06.09.2021

Höhle der Löwen: Staffel 10 mit türkischen Hausfrauen und Laufmäusen

Einmal mit Alles! Oder doch viel mehr? Die Höhle der Löwen bot moderne Istanbuler Küche, eine Gamification-App für Kinder zum Instrumente lernen und eine Maus, die nicht für den PC gedacht ist.
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Höhle der Löwen, Osmans Töchter,
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer - (v.l.) Yudum Korkut, Arzu Bulut und Constanza Hörrmann präsentierten mit "Osmans Töchter" kulinarische Köstlichkeiten aus Istanbul.
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Eine Dekade von zitternden Foundern, spannenden und kuriosen Startups, hohen Investments und durch Löwengebrüll auch kritischen Worten fand heute ihren Anfang. Mit dabei die üblichen Gesichter, glückliche Gründer, aber auch alte Fehler. Die ersten in der Höhle der Löwen – die immer montags um 20.15 Uhr bei VOX sowie jederzeit auf Abruf über TVNOW.at zu sehen ist – waren die Gebrüder Carlos und Rui Ramalheiro. Sie haben mit Classplash eine Musik-Lern-App für Kinder entwickelt.

Die beiden Gründer betraten bewaffnet mit Ukulele und Flöte musikalisch die Löwenhöhle und stellten ihr Startup vor. Classsplash ist ein Unternehmen für Musik-Lern-Apps für Kinder. Die Kunst der Melodie hat in dem Leben der Brüder schon immer eine große Rolle gespielt. Seit über 20 Jahren ist Carlos begeisterter Musiker, Musikpädagoge und leitet eine eigene Musikschule: “In meiner täglichen Arbeit sehe ich die positiven Effekte des Musizierens. Doch Noten schrecken vor allem Kinder davon ab, ein Instrument zu lernen”, weiß er.

Innovativster Lehrer der Welt in der “Höhle der Löwen”

Mit Classplash soll sich das ändern, so der Plan der Founder. Ihre Musik-Lernwelt ähnelt einem Computerspiel, wo es darum geht, Punkte durch Noten zu sammeln und anstatt eines Joysticks wird ein echtes Instrument benutzt. “Ich entwickelte das Konzept mit meinen Schülern und Schülerinnen und bewarb mich bei einem internationalen Lehrerwettbewerb. Das Resultat: Ich erhielt die Auszeichnung als innovativster Lehrer der Welt. Diese Auszeichnung hat unser Leben verändert, denn von nun an hatten wir ein großes Ziel”, so Carlos weiter.

Gamification-Ansatz zum Notenlernen

Classplash hat daher Lern-Apps für unterschiedliche Musik-Instrumente entwickelt. Dabei lernen Kinder spielerisch Instrumente spielen und Noten lesen. Das Besondere daran sei ist die Kombination aus einem analogen Musik-Instrument und einer digitalen App. Das Mikrofon des Handys, Tablets oder Computers erkennt in Echtzeit die vom Instrument gespielten Töne und erzeugt dadurch eine direkte Reaktion der Spielfigur. Insgesamt haben die Brüder sechs Apps für unterschiedliche Musik-Instrumente und unterschiedliche Altersstufen entwickelt. Ihr Angebot: 350.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile.

(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Die Brüder Rui Manuel (l.) und Joao Carlos Duarte Ramalheiro haben mit Classplash Musik-Lern-Apps für Kinder entwickelt.

Nachdem Multi-Investor Carsten Maschmeyer das F auf einer Flöte nicht gefunden hat, demonstrierte die Schülerin Nele, wie genau der Gamification-Ansatz des Startups funktionierte. Die App zeigt an, welche Noten man spielen muss, damit die Figur im Spiel erfolgreich Punkte sammelt.

Thema Firmenbewertung

Danach kamen die Löwen an die Reihe, schnappten sich Flöten und die Ukulele und testeten die App selbst aus. Anschließend ging es um Zahlen. Mit 110.000 Euro Umsatz 2020 empfanden Konzernchef Nils Glagau und LEH-Experte Ralf Dümmel die Firmenbewertung als zu hoch angesetzt.

