10.03.2020

Höhle der Löwen: Grill-Startup bringt Dagmar Wöhrl in Rage

In dieser Folge von "Die Höhle der Löwen" ging es um Rost-Entferner, eingepackte Fitness-Studios und individualisierte Kosmetik. Zudem sorgte ein Startup mit seiner Bewertung für Unmut bei einer der Löwinnen der Sendung.
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Höhle der Löwen, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Carsten Maschmeyer, Georg Kofler, Ralf Dümmel, Startup
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer - Das Grill-Startup Willhelm-Grill sagte trotz Steak von Frank Thelen Investorin Dagmar Wöhrl so gar nicht zu.
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Den Anfang vor der Höhle der Löwen-Jury machte Ehsan Allahyar Parsa mit seiner Sprachlern-App Rootify. Der Gründer selbst spricht Deutsch, Persisch, Afghanisch, Englisch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch, Italienisch, Afrikaans und Mandarin. Er denkt, dass sich viele gesellschaftliche Probleme dadurch lösen ließen, wenn Menschen auf einer Ebene miteinander kommunizieren könnten. Um seine App zu finalisieren, benötigt der Gründer 175.000 Euro und bietet dafür 18 Prozent seiner Firmenanteile.

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Die Wurzel der Sprachen

Man merkte während des Pitches gleich, dass Parsa seine Worte überlegt wählte. Er zeigte den Löwen auf, inwiefern Sprachen miteinander verbunden sind und welche Ähnlichkeiten sie besitzen. Selbst Mandarin oder Persisch hätten gemeinsame Wurzeln, wenn man hinter das Sprachsystem schaue, so der Gründer. Und genau das sei die Vision von Rootify: Eine neue Sprache lernen, basierend auf den Wortschatz der Muttersprache oder anderen beherrschten Sprachen im Repertoire.

Mit Englisch, Deutsch und Französisch zu Portugisiesch

Nach dieser Erklärung demonstrierte Parsa die Funktionalität der App. Ein User etwa, der Englisch beherrsche und auch Deutsch fließend könne – zudem noch ein kleines Wissen aus der Schule über Französisch mitnehme – wäre fähig, beim Erlernen von etwa Portugiesisch bereits über 500 Wörter zu erahnen. Allein aufgrund des Wortstammes, ohne ein einziges Vokabular vorab gelernt zu haben.

Produkt noch nicht fertig

Nach Diskussionen zur Methodik der App, die auf Vokabeln der Sprachen, die man beherrscht, beruht, gab der Gründer zu, er benötige noch Kapital zur Produktentwicklung. Die Beta-Version solle zwei Monate nach Aufzeichnung gelauncht werden.

Erste Absage bei Höhle der Löwen

Handelsmogul Ralf Dümmel startete danach gleich den Verhandlunsgreigen mit den Worten, er sehe gleich einen Grund zu investieren: den Gründer. Dennoch stieg er aus, da er nicht der richtige Investor für die App sei.

Kein Investment, dafür ein Job-Angebot

Auch Nils Glagau war voll des Lobes für Parsa, störte sich aber daran, dass die App nicht fertig sei. Er stieg aus. Maschmeyer hingegen machte ein ungewöhnliches Angebot: Falls Rootify scheitere, können sich der junge Mann für einen Job an ihn wenden. Der Gründer meinte darauf höflich, solange er könne, würde er kein Arbeitnehmer werden, sondern Arbeitsplätze schaffen. Dennoch, ein potentieller Investor weniger.

Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Carsten Maschmeyer, Georg Kofler, Ralf Dümmel, Startup
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Rootify-Gründer Ehsan Allahyar Parsa erhielt in der Sendung gleich ein Job-Angebot von Carsten Maschmeyer.

Co-Founder ohne Anteile?

Danach erklärte Parsa, er wäre alleiniger Anteilshaber an Rootify, hätte aber ein paar (nicht beteiligte) Leute an der Hand, die mit ihm das Unternehmen aufbauen sollten. Dabei passierte ihm ein Faux-Pas: Er nahm bei seiner Erklärung den Begriff Co-Founder in den Mund, was Frank Thelen auf den Plan rief.

