30.04.2018

“Kapitalismus versus Sozialismus ist bloße Zeitverschwendung”

Interview. UPDATEMI-Gründer Mic Hirschbrich sprach mit dem Brutkasten unter anderem über Maschinen, die Menschen ersetzen und mögliche gesellschaftliche Lösungswege.
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Mic Hirschbrich
(c) Mic Hirschbrich: Mic Hirschbrich

Michael “Mic” Hirschbrich gründete gemeinsam mit Andreas Schietz 2014 im Silicon Valley das Startup UPDATEMI. Zusammen mit einer Gruppe von Journalisten entwickelte man zu allererst das – nach Meinung der Gründer – News-Format der Zukunft: Zwei bis sechs Bulletpoints mit jeweils 65 Zeichen. Die Gründe: Mehr als sechs Punkte würden vom Leser nicht gemerkt werden und die Darstellung sei für Mobilgeräte ideal. Dieses Format wurde dann gefüttert mit einer weiteren Entwicklung – der AI-gestützten Inhaltsanalyse, die zur Kerntechnologie von UPDATEMI wurde. Diese zieht aus Texten jene Fakten, die für den Leser tatsächlich relevant sind, heraus und stellt sie im Bulletpoint-Format dar. Die Consumer-App ist aber nicht das einzige Standbein von UPDATEMI. Heute bietet das Unternehmen unterschiedliche Produkte – für internationale, journalistische Medien und andere Unternehmen.

Hirschbrich als Autor

Vor Kurzem veröffentlichte Hirschbrich sein erstes Buch: “Schöne Neue Welt 4.0 – Chancen und Risiken der Vierten Industriellen Revolution”, in dem er sich u.a. intensiv mit den gesellschaftspolitischen Implikationen durch künstliche Intelligenz auseinandersetzt.

+++ Archiv: Vídeo-Intervíew mit Mic Hírschbrích +++


Es kursieren viele unterschiedliche Definitionen. Was ist aus deiner Sicht Artificial Intelligence?

Es ist der Versuch menschliche Intelligenz zu simulieren. Das hat sich in den letzten Jahren aber rapide geändert. Wir sind vom reinen Machine Learning zum Ansatz komplexer neuronaler Netze übergegangen. Der Versuch besteht also darin, intelligente und autonome Entscheidungen des Computers für gewisse Tätigkeiten zu erzeugen.

Artificial Intelligence ist zu einem Buzzword geworden. Im Moment hat man das Gefühl, dass jedes zweite Startup mit AI arbeitet. Nutzen die alle tatsächlich künstliche Intelligenz?

Die meisten, die damit arbeiten, verwenden vorgefertigte Frameworks oder APIs. Insofern stimmt es zwar, dass sie AI nutzen, sie arbeiten aber großteils nicht an proprietären Technologien. Bei UPDATEMI tun wir das mit unserem B2B-Produkt Apollo. Wir betreiben gemeinsam mit Wissenschaftlern Grundlagenforschung. Und diesen Unterschied zwischen Nutzung und eigener Entwicklung gibt es nicht nur bei Startups, sondern auch bei großen Unternehmen. Wenn man danach differenziert, ist das Verhältnis etwa 95 zu 5 Prozent.

Man hört häufig, dass Chatbots eigentlich gar nicht zu den AI-Technologien dazugehören, weil sie nur einem Reaktionsschema folgen.

Die meisten Chatbots sind traditionell algorithmisch oder bestenfalls heuristisch entwickelt. Sie funktionieren innerhalb der Frames, die der Chat-Betreiber vorgibt. Die Freiheitsgrade dabei sind sehr unterschiedlich. Meist basieren sie auf einfachen Wenn-Dann-Kausalitäten. Es gibt aber auch Chatbot-Frameworks, die durchaus simple AI-Prozesse nutzen. Wiederum bauen die meisten Unternehmen diese Frameworks nicht selber. Die Anbieter bauen lediglich ihre eigene Sprachlogik darauf auf. Sehr grob geschätzt sind 85 Prozent der Chatbots eher simpel aufgebaut, 10 Prozent sind AI-Framework-basierend und hinter fünf Prozent steht tatsächlich eine eigenständig entwickelte AI. Für mich sind Chatbots, ähnlich wie die Blockchain, ein Riesen-Hype mit einer großen Enttäuschung, was die Nutzenstiftung angeht – zumindest bis heute.

