23.03.2021

95,5 Mrd. Euro: Horizon Europe startet als weltweit größtes Forschungs- und Innovationsprogramm

Das EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon Europe ist für die kommenden sieben Jahre mit 95,5 Milliarden Euro dotiert. Österreich erhofft sich Rückflüsse in der Höhe von jährlich 300 Millionen Euro. Das Programm soll unter anderem auch Startups zu mehr Geld verhelfen.
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Horizon Europe
(c) Adobestock

Seit Jahresbeginn läuft mit “Horizon Europe” das weltweit größte, transnationale Programm für Forschung und Innovation. Das EU-Forschungsprogramm ist für die Jahre 2021 bis 2027 mit rund 95,5 Milliarden Euro dotiert und soll den europäischen Forschungs- und Innovationsstandort im globalen Wettbewerb stärken.

Im Vergleich zum Vorläuferprogramm Horizon 2020 ist Horizon Europe laut der zuständigen EU-Forschungskommissarin Mariya Gabriel mit 30 Prozent mehr Budget ausgestattet. Das EU-Programm lief von 2014 bis 2020 und war mit knapp 75 Milliarden Euro dotiert.

300 Millionen Euro an Rückflüssen

Österreich erhofft sich durch die Teilnahme am Programm jährlich rund 300 Millionen Euro an Rückflüssen, das gab Bildungsminister Heinz Faßmann am Montag im Rahmen einer FFG Online-Auftaktveranstaltung zu Horizon Europe bekannt. Im Zuge der Veranstaltung wurden die Zielsetzungen und Erwartungen an das neue Programm der EU diskutiert.

Im Zuge des Vorgängerprogramms gab es laut Faßmann rund 1,65 Milliarden Euro an Rückflüssen, was Österreich zu einem Nettoempfänger machte. Zudem wurden 2700 Projekte mit österreichischer Beteiligung gefördert.

Klimaschutz, Gesundheit und Technologie-Souveränität

Im Zuge der Veranstaltung waren auch zahlreiche hochrangige österreichische Regierungsvertreter anwesend. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler betonte unter anderem die Bedeutung der “Missionsorientierung”. Demnach bedarf es einer klaren Zielformulierung der einzelnen Projekte, um die Klima oder Gesundheitskrise zu lösen.

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck verwies hingegen auf IPCEI (Important Projects of Common European Interest). Mit IPCEI werden transnationale Kooperationen zur Stärkung der europäischen Wertschöpfungsketten gefördert. Als wesentliche Bereiche für die kommenden Jahre nannte sie Halbleiter, Batterien, Wasserstoff und Life Science.

Horizion Europe für Startups

Im Zuge des Vorgängerprogramms Horizon 2020 wurden auch zahlreiche österreichische Startups gefördert. Für Aufsehen sorgten unter anderem eine Millionenförderung für das österreichische Aerospace-Startup Enpulsion im Jahr 2018 oder eine aktuelle Förderrunde für das in Wiener Neudorf angesiedelte Startup Aviloo, das sich aktuell in einem Konsortium von 13 Unternehmen an einem EU-Forschungsprojekt zur Elektrifizierung der Schifffahrt beteiligt.

Im Zuge der Auftaktveranstaltung zeigte sich WKO-Präsident Harald Mahrer optimistisch, was die künftige Förderung von Startups angeht. In diesem Zusammenhang verwies er auf den Europäischen Innovationsrat (EIC), der mit rund zehn Milliarden Euro ausgestattet wurde und über ein eigenes Startup-Accelerator-Programm verfügt. Weitere 0,5 Mrd. Euro sind für “Innovation Landscape” und drei Mrd. Euro für das “European Institute of Technology (EIT)” vorgesehen.

Die ersten großen Ausschreibungen sollen noch im April und Mai 2021 gestartet werden, ab dann können Projektanträge über die FFG gestellt werden. Die FFG fungiert, wie schon beim Vorgängerprogramm, als nationale Kontaktstelle für Horizion Europe.