“Schwachsinn versus Vision”

Jener kritisierte und nannte diesen Zustand “Schwachsinn”. Parsa, selbst nicht auf den Mund gefallen, meinte darauf, er könne diese “rhetorische Bombe” entschärfen. Er habe es bisher geschafft, sein Team mit einer Vision zu finanzieren.

Ein Angebot mit Haken

Thelen gestikulierte zwar abwehrend auf diese Erklärung, machte aber dennoch ein Angebot: 175.000 Euro für 20 Prozent. Mit einem Zusatz: er forderte vom Gründer ein, extra zehn Prozent von seinem Anteil für die Co-Founder bereitzustellen. Alleine könne man keine App aufbauen.

Der Prophet Kofler

Dann war Georg Kofler dran und zeigte sich begeistert. Der Investor sagte, er habe gewusst, dass Parsa nicht ohne Kapital aus der Show gehe. Da aber Thelen bereits ein Angebot gemacht habe und der Tech-Experte sicher der bessere Löwe für das Startup sei, verabschiedete er sich. Schlussendlich nahm Parsa den Deal mit Thelen an.

Drei Millionen Bewertung für smarten Grill bei Höhle der Löwen

Die zweiten bei “Die Höhle der Löwen” waren Michael Schunke und Mathias Dögel mit ihrem Willhelm Grill. Dabei handelt es sich um einen App-gesteurten Holz-Kohle-Grill mit höhenverstellbarer Glutwanne und integriertem Lüftungssystem, welches für eine regulierbare Temperatur auf der Grilloberfläche sorgen soll. Zudem verfügt der “smarte Grill” über einen festen Temperatursensor direkt am Rost und Anschlüsse für vier Gar-Thermometer. In knapp zehn Minuten ist der Grill einsatzbereit. Die Gründer forderten 600.000 Euro für 20 Prozent Beteiligung.

Thelen der Höhle der Löwen-Grillmeister

Ein weiterer Vorteil des Produkts wäre, dass er eine gleichbleibende Temperatur, die man über sein Smartphone sehen kann, halten könne. Thelen betätigte sich gleich als Grillmeister und fand heraus, dass der Willhelm Grill Temperaturen bis zu 800 Grad Celsius erreiche.

Das schöne an Archaik

Das fertige Thelen-Steak, das der Investor an seine Kollegen verteilte, erfüllte seinen Zweck und schien allen Juroren zu schmecken. Dennoch stieg Kofler aus. Er sei an einer Automatisierung des Grillens nicht interessiert, sagte er: Dieser archaische Vorgang, wie er es nannte, solle aufgrund der Atmosphäre so bleiben, wie er ist.

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5000 Euro Verkaufspreis

Maschmeyer brachte die Preisfrage ins Spiel und zeigte sich wie der Rest im Studio überrascht, dass der Grill 5000 Euro kostet: “Zu teuer und eine zu hohe Bewertung”, sprach er und war raus. Glagau tat es ihm gleich. Er stehe nicht hinter dem Produkt, sagte er.
Selbst Tech-Guru Thelen nannte Grillzeit eine Auszeit und ging ebenso als potentieller Financier.

Eine Löwin legt los

Familienunternehmerin Dagmar Wöhrl dagegen zeigte sich bissig, als sie den Gründer darauf ansprach, warum er mit so einer hohen Bertung ins Studio käme, wenn er sich doch Know-how von den Löwen wünsche. Das widerspreche sich. Zudem habe er im Brotberuf eine erfolgreiche Software-Firma hinter sich stehen. Warum verwende er nicht daraus das Kapital, so die gereizte Frage der Löwin.

“Sie wollen nur Werbezeit”

Der Schluss aus alledem und ihr Bauchgefühl würden ihr verraten, dass die Gründer gar nicht an einem Investment interessiert gewesen seien: Sie wollten nur die Werbezeit im TV ergattern. Wöhrl stieg genervt aus und Kofler beendete den Auftritt des Duos, als er sie hinaus bat. Kein Deal für Willhelm Grill.

