19.04.2022

Horak, Binder und Mack: Fahrradservice so einfach wie eine Pizzabestellung

Mit ihrem Online-Angebot möchte das junge Wiener Startup Radish den Fahrrad-Service demokratisieren. Das Gründertrio setzt dabei auf Digitalisierung und ein gutes Händler:innen-Netzwerk.
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Die Co-Founder von Radish auf ihren Fahrrädern (v.l.): Michael Mack, Florian Binder und Daniel Horak
Die Co-Founder von Radish (v.l.): Michael Mack, Florian Binder und Daniel Horak © Radish

Auf die Idee für ihr Startup Radish kamen die drei Co-Founder Daniel Horak, Florian Binder und Michael Mack im Sommer 2021. Bei einer gemeinsamen Fahrradtour an der Donau erkannten sie die Notwendigkeit für einen leicht anwendbaren und umfassenden Online-Radservice. Kund:innen soll damit die Suche nach einer Werkstätte und eine schnelle Terminfindung abgenommen werden. Ein erstes Händler:innen-Netzwerk hätten sie sich bereits aufgebaut, bis Ende April 2022 wollen sie mit ihrem Angebot online gehen. Damit will Radish auch das Nutzungsverhalten von Fahrradfahrer:innen in Österreich verändern.

Die Online-Präsenz auf dem Markt ist ausbaufähig

“Der gesamte Werkstätten- und Dienstleistungsmarkt im Bereich Fahrräder ist gefühlt im letzten Jahrhundert stehen geblieben”, meint Co-Founder und CEO Florian Binder. Da dieser Markt noch sehr klein strukturiert sei, hätten nach wie vor nur wenige Fahrradhändler:innen eine gute Onlinepräsenz. Dementsprechend sei es für viele Händler:innen schwierig, ihre Kompetenz in diesem Bereich aufzubauen.

An dieser Stelle soll Radish andocken: Das Startup will den Fahrradmarkt digitalisieren und Kund:innen die Möglichkeit geben, einen Fahrradservice schnell und einfach buchen zu können. “Zu einem Fahrradservice zu kommen, soll so einfach sein, wie heutzutage eine Pizza zu bestellen”, so Binder.

Ziele und Herausforderungen

Mittelfristig soll das Angebot aber noch weiter ausgebaut werden. Abholservice und Drop-Off-Boxen sind bereits für die nächste Stufe geplant. Das große Ziel ist und bleibt dabei, den Prozess für die Kund:innen so angenehm wie möglich zu machen. Die Arbeit der drei Gründer konzentriere sich hierbei auf den Dienstleistungsbereich. Zukünftig wären zudem nicht mehr nur B2C-Kund:innen relevant sein.

Das Gründer-Trio sehe auch im B2B-Geschäft großes Potential und möchte die Zusammenarbeit mit beispielsweise Leihfahrrad-Firmen oder anderen Fahrrad-Händler:innen mittelfristig ausbauen. Langfristig sei außerdem die Expansion in den DACH-Raum und der Ausbau eigener Werkstätten geplant.

Nachdem Radish im ersten Schritt selbstfinanziert ist, habe das Unternehmen bereits die Zusage für eine FFG-Förderung erhalten. Bis Ende des Jahres möchten sie zudem in eine Finanzierungsrunde gehen und Investor:innen suchen.

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Die Kurstafel:

📈 Bitcoin erstmals über 90.000 US-Dollar

In der Folgewoche hatten wir an dieser Stelle schon das Bitcoin-Rekordhoch thematisiert, das unmittelbar nach den Wahlen in den USA erreicht worden ist. Seither ging es weiter deutlich nach oben - zwischenzeitlich sogar über die 90.000-Dollar-Marke. Auf 7-Tage-Sicht liegt der Bitcoin-Kurs 18 Prozent im Plus. Und das nach einer bereits starken Vorwoche, die schon einen klaren Kursanstieg gebracht hatte.

Der Hintergrund ist klar: Die US-Kryptobranche hofft auf einen Kurswechsel in der Politik, nach dem Donald Trump die Präsidentschaftswahl für sich entschieden hatte. Trump hatte sich im Wahlkampf als Bitcoin- und Krypto-Befürworter positioniert. Dabei hatte er auch immer wieder den Kurs der Biden-Regierung kritisiert. Die Börsenaufsicht unter dem von Biden eingesetzten Behördenchef Gary Gensler war insbesondere in den vergangenen beiden Jahren scharf gegen viele Akteure aus der Branche vorgegangen. 