Das Thema AI ist gerade in aller Munde und es wird auch viel über die gesellschaftlichen Implikationen gesprochen. Was wird AI in zehn Jahren an Tätigkeiten übernommen haben?

In meinem Buch “Schöne neue Welt 4.0” geht es genau darum. Künstliche Intelligenz dringt in die Berufswelt ein und ersetzt mit ihrer Logik menschliche Arbeit. Ich glaube, dass wir diese Transformation in sehr hohem Ausmaß erleben werden. Die Steigerungsraten bei einzelnen AI-Anbietern sind gewaltig. Diese Player werden in die unterschiedlichsten Berufsfelder expandieren, wie es auch damals die Dampfmaschine gemacht hat. Ich glaube, wir müssen uns da auf einen richtigen Strukturumbruch einstellen. Dieser wird auch mit einer Oligopol-Situation im AI-Bereich einhergehen. Ich glaube nicht an eine breite Kompetenz, wie es einige Forscher zurzeit publizieren, dazu fehlen dem Gros der Forscher und Startups außerhalb des Silicon Valley einfach die Mittel.

Wenn es um diese mögliche Massenarbeitslosigkeit geht, werden immer wieder Vergleiche mit den vorangegangen industriellen Revolutionen gezogen. Es wird häufig gesagt, es wurden mehr Berufe geschaffen, als alte vernichtet. Wird das diesmal auch der Fall sein oder könnte es anders kommen?

Ich glaube, dass auch diesmal viele neue Jobs geschaffen werden. Ich glaube aber auch, dass wir die Bildungsvoraussetzung dafür noch nicht erfüllen können. Wir müssen die institutionelle Trägheit im Bildungssystem ablegen und die Menschen auf die neuen Anforderungen vorbereiten. Bildung muss flächendeckend, effizient, hochwertig und für jedermann zugänglich werden. Es braucht viel Mut und völlig neue Zugänge. Nur dann können wir die neuen Jobs auch besetzen. Wenn uns das nicht gelingt, entstehen die neuen Berufe schon, aber eben nicht bei uns.

Das heißt wir bewegen uns auf eine Lücke zu.

Ich bin trotzdem optimistisch. Ich glaube, dass wir durch die AI eine hohe Produktivität schaffen werden. Die gesellschaftspolitische Frage wird sein: Können wir die steigende Produktivität der Wirtschaft zugutekommen lassen und jene Menschen, die aus dieser Transformation als Verlierer hervorgehen, auffangen. Da beginnt dann die Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen und die negative Einkommenssteuer. Da gibt es etliche unausgereifte Konzepte. Ich persönlich würde daher noch keine konkrete Forderung dazu erheben. Aber wir müssten die Konzepte längst auf hohem politischen Niveau diskutieren. Wir müssten sie testen, wie das bereits einige Länder machen, und bewerten, wie wir sie für uns anpassen können, ohne Leistungsanreize wegzunehmen.

“Die Debatte “Kapitalismus versus Sozialismus” ist bloße Zeitverschwendung und liefert keine Lösungen mehr.”

Das ist der kritische Punkt: Wie können wir das System jetzt vorbereiten, ohne es leistungsfeindlich zu machen? Wie können wir die Opfer dieser technologischen Substitution systemisch abfangen? Wir brauchen hier systemisches Denken. Wir arbeiten immer noch mit den Variablen von Adam Smith, Max Weber und Karl Marx, und pendeln zwischen linken und rechten Wirtschaftstheorien hin und her. Aber mit diesen Konzepten können wir die Digitalisierung und vor allem die Konsequenzen der AI nicht einmal richtig beschreiben, geschweige denn lösen. Ein Beispiel: Wenn wir an die Grenzkosten in der Produktion denken, denken wir an Logistik und an das Gut, das begrenzte Ressourcen hat. Das trifft ja auf künstliche Intelligenz nicht zu. Im digitalen Bereich gibt es unendliche Ressourcen, exponentielles Wachstum und fallende Grenzkosten in der Skalierung.

