21.02.2023

H&M gründet neues Joint Venture für gebrauchte Textilien

Looper Textile heißt das neue Joint Venture der Modekette H&M und des Umweltdienstleisters Remondis. Gemeinsam möchten beide Unternehmen künftig gebrauchte Kleidungsstücke und Textilien sammeln, sortieren und verkaufen.
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H&M
Marc Schubert, COO Looper Textile Co. and Emily Bolon, CEO Looper Textile Co | (c) H&M Group sowie DAVID THUNANDER

Die Textilindustrie produziert laut der Umweltschutzorganisation Greenpeace weltweit pro Jahr rund 1,2 Milliarden Tonnen an CO2-Äquivalent. Dies entspricht mehr CO2 als der gesamte Flugverkehr und die Schifffahrt zusammen. Die Tendenz ist stark steigend. Allein von 2000 bis 2015 hat sich die Anzahl der Kleidungskäufe weltweit verdoppelt, von jährlich etwa 50 Milliarden auf mehr als 100 Milliarden Kleidungsstücke. Zugleich werden in der EU derzeit lediglich 40 Prozent der Altkleider gesammelt. Folglich landen 60 Prozent der gebrauchten Textilien im Müll.

Das neue H&M Joint Venture

Mit einem neuen Joint Venture namens Looper Textile möchte die schwedische Modekette H&M gemeinsam mit dem deutschen Abfallkonzern Remondis künftig einen Beitrag dazu leisten, dass die Recycling-Quote künftig gesteigert wird. Looper hat sich laut eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, gebrauchte und nicht mehr benötigte Kleidungsstücke und Textilien zu sammeln, zu sortieren und zu verkaufen.

“Durch den Aufbau von Infrastrukturen und Lösungen für die Sammlung und Sortierung hoffen wir, der Kreislaufwirtschaft einen Schritt näher zu kommen und dadurch die CO2-Belastung zu minimieren und die Ressourceneffizienz zu verbessern”, so Emily Bolon, CEO von Looper Textile Co.

Weiters heißt es, dass Looper ein Rohstofflieferant für Unternehmen und Innovator:innen werden möchte, die sich mit dem Wiederverkauf und dem Recycling von Textilien beschäftigen. So strebt das Unternehmen bis Ende 2023 eine Verwendungsrate von 40 Millionen Kleidungsstücken an. Zum Einsatz sollen dafür Technologien kommen, die mit Hilfe von Infrarot ein automatisiertes Sortieren ermöglichen. Wie viel Kapital H&M und Remondis in den Aufbau von Looper Textile investieren wollen, ist nicht bekannt. Fest steht allerdings, dass das Joint Venture zu 50 Prozent der H&M-Gruppe und zu 50 Prozent Remondis gehört.


Tipp der Redaktion

Mit Jänner 2023 startete die brutkasten-Redaktion einen neuen thematischen Schwerpunkt zum Thema Kreislaufwirtschaft. Im Zentrum stehen Innovationen von Startups, Corporates und Mittelstand, die eine ressourceneffiziente und schadstoffarmen Produktion ermöglichen. Zudem berichten wir über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe rund um eine kreislauforientierte Wirtschaft.

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WhatAVenture wird Partner - Eines der Gebäude am CERN | (c) Torbjorn Toby Jorgensen via Wikimedia Commons
Eines der Gebäude am CERN | (c) Torbjorn Toby Jorgensen via Wikimedia Commons

Startups einen schnellen, unkomplizierten und maßgeschneiderten Zugang zu CERN-Ressourcen bieten – so lautet die Zielsetzung des Programms CERN Venture Connect (CVC). Das renommierte internationale Forschungszentrum mit Sitz in der Schweiz ist für seine Teilchenbeschleuniger bekannt und bringt mit der Grundlagenforschung im Bereich Teilchenphysik Ergebnisse in Feldern wie Lasertechnologie und Chips hervor, die etwa in der Robotik und im Energie-Bereich Anwendung finden können. Mit WhatAVenture wird nun ein heimischer Corporate Venture Builder ab 2025 CVC-Partner.

“Ansatz kombiniert ingenieurwissenschaftliches Denken und Forschung mit schnellem, marktorientiertem Handeln”

Das Wiener Unternehmen, das unter anderem heimische Konzerne wie Verbund, Strabag und ÖBB und große internationale Unternehmen wie Miele oder EnBW bei ihren Corporate-Venturing-Aktivitäten betreut, will die Übernahme der Technologien durch Startups und Unternehmensgründungen beschleunigen. “Unser Ansatz kombiniert ingenieurwissenschaftliches Denken und Forschung mit schnellem, marktorientiertem Handeln. Auf diese Weise helfen wir Startups und Unternehmen, innovative Produkte schneller zu validieren und auf den Markt zu bringen”, sagt Georg Horn, Lead Venture Architect bei WhatAVenture.

WhatAVenture mit Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Forschungsprogrammen

Mit dem WhatAVenture-Framework führe man eine “360-Grad-Validierung” durch, um Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit zu überprüfen und technologischen Fortschritt in marktfähige Geschäftsmodelle zu übersetzen. “Wir kennen und verstehen die Denkweise von Ingenieuren und ergänzen diese mit unserem Expertennetzwerk und Marktverständnis”, so Horn. Man habe in der Vergangenheit bereits erfolgreich mit akademischen Forschungs- und Startup-Programmen zusammengearbeitet.

CERN: “Idealer Partner für diese Kooperation”

CERN habe WhatAVenture aufgrund dieser umfassenden Erfahrung als CVC-Partner ausgewählt, heißt es in einer Aussendung. “Wir erkennen das enorme Potenzial unserer Technologien in Deep-Tech-Bereichen wie Energie oder Robotik, und unsere Partnerschaft mit WhatAVenture wird uns dabei helfen, dieses Potenzial zu verwirklichen. Mit ihrer umfassenden Erfahrung in der Frühphasenvalidierung und im Bereich von Startups in der Frühphase haben wir in WhatAVenture den idealen Partner für diese Kooperation gefunden”, sagt dazu Linn Kretzschmar vom CERN.

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