Kampf dem Rost bei Höhle der Löwen

Der dritte Pitcher bei “Die Höhle der Löwen” war Robert Lehmkuhl. Mit dem patentierten ROSTdelete entwickelte der Erfinder einen Rostentferner, der aus rein natürlichen Inhaltsstoffen besteht und kompostierbar sein soll. Die Reinigungspaste, unter anderem aus Holzmehl und Zitronensäure, wird auf die rostigen Stellen aufgetragen und muss je nach Rostbefall nach acht bis 24 Stunden Einwirkzeit mit Wasser abgespült werden. Dabei greife ROSTdelete kein Glas, kein Gummi und auch den Lack nicht an, sagte der Gründer. Gemeinsam mit seinem Sohn Frank forderte er für 20 Prozent Beteiligung 100.000 Euro.

Höhle der Löwen, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Carsten Maschmeyer, Georg Kofler, Ralf Dümmel, Startup
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer- Investor Ralf Dümmel (r.) unterzieht das “ROSTdelete”-Produkt von Frank (l.) und Robert Lehmkuhl einem Praxistest.

Live-Demonstration im Studio

Der Gründer stellte ein paar Vorher-Nachher-Fotos von rostbefreiten Dingen vor und zeigte an einem abends zuvor eingeschmierten Wagen im Studio die Reinigungskraft seines Produkts. Hier konnte der Gründer punkten, haderte aber mit Umsatzzahlen.

Geringer Umsatz

Frank Thelen meinte nämlich, dass 41.000 Euro Umsatz in drei Monaten “Nichts” seien. Die Gründer argumentierten dagegen, dass sie bisher alles – vom Mischen her bis zur Abfüllung – alleine machen würden.

Zu hohe Nachfrage

Dennoch stellte sich die ROSTDelete-Historie als kleines Problem bei den Löwen heraus. Bereits 2013 hatten große Medien über das Produkt berichtet und die zu hohe Nachfrage zu “Panik” und gesundheitlichen Problemen beim Gründer geführt. Es gelang infolge Lehmkuhl nicht, den Grund für die Vertriebsschwäche seiner Erfindung vor den Löwen herauszuarbeiten.

Löwen-Exodus bei Höhle der Löwen

Thelen stieg aus. Kumulierte Umsatzzahlen von 37.000 Euro bis 65.000 Euro wären in sechs Jahren schrecklich. Auch Glagau ging. Er meinte, “Rost” sei kein Zukunftsmarkt. Maschmeyer dachte ähnlich und ging ebenso.

Ein Erfinder, kein Ökonom?

Beauty-Expertin Judith Williams traf danach den Nagel auf den Kopf, als sie meinte, Lehmkuhl sei Erfinder, bräuchte aber unternehmerisch ein Full-Service-Programm. Vertrieb und Marketing seien nicht sein Ding. Nach ihrem Ausstieg war Ralf Dümmel an der Reihe.

Doch noch ein Deal

Der Investor sah das Produkt etwas anders als seine Vorredner. Er nannte das Produkt “groß” und bot nach aller Kritik überraschend 100.000 Euro für 30 Prozent Beteiligung. Deal mit Dümmel für ROSTdelete.

Training to go

Die vorletzten bei “Die Höhle der Löwen” waren Patrick Kessel und Maja Bach mit Pakama. Dabei handelt es sich um einen Rucksack mit integriertem Fitnessstudio. Die wetterfeste “Pakama Sports Bag” wurde mit einem zehnteiligen Trainingsset bestückt, mit dem man den ganzen Körper trainieren kann. Brust- und Hüftgurt sind variabel einstellbar sind. Zur Trainingsoptimierung gibt es zusätzlich eine App mit personalisierten Trainingsplänen. Nach einem kostenlosen Monat kann das Programm über verschiedene Abo-Modelle weiter gebucht werden. Die Gründer forderten für 15 Prozent Anteilsabgabe 150.000 Euro Investment.

Der Fetisch von Frank Thelen

Nach einer Trainingsvorführung inklusive der Möglichkeit eines “Quick & Dirty”-Workouts mit einer Länge von vier Minuten, zeigte Carsten Maschmeyer seine Power und probierte gleich eine Übung aus. Thelen hingegen stand zu seinem Rucksack-Fetisch (zwischen 50 und 100 Rucksäcke in seinem Besitz) und meinte, er würde die Kreditkarten-Tasche vermissen, nannte aber das Produkt gut verarbeitet.

Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Carsten Maschmeyer, Georg Kofler, Ralf Dümmel, Startup
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Maja Bach und Patrick Kessel präsentieren mit Pakama Trainingsequipment in einem Rucksack, das Investor Carsten Maschmeyer gleich austestete.

Leicht zu kopieren

Nils Glagau war dennoch nicht überzeugt vom Gesamtpaket des Produkts und stieg aus. Auch Maschmeyer und Dümmel verabschiedeten sich, weil die Idee von Pakama leicht zu kopieren sei.

Das falsche business-Modell?

Kessel kämpfte und brachte “Sales und Branding” ins Spiel, bei denen ein Löwe sicherlich helfen könne. Es half nichts. Williams meinte, die gängigen Apps würden ihr – auch unterwegs – reichen. Zudem würden die Gründer die Chance verkennen, was mit der App möglich wäre.

Kein Höhle der Löwen-Deal

Frank Thelen sagte abschließend, funktionale Trainingssachen seien nicht seine DNA. Er könne daher nicht zu einhundert Prozent hinter dem Produkt stehen. Kein Deal für Pakama.

Individuelle Pflege

Den Abschluss dieser Folge von “Die Höhle der Löwen” bildeten Max Winkler und sein Vater Andreas. Das Gespann führt eine Werbe-Agentur in dritter Generation, stellten aber den Löwen ihre eigene Marke MIMIK Skincare vor.

Hierbei handelt es sich um eine Pflegekosmetikserie, die vom Kunden individuell nach dem eigenen Hautbedürfnis und dem persönlichen Hautzustand zusammengestellt werden kann. Jedes Creme-Set besteht aus einer sogenannten Basic Cream, ein bis zwei Boostern und kann auf Wunsch des Kunden mit maximal einem Duft ergänzt werden. Die Basic Cream enthält Wirkstoffe für die vier verschiedenen Hautzustände: Oily (unrein), Hydro (feuchtigkeitsarm), Sensitive (sensibel) und Anti-Age (reif). Die Gründer forderten 125.000 Euro und boten 25,1 Prozent Anteile.

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Do it yourself für den Handel?

Das zusammengestellte Package wird als DIY-Set mit einem 45ml Tiegel mit 2ml Boostern sowie 1ml Fragrance verschickt. Bisher ist das Produkt über den eigenen Onlineshop erhältlich. Zukünftig möchten die Gründer aber auch im stationären Handel vertreten sein.

Bisher nur 6000 Euro Umsatz

Selbstverständlich weckte die Idee das Interesse von Judith Williams, die sich gleich eine eigene Creme zusammenrührte. Danach kam es zur Diskussion. Das Unternehmen machte bisher 6000 Euro Umsatz. Die Gründer wollte zu einer Erklärung ansetzen, wurden aber von Ralf Dümmel unterbrochen.

Ungewöhnliche Worte bei Höhle der Löwen

Der Handels-Experte meinte, man müsse sich dafür gar nicht rechtfertigen. Denn, wenn man einen Onlineshop inklusive Konfigurator kreiere, sei es ja nicht so, dass der User Tag und Nacht vor dem PC sitze und darauf warte, dass MIMIK Skincare online gehe. Mit dieser erfrischenden Einschätzung draußen, gab Maschmeyer zu, dass er eine Aversion gegen das “Eincremen” habe. Er stieg aus.

Zwei Argumente gegen den Gang in den stationären Handel

Ralf Dümmel wies darauf hin, dass im Handel der Kunde sofort abgeholt werden müsste. Er würde nicht Zeit und Lust verspüren, vor dem Regal tiefer in die Materie einzudringen, um auszuwählen, welche Inhaltsstoffe er benötige. Danach meinte Dagmar Wöhrl, ihr sei es bei Kosmetik wichtig, persönliche Beratung zu erfahren.

Listung bei Rossmann

Sowohl die Gründer als auch Williams meinten als Gegenargument, dass man Beratung im Netz gut fände. Dennoch ließ sich die Löwin nicht überzeugen und ging. Danach erwähnten die Gründer, dass sie eine Zusage für eine Rossmann-Drogerie-Listung für 2200 Filialen hätten.