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Die Gründer von ElephantSkin mit McWin
v. l. n. r. Mario Greis (CPO ElephantSkin), Henry McGovern (Founding Partner McWin) und Raphael Reifeltshammer (CEO ElephantSkin) (c) ElephantSkin

Mit seinen patentierten “WETnDRY-Handschuhen”, die über 30 Waschgänge standhalten sollen, reduziert das Salzburger GreenTech-Scaleup ElephantSkin laut eigener Angabe den CO2-Fußabdruck von Restaurants um durchschnittlich 97 Prozent, den Plastikmüll um 99 Prozent und die Kosten für Unternehmen um mindestens 25 Prozent.

Seit der Gründung 2020 gewann ElephantSkin renommierte Partner für sich, wie die Supermarktkette Lidl, die Pizzakette Domino’s und zuletzt im November 2024, die Hospitality-Gruppe Abu Dhabi National Hotels (brutkasten berichtete).

Im Jänner dieses Jahres schloss ElephantSkin eine strategische Partnerschaft mit McWin Capital Partners (McWin). Mit seinem McWin Food Tech Fund I spezialisiert sich das britische Private-Equity- und Risikokapitalunternehmen auf die Lebensmittelindustrie.

Langfristig weg von Plastik

Im Rahmen der Partnerschaft möchte McWin die aktuell in den täglichen Arbeitsprozessen verwendeten Einweg-Plastikhandschuhe bei Restaurants reduzieren und die Einführung der Mehrwegprodukte von ElephantSkin vorantreiben.

In einer strategischen Partnerschaft wird McWin für Umsatz nach dem Sweat-Equity-Prinzip sorgen. McWin wird dabei als “strong industry partner” gesehen. Der McWin Food Tech Fund I erhält laut Vereinbarung die Möglichkeit, eine Kapitalbeteiligung am Unternehmen zu erwerben. Um sich die Minderheitsbeteiligung an der Susta Sustainable Merchandise Handels GmbH “zu verdienen”, soll McWin für Umsätze im zweistelligen Millionenbereich sorgen, heißt es.

McWin hat bereits die Einführung bei führenden, weltweit bekannten Marken wie Popeyes, Subway und Burger King ermöglicht. Im kommenden Jahrzehnt wird ein Anstieg auf 30 Milliarden US-Dollar Gesamtwert im Markt für Einweghandschuhe erwartet. Gründe dafür sind strengere Vorschriften, sowie die Erschließung neuer Marktregionen, insbesondere in Afrika und Südamerika.

ElephantSkin: mehrere Unternehmen standen zur Auswahl

„Nach unserer erfolgreichen Markteinführung haben wir uns mehrere Unternehmen angesehen, um eine strategische Partnerschaft im Lebensmittel Ökosystem beziehungsweise im Hospitality-Sektor einzugehen und sind nach eingehender Analyse zum Entschluss gekommen, dass McWin der richtige Partner für uns ist, um unser Geschäft sehr gezielt zu skalieren”, sagt Raphael Reifeltshammer, CEO von ElephantSkin.

Martin Davalos, Partner und Leiter FoodTech bei McWin Capital Partners, sagt: „Die Partnerschaft mit ElephantSkin markiert den Beginn einer transformativen Ära auf dem Markt für Einweg-Plastikhandschuhe und schafft einen Präzedenzfall für Nachhaltigkeit und Innovation im Lebensmittel-Ökosystem. Wir teilen ein unerschütterliches Engagement für bahnbrechende Lösungen, die nicht nur der Umwelt zugutekommen, sondern auch die Arbeitsbedingungen und die Hygienestandards verbessern.“

Über McWin

McWin Capital Partners ist eine spezialisierte Private-Equity- und Risikokapitalgesellschaft, die sich dem Lebensmittel-Ökosystem widmet. McWin verwaltet insgesamt über 1 Milliarde Euro in drei Fonds – McWin Food Ecosystem Fund, McWin Restaurant Fund und McWin Food Technology Fund. Diese Funds unterstützen Gründer:innen und CEOs bei nachhaltigen Veränderungen in der Lebensmittelindustrie.

Seit 2021 hat McWin mehr als 20 Foodservice- und Lebensmitteltechnologieunternehmen in der Wachstums- und Reifephase unterstützt. McWin stellt neben Kapital für Wachstum auch ein Netzwerk an erfahrenen Gründer:innen in der Lebensmittelindustrie bereit.

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