15.12.2015

Gaza: Mit 8 Stunden Strom am Tag zum High-Tech-Startup

Im von Kriegen zerrütteten Gazastreifen ein High-Tech Startup zu gründen ist für die meisten kaum vorstellbar. Ein Student hat das geschafft, obwohl es nur acht Stunden Strom pro Tag gibt.
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Student gründet High-Tech-Startup im Gazastreifen. (c) designfgb - fotolia

Die Vorstellung, ein Tech-Startup in einem von Kriegen gebeuteltem Landstreifen mit 43 Prozent Arbeitslosigkeit zu gründen, ist für die meisten Menschen sehr schwer. Wenn dann täglich nur acht Stunden Strom zur Verfügung stehen, wird die Vorstellung fast undenkbar. Doch nicht für Mohammed Kudi – er hat es geschafft im Gazastreifen ein Startup aufzuziehen und beschäftigt mittlerweile 20 Mitarbeiter.

“Haweya for Information Technology” heißt seine Firma. Er hat sich auf Branding für Firmen spezialisiert. Weiters bietet Haweya örtlichen und internationalen Kunden Eventmanagement sowie Web- und Architekturdesign an. Beispielsweise entwarf das Unternehmen das Logo und das Bühnenbild für das “International Forum for Humanitarian Action” im Mai in Katar. Und das aus gut 3000 Kilometern Entfernung.

Schwierige Umstände

“Ich war geschockt über die schmerzhafte Arbeitssituation in Gaza. Einen Job zu bekommen ist sehr, sehr schwierig», sagt der 25-Jährige. Das habe ihn auf die Idee gebracht, sich nach seinem Computertechnik-Studium selbstständig zu machen. Was Kudi gelang, gelingt nur wenigen. Die Wirtschaft des Palästinensergebiets hat schwer unter der Wirtschaftsblockade von Israel und Ägypten gelitten.

Dem nicht genug, kam der 50-tägige Krieg zwischen der palästinensischen Hamas und Israel im vergangenen Jahr dazu. Diese katastropohalen Umstände zwingen Haweya dazu innovativ zu sein. Zu kostspieligen High-Tech-Produkten müssen günstige Lokale Alternativen gefunden werden.

+++Mehr zum Thema: Startups im Nahen Osten+++

Entwicklungsprogramm für Startups

Haweya konnte mit Hilfe des “Mobaderoon”-Projekts verwirklicht werden. Das Programm, übersetzt “Entrepreneure”, wird von der Entwicklungseinrichtung Palästinensische Wohlfahrtsvereinigung mit Hilfe von Geldern des Arabischen Fonds für wirtschaftliche und soziale Entwicklung mit Sitz in Kuwait betrieben.

Insgesamt gibt es in Gaza vier Einrichtungen, die High-Tech-Jungunternehmer finanziell unterstützen und beraten. “Fast alle Startups in Gaza befassen sich mit Informationstechnologie. Dieser Trend ist ein Phänomen”, erklärt Jussef Elhallak von Mobaderoon. 100 Jobs hat das Programm bisher geschaffen. Eine kleine Zahl wenn man bedenkt, dass im Gebiet 1,8 Millionen Menschen leben. Aufgrund der Umstände aber doch wieder beachtlich.

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Eine der beiden neuen Satellitenschüsseln in Prottes. (c) Eviden

6,2 Meter sind die beiden Antennen lang – die Standortsuche gestaltete sich entsprechend schwierig. Denn für einen optimalen Empfang können die Satellitenschüsseln nicht von hohen Häusern umgeben sein. Drei Locations wurden bei der Auswahl des idealen Standortes in Betracht gezogen, die besonderen Ansprüche des neuen Zentrums erfüllte schließlich nur Prottes. Entscheidend war einerseits der viele Platz, der für die Positionierung und den Schwenkbereich der Satellitenschüsseln gegeben war, sowie die gute technische und infrastrukturelle Anbindung – vor allem, was den Glasfaseranschluss betrifft. Damit eröffnete das Tech-Scaleup am Montag seinen achten Standort in Österreich und feierte gleichzeitig den ersten Jahrestag als Zweitunternehmen des französischen Tech-Riesen Atos mit einer Geburtstagstorte.