Wir müssen also lernen, in den Wirtschaftstheorien und im politischen Diskurs systemisch zu denken. Die Debatte “Kapitalismus versus Sozialismus” ist bloße Zeitverschwendung und liefert keine Lösungen mehr. Wenn man die Debatten im Netz oder Fernsehen verfolgt merkt man aber: Fast alles schwankt zwischen den alten links-rechts Ideologien.

Du arbeitest mit UPDATEMI im Medienbereich. Kann ich als Journalist durch AI ersetzt werden?

Ganz klar ja. In den USA gibt es bereits sehr viele Robo-Journalisten-Programme. Die Washington Post, Bloomberg und die Financial Times sind hier etwa zu nennen. Begonnen hat es in Bereichen wie Wetter, Sport und Finanzen. Mittlerweile sind die Programme bereits in den Bereichen Politik und Wirtschaft angekommen. Man kann semantisch und inhaltlich keine Unterschiede mehr erkennen. Dort, wo Empathie, Erfahrung im menschlichen Kontakt oder ideologische Bewertung gebraucht werden, wird es – zumindest mittelfristig – auch weiterhin menschliche journalistische Arbeit benötigen. Überall dort, wo es eine faktische Basis gibt und daraus semantische Schlüsse gezogen werden müssen, um Texte zu generieren, wird es in den nächsten fünf Jahren ordentlich rundgehen. Ich glaube, der Beruf des Journalisten wird noch sehr lange existieren und der Bedarf sogar steigen. Gerade große Umwälzungen brauchen eine journalistische Bewertung. In der Zwischenkriegszeit hat es in Österreich etwa erheblich mehr Tageszeitungen gegeben als heute. Dort aber, wo die Arbeit von Journalisten standardisierbar ist, wo aus einer digitalen Faktenquelle Texte geschaffen werden müssen, wird es einen hohen Automatisierungsgrad geben.

Werden in dieser Welt, in der AI sehr viel übernehmen kann, kreative Berufe und emotionale Tätigkeiten bevorzugt, wie Alibaba-CEO Jack Ma nahelegt?

Ist für einen Computer Emotion nicht auch ein Muster gelernter Simulationen? Das ist eine hochphilosophische und hochspannende Frage. Aber ja. Sehr viele Berufe, in denen soziale Kompetenz und emotionale Intelligenz benötigt werden, werden noch lange in den Händen von Menschen bleiben. Und die Wichtigkeit sozialer Berufe und jener Berufe, in denen diese Stärken zählen, wird sicher gravierend steigen. Da wird es auch auf jeden Fall genügend Angebot am Arbeitsmarkt geben.

Stichwort Angebot am Arbeitsmarkt: Du arbeitest seit vielen Jahren im Silicon Valley. Warum war, für das was du tust, Österreich der falsche Ort? Gibt es hier dennoch Potential für AI?

Im Bereich Forschung und Entwicklung ist Österreich gut dabei. Wir haben hier Leute, die auf einem sehr hohen Niveau in diesen Bereichen arbeiten. Was bei uns fehlt ist die Breite des Marktes und die Aggregation großer Player an einem Ort. Ich glaube aber, dass die Entwicklung der letzten Jahre sehr gut aussieht. Wir sind vor mittlerweile elf Jahren ins Valley gezogen, weil es für uns in Österreich keine Investoren gab. Das hat sich gravierend geändert. In Österreich und Europa hinken wir aber noch immer bei den hochgradigen Wachstumsfinanzierungsrunden nach. Hier muss auch ordentlich was auf Seiten des Gesetzgebers passieren. Es müssen die Investoren, die zurzeit in ihren Zinshäusern und Immobilien investiert sind, dazu bewogen werden, zumindest zehn oder fünfzehn Prozent ihres Kapitals in Wachstums- und Growth-Phasen in junge Technologieunternehmen zu stecken. Sonst sind wir “Stuck in the Middle” im Startup-Markt.

+++ Quantencomputer: Eine Lösung für die AI? +++

Dieses Interview erschien in gedruckter Form im aktuellen Brutkasten Magazin #6

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(c) Adobestock

Man könnte meinen, es hat sich wenig verändert: Im Vergleich zum Vorjahr stecken wir immer noch in einer geopolitisch und wirtschaftlich unsicheren Situation, während der Venture-Capital-Markt in Europa weiterhin stagniert. Das spiegelt auch das jüngste “Start-up Barometer” der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsorganisation EY wieder. Analysiert wurde dabei die Investmentaktivität in und rund um Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich, deren Gründung höchstens zehn Jahre zurückliegt.

