03.03.2020

Horus Case bei 2Min2Mio: “Nach dem Pitch dachte ich, jetzt zerreißen sie uns”

Die Horus Case-Gründer Oliver Wimmer und Christian Pittner wollten bei 2 Minuten 2 Millionen eigentlich live eine Handykamera hacken - erfolglos. Wir sprachen mit den Gründern über ihren Auftritt.
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Die Horus Case-Gründer Christian Pittner und Oliver Wimmer beim 2 Minuten 2 Millionen-Pitch
(c) PULS 4 / Gerry Frank: Die Horus Case-Gründer Christian Pittner und Oliver Wimmer beim 2 Minuten 2 Millionen-Pitch

Eigentlich wollten die Horus Case-Gründer bei 2 Minuten 2 Millionen ja zeigen, wie einfach es ist, eine Smartphone-Kamera zu hacken, um die Vorzüge des Produkts, einer Smartphone-Hülle mit Schieber, der die Kameras abdeckt, zu veranschaulichen. Dazu gaben sie Juror Florian Gschwandtner ein Handy, mit der Frage, ob ihm etwas daran auffalle. Im Hintergrund sollte dann ein Techniker des Startup-Teams dessen Kamera hacken und Gschwandtners Gesicht im Pitch auf dem großen Screen gezeigt werden. Doch es kam anders.

+++ Alles rund um 2 Minuten 2 Millionen + Sendung im Livestream +++

Eine Reihe von Pannen beim 2 Minuten 2 Millionen-Dreh

“Zunächst war es in der Vorbereitung dem Technik-Team vor Ort nicht möglich, unseren Laptop an einem der großen Screens im Hintergrund anzuschließen”, erzählt Horus Case-Co-Founder Oliver Wimmer. Die Regie habe daher vorab beschlossen, dass der Bildschirm des Laptops selbst gefilmt werden soll. “Deswegen wurde der Schirm vor dem Dreh noch gereinigt. Das Putzmittel hat der Touchscreen aber nicht vertragen und hat nicht mehr funktioniert”, ergänzt Co-Founder Christian Pittner. Und all das stellte man erst direkt im Pitch fest, als es bereits zu spät war.

⇒ Zur unerwarteten Herausforderung wurde für die Gründer auch der Coronavirus 

Horus Case-Gründer: “Am Ende von allen positives Feedback bekommen”

“Die zwei Minuten haben also echt blöd begonnen”, sagt Wimmer, “nach dem Pitch dachte ich, jetzt zerreißen sie uns komplett”. Die Fragerunde habe auch einen entsprechend harten Einstieg gehabt. “Insgesamt waren wir eine Stunde drinnen. Im Laufe der Zeit konnten wir die Stimmung dann drehen. Am Ende haben wir von allen positives Feedback bekommen – auch abseits der Kamera”, erklärt Pittner. Auch die für 2 Minuten 2 Millionen typische Diskussion um die Bewertung – zwei Millionen Euro hatte man ausgerufen – konnte man ins Positive drehen. “Wir haben schließlich knapp vor der Aufzeichnung ein kleines Investment zu 1,2 Millionen Euro Bewertung bekommen und dazwischen einen Vertrag mit großen Distributoren aus dem Elektronik-Einzelhandel gesichert – das war schon überzeugend”, sagt Pittner.

Florian Gschwandtner und Maximilian Tayenthal beim Horus Case-Pitch
(c) PULS 4 / Gerry Frank: Florian Gschwandtner und Maximilian Tayenthal beim Horus Case-Pitch

Enttäuschung über fehlende Juroren

Zu einem Investment bei 2 Minuten 2 Millionen reichte es bekanntlich dennoch nicht. “Es war für uns auch enttäuschend, dass genau die zwei von uns anvisierten Investoren, Katharina Schneider und Hans Peter Haselsteiner, nicht da waren. Das haben wir im Vorfeld nicht gewusst”, erzählt Wimmer. “Wir hatten nämlich gesagt, wir suchen entweder jemanden mit richtig großem Hebel wie Haselsteiner, oder jemanden mit starken Vertriebskanälen wie Schneider”, ergänzt Pittner. Schließlich wolle man möglichst schnell und stark in den Markt einsteigen. “Das ist einfach notwendig, das sich unser Produkt so nicht patentieren lässt”, so Wimmer.