Gensler wird nun abgelöst werden, so viel ist klar. Wer ihm nachfolgt, ist noch offen. Die Stimmung in der US-Kryptobranche könnte so beschrieben werden: Jede andere Person ist besser als Gensler. Die Hoffnung ist aber natürlich, dass möglicherweise sogar eine explizit krypto-affine Person den Posten erhält. Noch ist dies aber offen. Wie auch vieles andere, was die neue Trump-Regierung angeht. 

Aber es geht nicht nur um die Regierung. Denn gleichzeitig mit den Präsidentschaftswahlen wurden auch zahlreiche Sitze im Senat und im Repräsentantenhaus neu gewählt. Und Auswertungen der US-Kryptobörse Coinbase zufolge reüssierten dabei viele Kandidat:innen, die der Branche aufgeschlossen gegenüber stehen (siehe Crypto Weekly #151). Dies erhöht die Chancen, dass die Regulatorik in den USA in den kommenden Jahren günstiger für die Branche werden wird.

🤔 Wann knackt Bitcoin die 100.000-Dollar-Marke? 

Zusammenfassend kann man sagen: Die US-Kryptobranche hofft auf einen Kurswechsel in der Politik - und damit auf bessere Zeiten. Wirklich Konkretes weiß man aber noch nicht. Der Markt ist aktuell also primär von Hoffnung getrieben. Diese ist durchaus berechtigt, aber eben auch mit viel Unsicherheit verbunden. In den kommenden Wochen und Monaten wird sich nach und nach zeigen, was alles Realität werden wird. Die Position des Chefs der Börsenaufsicht wird dabei sicherlich eines der zentralen Themen sein. Aktuell preist der Markt aber einfach eine Verbesserung gegenüber dem Status Quo ein.

Mit zwischenzeitlich über 90.000 US-Dollar hat sich der Bitcoin-Kurs auch schon der immer wieder beschworenen Marke von 100.000 Dollar angenähert. Im Bullenmarkt von 2021 entstand etwa der Social-Media-Trend, dass Bitcoiner:innen ihre Augen in ihren Profilbildern durch Laseraugen ersetzen - und zwar, so die Ankündigung, bis der Bitcoin-Preis 100.000 Dollar erreiche. 

Im damaligen Cycle war allerdings dann bei knapp über 70.000 Dollar Endstation - und ein “Kryptowinter” brach an, der auch den Bitcoin-Kurs massiv nach unten drückte. Im Zuge des Debakels rund um die Pleitebörse FTX sank er bis auf deutlich unter 20.000 Dollar. Zu diesem Zeitpunkt schien die 100.000-Dollar-Marke völlig unerreichbar.

Zwei Jahre später sieht die Situation ganz anders aus. Nach dem bereits starken Jahr 2023 mit einem Plus von rund 150 Prozent ging es 2024 noch einmal weiter nach oben. Schon im März wurde der Höchststand aus 2021 überschritten. Im November dann neuerlich. Dazwischen lag kein spektakulärer Bullenmarkt, der die Schlagzeilen dominierte - aber nach und nach rückte die 100.000er-Marke plötzlich näher. 

🤭 Warum die Antwort darauf egal ist

Mit einem Bitcoin-Kurs von aktuell knapp unter 90.000 Dollar bräuchte es nur noch einen Kursanstieg von etwas mehr zehn Prozent. Und einen solchen kann es am Kryptomarkt durchaus schon einmal an nur einem (starken) Tag geben. Dass die Marke in den nächsten Wochen überschritten wird, ist also durchaus wahrscheinlich. 

Zeigen wird sich dann aber auch wieder einmal etwas anderes: Dass es sich bei allen vielbeschworenen und genau beobachteten Kursschwellen um völlig willkürlich gewählte Marken handelt, deren Überschreiten in Wirklichkeit keine große Bedeutung hat. Klar, ein Bitcoin-Kurs über 100.000 Dollar ist schon ein Statement und zeigt natürlich auch, wie etabliert Bitcoin mittlerweile ist. Aber das tut ein Bitcoin-Kurs von 99.741 Dollar oder von 102.743 Dollar genauso. Zusammenfassend könnte man also sagen: Die 100.000er-Marke wird früher oder später erreicht werden - es bedeutet nur nichts. 


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