Problematische Beteiligungs-Struktur

Dies sorgte allerdings nur kurz für Entspannung. Thelen wollte wissen, wer wieviel von der Firma besitze. Die Antwort: Die erwähnte Werbeagentur besitze 30 Prozent, die beiden Gründer jeweils zusätzlich noch zehn Prozent. Der Rest der 50 Prozent teile sich wie folgt auf: 30 Prozent für den Lohnhersteller, ebenfalls ein Vater-Sohn Gespann, die als Einzelpersonen ebenfalls jeweils zusätzlich zehn Prozent des Startups besäßen.

Höhle der Löwen, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Carsten Maschmeyer, Georg Kofler, Ralf Dümmel, Startup
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Investorin Judith Williams (M.) nimmt Mimik Skincare von Maximilian Winkler und Sandra Zerbe unter die Lupe.

Die “poison pill” für Investoren

Dass der Lohnproduzent 50 Prozent von MIMIKA Skincare halte, war nicht nur für Williams eine Überraschung. Frank Thelen holte aus und meinte, die Gründer müssten sich besser vorbereiten, wenn sie vor die Löwen treten: “Ihr habt eine poison pill”, sagte er.

“Kapitaler Fehler”

Der Tech-Experte wünsche sich ein Team, das frei verhandeln und gegebenenfalls auch den Produzenten wechseln könne. Die Gründer hätten von Anfang an einen kapitalen Fehler begangen, der ihnen nie hätte passieren dürfen, sagte er. Er stieg verärgert aus.

Keine Hochzeit mit der Hälfte

Andreas Winkler erklärte, dass man den Produzenten seit mehr als 30 Jahren kenne und auch privat eine Beziehung existiere. Mehr Verständnis dafür zeigte Williams, während Dümmel ausstieg. Der Handels-Profi könne nicht “50 Prozent einer Firma heiraten”. Somit blieb Judith Williams allein über. Und war überglücklich, endlich über Kosmetik reden zu dürfen.

Eine unvernünftige Investorin bei Höhle der Löwen

Die Investorin nannte das Thema individualisierte Kosmetik fantastisch. Und fand heraus, dass die Rezepturen MIMIK Skincare gehörten und sie diese an beliebige Hersteller verkaufen könnten, falls nötig. Dann stand kurzzeitig die Idee der Gründung einer komplett neuen Firma im Raum. Als die Gründer ihre Kompetenzen zu einer solchen  Entscheidung bejahten – sie hatten ähnliche Szenarien bereits mit dem Lohn-Hersteller besprochen – sagte Williams, es wäre nicht vernünftig, was sie jetzt vorhabe.

Sie und ihr kosmetisches Herz machten ein Angebot – mit dem Hinweis, dass man Genaueres mit dem anderen Gesellschafter noch ausmachen müsse. Ihre Forderung: 30 Prozent für 125.000 Euro. Deal für MIMIK Skin care.


⇒ Rootify

⇒ Willhelm Grill

⇒ ROSTdelete

⇒ Pakama

⇒ MIMIK Skincare

⇒ DHDL zum nachsehen auf TVNOW

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“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

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„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


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AI Summaries

Höhle der Löwen: Grill-Startup bringt Dagmar Wöhrl in Rage

  • Den Anfang vor der Höhle der Löwen-Jury machte Ehsan Allahyar Parsa mit seiner Sprachlern-App Rootify. Er begeisterte die Jury nicht nur mit seinen zehn Sprachen, die er beherrscht.
  • Die zweiten bei “Die Höhle der Löwen” waren Michael Schunke und Mathias Dögel mit ihrem Willhelm Grill. Ein Startup, das Dagmar Wöhrl auf die Palme brachte.
  • Der dritte Pitcher bei “Die Höhle der Löwen” war Robert Lehmkuhl mit einem Rost-Entferner ROSTdelete, der laut Judith Williams ein “Full-Service-Programm” braucht.
  • Pakama packt das Fitness-Center in einem Rucksack und offenbart Thelens Fetisch.
  • Mimik Skin Care macht aus Judith Williams eine unvernüftige Investorin.

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