11.01.2017

Hitbox-Exit: “tens of millions of dollars” für E-Sports-Streaming-Startup

Der österreichische E-Sports-Streaming-Dienst Hitbox, bei dem unter anderem Speedinvest an Bord war, wurde an den US-Konkurrenten Azubu verkauft. Der Brutkasten sprach mit Speedinvest-Founder Oliver Holle über den Exit.
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(c) Hitbox: Founder Markus Leitsch und Martin Klimscha

Von April bis November haben die Verhandlungen gedauert, noch vor Weihnachten war der Deal abgeschlossen: Das Wiener Startup Hitbox, das auf das Streaming von E-Sports spezialisiert ist, ging an den US-Rivalen Azubu. Über den Verkaufspreis wurde zwar Stillschweigen vereinbart, gegenüber der Los Angeles Times ließ Azubu CEO Mike McGarvey dann aber doch eine Größenordnung durchblicken: “tens of millions of dollars” sollen bezahlt worden sein. Die Betonung liege am “s” in “tens”, sagt Speedinvest-CEO Oliver Holle, der bei den Verhandlungen dabei war. Mehr will er im Gespräch mit dem Brutkasten aber auch nicht verraten.

+++ Presseaussendung: Streaming-Plattform Hitbox von US-Konkurrent Azubu übernommen +++

Verkaufserlös an Investoren ausgeschüttet

© Speedinvest: Oliver Holle

Holle zeigte sich im Gespräch jedenfalls sehr glücklich über den Deal. Das dürfte auch persönliche Gründe haben: Der Verkaufserlös sei bei Speedinvest zur Gänze an die Investoren ausgeschüttet worden, sagt er. Der Topf für weitere Investitionen sei bei Speedinvest aber gut gefüllt: “An Geld fehlt es nicht”, erklärt Holle. Auch mit dem Zeitpunkt des Exits ist er zufrieden: “Um Hitbox als eigenständiges Unternehmen langfristig zu positionieren, braucht es Finanzmittel, die in Österreich nicht und in Europa nur schwer aufzutreiben sind”, sagt er. Hinter Azubu würden finanzkräftige Investoren stehen, die nun zweistellige Millionenbeträge einbringen könnten.

Marken werden fusioniert, Hitbox-Founder halten Anteile

Daher seien die Hitbox-Founder und die Investoren im Frühjahr 2016 auch schnell übereingekommen, dass der Exit für alle beteiligten sinnvoll sei. Die Initiative dazu war von Azubu gekommen, nachdem bereits die Möglichkeit operativer Kooperationen ausgelotet worden war. Während die österreichischen Investoren nun ihre gesamten Anteile abgegeben hätten, hätten die Hitbox-Founder mit dem Deal Anteile an Azubu erhalten, erzählt Holle. Der Plan sei nun, einen Relaunch durchzuführen und die beiden Marken zu fusionieren – der Prozess sei aber noch nicht abgeschlossen.

+++ Anteile – die neue Währung +++

“Perfekte Ergänzung” bei Nummer zwei der Welt

Die beiden Unternehmen würden sich dabei perfekt ergänzen. Nicht nur, dass Azubu die Märkte in Amerika und Asien gut abdecke, während Hitbox in Europa gut positioniert sei, “das Team in Los Angeles ist in den Bereichen Content und Vermarktung top, das Wiener Team punktet mit Technologie und Community”, sagt Holle. Dadurch sei der nunmehr weltweit zweitgrößte Player in der Branche besonders gut aufgestellt. Entsprechend soll auch der Standort Wien innerhalb der neuen, gemeinsamen Marke erhalten bleiben. Dabei werden auch die Hitbox-Founder Martin Klimscha, Markus Leitsch und René Weinberger weiterhin eine wichtige Rolle spielen.

“Es war ein ziemlicher Husarenritt. Es ist selten, dass so etwas trotz fehlender Ansatzfinanzierung klappt”

Ein “echter Venture Case”

Für Holle ist der siebte Exit, der mit Speedinvest gelungen ist, jedenfalls eine “unglaubliche Geschichte”. Denn es handle sich bei Hitbox um einen “echten Venture Case”. “Es war ein ziemlicher Husarenritt. Es ist selten, dass so etwas trotz fehlender Ansatzfinanzierung klappt”, sagt er. Ganz so bescheiden, wie man nun glauben würde, waren die bisherigen Investments in das Wiener Startup jedoch nicht. Bei der letzten Finanzierungsrunde Ende 2015 – angeführt von Speedinvest – waren immerhin vier Millionen Dollar hereingekommen.