EY Österreich: Rückgang zum dritten Jahr in Folge

Im Vorjahr hatte es in einem schwierigen Jahr einen Lichtblick gegeben: 2023 ist die Zahl der heimischen Finanzierungsrunden auf 184 gestiegen, was einer neuen Rekordzahl entsprach. Gleichzeitig ist allerdings das Finanzierungsvolumen gegenüber 2022 deutlich gesunken – von rund einer Milliarde Euro auf 695 Millionen Euro. Den bisherigen Höchstwert des gesamten Investitionsvolumens hatte die Startup-Szene wiederum ein Jahr zuvor verzeichnet – 2021 mit gut 1,2 Milliarden Euro.

Wie ging es nun also dieses Jahr weiter? Das Finanzierungsvolumen sank erneut – von 695 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 578 Millionen Euro im Jahr 2024. Damit ging das Volumen im dritten Jahr in Folge zurück.

Anzahl der Runden sank um ein Fünftel

2024 sank allerdings nicht nur das Investitionsvolumen, sondern auch die Zahl der heimischen Finanzierungsrunden. Mit einem Rückgang von 17 Prozent bzw. 117 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr erreicht der Gesamtwert des diesjährigen Finanzierungsvolumens seinen Tiefpunkt seit 2020. Die diesjährige Anzahl der Finanzierungsrunden hat sich im Vergleich zum Vorjahr nämlich um 19 Prozent bzw. um 35 auf 149 Abschlüsse verringert.

Hoffnung: KI-Boom pusht Investments

Wenngleich sich Volumen und Anzahl des investierten Kapitals verringert haben, scheint sich ein klarer Investitionstrend abzuzeichnen: Laut EY ist ein Drittel des Investitionsvolumens an KI-Startups gegangen – und damit mehr als doppelt so viel als noch im Jahr 2023.

Damit betraf jede vierte in Österreich registrierte Finanzierungsrunde – konkret 28 Prozent – ein Startup mit einem KI-Schwerpunkt. Insgesamt zählt EY 42 solcher Runden – und damit acht mehr als noch im Vorjahr.

Auch summenmäßig gab es im KI-Sektor einen Zuwachs: 2024 wurden 168 Millionen Euro in österreichische Startups investiert, die KI als integralen Bestandteil des eigenen Geschäftsmodells haben, wie EY vermeldet. 2023 war der Betrag nicht einmal halb so groß – und lag bei 77 Millionen Euro.

“Nicht nur ein Hype, sondern eine Schlüsseltechnologie”

“2024 war eindeutig das Jahr der KI-Startups: Rund ein Drittel aller Finanzierungsrunden und des gesamten investierten Kapitals in Österreich entfielen auf Unternehmen, die künstliche Intelligenz in ihrem Geschäftsmodell nutzen – und das branchenübergreifend. Dieser klare Fokus der Investor:innen zeigt, dass KI nicht nur ein Hype ist, sondern als Schlüsseltechnologie mit enormem Potenzial wahrgenommen wird”, sagt Florian Haas, Head of Startup bei EY.

Haas prophezeit für 2025, “dass die Dynamik im KI-Bereich ungebremst bleibt und KI von einem Hype zur Normalität wird”. Insofern rechne man weiterhin mit einem großen Kapitalfluss in der KI-Branche. Mittelfristig wird der Anteil der KI-Startups an den Gesamtinvestments weiter steigen, so Haas, denn es zeige sich “branchenübergreifend enormes Innovationspotenzial”.

Volumen pro Runde bei 4,4 Mio. Euro

Das Durchschnittsvolumen aller im Jahr 2024 verzeichneten Deals liegt auf Vorjahresebene – nämlich bei 4,4 Millionen Euro. Laut EY ist das deutlich weniger als noch in den Rekordjahren 2021 und 2022. Damals wurden im Durchschnitt 11,6 bzw. 7,7 Millionen Euro pro Finanzierungsrunde ausgeschüttet.

