzen für Strom und Wasserstoff oder im Schienengüterverkehr.” Die Politik müsse Unternehmen dabei unterstützen, durch gezielte Anreize und weniger bürokratische Hürden in klimafreundliche Lösungen zu investieren.

Doch aktuell drohe eine negative Entwicklung, warnt die oecolution-Geschäftsführerin: “Unsere Unternehmen stehen durch hohe Lohnnebenkosten, Bürokratie und sinkende Investitionen unterimmensem Druck. Insbesondere die Industrie leidet unter steigenden Produktionskosten und einer sinkenden Wettbewerbsfähigkeit. Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, droht unser Wirtschaftsmodell zu erodieren.“ Genau zu diesem Gegensteuern soll auch die Kampagne “Regional produzieren statt Wohlstand verlieren!” beitragen – denn letztlich ist für Zehetner klar: “Wenn unsere Unternehmen hierbleiben und sich weiterentwickeln, tragen sie nicht nur zur wirtschaftlichen Stabilität bei, sondern auch zu einem effektiven Klimaschutz.“

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