Roland Emmerich interessiert

Aus diesem Grund verabschiedete sich Glagau als erster Löwe der aktuellen Staffel. Die Gründer wollten danach punkten, dass sich Filmemacher Roland Emmerich bei ihnen gemeldet hätte, da aktuell die Zauberflöte verfilmt werde. Classplash dürfe die dazugehörige App und das “Bundle” entwickeln, das weltweit vertrieben werden soll.

Medien-Investor Georg Kofler und Dümmel blieben dennoch skeptisch und gingen ebenfalls ohne Angebot. Maschmeyer meinte, den beiden Gründern fehle eine Vertriebsperson, das würden die niederen Umsätze zeigen. Ein Löwe weniger. Letzte Hoffnung Judith Williams erwies sich als keine und sandte die Gründer ohne Deal aus dem Studio.

Osmans Töchter

Die Zweiten die sich in die “Höhle der Löwen” wagten, waren die drei selbsternannten Genussbotschafterinnen der türkischen Küche Arzu Bulut, Yudum Korkut und Constanza Hörrmann. 2012 eröffnete Bulut gegen den Willen ihrer Familie das erste Restaurant namens Osmans Töchter. Mittlerweile gibt es zwei Restaurants in Berlin und bei beiden stehen Meze auf der Karte.

Hausfrauen und junge Istanbuler

“Das sind typische türkische traditionelle Speisen, die man sich in die Mitte des Tisches stellt”, erklärte Korkut. Die Besonderheit bei Osmans Töchter: Türkische Hausfrauen, die in ihren Berliner Restaurantküchen arbeiten, treffen auf die kreativen Ideen von jungen Köch:innen aus Istanbul. Durch diese Zusammenarbeit werden die traditionellen Rezepte gemeinsam neu interpretiert. Neben den Restaurants starteten die drei Gründerinnen einen Onlineshop, für den sie ein Investment suchten.

Restaurants schließen

“Wir wollten auch die Gäste kulinarisch verwöhnen, die keinen Tisch mehr bei uns bekommen haben. Mitten in unserer Planung kam dann die Pandemie und wir mussten die Restaurants schließen. So hatten wir noch mehr Gründe, unsere Speisen auch für daheim anzubieten”, erklärte Constanza. Ihr Sortiment umfasst 25 Meze-Variationen, die täglich frisch produziert und online bestellt werden können. Für 170.000 Euro boten die Genussbotschafterinnen 20 Prozent ihrer Firmenanteile an.

Die Kostprobe von diversen Speisen brachte die Löwen ins Schwärmen – Formel 1 Weltmeister Nico Rosberg verwendete Begriffe wie phänomenal und gigantisch, Maschmeyer das Wort “unique”.

Beste Kostprobe der “Höhle der Löwen”

Letzterer nannte es auch “das Leckerste” was er in der Show zu kosten bekommen hätte. Aber er sei eigentlich kein Food-Investor, zudem gebe es das Problem mit der kurzen Haltbarkeit von fünf Tagen im Kühlregal. Er ging. Kofler stimmte seinem Vorredner zu, dass es das beste Essen der Show gewesen sei. Allerdings mangelte es ihm an der Skaliermöglichkeit, sehe er sich die Idee an.

Rosberg sprach kurz von der Stiftung von Prinz Charles, die er in Saudi-Arabien besucht habe, gab zu, eigentlich keinen guten Grund zu haben auszusteigen, tat es aber dennoch, da er “selektiv” sein müsse. Nach diesem kryptischen Abschied als potentieller Investor durfte Glagau das Wort übernehmen.

Zwei Angebote

Der begann mit großem Lob, versprach das er ihr Essen “groß machen” könnte und bot 170.000 Euro für 30 Prozent Beteiligung. Familien-Investorin Dagmar Wöhrl hob die Vorbildwirkung der drei Damen hervor, die mitten in der Pandemie ihren Onlineshop geschaffen hätten. Auch sie bot 170.000 Euro, allerdings für “nur” 25 Prozent. Aus dem Frauentrio wurde ein weibliches Quartett. Deal für Osmans Töchter.

