12.05.2016

„hokify bleibt unangetastet“ – karriere.at unterstützt, aber greift nicht ein

Karriere.at hat sich eine 30 Prozent-Beteiligung an der Job-App hokify gesichert - Der Brukasten hat darüber berichtet. Der Brutkasten sprach mit hokify-Co-Founder Karl Edlbauer und karriere.at-Co-Founder Oliver Sonnleithner über die Hintergründe und weitere Pläne.
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Screenshot hokify.at - so funktioniert die App

hokify ist eine Job-App, die wie die Dating-App Tinder funktioniert. Arbeitssuchende und Arbeitgeber registrieren sich. Dann können sie die jeweils anderen ansehen und bei Interesse einen Button drücken. Wenn beide Seiten das tun, kommt es zu einem „Match“ – nun kann Kontakt hergestellt werden. Die erste Version davon kam letztes Jahr noch unter dem Namen JobSwipr.

karriere.at sichert sich 30 Prozent

Schon im März räumte die App bei der Puls 4-Show „2 Minuten 2 Millionen“ ab und sicherte sich dort das bis dahin höchste Investment. Business-Angel Michael Altrichter investierte mit startup300 eine Million Euro, SevenVentures Austria brachte zusätzlich 430.000 Euro. Schon da war von einem strategischen Investor die Rede. Nun ist klar wer das war: Österreichs größtes Jobportal karriere.at sicherte sich, jetzt ganz offiziell, einen 30 Prozent-Anteil an hokify.

+++ Mehr zum Thema: „Die teuerste Währung eines Gründers sind Anteile“ +++

Keine Konkurrenz, sondern Ergänzung

Wurde damit ein potenzieller Konkurrent zum Partner gemacht? Nein, sagt karriere.at-Founder Oliver Sonnleithner: „hokify deckt einen ganz anderen Bereich ab, als wir. Es ist keine Konkurrenz zu unserem Angebot, sondern eine Ergänzung.“ In dieselbe Kerbe schlägt hokify-Founder Karl Edlbauer: „Wir sind für karriere.at viel mehr komplementär, als ein Substitut.“ Dabei hat Edlbauer große Pläne, die anderes vermuten lassen: „Wir wollen mit unserem Tool die traditionelle Bewerbung komplett ersetzen“, sagt er an anderer Stelle. Ob das nicht auf Dauer zu einer Konkurrenz-Situation führen wird? Edlbauer schwächt ab. Man könne das zwar so sehen, aber es werde wohl auch noch in Zukunft mehrere Lösungen parallel geben. Vor allem für sehr komplexe Bewerbungsverfahren müssten im Moment noch andere Systeme als die App herhalten.

“Die drei Jungs haben uns an uns selbst erinnert”

Hokify bleibt komplett eigenständig

Trotz der „perfekten Ergänzung“ bestehen auf beiden Seiten keine Pläne für eine Integration von hokify in karriere.at. Die erst vor wenigen Monaten gelaunchte App soll komplett eigenständig bleiben. „hokify bleibt unangetastet. Wir sind mit unserer 30 Prozent-Beteiligung ja auch weit davon entfernt, dort bestimmen zu können“, sagt Sonnleithner in Übereinstimmung mit Edlbauer. Die Verhandlungen seien dementsprechend freundschaftlich verlaufen. „Es war kein Feilschen um Anteile, sondern wir haben gemeinsam besprochen, wie karriere.at uns am besten unterstützen kann“, sagt Edlbauer, „Wir waren sehr schnell am gleichen Verständnis“. Dazu habe auch die ähnliche Konstellation beigetragen. Beide Unternhemen haben je drei Founder, die knapp nach der Uni mit ihrem Business starteten. So hätten die Gründer von karriere.at vor einigen Jahren den gleichen Prozess durchgemacht. Sonnleithner sieht das genauso: „Die drei Jungs haben uns an uns selbst erinnert.“

Redaktionstipps

Know-How geht in beide Richtungen

Obwohl nicht nur von karriere.at große Summen investiert wurden, halten die hokify-Founder noch immer „um einiges mehr als die Mehrheit“ an ihrer Firma. „Wir würden uns ins eigene Knie schießen, wenn wir über 50 Prozent abgeben würden“, sagt Edlbauer, „Wir sehen uns am Anfang der Reise, nicht am Ende.“ Deswegen ist auch bis auf weiteres kein Exit geplant: „Wir Founder sind uns da einig: Wenn man von Anfang an auf einen Exit hinarbeitet ist das Modell nicht organisch, sondern künstlich. Es kann so nicht langfristig funktionieren.“ Die komplett eigenständige Entscheidungsfindung hindert aber natürlich nicht an intensivem Austausch zwischen den beiden Unternehmen. Sowohl Sonnleithner, als auch Edlbauer legen Wert darauf, dass der Know-How-Austausch beidseitig ist. Der karriere.at-Founder sieht große Synergien: „Wir werden beim mobile approach viel von ihnen lernen“, sagt er. Der hokify-Founder verspricht sich im Austausch dafür vom großen Partner wertvolle Tipps für den Markteintritt und die Etablierung zu bekommen.

