15.10.2019

Höhle der Löwen Folge 7: Schnellster Deal der Geschichte und naschende Investoren

In der heutigen Folge von "Die Höhle der Löwen" ging es um eine "Step-in" Funktion fürs Snowboard, eine Pfanne, die beim wilden Wenden den Inhalt schützt, einen Beinwärmer-Sack und Marshmellow-Variationen. Neben dem schnellsten Deal seit Sendungsbeginn gab es zudem eine weitere Besonderheit in Folge sieben zu sehen: Ein Investor, der bereits weg war, kehrte mit einem Deal-Angebot zurück.
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Höhle der Löwen, Carsten Maschmeyer, Frank Thelen, Judith Williams, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel, Georg Kofler
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer - Georg Kofler, Dagmar Wöhrl und Carsten Maschmeyer beim Testen des Performancesacks.
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Die ersten in der siebten Folge von “Die Höhle der Löwen” waren Sabine und Robert Ackermann mit Mellow Monkey. Hierbei geht es um süße Variationen von Marshmallows. Seit zwei Jahren gibt es die handgemachten Süßigkeiten mit Eiskern am Markt. Aus 20 verschiedenen Sorten können die Käufer im Onlineshop oder im Foodtruck auf Festivals auswählen. Außerdem bieten die beiden Founder Catering an. Sie forderten 100.000 Euro für 10 Prozent Beteiligung.

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Sinnlicher Genuss außerhalb des Höhle der Löwen-Studios

Die Gründer führten die Investoren gleich aus dem Studio zu ihrem Food-Truck und versorgten die Jury mit ihrem flambierten Mellow Monkey Eis. Die Augen der Löwen sprachen dabei Bände und wurden riesengroß. Besonders Judith Williams fiel auf und genoss sichtlich die süße Kostprobe. Multi-Investor Carsten Maschmeyer stibitzte beim Gehen verschmitzt gar noch ein Stück Marshmellow für den Rückweg ins Studio – und das obwohl er vorab behauptet hatte, die Lagerfeuer-Süßigkeit schmecke ihm prinzipiell nicht.

Einzelhandel oder Franchise

Im Studio drinnen ging die Kostprobe und der offen zur Schau gestellte Genuss weiter. Danach kam man aufs Geschäftliche zu sprechen. Die Gründer erzählten vom Wunsch, in den Einzelhandel zu kommen und eigene Stores zu eröffnen. Man wäre auch für ein Franchise-System offen.

Höhle der Löwen, Carsten Maschmeyer, Frank Thelen, Judith Williams, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel, Georg Kofler
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Stephanie und Robert Ackermann präsentierten den Investoren mit “Mellow Monkeys” geröstete Marshmallows mit Eiskern.

“Das leckerste Produkt der Show”

Maschmeyer nannte das Produkt “das Leckerste, das er in der Show je probiert hätte”. Allerdings war ihm das Geschäftsmodell zu kompliziert und nicht zu Ende gedacht. Er folgte seinem Kollegen Dümmel und stieg aus.

Auch Wöhrl hatte Probleme, das Vorhaben der Gründer zu fassen. Stores, Shop in Shop, Einzelhandel – es fühlte sich für die Familien-Unternehmerin wie “zu viele Puzzle-Teile” an. Auch Kofler dachte ähnlich und stieg als letzter aus. Kein Deal.

Beine warm halten

Der nächste auf der “Höhle der Löwen-Bühne” war Bülent Yaman mit seinem Startup Soccer Performancesack. Mit seiner Idee richtet er sich an Fußballer, die die meiste Zeit der Spiele auf der Ersatzbank verbringen. Der Performancesack dient dazu, die Beine vor Wind und Kälte zu schützen. Er ist wind- als auch wasserdicht. Das Innenfutter besteht aus Fleece und Thermowatte, um auch bei Minusgraden die Beine der Fußballer warm und trocken zu halten. Der Gründer wollte für 15 Prozent Firmenanteile 80.000 Euro haben.