Duft fürs Auto

Die Dritte in der “Höhle der Löwen” war die Belgierin Kim Lohmar mit ihrem Startup Astalea (Anm.: zur Aufzeichnung noch Asalea). Sie erklärte gleich zu Beginn: “Ich liebe es, mich mit schönen Düften zu umgeben. Mit Düften verbinden wir Menschen, mit Düften verbinden wir Erinnerungen und Orte. Düfte sind etwas sehr Emotionales.”

Gründerin war bei L´Oréal

Bereits als Kind spielte Lohmar mit den Parfüm-Flakons ihrer Mutter und war sich damals schon sicher, dass es sie auch beruflich in die Kosmetik-Branche ziehen würde. Gesagt, getan: “Ich habe einige Jahre bei der Firma L´Oréal gearbeitet und war dort im Außendienst tätig. Das heißt, ich habe sehr viel Zeit in meinem Auto verbracht”, so die Berlinerin.

Atsalea, Höhle der Löwen
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Kim Lohmar wagte sich mit “Astalea”, einem Duft-Diffuser für das Auto, in die Höhle der Löwen.

Damit es auch in ihrem Auto gut duftet, testete sie sich durch die Autoduftwelt. Fand aber nicht das Richtige. So entwickelte sie mit Astalea einen Aroma-Duftstein für das Armaturenbrett. Der feinporige Stein aus hundertprozentig organischer Kieselgur wird, knapp erklärt, mit dem Lieblings-Parfum oder ätherischen Ölen besprüht und soll so für ein individuelles Dufterlebnis im Auto sorgen.

Magnetclip

Durch einen Magnetclip kann der Diffuser im Auto an der Lüftungslamelle angebracht werden. “Je nach verwendetem Duft hält das Dufterlebnis bis zu 14 Tage an. Das wunderbar Nachhaltige daran ist nicht nur das organische Material, sondern dass man den Duftstein auch immer wieder nachbestäuben kann”, erklärte die Gründerin. Ihr Portfolio umfasst nicht nur den Duftstein, sondern auch korrespondierende Düfte mit etwa Birnen- oder Kaffeearoma. Für 70.000 Euro bot Lohmar 20 Prozent ihrer Firmenanteile an.

Die Gründerin machte in den darauffolgenden Minuten eine gute Figur, erzählte, dass sie eine “One-Woman”-Show sei und bisher 18.000 Euro Umsatz gemacht habe. Maschmeyer meldete sich danach mit der nettesten Absage, die er je gemacht habe – und versprach, dass er wiederkehren würde, wenn kein anderer Löwe Interesse habe.

Schnell “Brand” aufbauen

Nach dieser “Versicherung” wollte Wöhrl wissen, wie man sich vor Nachahmern schützen könnte. Lohmar erklärte, dass es darum ginge, sich schnell eine “Brand” aufzubauen. Bekannt zu werden.

Für die Familien-Investorin war jedoch der Duft-Markt zu groß und sie stieg aus. Williams gab zu, dass der Bereich der Parfümindustrie zwar umkämpft sei, ihr Team aber auch sehr stark wäre. Sie bot 70.000 Euro für 20 Prozent. Glagau verabschiedete sich daraufhin, als Dümmel zu einer Lobesrede ansetzte.

Er sah den riesigen Vorteil, dass man bei Astalea selbst bestimmen könne, welchen Duft man riechen wolle. Und bot das Gleiche wie Williams. Lohmar nahm Dümmel mit ins Boot. Deal für Astalea.

Eine Maus zum Laufen in der “Höhle der Löwen”

Der letzte, den es in die “Höhle der Löwen” verschlug, war der 69-jährige Horst Schüler. Der Sportmediziner stellte mit der Unterstützung seines drei-köpfigen Teams – Martin Rutemöller (50, Geschäftsführer, Vertrieb und Marketing), Oliver Baumgärtel (45, Finanzen) und Thomas Pieper (59, Produktion) – seine Laufmaus vor.

(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Martin Rutemöller, Oliver Baumgärtel, Horst Schüler und Thomas Pieper erfanden mit der LAUFMAUS eine Laufhilfe für Jogger.

Dabei handelt es sich um ein Griffelement, dessen Handhabung beim Laufen automatisch für eine entspannte und gesündere Körperhaltung sorgen soll. Anlass für diese Erfindung ist ein persönlicher Schicksalsschlag von Horst Schüler. 2007 hatte der Arzt einen schweren Autounfall.

