19.03.2019

Hookipa: Wiener BioTech holt 33 Mio. Euro-Investment für “Krebs-Impfung”

Das 2011 gegründete BioTech-Unternehmen Hookipa mit Sitzen in New York und Wien schloss im Februar eine Series D-Finanzierungsrunde über rund 33,2 Millionen Euro ab.
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Hookipa
(c) fotolia - Sebastian Kaulitzki: T-Zellen attackieren Krebszelle (Illustration)

Eine “Impfung” gegen Krebs: Was vor einiger Zeit noch nach bloßer Utopie klang, könnte in absehbarer Zeit Realität werden. Und ein 2011 in Wien gegründetes BioTech-Unternehmen, das seinen Hauptsitz mittlerweile in New York hat, ist auf dem besten Weg, ein entsprechendes Produkt auf den Markt zu bringen. Hookipa hat genetisch modifizierte Viren entwickelt, die im menschlichen Körper vorhandene Killerzellen (T-Zellen) aktivieren und gezielt auf Tumor-Zellen bzw. schwerwiegende Viren ansetzen. Nicht nur Krebs, sondern auch HIV, Hepatitis B und andere schwere Krankheiten könnten dadurch in Zukunft viel effizienter behandelt werden.

+++ Life Science & BioTech in Wien: 23 Prozent Umsatzplus seit 2014 +++

Bislang 95 Mio. Euro Kapital aufgestellt…

Hookipa konnte bereits in der Vergangenheit zahlreiche Kapitalgeber überzeugen. 95 Millionen Euro Kapital hatte das BioTech-Unternehmen bislang aufstellen können. 50 Millionen davon kamen im Dezember 2017 in einer einzelnen Kapitalrunde herein. Unter den bisherigen Investoren sind etwa Boehringer Ingelheim, Takeda und Gilead. Die Kooperation mit letzteren beinhaltet in Aussicht gestellte Meilensteinzahlungen über 400 Millionen Euro in den kommenden Jahren – vorausgesetzt es werden bestimmte Ziele erreicht.

Hookipa erhöht um weitere 33,2 Mio. Euro

Nun sicherte sich Hookipa bei einer Series D-Runde weitere 33,2 Millionen Euro Kapital. Den Lead übernahm der auf Pharma spezialisierte VC Red Mile Group. Neben den Neuinvestoren Invus und Samsara BioCapital gingen auch einige Bestandsinvestoren in der aktuellen Runde mit.

Medizin-Nobelpreisträger unter den Gründern

Unter den Hookipa-Gründern ist der Schweizer Medizin-Nobelpreisträger Rolf Zinkernagel, auf dessen Forschung das Konzept des Unternehmens basiert. Zwar dürfte es mit der Marktreife der oben beschriebenen Therapie noch eine Zeit lang dauern. Beim Cytomegalovirus, der bei Geburten und nach Organtransplantationen sehr gefährlich werden kann, wurde die Methode aber bereits erfolgreich bei Menschen angewandt. Bei Labormäusen wurden mit der Hookipa-Therapie bereits Tumore in der Größe des gesamten Oberkörpers erfolgreich besiegt.

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Das OroraTech-Führungsteam mit dem Kärntner Co-Founder Thomas Grübler (3.v.l.) | (c) OroraTech
Das OroraTech-Führungsteam mit dem Kärntner Co-Founder Thomas Grübler (3.v.l.) | (c) OroraTech

Angesichts der Zunahme von Naturkatastrophen gewinnt die Entwicklung innovativer Technologien in diesem Bereich zunehmend an Bedeutung. Eine dieser Technologien ist die „satellitengestützte Thermalsensorik“ von OroraTech. Mithilfe ihrer Nanosatelliten-Technologie kann das Startup Temperaturen auf der Erdoberfläche direkt aus dem Weltall messen und analysieren.

OroraTech wurde 2018 in München von dem österreichischen Co-Founder Thomas Grübler gegründet. Nach mehreren Finanzierungsrunden in Millionenhöhe gab Grübler im Oktober 2023 seinen Posten als CEO ab und übernahm die Rolle des Chief Strategy Officer (CSO). Nun verkündet OroraTech seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Raumfahrtagentur (DLR).

OroraTech stellt “hochwertige Wärmedaten” für die Forschung zur Verfügung

Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, einem breiten Netzwerk aus Forscher:innen und Wissenschaftler:innen entscheidende Daten zur Landoberflächentemperatur bereitzustellen. Grundlage dafür sind Informationen, die von OroraTechs Satelliten Forest-2 sowie dem bald startenden Otc-P1 im Orbit gesammelt werden.

„Durch die Partnerschaft mit OroraTech können wir deutschen Wissenschaftlern und Anwendungsentwicklern die hochwertigen Wärmedaten zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um wirkungsvolle Forschung voranzutreiben und ihren innovativen Wert zu erkunden, während wir eine nachhaltigere Zukunft für alle Bürger aufbauen”, erklärt Godela Roßner, Leiterin der Erdbeobachtung bei der DLR.

Landoberflächentemperatur als wichtiges Instrument

OroraTech will mit seinen Echtzeitdaten Forscher:innen dabei unterstützen, „kritische Umweltprobleme besser zu verstehen und anzugehen“, erklärt das Startup.

„Daten zur Landoberflächentemperatur sind ein wichtiges Instrument, um zu verstehen, wie sich Umweltveränderungen auf Ökosysteme und städtische Gebiete auswirken. Wir sind stolz darauf, dass unsere Daten Wissenschaftlern in ganz Deutschland ermöglichen, innovative Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu entwickeln“, sagt Lisa-Katharina Habich, Leiterin der Geschäftsentwicklung bei OroraTech.

Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor

Diese Daten leisten einen wertvollen Beitrag für Forschung und Wissenschaft. Sie eröffnen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: von der Überwachung städtischer Wärmemuster zur Förderung einer nachhaltigen Stadtplanung, über Waldbrandprävention bis hin zur Beobachtung der Bewässerung von Nutzpflanzen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität.

Mit der „Integration der fortschrittlichen Wärmedaten von OroraTech in ihr Ökosystem“ will die DLR die zentrale Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor betonen. Diese Partnerschaft sei ein entscheidender Schritt für die erfolgreiche Umsetzung umfassender nationaler Klimainitiativen, heißt es in der Aussendung.

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