+++ Michael Schuster, Partner und Co-Founder von Speedinvest, im Gespräch. +++

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Max Page (COO), David Höck (CEO & Founder) und Michael Bromley (CTO) (c) Elevantiq

Die bisher als Alpin11 bekannte Digitalagentur mit Sitz in Kitzbühel hat sich umbenannt – und heißt nun Elevantiq. Das Unternehmen bietet seit seiner Gründung im Jahr 2019 Enterprise-Digital-Commerce-Lösungen an und zählt Firmen wie IBM, Ruefa und Breitling zu seinen Kunden.

Im Zuge der Umbenennung gab Elevantiq auch die Mehrheitsübernahme des Wiener Unternehmens Vendure bekannt, an dem die Agentur bisher schon beteiligt war. Vendure-Gründer Michael Bromley wird nun auch Chief Technology Officer (CTO) und Mitgesellschafter von Elevantiq.

Vom Solo- zum Open-Source-Projekt

Vendure wurde im Juni 2022 gegründet. Co-Gründer Michael Bromley teilte auf LinkedIn die Entstehungsgeschichte: Vendure fing schon zuvor als Solo-Projekt an. Vier Jahre lang baute Bromley das Projekt alleine auf und übernahm allerlei Aufgaben. Im Jahr 2022 wurde die Digitalagentur Alpin11 auf Vendure aufmerksam und erkannte das Potenzial der Plattform. Dann kam es zur Gründung der Gesellschaft.

Zusammen mit dem damaligen Alpin11- und nunmehrigen Elevantiq-CEO David Höck baute Bromley in den folgenden zwei Jahren ein Unternehmen rund um das Open-Source-Projekt auf. Vendure versteht sich als Open-Source-Headless-Commerce-Plattform, die mit Node.js und TypeScript-Stack Handelsplattformen entwickelt.

Elevantiq wird Mehrheitseigentümer von Vendure

Nun wird die in Elevantiq umbenannte Digitalagentur Mehrheitseigentümer von Vendure. Bisher hielt Alpin11 35 Prozent der Anteile an Vendure, während der Rest bei Michael Bromley lag.

Jetzt hat Elevantiq weitere 45 Prozent von Bromley übernommen, sodass Elevantiq insgesamt 80 Prozent der Unternehmensanteile an Vendure hält. Michael Bromley besitzt weiterhin 20 Prozent an der Vendure GmbH. Gleichzeitig erhält Bromley fünf Prozent der Anteile an Elevantiq und wird dort zum neuen Chief Technology Officer (CTO).

Mit Max Page bekommt Elevantiq auch neuen COO

Neben Bromley gibt es aber noch eine weitere Ergänzung in der Geschäftsleitung: Max Page wird Chief Operating Officer (COO). Er war bereits bisher bei Elevantiq tätig und war zuletzt zwei Jahre lang Head of Operations. Page wird nun, wie auch Bromley, Mitgesellschafter bei Elevantiq und hält nun zehn Prozent an der Gesellschaft.

Durch diese Unterstützung kann sich Geschäftsführer und Gründer Höck verstärkt dem Vertrieb und Marketing des Unternehmens widmen. Höck äußert sich dazu: „Mit Elevantiq setzen wir auf eine neue Marke, die mit zwei neuen Gesellschaftern eine neue Wachstumsphase einläutet und unseren schon bisher starken Internationalisierungsansatz vertiefen soll“.

Elevantiq fokussiert sich weiterhin auf B2B-Bereich

Elevantiq spezialisiert sich auf “die Entwicklung von maßgeschneiderten, unternehmensgerechten Plattformen”. Das Unternehmen bleibt weiterhin auf den B2B-Bereich fokussiert. Ziel sei es, langfristig Betriebsabläufe zu optimieren, Unternehmenswachstum zu fördern und digitale Transformation voranzutreiben.

Mit Standorten in Wien und Kitzbühel baute sich das Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren einen internationalen Kundenstamm auf. Nun ist Elevantiq Mehrheitseigentümer der Headless-Commerce-Plattform Vendure, die von Fortune-500-Unternehmen, KMUs, sowie Startups genutzt wird.

Zukunftsvision: Ausbau und Kommerzialisierung der Vendure-Plattform

Zukünftig plant Elevantiq die bereits in etwa 15.000 Installationen eingesetzte Vendure-Plattform weiter auszubauen und zu kommerzialisieren. CEO Höck äußert sich zur Zukunft des Unternehmens: „Wir positionieren uns als Spezialisten mit einem sorgfältig zusammengestellten Service-Portfolio, das auf die Bedürfnisse unserer Kunden im B2B-Bereich abgestimmt ist. Unser Fokus liegt auf langfristigen Kundenbeziehungen, da unsere Teams sich intensiv in die Domänen unserer Kunden einarbeiten, um maßgeschneiderte Lösungen zu liefern“.

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