Deutschland soll den Durchbruch bringen

Denn die Pläne für die nahe Zukunft von hokify sind nicht bescheiden: Sobald wie möglich soll der viel größere deutsche Markt erobert werden. Der Markteintritt dort ist auch einer von zwei großen Bereichen, in die das neue Kapital investiert werden soll. Der zweite Bereich ist die App selber. Nach einer FFG-geförderten Forschung für das Produkt, soll weiter in eine Verbesserung der Prozesse investiert werden. Damit will man bei hokify dem Ziel, Bewerbungen in Zukunft komplett auf den mobilen Bereich zu verlagern, schnell näher kommen.

+++ Global Innovation: Österreich vor USA und Deutschland +++

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Die Founder von Vertus Energy. (c) Vertus Energy

Das Wiener Biogas-Startup Vertus Energy hat seine Seed-Finanzierungsrunde mit einem Investment in Höhe von 8,75 Millionen Euro abgeschlossen. Damit soll die Entwicklung und Markteinführung ihrer Biomethan-Technologie Brio vorangetrieben werden.

Investitionen in Vertus Energy

Die Finanzierung wird von den globalen Investoren Energy Capital Ventures, Blackbird, der Amadeus APEX Technology Fund und den Aussie Angels getragen. Hinzu kommen auch alle bestehenden Investoren: Icehouse Ventures/Outset Ventures, Startmate und NOAB Ventures.

Für Wolfgang Neubert, General Partner des Amadeus APEX Technology Fund, waren die wissenschaftlichen Daten für die Investition entscheidend: “Wir waren beeindruckt von Vertus’ Engagement für tiefgreifende technologische Innovationen und ihrer soliden Grundlage wissenschaftlicher Daten. Das passt perfekt zu unserem Schwerpunkt, Unternehmen zu unterstützen, die nicht nur innovationsorientiert sind, sondern sich auch der Nachhaltigkeit verschrieben haben.”

Biomethan schneller erzeugen

Vertus Energy hat sich zum Ziel gesetzt, Abfälle zur Energieerzeugung zu verwenden, um damit “einen gerechten Zugang zu sauberer, erschwinglicher und kohlenstoffneutraler Energie zu ermöglichen”. Durch die neue Kapitalzufuhr will das Unternehmen sein Produkt Brio weiterentwickeln und die Markteinführung durch Pilotanlagenprojekte in Europa starten.

Brio soll Ineffizienzen in der Biomethanproduktion beheben und Biomethan so bis zu dreimal schneller als mit herkömmlichen Technologien erzeugen. Damit könne auch die Energieproduktion bei derselben Abfallmenge um bis zu 60 Prozent steigen. Das Produkt soll zudem in bestehende anaerobe Vergärungsanlagen integriert und damit an bestehende Betriebsumgeben angepasst werden.

Wachsender Biogasmarkt in Europa

Vertus Energy wurde 2021 von Danilo Perez, Freddy Gonzalez, Benjamin Howard und Santiago de los Reyes gegründet und hat seinen regionalen Hauptsitz seit März 2023 in Wien. Das Waste-to-X-Startup im Bereich der industriellen Biotechnologie hat sich auf die fortschrittliche Kontrolle des Verhaltens von Bakterien spezialisiert.

In Europa habe der Biogasmarkt großes Wachstumspotenzial, wie Co-Founder und COO Benjamin Howard erklärt: “Vertus Energy ist entschlossen, den Zugang zu nachhaltiger Energie radikal zu verbessern und Europa dabei zu helfen, seine Ziele im Bereich der erneuerbaren Energien zu erreichen. Dank der Unterstützung unserer patentrechtlich geschützten Brio-Technologie durch erstklassige Investoren sind wir in der Lage, einige wichtige Ziele zu erreichen.”

Gemeinsam mit anderen Unternehmen arbeite man daran, deren Ziele im Bereich erneuerbare Energien zu erreichen: “Es ist eine unglaubliche Zeit für uns, da wir mit Unternehmen zusammenarbeiten, um einen enormen gemeinsamen Nutzen zu erzielen, der sich auf die globale Energiegerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit auswirkt. Brio ist die erste von vielen Innovationen, an denen wir arbeiten, aber unser Ziel bleibt das gleiche. ‘Energiegerechtigkeit für alle schaffen’.”

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