Keine Kontrolle über Arme und Beine

“Ich erlitt Rückenmarksverletzungen im Bereich der Halswirbelsäule und ich verlor die Kontrolle über meine Arme und meine Beine. Es begannen sieben harte Jahre mit einer komplizierten Operation und Reha. Ich hatte starke Verkrampfungen im Bereich der Hände und Arme, aber ich fand eine Entlastungsposition, die meine Verkrampfungen minderten”, erzählte er.

Aus Knetmasse formte er sich ein Tool, das ihm half, diese bestimmte Position seiner Arme und Hände ermüdungsfrei beibehalten zu können – in einer Art Fingerpistol-Haltung: “Dieses kleine Hilfsmittel brachte mich tatsächlich wieder auf die Beine. Ich begann sogar wieder mit dem Lauftraining und bin heute zu hundert Prozent wieder beschwerdefrei.”

Die ergonomisch geformte und leichte Konstruktion (67 Gramm) soll dafür sorgen, dass sich der Handrücken leicht nach außen dreht, der Daumen zeigt nach vorn oben, der Zeigefinger ist durch eine Schleife fixiert und gestreckt. Das Resultat laut Gründer: Im Unterarm tritt eine Entspannung ein, der Oberkörper richte sich auf und sei stabiler. Um durchzustarten, benötige das Team ein Investment von 280.000 Euro und bot dafür 17,5 Prozent ihrer Firmenanteile.

Joggende Löwen

Glagau testete auf einem Laufband die Erfindung, gab zu, dass er eine Haltungsänderung bemerke. Auch Williams ließ es sich nicht nehmen Fuß anzulegen und joggte ebenfalls im Studio. Maschmeyer tat es ihr als dritter Löwe gleich.

Bisher wurden in sechs Monaten rund 80.000 Euro Umsatz vom Laufmaus-Team erwirtschaftet. Vertrieben wird über den Onlineshop. Dümmel war der erste, der ging, weil Schülers Produkt erklärungsbedürftig sei. Die Löwen wollten danach konkrete Daten haben, was die Gründer aber nicht liefern konnten. Dies verschreckte Williams und auch sie schritt ohne Angebot von dannen.

Zwei Deals

Währenddessen berieten sich Maschmeyer und Glagau, die die Laufmaus als sinnvolles Produkt ansahen. Beide würden gerne das Produkt zu “allen Läufern” und zu anderen Zielgruppen bringen, so die Quintessenz der Löwenberatung. Sie boten zusammen 280.000 Euro für 30 Prozent. Kofler, der die Laufmaus die ganze Zeit nicht aus den Händen gelegt hatte, wollte ebenfalls einsteigen und offerierte ebenfalls 280.000 Euro für 30 Prozent Beteiligung.

Das Quartett kehrte nach kurzer Beratung mit einem Gegenvorschlag zurück, legten 25,1 Prozent auf den Tisch und nahmen Maschmeyer und Glagau ins Team. Deal für die Laufmaus.

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Die Kurstafel:

📈 Bitcoin erstmals über 90.000 US-Dollar

In der Folgewoche hatten wir an dieser Stelle schon das Bitcoin-Rekordhoch thematisiert, das unmittelbar nach den Wahlen in den USA erreicht worden ist. Seither ging es weiter deutlich nach oben - zwischenzeitlich sogar über die 90.000-Dollar-Marke. Auf 7-Tage-Sicht liegt der Bitcoin-Kurs 18 Prozent im Plus. Und das nach einer bereits starken Vorwoche, die schon einen klaren Kursanstieg gebracht hatte.

Der Hintergrund ist klar: Die US-Kryptobranche hofft auf einen Kurswechsel in der Politik, nach dem Donald Trump die Präsidentschaftswahl für sich entschieden hatte. Trump hatte sich im Wahlkampf als Bitcoin- und Krypto-Befürworter positioniert. Dabei hatte er auch immer wieder den Kurs der Biden-Regierung kritisiert. Die Börsenaufsicht unter dem von Biden eingesetzten Behördenchef Gary Gensler war insbesondere in den vergangenen beiden Jahren scharf gegen viele Akteure aus der Branche vorgegangen. 