Der Founder setzte bei seinem Pitch direkt Kofler, Wöhrl und Maschmeyer auf die Ersatzbank und erklärte seinen Kälteschutz für die Beine. Yaman konnte seinen Fußsack bereits bei sechs Profivereinen anbringen, darunter der FC Ingolstadt, Darmstadt 98, die Damenmannschaft des VFL Wolfsburg und der schweizer Erstligist St. Gallen.

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Danach ging es in der Diskussion um die Zielgruppe fürs Startup. Yaman erklärte, dass er auch Versionen seines Performancesacks habe, die für VIP-Leute und Fans im Stadion geeignet seien. Der hohe Produktionspreis von über 67 Euro schreckte die Investoren jedoch ab. Der nächste “Schock” für die Jury kam, als der Gründer zugab, dass er in zweieinhalb Jahren “nur” 150 Stück seines Produkts verkauft hat.

Neue Werbefläche

Für Kofler war schlussendlich die Zielgruppe zu klein. Dümmel lobte indes den starken Auftritt des Gründers, meinte aber, dass der vertriebliche Aufwand zu groß für die potentiellen Verkäufe sei. Beide Investoren stiegen aus. Maschmeyer riet, der Gründer solle das Business-Modell überdenken und seinen “Sack” als neue Werbefläche anbieten.

Konzern-Chef Nils Glagau erzählte, dass sein Unternehmen Orhtomol zwar bereits als Sponsor aufgetreten sei (Fortuna Düsseldorf). Der Fußball-Bereich sei aber insgesamt ein schwieriger Markt. Er stieg so wie auch Wöhrl aus, die dem Gründer aber abschließend nahe legte, sich auf den Freizeitmarkt (Ausflüge) zu fokussieren.

Schnellster Deal der Höhle der Löwen Geschichte

Bei Easy Pan von Tom Becker und Jan Heimann geht es um eine Pfanne mit Überrollbügel. Die Erfindung der beiden Familienväter soll verhindern, dass Schmutz auf der Herdplatte oder auf dem Tisch landet. Mit dem speziellen Design ist es für jeden möglich, zu schwenken wie ein Profikoch. Beide Männer forderten “bloß” 25.000 Euro für 20 Prozent Anteile.

Nach dem Pitch offenbarte Dümmel seine große Kenntnis zum Pfannenmarkt und meinte, er wäre der richtige Partner. Er drängte die Gründer dazu, gar nicht mehr auf die anderen Juroren zu warten, er wolle “Das Ding groß machen” und gleich zur gewünschten Forderung einschlagen. Ohne große Überlegung kam es zum Handschlag. Der schnellste Deal der Show war unter Dach und Fach.

Höhle der Löwen, Carsten Maschmeyer, Frank Thelen, Judith Williams, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel, Georg Kofler
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Tom Becker (r.) und sein Partner Jan Heitmann konnten mit “Easy Pan” den schnellsten Deal der Show-Geschichte ergattern.

Omega-3 Riegel für Leistungsfähigkeit

Danach öffnete sich die Höhle der Löwen-Bühne für ahead. Philip Brohlburg und Johannes Schröder sind zwei ehemalige Bundeswehroffiziere und stellen einen vegetarischen Omega-3-Riegel her, der der Steigerung der physischen und mentalen Leistungsfähigkeit dienen soll. Die Hamburger boten den Löwen 10 Prozent der Firma für 400.000 Euro.

Der Riegel, der in zwei Geschmacksrichtungen daherkommt – chocolate peanut und lemon cheescake – kam geschmacklich bei den Investoren gut an. Einzig Maschmeyer musste aufgrund seiner Nuss-Allergie auf eine Kostprobe verzichten.

Denkfehler der Gründer

Die Gründer haben neben dem Riegel auch noch Nahrungsergänzungsmittel im Sortiment, mit denen sie 2018 einen Umsatz von 430.000 Euro erwirtschaftet haben. Dennoch war den TV-Investoren die Bewertung zu hoch. Wöhrl zeigte den Gründern ihren Denkfehler auf: Sie nannte die aufgerufene Firmenbewertung von ahead eine für einen normalen Investor. Das Startup brauche aber einen “Löwen” mit Know-how, der einen langwierigen Weg des Markenaufbau vor sich habe. Sie stieg aus.