Eviden-Dienste als “Wohlstandslokomotive”

Die stärkeren niederösterreichischen Windböen seien für die Anlagen kein Problem; bis 100 km/h sei sie voll einsatzfähig, aushalten würden sie aufgrund der starken Betonverankerung bis zu 200 km/h. „Da hätten wir dann aber eh ganz andere Probleme“, heißt es vonseiten der Ingenieure. Sechs Arbeitsplätze befinden sich in dem neuen Monitoring-Zentrum, zwei davon seien dauerhaft besetzt. Von hier aus stelle man vor allem die Qualität der Satellitensignale sicher, gegebenenfalls arbeite man außerdem an Hardwareentwicklungen.

Als Anbieter für Lösungen in den Bereichen Digitalisierung, Cloud und Datensicherheit ist die Arbeit mit Satelliten für Eviden zentral für die Weiterentwicklung der Systeme. Die Anwendungsgebiete, die dadurch bedient werden, können in drei Bereiche geteilt werden: Einerseits die Mission Critical Systems, die vor allem für die Kommunikation zwischen Blaulichtorganisationen wichtig seien, außerdem der Sicherheits- sowie der Sky-Monitoring-Bereich. Landeshauptfrau Mikl-Leitner betonte vor allem die Rolle des Exports dieser Dienste als “Wohlstandslokomotive” für Niederösterreich.

Mehr Satelliten, mehr Störungen

Mit den neuen Antennen kann das Technologiezentrum Satellitensignale bis ca. 75° Ost und 50° West empfangen. Übersetzt bedeutet das, dass die Antennen im Osten Signale über China und im Westen über der Ostküste von Amerika erreichen. „Da sind wir in der glücklichen Position, dass wir sehr viele interessante Satelliten empfangen“, so Eviden-Chefingenieur Christian Hausleitner. Die Zahl der Satelliten hat sich in den letzten Jahren vervielfacht – und werde sich laut dem globalen Vertriebsleiter Christian Heinrich auch weiterhin vervielfachen.

„Es gibt natürlich Fernsehsatelliten und Wetterbeobachtungssatelliten, aber es gibt auch Satelliten, die uns vielleicht nicht so freundlich gesinnt sind“, so Heinrich. Dementsprechend wichtig sei das Anwendungsgebiet der Sicherheit; auch Vertreter:innen des Bundesministeriums für Landesverteidigung waren bei der Eröffnungszeremonie anwesend. „Wenn man in die Sicherheitstechnik schaut, ist es da wie mit den Viren und dem Hacken: Kaum wird eine Technik geknackt, gibt’s eine neue. Jeder versucht hier, entweder mehr Kapazität, mehr Bandbreite, mehr Sicherheit, mehr Verschlüsselung zu generieren. Das ist ein kontinuierliches Thema.“

“Permanente Innovation” in Prottes

Dementsprechend sei laut Heinrich „permanente Innovation“ am neuen Standort zu erwarten. Denn um die immer komplexer werdenden Signale zu analysieren und etwaige Störungen zu finden, kommt auch bei Eviden vermehrt KI zum Einsatz. „Ein Mensch kann das alles gar nicht mehr erfassen. Auch die künstliche Intelligenz muss genau auf den jeweiligen Anwendungsbereich abgestimmt werden. KI ist nicht gleich KI; ChatGPT kann das zum Beispiel nicht“, so Heinrich. Durch die rasante Weiterentwicklungen im KI-Bereich würden sich laut ihm auch in Zukunft noch spannende Möglichkeiten ergeben. So könnten sich in wenigen Jahren neben den drei Anwendungsbereichen noch weitere ergeben. „Sobald eine neue Technik rauskommt, gibt es auch wieder neue Ideen, was man mit einem Satelliten so alles anstellen kann“, so Heinrich.

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