22.03.2022

Hotelkit: Die Salzburger Software aus dem Zimmer 404

Aus der Idee heraus, seine Teams nachhaltig mit der digitalen Lösung “hotelkit” zu vernetzen, entwickelte Donhauser im Zimmer 404 seines Hotels eine Software, aus der sich zwei weitere Tools formierten.
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Das hotelkit Founder-Team.
Das hotelkit Founder-Team. | © hotelkit

Alle guten Dinge sind drei – das hat die hotelkit GmbH aus Salzburg früh erkannt. Auch, dass gut funktionierende Kommunikation zwischen Teams wichtig für den nachhaltigen Erfolg eines Betriebes ist. Gestartet hat das Startup hotelkit mit einem Kollaborationstool für nachhaltige und transparente Zusammenarbeit in Hotels und feierte kürzlich seinen zehnten Geburtstag. Heute zählen zum Produktportfolio zwei weitere Tools, die über die Hotelbranche hinaus reichen – medikit und teamkit. 

Vom Zimmer 404 zur Kollaborationslösung hotelkit

Als Marius Donhauser, Co-Founder und CEO von hotelkit sowie Eigentümer von “Der Salzburger Hof” 2011 das Hotel seiner Eltern übernimmt, merkt er schnell, dass die Zusammenarbeit der Teams nicht richtig funktioniert. “Lange Checklisten auf Papier und Anweisungen zwischen Tür und Angel verursachten Fehler und viele Kosten”, sagt Donhauser. 

Aus diesem Grund sucht der Geschäftsführer nach einer Software-Lösung, die den Hotelbetrieb digitalisieren und vereinfachen soll. Als er nicht fündig wird, entscheidet der Eigentümer, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und entwickelt mit weiteren Software-Developern die digitale Kollaborationslösung hotelkit. Der Entstehungsort der Software zaubert den meisten ein Schmunzeln ins Gesicht, denn Donhauser nutzte das Zimmer 404 – angelehnt an die “Error 404” Fehlermeldung für Coding-Geeks – in seinem Hotel für die Entwicklung der hotelkit-Software. 

Das digitale Werkzeug für Hotelverwaltung, -beaufsichtigung und -kommunikation kann als All-in-One-Plattform an allen smarten Geräten abgerufen werden. Die Funktionen Collaboration & Service Optimization und Housekeeping dienen als Schnittstelle für Teams. Somit können Reparaturen und Wartungsarbeiten über hotelkit digital und nachhaltig kommuniziert werden. “Mit 100 Mitarbeiter:innen und 2.000 Kund:innen haben wir uns vom Startup zum etablierten Software-Unternehmen entwickelt. Zu unseren Nutzer:innen gehören nicht nur kleine Boutique-Hotels, sondern auch namhafte Hotels wie die Radisson-Group”, sagt der Co-Founder. 

medikit in Salzburger Landeskliniken im Einsatz

Die Idee zu medikit war geboren, als der Hotelbetereiber beim Schifahren mit seinem Freund, Johannes Gebauer, realisierte, dass seine Software auch Kommunikationsprobleme in anderen Märkten lösen kann. Daraufhin testete Donhauser hotelkit in Gebauers Zahnpraxis, der im Anschluss Co-Founder von medikit wurde. 

“Patient:innen sind wie Hotelgäste, so wollen sie auch behandelt werden. Das verbindet die Hotellerie mit der Medizin. Mitarbeiter:innen sollen sich nicht um die Zettelwirtschaft, sondern um Gäste und Patient:innen kümmern”, sagt Gebauer. Zudem sei das Management der Covid-Intensivbetten für die Salzburger Landeskliniken durch medikit gesteuert, erklärt er weiter. Als weitere Nutzer:innen zählt das Unternehmen Apotheken und Zahnkliniken. 

Ohne Fremdkapital zum etablierten Software-Unternehmen

Die Einsatzmöglichkeiten der hotelkit Software sei grenzenlos, so Donhauser. Da die Pandemie das Arbeiten von überall normalisiert hat, sei funktionierende Kommunikation in allen Betrieben nun wichtiger denn je. Um eine reibungslose Kommunikation in allen Organisationen mit “non-desk”-Mitarbeiter:innen zu ermöglichen, führte das Unternehmen hotelkit zusätzlich ein branchenneutrales Tool namens teamkit ein. “Wir erzielen damit bereits Erfolge in der Gastronomie, Industrie und im Handel. Mit teamkit spezialisieren wir uns auf die Kommunikationsbedürfnisse von Mitarbeiter:innen, die nicht am Schreibtisch sitzen – das unterscheidet uns von Microsoft Teams oder Slack”, sagt der hotelkit-Gründer. 

Rückblickend ist das bisher gebootstrappte Software-Unternehmen zufrieden, kein Risikokapital angenommen zu haben. “Denn damit haben wir uns ein großes und wichtiges Stück Eigenständigkeit bewahrt und waren von Anfang an darauf angewiesen, dass unsere Produkte funktionieren”, sagt Donhauser abschließend. “Und das ohne Fremdfinanzierung, darauf bin ich stolz”.

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GemeinsamErleben-CEO Alexander Lendl
GemeinsamErleben-CEO Alexander Lendl | (c) GemeinsamErleben

200 Millionen Seitenaufrufe pro Monat, mehr als 1.000 Neuregistrierungen pro Tag, 20.000 monatlich organisierte Aktivitäten und nun insgesamt mehr als eine Million Mitglieder – diese Zahlen veröffentlichte das 2019 gegründete Wiener Scaleup Synexit nun über seine Freizeit- und Sport-Plattform GemeinsamErleben.

“Kampf gegen die Einsamkeit” im Zentrum

Über die Plattform werden in 70 “Themen-Communities” gemeinsame Aktivitäten organisiert, wobei die Teilnehmer:innen sich dazu nicht vorher kennen müssen. In der Kommunikation von GemeinsamErleben ist klar: Im Zentrum steht der “Kampf gegen die Einsamkeit”. Damit schaffe man auch gesellschaftlichen Mehrwert. Und das Angebot sei gerade in den anstehenden Feiertagen wichtig. “Niemand sollte die Festtage alleine verbringen müssen”, wird CEO Alexander Lendl in einer Aussendung zitiert. “Es ist an der Zeit, das Thema Einsamkeit zu enttabuisieren und offen darüber zu sprechen.”

Übernahme des größten Mitbewerbers im DACH-Raum 2021

Das Konzept scheint – folgt man den Zahlen – aufzugehen. Man zeige, “dass auch Startups im Bereich des sozialen Miteinanders skalieren können”, heißt es vom Unternehmen. Synexit hat 2021 den größten deutschen Mitbewerber Spontacts vom Medienkonzern ProSiebenSat.1 für einen nicht genannten Betrag übernommen – brutkasten berichtete und Lendl war damals in Video-Talk zu Gast.

GemeinsamErleben “stellt Weichen” für weitere Internationalisierung

Seitdem baute GemeinsamErleben seine Kund:innenbasis im DACH-Raum deutlich aus – die Zahl der monatlichen Neuregistrierungen habe sich in der Zeit um mehr als 1.000 Prozent gesteigert, heißt es vom Scaleup. Mittlerweile würde man auch bereits “die Weichen für eine Internationalisierung in neue Sprachregionen” über den DACH-Raum hinaus stellen. Zudem stehe ein großes Plattform-Update bevor.

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