Ähnlich agierte Dümmel und schloss sich Wöhrl an. Multi-Investor Maschmeyer sagte daraufhin, dass der Name des Unternehmens eine Katastrophe für den deutschen Markt sei. Mit “ahead” müsse man zuviel erklären. Auch Glagau meinte, der Riegel schmecke ihm zwar, aber er erkenne keine Innovation. Kein Deal für ahaed.

Pferde App als Management-Tool

Die vorletzten bei “Die Höhle der Löwen” waren Christina Terbille und Sarah Wendlandt. 2018 gründeten sie die Pferde App. Die App unterstützt dabei, Pferde zu versorgen und alle Daten zu dokumentieren. Vor allem soll die Anwendung die Abstimmung aller Beteiligten untereinander in allen Prozessen rund ums Pferd erleichtern und auch für Mitarbeiter das Schicht-Management ordnen. Verkauft wird sie in einem monatlichen Abo-System, abgerechnet wird nach der Anzahl der Pferde. Die Gründerinnen forderten 150.000 Euro für 15 Prozent Anteile.

Dümmel als Stall-Meister

Der Pitch der beiden Frauen zeigte deutlich auf, was das Problem einer Pferdehaltung ist, die nicht im digitalen Zeitalter angekommen ist. Die Gründerinnen simulierten einen ereignisreichen Tag im Stall, bei dem alle paar Minuten neue Anliegen von Pferdebesitzern und Mitarbeitern des “virtuellen” Hofs eintrudelten. Daher wurde Ralf Dümmel kurzerhand zum “Pferdehofbesitzer” befördert, der auf einer Kreidetafel anstehende Aufgaben verteilen und aktuell halten sollte.

Und er hatte viel zu tun: Kranke Pferde, um die man sich unterschiedlich zu kümmern hatte und plötzlich ausfallende Stallgehilfen brachten den Investor gehörig ins Schwitzen. Mit dieser Vorstellung lieferten beide Damen der Jury eine ungefähre Ahnung, warum eine Organisations-App die Arbeit im Pferde-Bereich erleichtern könne.

Zwei Investoren raus

Glagau lobte die Idee, sah sich aber nicht in der Lage zu helfen und stieg aus. Maschmeyer tat es ihm gleich – auch ihm fehlte Erfahrung mit der Materie. Nach dieser Absage merkten die Gründerinnen an, dass man nicht “pferdesport-erfahren” sein müsse. Sie erklärten, dass die Management-App einen großen Nutzen aufweise, den man nicht nur im Reitsport zur Geltung bringen könne.

Höhle der Löwen, Carsten Maschmeyer, Frank Thelen, Judith Williams, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel, Georg Kofler
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Christina Terbille (l.) und Sarah Wendlandt holten einen bereits “verlorenen” Investor wieder zurück.

Weitere Investoren gehen

Sie warfen Bereiche wie Altenpflege, Facility-Management und Hotellerie ein, die von der Logik ihrer App profitieren könnten. Auch Wöhrl meinte, die Gründerinnen bräuchten sie als Investorin gar nicht. Dem entgegneten sie, dass sie in Sachen Markenaufbau wenig Erfahrung hätten und schon jemanden benötigten, um sich in solchen Dingen zu entwickeln.

Nachdem Dümmel der nächste war, der sich als potentieller Investor verabschiedet hatte, gaben Terbille und Wendlandt nicht auf. Sie argumentierten in Richtung Marktpotential, was aber Kofler – trotz aller Sympathie für die beiden Frauen – nicht daran hinderte, sich auch zu verabschieden.

Als es bereits nach keinem Deal für die die Pferde App aussah, ergriff Maschmeyer erneut das Wort. Obwohl er bereits abgesagt hatte, meinte er, die Founderinnen wären derart toll, dass man die App nur branchenspezifisch erweitern müsse. Er sprach von einer Mehrbranchenlösung und forderte 24,9 Prozent für 150.000 Euro. Deal.

Handfreie Nutzung mit Clew

Der Abschluss der siebten Folge von “Die Höhle der Löwen” gebührte Johannes Weckerle, Jakob Schneider und Matthias Albrecht. Mit Clew haben die drei Erfinder ein zweiteiliges System mit Step-in-Funktion fürs Snowboard entwickelt. Die Bindung besteht aus zwei Teilen.

