24.07.2023

“Die Höhle der Löwen”: Unternehmen von Juroren Dümmel und Kofler pleite

Mit ihrem E-Commerce-Unternehmen Social Chain AG haben die "Höhle der Löwen"-Investoren Georg Kofler und Ralf Dümmel eine Bruchlandung hingelegt. Die börsennotierte Firma reichte nun einen Insolvenzantrag ein.
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Georg Kofler (l.) und Ralf Dümmel in der TV-Show
Georg Kofler (l.) und Ralf Dümmel in der TV-Show "Die Höhle der Löwen" | (c) TVNOW

Manche Startups, die bei der deutschen TV-Serie “Die Höhle der Löwen” leer ausgingen, könnten nun Schadenfreude empfinden: Die beiden langjährigen Juroren Georg Kofler und Ralf Dümmel sind mit ihrem Unternehmen Social Chain AG zahlungsunfähig geworden. Die E-Commerce-Firma hat schon länger mit Problemen zu kämpfen.

Erst kürzlich gab die deutsche Finanzaufsicht Bafin bekannt, dass das Unternehmen in seinem Konzernabschluss den operativen Cashflow viel zu hoch ausgewiesen habe. Demnach war er 2021 keineswegs mit 22,9 Millionen Euro positiv – vielmehr fehlten 38 Millionen Euro. Keine zwei Wochen später folgt nun der Insolvenzantrag.

“Keine positive Fortbestehendesprognose” für Social Chain AG

Der Vorstand sei “heute nach eingehender Prüfung zu dem Ergebnis gekommen, dass für die Gesellschaft keine positive Fortbestehensprognose mehr besteht”, schreibt das Unternehmen in einer am Montagnachmittag veröffentlichten Mitteilung. Man habe daher beschlossen, “unverzüglich Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen”.

Nachdem eine im Juni beschlossene Kapitalerhöhung nicht zustanden gekommen ist, sind nach Angaben des Unternehmen nun auch Gespräche mit anderen Investoren gescheitert. Daher gebe es “keine hinreichende Wahrscheinlichkeit” mehr, den kurzfristigen Finanzbedarf der Gesellschaft zu decken.

Kofler als CEO zurückgetreten

Der Vorstand bereite nun einen Antrag auf Eigenverwaltung für die Gesellschaft beim zuständigen Insolvenzgericht vor. Das Management bleibt dabei in seinen Funktionen, bekommt aber einen sogenannten Sachwalter zur Seite gestellt, der sämtliche Aktivitäten kontrolliert.

Unverändert bleibt der Vorstand aber dennoch nicht. Stefan Kiwit, der erst im Juni zum Chief Operating Officer (COO) ernannt worden war, trat laut der Mitteilung mit sofortiger Wirkung zurück. Rund eine Stunde später gab die Social Chain AG in einer weiteren Mitteilung bekannt, dass auch Georg Kofler als CEO zurückgetreten sei.

Zusammenarbeit von Kofler und Dümmel seit Sommer 2021

Kofler und Dümmel hatten ihre Zusammenarbeit im Sommer 2021 angekündigt. Dümmel hatte dazu sein Unternehmen DS Produkte in die Social Chain AG eingebracht.

Wie Gründerszene berichtet, ist dieses vom Insolvenzantrag nicht betroffen. Nach Informationen des deutschen Magazins sollen Dümmel und andere Alt-Gesellschafter der DS-Gruppe für eine Rettung der Social Chain AG kämpfen. Dümmel arbeite hinter den Kulissen daran, den Deal rückgängig zu machen, und sein Unternehmen aus der Social Chain AG herauszulösen, heißt es in dem Bericht.

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Grow geht in die vierte Runde: am Bild Jakob Detering und Harald Breit
Jakob Detering und Harald Breit | (c) Impact Hub/Zeman Photography / Deloitte/feelimage

Bereits zum vierten Mal unterstützt das Beratungsunternehmen Deloitte gemeinsam mit dem Impact Hub heimische Startups mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen.

Nach einer Bewerbungsphase stehen die sechs Finalist:innen von „Grow“ nun fest. Sie starten jetzt in einen halbjährigen Inkubationsprozess. Auf die besten zwei Jungunternehmen warten im Juni 2025 insgesamt EUR 15.000,- Preisgeld sowie 100 Pro-Bono-Beratungsstunden von Deloitte.

Grow: Das sind die Finalist:innen

“Im Rahmen von Grow fördern wir schon seit Jahren Jungunternehmer:innen mit nachhaltigen und sozialen Geschäftsideen. Wir waren stets begeistert vom Pionier- und Innovationsgeist der jungen Menschen. Auch heuer sind zahlreiche vielversprechende Ideen dabei. Wir freuen uns, die sechs ausgewählten Teams in den kommenden Monaten zu begleiten”, erklärt Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich.

Sonnig

Zu den diesjährigen Finalist:innen zählt das Startup SonnigDie App ermöglicht es Unternehmen, ihren Mitarbeitenden erneuerbare Energie, als Corporate-Benefit zur Verfügung zu stellen. Damit soll auf beiden Seiten Kosten gespart und gleichzeitig die Energiewende vorangetrieben werden.

Les Ensembles

Das KI-Startup Les Ensembles fokussiert auf den nachhaltigen Gebrauch von Kleidung. Die KI-App erstellt ihren Nutzer:innen individualisierte Outfit-Vorschläge und verhindert so, dass bereits gekaufte Kleidung aus dem eigenen Schrank frühzeitig im Müll landet. Zudem verbindet sie Anwender:innen mit umweltfreundlichen Marken und Secondhand-Labels.

STURC

Das Startup STURC stellt Holzplatten aus Kaffeeabfällen her. Die ressourcenschonende und nachhaltige MDF-Alternative(Anm.: mitteldichte Holzfaserplatte) ermöglicht es Holzplatten-Produzenten, Möbel-Giganten und Instantkaffee-Herstellern Kosten zu sparen und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. 

CELLOgics

CELLogics möchte mit „TranSphere“ künftig eine kosteneffiziente, nachhaltige und verschlankte Lösung für den weltweiten Versand von Zellproben anbieten. Voluminöse Verpackungen, die gekühlt werden müssen, sollen damit abgelöst werden. 

Social Cooling

Ebenfalls im „Grow“-Finale steht das Jungunternehmen Social Cooling, das mit „TerraBreeze“ eine umweltfreundliche „Plug-and-Play“-Klimaanlage erschaffen hat, die 40 Prozent weniger Strom verbraucht als herkömmliche Geräte. Ihre Zielgruppe sind vor allem Büros und öffentliche Räume. 

Smiling Food

Das Startup Smiling Food arbeitet an der Marktreife des ersten Baukastensystems für Zuckeralternativen. Mithilfe von Datenwissenschaft, Prozessinnovation und Anwendungstechnologie sei es gelungen, die Eigenschaften von Zucker 1:1 nachzubauen.

So geht es jetzt weiter

Auf die sechs Startups warten nun arbeitsintensive Wochen, in denen die Businesspläne weiterentwickelt und geschäftstauglich gemacht werden sollen. “Wir freuen uns sehr darauf, den Jungunternehmer:innen in dieser wichtigen Zeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wir sind überzeugt, dass ihre Ideen künftig eine wichtige Basis für eine grünere Zukunft sein werden”, so Jakob Detering, Geschäftsführer des Impact Hub Vienna.
 
Nach dem Acceleration-Programm pitchen die Finalist:innen ihre Konzepte vor einer externen Jury, die am Ende die beiden Gewinner-Teams kürt.
 

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