13.07.2023

Hilda: Wiener KI-Startup zur Demenz-Prävention ist insolvent

Die Idee ist grandios und schließt Lücken im Gesundheitswesen. Leider muss das Wiener KI-Startup zur Demenzprävention nun Konkurs anmelden.
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Das Wiener Startup Hilda wollte mit KI Demenz vorbeugen. © Hilda Gmbh

Das Wiener Startup Hilda hat eine künstliche Intelligenz entwickelt, die Gesprächs-Interaktion und Musik für kognitives Training einsetzt und damit Demenzerkrankungen vorbeugen kann. Thomas Marek, IT- und Digitalisierungsexperte sowie Geschäftsführer der Hilda GmbH, gründete das KI-Startup im Mai 2021, wie brutkasten berichtete. Nun befindet sich das Unternehmen in einem Konkursverfahren.

Demenzprävention ist Lücke im Gesundheitswesen

Nach einem Demenz-Fall im Freundeskreis suchte Marek nach einer digitalen Lösung, um Demenz vorzubeugen und zu verzögern. Basierend auf fünf Studien im Gebiet der Pflege- und Musikwissenschaft entwickelte Marek eine künstliche Intelligenz, auf der Hilda basiert:

User:innen von Hilda trainieren dank einer Dual-Task-Methodik täglich mit Gesprächsinteraktionen und Musik für nur 15 Minuten. Damit sollen sie präventiv neuronale Verbindungen im Gehirn stärken können. Die KI richtet sich nicht nur an bereits Erkrankte oder all jene, die leichte Demenz-Symptome vorweisen. Auch gesunde Menschen über 55 Jahre hätten mit Hilda präventive Maßnahmen setzen können.

Hilda nun insolvent

Was als Idee mit Zukunftspotenzial in den Markt eintauchte, muss nun Konkurs anmelden: Mit 12. Juli wurde der Konkursantrag laut Informationen des Kreditschutzverbandes (KSV 1870) gestellt. Da es sich laut KSV um einen Konkursantrag handelt, könnte die Fortführung der Hilda GmbH in der jetzigen Form ausgeschlossen werden. Gründe für die Insolvenz sowie die weitere Vorgehensweise sind unklar, eine Anfrage des brutkasten an das Startup um eine Stellungnahme blieb bislang unbeantwortet.

Zertifizierung zum Medizinprodukt war geplant

Wie brutkasten berichtete, hatte sich Hilda “für die nächsten fünf Jahre große Pläne gesetzt”. Ziel war es indes, gegen Ende 2023 den Break-Even zu erreichen und ab 2025 in weitere Länder zu expandieren, wie Geschäftsführer Marek im Gespräch mit dem brutkasten preisgab. Auch die Zertifizierung zum Medizinprodukt stand in Kombination mit klinischen Studien am Plan. Investor:innengespräche seien im Frühjahr des letzten Jahres am Laufen gewesen.

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WhatAVenture wird Partner - Eines der Gebäude am CERN | (c) Torbjorn Toby Jorgensen via Wikimedia Commons
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Startups einen schnellen, unkomplizierten und maßgeschneiderten Zugang zu CERN-Ressourcen bieten – so lautet die Zielsetzung des Programms CERN Venture Connect (CVC). Das renommierte internationale Forschungszentrum mit Sitz in der Schweiz ist für seine Teilchenbeschleuniger bekannt und bringt mit der Grundlagenforschung im Bereich Teilchenphysik Ergebnisse in Feldern wie Lasertechnologie und Chips hervor, die etwa in der Robotik und im Energie-Bereich Anwendung finden können. Mit WhatAVenture wird nun ein heimischer Corporate Venture Builder ab 2025 CVC-Partner.

“Ansatz kombiniert ingenieurwissenschaftliches Denken und Forschung mit schnellem, marktorientiertem Handeln”

Das Wiener Unternehmen, das unter anderem heimische Konzerne wie Verbund, Strabag und ÖBB und große internationale Unternehmen wie Miele oder EnBW bei ihren Corporate-Venturing-Aktivitäten betreut, will die Übernahme der Technologien durch Startups und Unternehmensgründungen beschleunigen. “Unser Ansatz kombiniert ingenieurwissenschaftliches Denken und Forschung mit schnellem, marktorientiertem Handeln. Auf diese Weise helfen wir Startups und Unternehmen, innovative Produkte schneller zu validieren und auf den Markt zu bringen”, sagt Georg Horn, Lead Venture Architect bei WhatAVenture.

WhatAVenture mit Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Forschungsprogrammen

Mit dem WhatAVenture-Framework führe man eine “360-Grad-Validierung” durch, um Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit zu überprüfen und technologischen Fortschritt in marktfähige Geschäftsmodelle zu übersetzen. “Wir kennen und verstehen die Denkweise von Ingenieuren und ergänzen diese mit unserem Expertennetzwerk und Marktverständnis”, so Horn. Man habe in der Vergangenheit bereits erfolgreich mit akademischen Forschungs- und Startup-Programmen zusammengearbeitet.

CERN: “Idealer Partner für diese Kooperation”

CERN habe WhatAVenture aufgrund dieser umfassenden Erfahrung als CVC-Partner ausgewählt, heißt es in einer Aussendung. “Wir erkennen das enorme Potenzial unserer Technologien in Deep-Tech-Bereichen wie Energie oder Robotik, und unsere Partnerschaft mit WhatAVenture wird uns dabei helfen, dieses Potenzial zu verwirklichen. Mit ihrer umfassenden Erfahrung in der Frühphasenvalidierung und im Bereich von Startups in der Frühphase haben wir in WhatAVenture den idealen Partner für diese Kooperation gefunden”, sagt dazu Linn Kretzschmar vom CERN.

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