Das erste (Fußteil) kann an jeden beliebigen Softboot geschnallt werden. Das zweite Teil (Base) ist fest auf dem Snowboard montiert. Man kann Beide durch Auftreten und ohne die Hände benutzen zu müssen verbinden. Die Gründer forderten 200.000 Euro für 15 Prozent Anteile.

“Clever und intelligent”

Tech-Guru Frank Thelen probierte mit seiner 46er Schuhgröße den Prototypen im Studio und bewies großes Wissen in Sachen Bindung. Die Gründer betonten, dass es sich bei ihrem Produkt um eine schuhunabhängige Lösung handele. Thelen nannte es daraufhin clever und intelligent.

Auch Dümmel meinte, die Gründer hätten wirklich ein Problem gelöst. Es wäre nur nicht sein Business. Auch Williams stieg in den selben löblichen Tenor ein und verabschiedete sich als Investorinnenkandidatin. Maschmeyer hingegen war hin und her gerissen.

Höhle der Löwen, Carsten Maschmeyer, Frank Thelen, Judith Williams, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel, Georg Kofler
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Jakob Schneider, Johannes Weckerle und Matthias Albrecht wollten mit einer neuartigen Snowboard-Bindung die Jury überzeugen.

“Rockstars” gesucht

Er meinte, drei Gründer wären viel, wenn man nicht komplementär gleich stark wäre. Es bräuchte “Rockstars” in den Bereichen Design, Marketing und Finanzen. Er und sein Team müssten im Fall der Fälle Kontakte zur Ski-Szene erst aufbauen und das Gründer-Trio coachen. Die Idee würde ihn reizen, weil es eine “echte Erfindung” sei, jedoch fehle es ihm an der Team-Stärke. Er ging ohne Angebot. Snowboarder Thelen blieb als letzte Hoffnung über.

Aus Passion ein Angebot

Seine Kollegen wollten den letzten Löwen überzeugen. Und es gelang ihnen. Thelen bot aus Passion am Sport 200.000 Euro für 30 Prozent, obwohl er relativ skeptisch und vorsichtig den potentiellen Markt für das Produkt kalkulierte. Den Gründern war das jedoch zuviel uns sie meinten, mehr als 20 Prozent könnten sie nicht abgeben. Es kam überraschenderweise nicht zum Deal. Judith Williams und ihre Kollegen fassten die Entscheidung nicht und meinten sinngemäß, die Gründer wüssten nicht, was sie tun.


⇒ Mellow Monkey

⇒ Soccer Performancesack

⇒ Easy Pan

⇒ ahead

⇒ Die Pferde App

⇒ CLEW

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Ferry Fischer, Coach und Unternehmensberater (c) Ferry Fischer

Du siehst einen Golfprofi, wie er auf den letzten Löchern der finalen Runde ruhig und voller Konzentration den Fokus behält und das Turnier souverän gewinnt. Kann er das, weil er so talentiert ist oder weil er geheime Tricks kennt? Nein, er kann das, weil er sich selbst kennt und kontinuierlich seine mentale Fähigkeiten, die jede:r besitzt, entwickelt hat.

Selbstvertrauen kommt von Selbstbewusstsein. Je bewusster ich mir über meine Fähigkeiten und meine Schwachstellen bin (und natürlich auch, wie ich damit gut umgehen kann), desto mehr entwickle ich Vertrauen in mich selbst. Das ist ein Prozess stetiger Reflexion und Entwicklung.

Ich selbst halte mich für einen durchschnittlich talentierten Sportler und habe jeden Sport, den ich ausgeübt immer erst sehr spät begonnen. Dennoch war ich ehrgeizig und wollte was erreichen, also habe ich einen wichtigen Aspekt des Erfolges mehr entwickelt als die anderen. Die mentale Stärke. Und damit ist mir sowohl im Sport als auch im Beruf weit Überdurchschnittliches gelungen.

Hier stelle ich dir nun meine „Best Of Mental-Stärken“, bzw. Techniken vor, damit du auch davon profitieren kannst.

