22.04.2024
SOCIAL IMPACT

Hobby Lobby: Wiener Social Startup für benachteiligte Kinder expandiert nach Deutschland

2019 startete die Hobby Lobby mit kostenlosen Freizeitkursen für Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien in Wien-Favoriten. Fünf Jahre und zehn Standorte später eröffnet der erste Standort außerhalb Österreichs im ostdeutschen Rostock.
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Das Management-Team rund um Rosa Bergmann, Magdalena Zak und Caroline Loudon | (c) Valerie Loudon

Jedes fünfte Kind in Österreich und Deutschland ist armutsgefährdet. Finanzielle Hürden schließen sie in der Regel von kostspieligen Angeboten in der Freizeit aus. Genau hier wollte Rosa Bergmann 2019 ansetzen und gründete die Hobby Lobby.

Das Wiener Social-Startup bietet kostenlose Kurse wie Coding, Fotografie, Volleyball oder Englisch und ermöglicht Kindern sowie Jugendlichen aus sozioökonomisch benachteiligten Familien, dennoch von derartigen Freizeitaktivitäten zu profitieren. Das Ziel: Kinder und Jugendliche sollen so ihre Stärken entdecken und ihre Potenziale entfalten können.

Hobby Lobby wurde bereits ausgezeichnet

Fünf Jahre nach Gründung verfügt die Organisation über zehn Standorte in fünf Bundesländern Österreichs. Sie befinden sich in Wien, Niederösterreich, Tirol, der Steiermark und seit vergangenem Herbst auch in Salzburg. In den letzten fünf Jahren hat die Hobby Lobby mit 478 kostenlosen Freizeitkursen 77.262 Kinderbetreuungsstunden und 6.252 Kursplätze für sozial benachteiligte Kinder ermöglicht.

Für das sozial innovative Konzept wurde das Startup mehrfach ausgezeichnet: Erst im November des vergangenen Jahres erhielt die Hobby Lobby dafür den ersten Platz des “European Social Economy”-Award in der Kategorie “Social Innovation”.

Zum Angebot zählt auch Street Art | (c) Valerie Loudon

Expansion nach Deutschland

Pünktlich zum fünften Jubiläum folgt der nächste Schritt mit der Skalierung nach Deutschland: Die Hobby Lobby Rostock eröffnet im April ihre Türen in den Stadtteilen Schmarl und Lichtenhagen. In zwölf verschiedenen Kursen – von Töpfern über Kickboxen bis hin zu Kochen – probieren Kinder und Jugendliche ab sofort kostenlos neue Hobbys aus. 

Hinter der Hobby Lobby Rostock steht das Team aus den zwei Pädagoginnen Julia Pietschmann und Chiara Schreiter und dem Unternehmer Niklas Witt. “Wir haben das Projekt aus Wien schon lange Zeit verfolgt und waren entschlossen, die Hobby Lobby auch nach Rostock zu holen, weil wir in unserer Arbeit als Pädagoginnen täglich den Bedarf sehen. Wir freuen uns, dass wir diese Idee jetzt Wirklichkeit werden”, so die beiden Pädagoginnen.

Hobby Lobby wird durch die Unicredit Foundation, die Sinnbildungsstiftung, Mega Bildungsstiftung, die Innovationsstiftung für Bildung, die Städte Wien und Graz sowie privaten Spenden und Unternehmenssponsoring unterstützt. Dazu zählt beispielsweise auch die Security KAG aus der Steiermark. Zudem erhält das Social-Startup Mittel des Bundeskanzleramts und des Jubiläumsfonds von Licht ins Dunkel. Zu den Auftragebern zählt zudem das Sozialministerium.


Tipp der Redaktion

Worauf gilt es bei der Gründung eines Social Enterprise zu achten? Aus dem WKO-Leitfaden haben wir für euch sieben nützliche Tipps zusammengestellt. Mehr dazu findet ihr hier.

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Lympik
Teamfoto: Links: Tom Schwartz, rechts Thomas Peroutka | (c) Lympik

Bereits im Oktober 2022 hat die ESA in Hinblick auf die olympischen Spiele 2024 in Paris und 2026 in Milano-Cortina Förderungen unter dem Motto “Space for Olympic Games” ausgeschrieben. Europäische Startups und KMUs sollten und sollen weiterhin dabei unterstützt werden, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Weltraumtechnologie nutzen und den olympischen Spielen damit Nutzen bringen.

Das niederösterreichische Startup Lympik hat aus dem Topf eine Förderung im unteren sechsstelligen-Bereich erhalten. Damit möchte man seine Produkte weiterentwickeln und Geschäftsfelder ausweiten. Auch eine Folgeförderung stehe im Raum.

Lympik: Angebot ausbauen

“Meine Idee war von Beginn an, Weltraumtechnologie wie Satellitennavigation und -kommunikation, für den Sport zu nutzen”, erklärt der Gründer von Lympik, Thomas Peroutka, der selbst viele Jahre als Leistungssportler aktiv war. “Begonnen haben wir mit einer neuen Art der digitalen Zeitmessung, dann kamen GPS-Tracking und Videoanalyse dazu. Diese Kombination können wir nun dank der ESA-Förderung schneller und umfangreicher ausbauen.” Aktuell ist das ÖSV-Biathlon-Team der erste Testanwender der neuen Lösung.

“In sechs bis neun Monaten wollen wir so weit sein, dass unsere Lösung für digitale Zeitmessung, GPS-Tracking und Videoanalyse für unterschiedliche Sportarten einsatzbereit ist”, so Peroutka weiter.

Bisher konnten in Sportarten wie Ski Alpin oder Langlauf im Training lediglich die Endzeiten sowie drei bis vier Zwischenzeiten verglichen werden. Mit der Technik von Lympik – brutkasten berichtete – sei eine minutiöse Detailanalyse möglich: Etwa, wer an welcher Stelle auf welcher Linie wie viele Millisekunden gewonnen oder verloren hat oder welche Ausrüstung zum Einsatz kam.

Sensoren

“Durch unsere Lösung stehen nicht nur viel mehr Informationen zur Verfügung, die Teams ersparen sich auch viel Zeit- und Personalaufwand bei der Analyse und noch mehr bei der Auswertung. Während bisher immer eine Person während des Trainings alle Eckpunkte manuell in ein Tablet eingeben musste, geht jetzt alles automatisch”, erklärt Peroutka.

Die Athletinnen und Athleten werden vom Startup dazu mit Sensoren ausgestattet und das Training wird gefilmt. Nach dem Training werden die Videos in eine App geladen und automatisch mit den Daten aus der Zeitmessung und dem GPS-Tracking synchronisiert. Nach wenigen Sekunden stehen die Daten aufgegliedert bereit.

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