Ein Lichtblick: Die Mega-Deals

2024 wurden elf Finanzierungsrunden mit einem Volumen von jeweils mehr als 10 Millionen Euro verzeichnet. Das sind laut EY drei weniger als im Vorjahr. Auch wie 2023 gab es heuer “keinen einzigen Mega-Deal in einer Größenordnung von mehr als 100 Millionen Euro”.

„Ein Lichtblick für das österreichische Startup-Ökosystem: Ohne die Mega-Deals über 100 Millionen Euro, die 2021 und 2022 die Rekordsummen geprägt haben, zeigt sich, dass 2024
mit 578 Millionen Euro sogar erfolgreicher war als 2021 (557 Millionen Euro) – ein Beweis für die Breite der Szene, in der mehr Startups Anschlussfinanzierungen sichern konnten, auch wenn aktuell nicht genügend Kapital für die ganz großen Würfe da ist“, kommentiert Haas das Finanzierungsgeschehen.

Wie auch im brutkasten-Investment-Rückblick erwähnt, handelt es sich bei der größten Finanzierungsrunde des Jahres mit rund 100 Millionen Euro um das österreichisch-deutsche PropTech Gropyus. Auf Platz zwei liegt das Linzer Scaleup Storyblok mit 74 Millionen Euro. Platz drei ergatterte der Lieferketten-Experte Prewave rund um Lisa Smith und Harald Nitschinger mit 63 Millionen Euro.

Wien und Tech-Startups im Fokus

Überdies zeigt der Report, dass sich die Bundeshauptstadt Wien weiterhin als Hotspot der österreichischen Startup-Szene beweist. Mehr als drei von fünf in Startups investierte Euros wurden 2024 in Jungunternehmen investiert, die in Wien ansässig sind. Mit 89 Finanzierungsrunden vereinigten die Wiener Startups mehr als jede zweite gezählte Finanzierungsrunde, so EY. Auf Rang zwei folgt Niederösterreich mit 17 Finanzierungsrunden, vor der Steiermark mit 14 Abschlüssen.

Software holte die meisten Investments

Außerdem unverändert blieb der Finanzierungsfokus auf Tech- und Software-Startups: Die meisten Runden wurden wie schon in den beiden Vorjahren im Softwarebereich abgeschlossen – dies umfasst Sektoren wie SaaS, Artificial Intelligence, Virtual Reality, Blockchain, Cloud, Cyber Security und Data Analytics. In diesen Feldern zählt man insgesamt 59 Abschlüsse, was einem Marktanteil von 40 Prozent entspricht. Im Vorjahr waren es 64 Deals bei einem Marktanteil von 35 Prozent.

Auf Platz zwei der am häufigsten investierten Branche liegt der Health-Sektor: Hierbei verzeichnete man 24 Finanzierungsrunden bei einem Marktanteil von 16 Prozent. Gefolgt von Energy mit 15 Finanzierungsrunden.

Software auch bei Investmenthöhe im Lead

Laut EY wurden mehr als zwei von fünf investierten Euros (43 Prozent) 2024 in Österreich in den Bereich Software & Analytics investiert, der mit Storyblok (74 Millionen Euro) und Prewave (63
Millionen Euro) auch zwei der Top-3-Deals beinhaltet. Damit stieg das Investitionsvolumen in
diesem Bereich gegenüber dem Vorjahr um mehr als 100 Millionen Euro.

Der Bereich PropTech verzeichnete ein Investitionskapital von 120 Millionen Euro, was einer Million mehr als im Vorjahr 2023 entspricht. Nach Software und PropTech steht der Bereich Energy, dessen Startups 73 Millionen Euro Risikokapital einwerben konnten. Das entspricht einer viermal so großen Summe als im Vorjahr.

Die übrigen Sektoren verzeichneten eine Rückgang an Investitionskapital im Vergleich zum Vorjahr. Darunter die Bereiche Mobility, Education, E-commerce sowie ClimateTech, GreenTech und CleanTech.

Dennoch soll jede sechste Finanzierungsrunde ein Startup mit Nachhaltigkeitsbezug betroffen haben, so EY. Konkret verzeichnete man hierbei 25 der registrierten 149 Finanzierungsrunden. Das Gesamtvolumen in den Bereich Nachhaltigkeit liegt im Jahr 2024 bei 148 Millionen Euro, was einem Anteil von fast 26 Prozent am gesamten investierten Risikokapital entspricht.

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