1. Resilienz: Der Umgang mit Rückschlägen

Im Sport ist Scheitern unvermeidbar – Golfer:innen, Tennisspieler:innen, etc. verlieren die allermeisten Turniere und gewinnen nur wenige. Mental starke Athlet:innen wissen: Eine Niederlage macht sie nicht zum Versager oder zur Versagerin, sondern gibt ihnen die Chance, zu lernen und zu wachsen.

Wichtig ist, dass ich weiß, dass ich es schaffen kann und von jeder Niederlage lerne. Unbeirrbar gehe ich meinen Weg, aber ich hinterfrage mich ständig und passe mich durch die Erfahrung des temporären Scheiterns an.

Wenn du im Golf den ersten Schlag gleich mal in den Wald schlägst und die Nerven bewahrst, mit dem Mindset „das braucht jetzt genau mich, um doch noch erfolgreich das Loch zu Ende zu spielen“, dann gibst du dem Erfolg eine gute Chance. Wenn du es dann schaffst, ist das Erfolgserlebnis umso größer. Schaffst du es nicht, dann nimmst du deine Learnings, gehst zum nächsten Loch und bist um ein Stück erfahrener, um mit einer ähnlichen Situation nun besser umzugehen (wie du das noch zwischen zwei Löchern schaffen kannst, zeige ich dir im Punkt 3).

Umsetzung für Founder:innen:

Lernperspektive einnehmen: Nach jedem Rückschlag bewusst analysieren: „Was lief gut? Was lief schlecht? Was lerne ich daraus?“ (am besten schriftlich, das verstärkt es noch) Fehlerkultur etablieren: Im Team kommunizieren, dass Fehler und Misserfolge ein natürlicher Teil des Wachstumsprozesses sind und Lessons Learned nach jedem Projekt etc. einfordern.

2. Klare Zielsetzung: Der Kompass zum Erfolg

Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann habe ich nie aufgegeben (und schon gar nicht aus Frust oder Enttäuschung), war jedoch stets bereit, mich aufgrund der Erfahrungen anzupassen. Das heißt, entweder habe ich mein Tun angepasst, um das Ziel zu erreichen oder ich habe das Ziel nach einer strukturierten Analyse der Fakten verändert oder verworfen (das ist für mich kein Aufgeben, sondern eine wohl durchdachte und selbstreflektierte neue Entscheidung).

Manchmal öffnen sich Möglichkeiten, die du nie für möglich gehalten hast und die sich erst ergeben, weil du dran geblieben bist. Solange ich an meine Vision glaube und bereit bin, mich, den Weg und die Rahmenbedingungen stets zu hinterfragen, kann mich nichts aufhalten. Das Ziel ist das Ziel, der Weg muss sich dem Ziel anpassen und ich mich auch.

Umsetzung für Founder:innen:

Sei dir klar, was du mit deinem Unternehmen erreicht haben willst: Setze dir nun (Zwischen-)Ziele, die dich dorthin bringen werden, und verfolge sie. Wenn du diese Ziele nicht erreichst, dann passe an (Schritte, Methoden, Zwischenziele). Aber verliere nicht das visionäre Ziel aus den Augen! OKR als Methode hilft da besonders gut!

Miss es oder vergiss es: Damit wir uns den Fortschritt nicht schönreden, was sehr leicht geschieht, müssen wir messen und laufend anpassen. Aber nie das große Ziel aus den Augen verlieren. Was leicht geht: genießen und dann mehr davon. Was schwer geht, noch einmal probieren und dann hinterfragen! Mein Motto dabei: „Face the brutal facts!“

3. Mentale Visualisierung: Erfolg beginnt im Kopf

Dabei gibt es zwei Ausrichtungen:

1. Mentales Vorerleben: Du siehst das Erreichen des Ziels vor Augen. Oder den erfolgreichen Abschluss mit Investor:innen.

Es zahlt sich aus, im Unterbewusstsein das Erfolgserlebnis im Vorhinein auszulösen, um dein Selbstbewusstsein zu stärken und den Fokus auf Erfolg zu lenken. Kein:e Slalomläufer:in der Welt würde den Slalom in Angriff nehmen, ohne vorher den erfolgreichen Lauf visualisiert zu haben. Würde er/sie das nicht machen, wäre ein Ausscheiden wohl das sichere Ergebnis.