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Gründerteam von Scavenger AI: Felix Beissel und Maximilian Hahnenkamp (c) Scavenger AI
Gründerteam von Scavenger AI: Felix Beissel und Maximilian Hahnenkamp (c) Scavenger AI

Scavenger AI spezialisiert sich darauf, die Datenanalyse für Unternehmen zu vereinfachen. Ziel sei es, Lösungen bereitzustellen, die es Anwender:innen ermöglichen, „schnelle Antworten auf komplexe Fragestellungen zu erhalten, ohne auf umfangreiche IT-Ressourcen angewiesen zu sein“.

Nach der kürzlichen Einführung der Software zeigt sich bereits positive Resonanz: Innerhalb nur eines Monats gewann das Startup vier neue Unternehmen als Kunden hinzu und konnte seinen Umsatz steigern.

Markteinführung nach 1,1 Mio. Euro Finanzierung

Nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde im ersten Quartal 2024 erreicht Scavenger AI nun einen weiteren wichtigen Meilenstein: Die Software des Unternehmens wird offiziell auf dem Markt eingeführt. Bereits im April 2023 hatte sich das Startup eine Pre-Seed-Finanzierung in Höhe von 1,1 Millionen Euro gesichert, wie brutkasten berichtete. Das gewonnene Kapital floss in die Weiterentwicklung und Marktreife des Produkts.

Zu diesem Anlass äußert sich der österreichische Co-Founder Maximilian Hahnenkamp gemeinsam mit Co-Founder Felix Beissel: „Wir freuen uns sehr, dass das Produkt so gut von unseren Kunden angenommen wurde. Das zeigt uns, dass wir ein echtes Problem lösen und einen Mehrwert für Unternehmen stiften“.

2025: Verträge mit Gesamtvolumen von 200.000 Euro gesichert

Nur einen Monat nach dem offiziellen Markteintritt kann Scavenger AI bereits vier namhafte Kunden aus unterschiedlichen Branchen gewinnen: Telekommunikation, Supply Chain, Kosmetik und Einzelhandel. Dadurch erreichte das Startup nach eigenen Angaben einen monatlich wiederkehrenden Umsatz von über 10.000 Euro.

Zu den bisherigen Kunden zählen unter anderem der Fußballverein Austria Wien, die Strategie- und Managementberatung Concern Consulting sowie der Essenslieferdienst Snap Kitchen. Im nächsten Jahr soll das Wachstum weitergehen: Für das Jahr 2025 schließ das Unternehmen bereits Verträge mit einem Gesamtvolumen von über 200.000 Euro ab.

Scavenger AI soll als “KI-Unternehmensberater” fungieren

Das in Frankfurt ansässige Startup Scavenger AI hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen dabei zu unterstützen, wichtige Erkenntnisse aus einer Vielzahl von Rohdaten zu gewinnen. Mit der neuen Software können Firmen ihre Daten hochladen und mit verschiedenen Datenbanken verknüpfen. Laut dem Produktversprechen ermöglicht die Lösung Mitarbeitenden, Fragen zu stellen, die von der KI „in wenigen Sekunden“ beantwortet werden. Dabei durchsucht die Software sämtliche Tabellen in der Datenbank und liefert die Ergebnisse in Form von statistischen Analysen, Tabellen oder Grafiken.

Seit seiner Gründung im Jahr 2023 entwickelt Scavenger AI KI-Tools, die Unternehmen eine effizientere Entscheidungsfindung und folglich auch größere Erfolge ermöglichen sollen. Die Plattform fungiert als eine Art „KI-Unternehmensberater“ und verspricht, durch komplexe Datenanalysen Antworten auf zentrale Geschäftsfragen bereitzustellen.

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