Gensler wird nun abgelöst werden, so viel ist klar. Wer ihm nachfolgt, ist noch offen. Die Stimmung in der US-Kryptobranche könnte so beschrieben werden: Jede andere Person ist besser als Gensler. Die Hoffnung ist aber natürlich, dass möglicherweise sogar eine explizit krypto-affine Person den Posten erhält. Noch ist dies aber offen. Wie auch vieles andere, was die neue Trump-Regierung angeht. 

Aber es geht nicht nur um die Regierung. Denn gleichzeitig mit den Präsidentschaftswahlen wurden auch zahlreiche Sitze im Senat und im Repräsentantenhaus neu gewählt. Und Auswertungen der US-Kryptobörse Coinbase zufolge reüssierten dabei viele Kandidat:innen, die der Branche aufgeschlossen gegenüber stehen (siehe Crypto Weekly #151). Dies erhöht die Chancen, dass die Regulatorik in den USA in den kommenden Jahren günstiger für die Branche werden wird.

🤔 Wann knackt Bitcoin die 100.000-Dollar-Marke? 

Zusammenfassend kann man sagen: Die US-Kryptobranche hofft auf einen Kurswechsel in der Politik - und damit auf bessere Zeiten. Wirklich Konkretes weiß man aber noch nicht. Der Markt ist aktuell also primär von Hoffnung getrieben. Diese ist durchaus berechtigt, aber eben auch mit viel Unsicherheit verbunden. In den kommenden Wochen und Monaten wird sich nach und nach zeigen, was alles Realität werden wird. Die Position des Chefs der Börsenaufsicht wird dabei sicherlich eines der zentralen Themen sein. Aktuell preist der Markt aber einfach eine Verbesserung gegenüber dem Status Quo ein.

Mit zwischenzeitlich über 90.000 US-Dollar hat sich der Bitcoin-Kurs auch schon der immer wieder beschworenen Marke von 100.000 Dollar angenähert. Im Bullenmarkt von 2021 entstand etwa der Social-Media-Trend, dass Bitcoiner:innen ihre Augen in ihren Profilbildern durch Laseraugen ersetzen - und zwar, so die Ankündigung, bis der Bitcoin-Preis 100.000 Dollar erreiche. 

Im damaligen Cycle war allerdings dann bei knapp über 70.000 Dollar Endstation - und ein “Kryptowinter” brach an, der auch den Bitcoin-Kurs massiv nach unten drückte. Im Zuge des Debakels rund um die Pleitebörse FTX sank er bis auf deutlich unter 20.000 Dollar. Zu diesem Zeitpunkt schien die 100.000-Dollar-Marke völlig unerreichbar.

Zwei Jahre später sieht die Situation ganz anders aus. Nach dem bereits starken Jahr 2023 mit einem Plus von rund 150 Prozent ging es 2024 noch einmal weiter nach oben. Schon im März wurde der Höchststand aus 2021 überschritten. Im November dann neuerlich. Dazwischen lag kein spektakulärer Bullenmarkt, der die Schlagzeilen dominierte - aber nach und nach rückte die 100.000er-Marke plötzlich näher. 

🤭 Warum die Antwort darauf egal ist

Mit einem Bitcoin-Kurs von aktuell knapp unter 90.000 Dollar bräuchte es nur noch einen Kursanstieg von etwas mehr zehn Prozent. Und einen solchen kann es am Kryptomarkt durchaus schon einmal an nur einem (starken) Tag geben. Dass die Marke in den nächsten Wochen überschritten wird, ist also durchaus wahrscheinlich. 

Zeigen wird sich dann aber auch wieder einmal etwas anderes: Dass es sich bei allen vielbeschworenen und genau beobachteten Kursschwellen um völlig willkürlich gewählte Marken handelt, deren Überschreiten in Wirklichkeit keine große Bedeutung hat. Klar, ein Bitcoin-Kurs über 100.000 Dollar ist schon ein Statement und zeigt natürlich auch, wie etabliert Bitcoin mittlerweile ist. Aber das tut ein Bitcoin-Kurs von 99.741 Dollar oder von 102.743 Dollar genauso. Zusammenfassend könnte man also sagen: Die 100.000er-Marke wird früher oder später erreicht werden - es bedeutet nur nichts. 


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