Ich stelle mir vor schwierigen Gesprächen immer vor, wie das Gespräch zur Zufriedenheit beider gut endet. Nicht, wie es verläuft, denn das ist egal, Hauptsache es endet gut. Wenn dann das Gespräch oder die Verhandlung eine komische Richtung einnimmt, dann sage ich mir: „Interessant, wie sich das gerade entwickelt. Gut dass ich weiß, wie es ausgeht!“. Mit dieser Technik ist ein Erfolg nicht garantiert, aber die Erfolgswahrscheinlichkeit steigt enorm.

2. Mentales Umerleben: Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen real und imaginär Erlebtem. Es speichert beides als Erfahrung ab. Das können wir uns zu Nutze machen.

Wenn also etwas schief gelaufen ist, dann setze dich hin und erlebe die Situation so, wie sie optimal hätte verlaufen sollen. Spiele die Situation ideal durch und speichere so einen Erfolg ein, an den sich dein Unterbewusstsein dann in der nächsten ähnlichen Situation erinnern wird.

Umsetzung für Founder:innen:
Vorbereitung durch Visualisierung: Stelle dir vor einem Pitch oder einem schwierigen Gespräch vor, wie du souverän auftrittst und dein Ziel erreichst. Mentales Umerleben durchspielen: Nimm jeden Misserfolg her, analysiere, was schief gelaufen ist und wie du es hättest besser oder ideal machen können und spiele dann die Situation mit der Idealversion durch. Nimm die Erfolgsgefühle dabei war, das steigert noch den Effekt.

4. Selbstdisziplin: Die Kunst der konstanten Umsetzung flexibler Planung

Erfolg ist immer das Ergebnis des Tuns. Du kannst daher den Erfolg nicht machen, sondern nur ermöglichen. Machen kannst du aber deinen täglichen Beitrag. Daher überlege dir, was du jeden Tag ganz konkret tun kannst, um deinen gewünschten Erfolg zu schaffen. Setze dir Zwischenziele, um zu überprüfen, ob du den erwünschten Fortschritt erreichst. Erreichst du den Fortschritt nicht, dann überlege, ob das Ziel richtig gewählt ist und/oder ob das tägliche Tun ausreicht und passe bei Bedarf an.

Jetzt ist es wichtig, den täglichen Zweifel auszuschalten. Einmal in der Woche oder alle zwei Wochen darf angepasst werden. Täglich wird getan und abgehakt. Das funktioniert! Alleine durch das tägliche Abarbeiten des Plans deines eigenen Beitrags entsteht ein Erfolgserlebnis, das dich vorantreibt.

Wie ich mit Hockey im Alter von 21 Jahren begonnen habe und mir zum Ziel gesetzt habe, es in die erste österreichische Liga zu schaffen, war mir klar, dass mir technisch nahezu jeder Hockeyspieler, der von Kindheit an trainiert hat, überlegen sein wird. Was ich aber tun kann, war meine mentale Stärke und meine körperliche Kondition mehr zu entwickeln, als die anderen. Ich hatte einen genauen Plan für beides und nach 10 Jahren hatte ich es geschafft. Um die Zeit war ich sogar den österreichischen Nationalspielern, mit denen ich einmal trainiert habe, konditionell und mental überlegen. Ich habe in dieser Zeit jede Woche nach einem Plan trainiert und diese Pläne laufend nach meinen Fortschritten und Rückschritten angepasst. Heute würde man sagen, ich habe nach OKR trainiert. Das gab es damals aber noch nicht als Begriff.

Umsetzung für Founder:innen:
Routinen etablieren: Plane deinen täglichen Beitrag zum Erfolg und halte dich an diese Struktur. Überlegt anpassen: Passe deinen Plan nur in ruhigen Momenten an, nicht wenn unter der Woche Frust oder Zweifel aufkommen. Alles braucht seine Zeit, sich zu entwickeln und daher ist es wichtig, Pläne in Ruhe und überlegt zu erstellen und anzupassen. Wenn es aber keine messbare Entwicklung gibt, dann ist es auf jeden Fall Zeit, anzupassen.

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